DE10108741A1

DE10108741A1 - Sicherheitssitz mit Drehaufhängung

Info

Publication number: DE10108741A1
Application number: DE2001108741
Authority: DE
Inventors: Udo Fehrs
Original assignee: Autoflug GmbH
Current assignee: Autoflug GmbH
Priority date: 2001-02-23
Filing date: 2001-02-23
Publication date: 2002-09-12

Abstract

Ein Sicherheitssitz für Land-, Luft- oder Seefahrzeuge mit einer Sitzfläche und mit Rücken- und Seitenteilen sowie mit einem den Insassen auf dem Sitz festhaltenden Gurtzeug, wobei der Sitz an einem mit dem Fahrzeug verbundenen Strukturteil befestigt ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz an einer einzigen fahrzeugfest verankerten und im wesentlichen vertikal verlaufenden Säule (15, 16; 18) mittels einer die Säule umgreifenden Halterung (20) drehbar gehaltert ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Sicherheitssitz für Land-, Luft- oder Seefahrzeuge mit einer Sitzfläche und mit Rücken- und Seitenteilen sowie mit einem den Insassen auf dem Sitz festhaltenden Gurtzeug, wobei der Sitz an einem mit dem Fahrzeug verbundenen Strukturteil befestigt ist.

Im Bereich der Luftfahrt, aber auch der Schiffahrt wie auch bei Landfahrzeugen, vorzugsweise Transportflugzeugen bzw. Hubschraubern einerseits wie auch Mannschaftstransportwagen andererseits, besteht das Problem, die auf den üblicherweise quer zur Flugrichtung bzw. Fahrtrichtung angeordneten Sitzen transportierten Personen bei einem nicht auszuschließenden Crash-Fall gegen die auftretenden Beschleunigungen gesichert zu halten, um eine Verletzung der transportierten Personen zu vermeiden.

Ein Sicherheitsitz mit den eingangs genannten Merkmalen ist in der US-PS 33 14 720 beschrieben; der Sicherheitssitz besteht aus einem klappbar an einem Fahrzeugteil gehalterten Sitzgestell mit einer Sitzfläche, wobei an dem Sitzgestell eine ein Rückenteil sowie zwei Seitenteile aufweisende Hülle aus einem textilen Material über Gurte befestigt ist. Das Sitzgestell ist über einen auf dem Boden des Fahrzeuges aufstehenden Stoßdämpfer abgestützt, während die die textile Hülle haltenden Gurte zu einer oberhalb des Sitzes befindlichen fahrzeugfesten Querstange geführt und hier befestigt sind. Die Sicherung des auf dem Sitz sitzenden Insassen erfolgt über einen Dreipunkt- Sicherheitsgurt mit einem an dem Sitzgestell gehalterten Beckengurt und einem an dem Befestigungsgurt für die textile Hülle befestigten Schulterschräggurt.

Mit dem bekannten Sicherheitssitz ist der Nachteil verbunden, daß die Sicherung des Insassen gegen auftretende Querbeschleunigungen über die verwendeten Sicherheitsgurte unzureichend ist, da je nach den darauf einwirkenden Beschleunigungskräften der Körper des Insassen entweder hart in den Gurt gedrückt und dabei punktuell beansprucht oder aber je nach der Anlagegeometrie des Sicherheitsgurtes sogar ganz aus dem Sicherheitsgurt herausgedreht wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitssitz mit den gattungsgemäßen Merkmalen derart weiterzubilden, daß er einem darauf sitzenden Insassen eine wirksame Sicherung gegen auftretende Querbeschleunigungen bietet.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.

Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß der Sitz an einer einzigen fahrzeugfest verankerten und im wesentlichen vertikal verlaufenden Säule mittels einer die Säule umgreifenden Halterung drehbar gehaltert ist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß auftretende Querbeschleunigungen zunächst in eine Drehung des Sitzes und damit in eine Auslenkung in die Richtung der einwirkenden Kräfte umgesetzt werden, so daß die auf den im Sitz fixierten Körper des Insassen einwirkenden Kräfte nicht mehr unmittelbar als Querkräfte einwirken. Im Anschluß an die Drehbewegung des Sitzes wird der Insasse über das Gurtzeug entgegen der Richtung der gegebenenfalls weiterhin einwirkenden Kräfte gehalten.

Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung kann eine Fixierung des drehbar angeordneten Sicherheitssitzes in seiner Grundstellung entweder mittels einer Sollbruchstelle oder aber mittels einer zur Freigabe ansteuerbaren Verriegelungsvorrichtung vorgesehen sein, so daß der Sicherheitssitz in seiner Ausgangsstellung benutzbar ist, ohne sich beim Hineinsetzen des Insassen etwa bereits wegzudrehen.

In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß oberhalb und unterhalb des Sitzes jeweils ein Säulenstummel zur Aufnahme von den Sitz festlegenden Halterungen angeordnet und die durch den Verlauf der Säulenstummel definierte Drehachse des Sitzes mit Abstand zum Rückenteil des Sitzes und zu dem Massenschwerpunkt von Sitz und der auf dem Sitz sitzenden Person angeordnet ist. Mit einer derartigen Anordnung des Sitzes ist der Vorteil verbunden, daß aufgrund der Ausrichtung der Drehachse mit Abstand zum Massenschwerpunkt die Drehung des Sitzes derart erfolgt, daß der Insasse mit dem Rücken gegen das Rückenteil und damit in den Sitz gepreßt wird. Der Insasse wird auf diese Weise geringer belastet, wobei das entsprechend vorgesehene Gurtzeug den Insassen während des Drehvorganges in dem Sicherheitssitz fixieren muß.

In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Säule hinter dem Rückenteil des Sitzes angeordnet und das Gurtzeug derart an die Säule angeschlossen ist, daß die Drehbewegung des Sitzes um die Säule das Gurtzeug aufwickelt und strafft. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, daß die Drehbewegung des Sitzes im Beanspruchungsfall zusätzlich und ohne zusätzliche Straffer in eine Straffung des Gurtzeuges bzw. der den Insassen haltenden Gurte umgesetzt werden kann. Im einzelnen kann hierzu vorgesehen sein, daß zwischen der die Säule umgreifenden Halterung und dem Rückenteil des Sitzes eine Umlenkung für das Gurtzeug angeordnet ist, und die beiden zu beiden Seiten des Insassen geführten Gurte gemeinsam zwischen der Umlenkung und der Säule hindurchgeführt und die Säule einseitig umschlingend im rückwärtigen Bereich der Säule befestigt sind.

Es kann vorteilhaft sein, wenn der Sicherheitssitz über zwei Drehhalterungen an der Säule gehaltert ist, wobei im Bereich des Sitzteiles wie im Bereich der Schulter des Fahrzeuginsassen jeweils eine Halterung angeordnet und Beckengurte wie Schultergurte unter Umlenkung an der Säule befestigt und bei Drehung des Sitzes um die Säule aufgewickelt und gestrafft werden.

Wie an sich aus der gattungsbildenden US 3 314 720 bekannt, kann auch bei dem Sicherheitssitz entsprechend den vorgenannten Merkmalen vorgesehen sein, daß die Halterung des Sitzes an der Säule in der Vertikalen unter Leistungsformänderungsarbeit verschiebbar ist, um auf diese Weise in der Vertikalen auftretende Kräfte abzufangen.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben, welche nachstehend beschrieben sind. Es zeigen:

Fig. 1 die um eine Drehachse drehbare Anordnung eines Sicherheitssitzes in einer schematischen Draufsicht,

Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in Seitenansicht,

Fig. 3 einen an einer hinter dem Rückenteil angeordneten Säule gehalterter Sicherheitssitz in einer Ansicht,

Fig. 4 die Halterung des Sitzes an der Säule gemäß Fig. 3 in einer Draufsicht.

In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei welchem die Drehachse 11, um die der aus Sitzteil 10, Rückenteil 13 und Seitenteilen 14 bestehende Sicherheitssitz drehbar angeordnet ist, mit Abstand zum Rückenteil 13 bzw. zum Massenschwerpunkt 12 von Sitz und einer auf dem Sitz sitzenden Person angeordnet ist. Wie aus Fig. 2 deutlicher ersichtlich, ist die Aufhängung des Sicherheitssitzes dadurch verwirklicht, daß oberhalb und unterhalb des Sicherheitssitzes jeweils ein Säulenstummel 15, 16 fahrzeugfest verankert ist, wobei zwischen dem oberen Säulenstummel 15 und dem unteren Säulenstummel 16 ein U-förmiger Rahmen 17 als Träger des Sicherheitssitzes drehbar angeordnet ist. Auf diese Weise ist der Einstieg in den Sicherheitssitz trotz der im Einstiegsbereich verlaufenden Drehachse freigehalten. Bei dieser Anordnung führt das Einwirken von Querkräften beispielsweise in Richtung des Pfeiles 25 zu einer Drehung des Sicherheitssitzes um die durch die Säulenstummel 15, 16 definierte Drehachse 11 derart, daß der Körper des auf dem Sitz sitzenden Insassen gegen das Rückenteil 13 und damit der Insasse tief in den Sicherheitssitz hineingedrückt wird.

Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sicherheitssitz an einer hinter dem Rückenteil 13 verlaufenden und fahrzeugfest verankerten und im wesentlichen vertikal verlaufenden Säule 18 gehaltert, wobei an beiden Enden der Säule 18 Befestigungsplatten 19 zur fahrzeugfesten Verbindung vorgesehen sind. Im Bereich des Rückenteils 13 ragt von dem Sicherheitssitz ein Zwischenstück 21 ab, an dessen Ende eine die Säule 18 umgreifende Halterung 20 angeordnet ist, wie sich dies aus Fig. 4 ergibt. An dem Zwischenstück 21 ist eine zwischen Rückenteil 13 und Säule 18 angeordnete Umlenkung 22 ausgebildet. Die vom Sicherheitssitz herkommenden, mit den Bezugszeichen 23 bezeichneten und beiderseits des Insassen verlaufenden Gurte sind im Bereich der Umlenkung 22 in einem aneinanderliegenden Verlauf zusammengefaßt und gemeinsam zwischen der Umlenkung 22 und der Säule 18 hindurchgeführt und bei einseitiger Umschlingung der Säule 18 im rückwärtigen Bereich der Säule 18 befestigt. Eine Drehung des Sicherheitssitzes in Richtung des Pfeils 25 führt zu einer Straffung der Gurte 23.

Wie nicht weiter dargestellt, kann der Sicherheitssitz zu seiner Festlegung während des normalen Gebrauchs entweder über eine Sollbruchstelle oder aber über eine Verriegelungseinrichtung an der Säule festgelegt sein, wobei die Verriegelungseinrichtung im Falle auftretender Beschleunigungskräfte einer Ansteuerung zu deren Entriegelung bedarf.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims

1. Sicherheitssitz für Land-, Luft- oder Seefahrzeuge mit einer Sitzfläche und mit Rücken- und Seitenteilen sowie mit einem den Insassen auf dem Sitz festhaltenden Gurtzeug, wobei der Sitz an einem mit dem Fahrzeug verbundenen Strukturteil befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz an einer einzigen fahrzeugfest verankerten und im wesentlichen vertikal verlaufenden Säule (15, 16; 18) mittels einer die Säule umgreifenden Halterung (20) drehbar gehaltert ist.

2. Sicherheitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Säule (15, 16; 18) drehbar umgreifende Halterung (20) mittels einer Sollbruchstelle an der Säule festgelegt ist.

3. Sicherheitssitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Säule (15, 16; 18) drehbar umgreifende Halterung (20) mittels einer zur Freigabe ansteuerbaren Verriegelungseinrichtung an der Säule festgelegt ist.

4. Sicherheitssitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und unterhalb des Sitzes jeweils ein Säulenstummel (15, 16) zur Aufnahme von den Sitz festlegenden Halterungen (20) angeordnet und die durch den Verlauf der Säulenstummel (15, 16) definierte Drehachse (11) des Sitzes mit Abstand zum Rückenteil (13) des Sitzes und zu dem Massenschwerpunkt (12) von Sitz und der auf dem Sitz sitzenden Person angeordnet ist.

5. Sicherheitssitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (18) hinter dem Rückenteil (13) des Sitzes angeordnet und das Gurtzeug (Gurte 23) derart an die Säule (18) angeschlossen ist, daß die Drehbewegung des Sitzes um die Säule (18) das Gurtzeug (Gurte 23) aufwickelt und strafft.

6. Sicherheitssitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der die Säule (18) umgreifenden Halterung (20) und dem Rückenteil (13) des Sitzes eine Umlenkung (22) für das Gurtzeug angeordnet ist, und die beiden zu beiden Seiten des Insassen geführten Gurte (23) gemeinsam zwischen der Umlenkung (22) und der Säule (18) hindurchgeführt und die Säule (18) einseitig umschlingend im rückwärtigen Bereich der Säule befestigt sind.

7. Sicherheitssitz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Sitzteiles (10) wie im Bereich der Schulter des Fahrzeuginsassen jeweils eine Halterung (20) angeordnet und Beckengurte wie Schultergurte unter Umlenkung an der Säule (18) befestigt und bei Drehung des Sitzes um die Säule (18) aufgewickelt und gestrafft werden.

8. Sicherheitssitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (20) des Sitzes an der Säule (18) in der Vertikalen unter Leistungsformänderungsarbeit verschiebbar ist.