DE10106360C1 - Verfahren zum automatischen Steuern von elektro-hydraulischen Handwerkzeugen und Anordnung hierfür - Google Patents
Verfahren zum automatischen Steuern von elektro-hydraulischen Handwerkzeugen und Anordnung hierfürInfo
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Abstract
Zum automatischen Steuern von elektro-hydraulischen Handwerkzeugen, insbesondere beim Herstellen von Rohrverbindungen durch plastische Verformung von Rohrwerkstoffen, wird ein Handwerkzeug verwendet, das einen Antriebszylinder (1) mit einem einseitig wirkenden, federbelasteten Arbeitskolben (2) aufweist, der bei Druckentlastung von einer Rückstellfeder (3) in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben wird. Der Antrieb geschieht durch eine aus einem Tank (7) gespeiste Pumpe (5) mit einem elektrischen Pumpenmotor (12), während für den Rückfluß der Hydraulikflüssigkeit zum Tank (7) eine Rückströmleitung (8) vorgesehen ist, in der ein vorgesteuertes Überdruckventil (9) mit Hysteresewirkung angeordnet ist. Um den Pumpenmotor (12) durch den Druck im hydraulischen System zu steuern, ist in der elektrischen Versorgungsleitung (13) ein Leistungsschalter (14) angeordnet, der stromabhängig durch einen Mikroprozessor (15) mit Speicherplätzen angesteuert wird. Dabei werden die Stromaufnahme und der Stromabfall nach dem Öffnen des Überdruckventils (9) erfaßt, und der Motorstrom wird nach Unterschreiten eines gespeicherten Stromwertes durch den Leistungsschalter (14) unterbrochen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Steuern von
elektro-hydraulischen Handwerkzeugen nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 und eine Anordnung hier für nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 3.
Bei zahlreichen Bearbeitungsvorgängen von Werkstücken, insbesondere
beim Verbinden von Rohrleitungen im Heizungs- und Sanitärbereich, ist es
erforderlich, einen möglichst genauen Zeit- und Kräfteverlauf einzuhalten.
Einerseits muß die Maximalkraft ausreichend hoch sein, um ein sicheres
Arbeitsergebnis, z. B. eine dauerhaft dichte Rohrverbindung, zu erzielen,
andererseits darf die Maximalkraft weder die Festigkeit des Werkstücks
noch die des Werkzeugs übersteigen. Diese Forderungen sind gemein
sam nur schwer zu erfüllen. Zudem steigen die Anforderungen an Kontroll
möglichkeiten der Arbeitsvorgänge und der Funktion der Werkzeuge ggf.
auch im Zusammenhang mit Wartungs-, Inspektions- und Garantiebestim
mungen.
Durch die DE 21 36 782 C2 ist ein pneumatisch oder hydraulisch angetrie
benes Handwerkzeug mit einem Arbeitskolben und einem Pressenkopf
zum Herstellen von Rohrverbindungen bekannt. Der Arbeitskolben wird
nach jedem Pressvorgang durch eine Rückzugsfeder in die Ausgangslage
zurück geführt. Die Druckmittelerzeugung und -steuerung ist jedoch nicht
Teil des Handwerzeugs und auch nicht beschrieben.
Durch die US 2 254 613 ist eine hydraulische Presse mit einer Hand
pumpe, mit einem Arbeitskolben und einem Pressenkopf bekannt, bei der
dar Arbeitskolben gleichfalls nach jedem Pressvorgang durch seine Rück
stellfeder in die Ausgangslage zurück geführt wird. Die Rückstellbewe
gung erfolgt bis zum Ende automatisch durch ein in einem Bypass
angeordnetes und vorgesteuertes Überdruckventil, das eine Kegelspitze
und einen nachgeschalteten größeren Ventilteller besitzt, der nach dem
öffnen der Kegelspitze wirksam wird. Dadurch erhält das Ventil ein
Hystereseverhalten, d. h., es wird auch bei abnehmendem Druck durch die
Hydraulikflüssigkeit offen gehalten. Die Handpresse besitzt auch eine
NOT-Auslösetaste. Eine elektrische oder elektronische Steuerung des
Hydrauliksystems ist wegen der Handpumpe weder vorgesehen noch
möglich.
Durch die DE 195 35 691 C1 der gleichen Anmelderin ist ein elektro
hydraulisches Handwerkzeug bekannt, das gleichfalls einen Arbeitskolben
besitzt und für das Aufsetzen eines Pressenkopfes vorgesehen ist. Dabei
wird der Arbeitskolben gleichfalls nach jedem Pressvorgang durch seine
Rückstellfeder in die Ausgangslage zurück geführt. Die Rückstellbewe
gung erfolgt bis zum Ende automatisch durch ein in einem Bypass ange
ordnetes Ventilsystem. Eine elektrische oder elektronische Steuerung des
Hydrauliksystems ist nicht vorgesehen. Vielmehr erfolgt eine hydrau
lisch-mechanische Verriegelung des Betriebsschalters bis zur Beendigung
des Pressvorgangs. Ein Pressenkopf hierfür ist in der DE 44 46 504 C1
beschrieben.
Durch die gattungsfremde EP 0 445 084 A2 ist es bei einem elektrischen,
nicht hydraulischen Schraubendreher für spreizbare Hohldübel bekannt,
die Abschaltung des Motors beim Erreichen der maximalen Stromauf
nahme einzuleiten und die Drehrichtung automatisch umzukehren. Dies ist
dann der Fall, wenn die Stromaufnahme einen vorgegebenen, voreingestellten
Wert überschreitet. Durch eine Verzögerungsschaltung wird
gewährleistet, daß der Endzustand der Verklammerung bzw. Spreizung
auch tatsächlich erreicht wird.
Durch das DE 295 02 032 U1 ist es bei einem elektrohydraulisch
angetriebenen Preßwerkzeug bekannt, den Elektromotor beim Erreichen
eines vorgegebenen Preßdrucks abzuschalten, der indirekt durch Mes
sung der Stromaufnahme ermittelt wird. Dadurch soll es dem Benutzer
ermöglicht werden, visuell festzustellen, ob die Preßbacken des
Preßwerkzeugs auch wirklich geschlossen sind und die vollständige
Verpressung einer Rohrverbindung erreicht ist. Eine visuelle Kontrolle ist
aber nur möglich, wenn der Benutzer die ergonomische Position, der
Maschinenbedienung verläßt. Danach muß der Benutzer die Drehrichtung
des Motors manuell umschalten, um das Werkzeug von der Rohrver
bindung abnehmen zu können. Eine Druckbegrenzung durch ein
hydraulisches Überdruckventil und eine automatische Verfolgung des
Motorstroms unter Berücksichtigung vorgegebener Stromwerte sind nicht
vorgesehen. Durch das Fehlen eines Überdruckventils läßt sich auch nicht
der Stromabfall nach dem Ansprechen eines solchen Ventils erfassen und
zu Steuerungszwecken auswerten.
Durch die EP 0 824 979 A1 ist es bekannt, zwischen den Preßbacken eines
Pressenkopfes einen elektromagnetischen Weggeber in Form eines
Abstandssensors vorzusehen, der die Motorleistung beim Annähern der
Preßbacken automatisch reduziert, um die kinetische Energie des
Antriebssystems nach dem Zurücklegen des Leerhubs und vor Erreichen
der Endstellung der Preßbacken zu reduzieren und dadurch die unter
schiedlichen Verformungskräfte unterschiedlicher Rohrverbindungen
(Fließverhalten des Werkstoffs, Wanddicke und Durchmesser) zu berück
sichtigen. Dadurch sollen trotz einer vollständigen Verpressung der
Rohrverbindung eine Überlastung der Preßbacken und ein vorzeitiger
Verschleiß von Lagerstellen im Pressenkopf und dessen Antriebssystem
verhindert werden. Eine automatische Verfolgung des Motorstroms unter
Berücksichtigung vorgegebener Stromwerte sind nicht vorgesehen. Zwar
ist ein Überdruckventil offenbart, jedoch nur zu dem Zweck der Endkraftbegrenzung,
nicht aber zur Kontrolle und Steuerung der Motorabschal
tung.
Durch das Abstract der JP 11198058 A ist es bei einem rein elektrisch
angetriebenen Werkzeug zur Herstellen von Sicken bekannt, den Verlauf
des Motorstroms durch einen Stromsensor zu überwachen. Beim
überschreiten eines vorgegebenen Wertes für den Motorstrom wird ein
Mikrocomputer mit einem Zeitglied gestartet. Beim überschreiten von
zwei Sekunden und einem geringeren Ansteigen des Motorstroms leuchtet
eine Leuchtdiode auf, um dem Bediener anzuzeigen, daß der Preßvorgang
beendet ist. Weder ist das überwachen des Ansprechens eines (nicht
offenbarten) Überdruckventils durch Strommessung offenbart noch die
automatische Motorabschaltung nach Unterschreiten eines gespeicherten
niedrigeren Stromwertes.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Handwerk
zeug der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, bei dem der
Pumpenmotor zumindest im wesentlichen durch den Druckverlauf im
Hydrauliksystem gesteuert wird.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem Verfahren nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 durch die Merkmale im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 und bei der Anordnung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 3 durch die Merkmale im Kennzeichen des Patent
anspruchs 3.
Durch diese Lösungen wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange
gelöst, insbesondere wird ein Handwerkzeug der eingangs beschriebenen
Gattung angegeben, bei dem der Pumpenmotor zumindest im wesent
lichen durch den Druckverlauf im Hydrauliksystem gesteuert wird. Die
Erfindung beruht auf der Überlegung, daß der Motorstrom des Pumpen
motors ein ausreichend genaues bzw. proportionales Abbild des Druck
verlaufs im Hydrauliksystem und damit des Kräfteverlaufs beim Arbeits
vorgang ist, und daß diese Eigenschaft nach Umsetzung des Motorstroms
in elektrische bzw. elektronische Signale zur Steuerung und zur Kontrolle
des Arbeitsvorganges durch einen Mikroprozessor mit Datenspeichern
und Speicherplätzen für vorgebbare und ggf. veränderbare Sollwerte und
Betriebsparameter verwendet werden kann. Die Signalauswertung kann in
Verbindung mit gespeicherten zeitabhängigen Signalen und Prozeßpara
metern weiter ausgestaltet werden. Weitere Vorteile sind in der Detail
beschreibung angegeben.
Es ist dabei im Zuge einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens beson
ders vorteilhaft wenn - entweder einzeln oder in Kombination -:
- - das Einleiten des Arbeitsvorganges durch eine gespeicherte Sperrzeit verzögert wird und wenn die gesamte Einschaltdauer des Motorstro mes durch einen gespeicherten Maximalzeitwert begrenzt wird.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Anordnung besonders
vorteilhaft wenn - entweder einzeln oder in Kombination -:
- - zwischen einer Stromquelle für den Motorstrom ein Spannungssensor für die Messung der Spannung der Stromquelle angeordnet ist und wenn der Spannungssensor dem Mikroprozessor aufgeschaltet ist,
- - zwischen dem Spannungssensor und dem Mikroprozessor ein Span nungsregler für die Betriebsspannung des Mikroprozessors angeord net ist,
- - dem Mikroprozessor ein Analog-Digital-Wandler zugeordnet ist, dem die Ausgänge des Stromsensors und des Spannungssensors aufge schaltet sind,
- - dem Mikroprozessor in Parallelschaltung mindestens zwei Schalter für die lageunabhängige Bedienung des Handwerkzeugs aufgeschal tet sind,
- - die Schalter nach Ablauf der Sperrzeit blockierbar sind,
- - dem Mikroprozessor eine Signaleinrichtung für die Anzeige des Betriebszustandes des Handwerkzeugs zugeordnet ist,
- - die Signaleinrichtung als blinkende Mehrfach-Farbanzeige ausgebildet ist,
- - dem Mikroprozessor mindestens ein Datenspeicher für die Betriebs historie des Handwerkzeugs zugeordnet ist,
- - dem Mikroprozessor eine Schnittstelle für die Abfrage der Betriebs historie zugeordnet ist,
- - dem Mikroprozessor mindestens ein Wartungszähler für die Speiche rung und Anzeige von Wartungsintervallen und Inspektionsfälligkeiten des Handwerkzeugs zugeordnet ist,
- - der Schnittstelle ein Infrarot-Übertrager zugeordnet ist, und/oder, wenn
- - im Datenspeicher eine maximale Leerlaufzeit für den Pumpenmotor und ein Minimalwert für den Motorstrom abgelegt sind, und wenn die Anordnung so getroffen ist, daß der Pumpenmotor wieder ausge schaltet wird, wenn der Minimalwert für den Motorstrom nicht inner halb der Leerlaufzeit überschritten wird.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindunggegenstandes und seine Funktions
weise werden nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer Anordnung zum Steuern von elektrohydrau
lischen Handwerkzeugen zum Herstellen von Rohrverbindungen
durch plastische Verformung von Rohrwerkstoffen,
Fig. 2 Kurvendarstellungen der Stromverläufe bei verschiedenen
Betriebszuständen über der Zeit.
In Fig. 1 ist ein Antriebszylinder 1 mit einem einseitig wirkenden Arbeits
kolben 2 dargestellt, der von einer Rückstellfeder 3 beaufschlagt ist und
eine Kolbenstange 4 aufweist. Diese Kolbenstange kann z. B. mit Spreiz
rollen für einen hier nicht dargestellten, austauschbaren Pressenkopf
versehen sein, wie er für das radiale Verpressen von Rohrkupplungen
verwendet wird. Ein solcher Pressenkopf in der der DE 44 46 504 C1
offenbart.
Das Handwerkzeug besitzt eine Pumpe 5, die in einer Förderleitung 6
zwischen einem Tank 7 und dem Antriebszylinder 1 angeordnet ist, und
eine als Bypass vorgesehene Rückströmleitung 8, die den Antriebs
zylinder 1 mit dem Tank 7 verbindet und in der ein vorgesteuertes Über
druckventil 9 mit Hysteresewirkung angeordnet ist. Die Auslegung und
Einstellung des Überdruckventils 9 (Feder/Ventilfläche) muß in jedem Falle
so sein, daß das Ventil nicht vor Erreichen der vorgegebenen maximalen
Preßkraft öffnet (Sicherheit der Preßverbindung). Die Abhängigkeiten sind
u. a. folgende: 1. Vom Verformungswiderstand (u. a. abhängig von Rohrwerkstoff,
Rohrpaarung und Rohrdurchmesser) und 2. vom Hydraulikfluid
in Verbindung mit Strömungsquerschnitten, Viskosität und Temperatur.
Die Auslegung des Überdruckventils 9 erfolgt in der Richtung, daß mit
dem Handwerkzeug z. B. durch Austausch des Pressenkopfes Rohrver
bindungen mit unterschiedlichen Durchmessern (z. B. von 16 bis 54 mm
Durchmesser) hergestellt werden können, wobei die Auslegung dem
größtmöglichen Durchmesser der Rohrverbindung zusätzlich einem
Sicherheitszuschlag entspricht. In allen Fällen steigt der Druck am Ende
eines Preßvorganges dadurch steil an, daß die Preßbacken des Pressen
kopfes aufeinander treffen. Dies ist auch bei Pressenköpfen für Rohr
durchmesser am unteren Ende des obigen Bereichs der Fall. Dem
Überdruckventil 9 ist noch ein hier nicht dargestellter Not-Auslösehebel
zugeordnet, mit dem das Ventil jederzeit von Hand geöffnet werden kann.
Beiderseits der Pumpe 5 sind Rückschlagventile 10 und 11 vorgesehen.
Der hydraulische Teil der Anordnung ist z. B. in der US-A-2 254 613
beschrieben, allerdings in Verbindung mit einer Handpumpe.
Im vorliegenden Fall wird die Pumpe 5 durch einen elektrischen Pumpen
motor 12 angetrieben, in dessen Versorgungsleitung 13 ein als Halbleiter
schalter (z. B. MOS) ausgebildeter Leistungsschalter 14 angeordnet ist,
durch den der Pumpenmotor 12 strom- und zeitabhängig durch einen
Mikroprozessor 15 angesteuert wird. In der Versorgungsleitung 13 des
Pumpenmotors 12 ist ein Stromsensor 16 angeordnet, dessen Ausgang
dem Mikroprozessor 15 über eine Leitung 17 zwecks Vergleich mit minde
stens einem gespeicherten Sollwert für den Motorstrom aufgeschaltet ist.
Der zugehörige Ausgang des Mikroprozessors 15 ist dem Leistungs
schalter 14 über eine Leitung 18 aufgeschaltet.
Die elektronische Steuerung erfolgt nach zwei Prinzipien, nämlich
a) stromabhängig und b) zeitabhängig. Der Stromsensor 16 erfaßt die
Stromaufnahme "i" des Motors und dadurch die Preßkraft "K". Die Preß
kraft ist in etwa proportional der Stromaufnahme. Die Stromaufnahme ist
auch in etwa proportional dem hydraulischen Druck "P" (siehe hierzu auch
Fig. 2).
Hierfür ist dem Mikroprozessor ein als EEPROM ausgebildeter Daten
speicher 19 mit mindestens einem Speicherplatz für einen Sollwert für den
Motorstrom und mit mindestens zwei weiteren Speicherplätzen für eine
minimale und eine maximale Einschaltdauer des Pumpenmotors 12 zuge
ordnet. In diesem Datenspeicher sind auch die Betriebsprogramme und
Sollwerte für Drücke und Zeitwerte abgelegt, was nachfolgend anhand der
Fig. 2 noch näher erläutert wird.
Die Anordnung besitzt außerdem eine Stromquelle 20, die als Netzgerät,
Netzanschluß, vorzugsweise aber als Akkumulator ausgebildet ist.
Zwischen dieser Stromquelle 20 für den Motorstrom und dem Mikro
prozessor 15 ist ein Spannungssensor 21 für die Messung der Spannung
der Stromquelle 20 angeordnet, und der Spannungssensor 21 ist zu
Kontrollzwecken dem Mikroprozessor 15 über eine Leitung 22 aufgeschal
tet. Die Kontrolle dient u. a. dem Ladezustand des Akkumulators oder der
Netzspannung, damit Fehlfunktionen ausgeschaltet werden. Wird
beispielsweise ein in dem Datenspeicher 19 abgelegter Vergleichswert für
die Spannung unterschritten, dann wird der Pumpenmotor sofort wieder
ausgeschaltet, da die Kapazität nicht mehr für einen ordnungsgemäßen
Preßvorgang ausreicht.
Weiterhin ist zwischen dem Spannungssensor 21 und dem Mikroprozes
sor 15 ein Spannungsregler 23 für die Betriebsspannung des Mikropro
zessors 15 angeordnet. Dem Mikroprozessor 15 ist ein Analog-Digital-
Wandler 24 zugeordnet, dem die Ausgänge des Stromsensors 16 und des
Spannungssensors 21 aufgeschaltet sind.
Ferner sind dem Mikroprozessor 15 in Parallelschaltung vier Schalter 25
für die lageunabhängige Bedienung des Handwerkzeugs aufgeschaltet,
z. B. für die Bedienung mit der rechten oder linken Hand und/oder für die
Bedienung des Geräts in unterschiedlichen Raumlagen, die durch beengte
Platzverhältnisse beim Arbeiten bedingt sein können.
An den Mikroprozessor 15 ist eine Signaleinrichtung 26 für den jeweiligen
Betriebszustand des Handwerkzeugs angeschlossen, die vorzugsweise
als Mehrfach-Farbanzeige ausgebildet ist, beispielsweise als zweifarbige
LED mit den Grundfarben rot und gelb, die bei Mischung zu einem
orangefarbenen Signal führen, was weiter unten noch näher erläutert wird.
Der Mikroprozessor 15 besitzt außerdem interne Datenspeicher für die
Betriebshistorie des Handwerkzeugs und eine Schnittstelle 27 für die
Abfrage der gespeicherten Betriebshistorie über einen Infrarot-Übertrager
28. Die als Zähler ausgebildeten Datenspeicher werden bei jedem Arbeits
vorgang inkrementiert. Ein Gesamtzähler zählt alle Arbeitsvorgänge seit
der Herstellung des Geräts. Ein Wartungszähler dient der Einhaltung der
nötigen Wartungszyklen. Hat dieser Zähler z. B. 10.000 Arbeitsvorgänge
registriert, so blinkt nach jedem Arbeitsvorgang die Signaleinrichtung 26
fünf Mal "gelb", um der Bedienungsperson anzuzeigen, daß eine Inspek
tion fällig ist. Dieser Zustand bleibt so lange erhalten, bis der Wartungs
zähler durch ein Handterminal über die Schnittstelle 27 wieder auf Null
gesetzt wird.
Über den Infrarot-Übertrager 28 können mittels des Handterminals auch
alle in den Datenspeichern gespeicherten Werte ausgelesen und editiert
werden. Das betrifft nicht nur die Zählerstände, sondern auch die gespei
cherten Parameter, die eine Anpassung der gesamten Geräte-Mechanik,
inklusive des Motors und des Stromspeichers an die Elektronik ermög
lichen. Nach dem Laden des Geräts funktioniert dieses voll automatisch.
Die Fig. 2 zeigt nun Kurvendarstellungen der Stromverläufe "i" verschie
dener Betriebszustände über der Zeit "t". Durch Druck auf einen der
Schalter 25 wird der Pumpenmotor über den Leistungsschalter 14 zum
Zeitpunkt t1 eingeschaltet. Hierbei stellt sich sofort ein entsprechender
Anlaufstrom ianl ein, der rasch bis auf einen Leerlaufstrom ileer abfällt, der
durch den Kurvenabschnitt K1 repräsentiert wird. Die Zeitdauer Δt
zwischen t1 und t2 ist als Sperrzeit gespeichert und beträgt beispielsweise
400 ms. Wird der Schalter kürzer als Δt betätigt, so wird der Motor sofort
wieder abgeschaltet um zu verhindern, daß zufällige Bedienungen einen
Arbeitsvorgang einleiten.
Weiterhin ist es durch einen kurzzeitigen Druck auf einen der Schalter 25
möglich, die Infrarot-Abfrage einzuleiten, ohne einen Arbeitsvorgang
ausführen zu müssen. Jenseits von t2 werden die Schalter 25 blockiert; sie
können also losgelassen werden. Durch Abspeicherung einer weiteren
Sperrzeit von ähnlicher Dauer kann verhindert werden, daß die Elektronik
die Anlaufstromspitze erfaßt und abspeichert.
Anschließend wird die Spannung des Akkumulators (als Stromquelle 20)
gemessen. Ein fünfmaliges rotes Blinken der Signaleinrichtung 26 ist ein
Zeichen dafür, das der Akkumulator entladen ist. Auch der Motor-Leer
laufstrom ileer wird einmalig gemessen und abgespeichert. Dieser Wert
dient zur Detektierung der Betätigung des (nicht gezeigten) NOT-Auslöse
hebels.
Wiederum anschließend wird die Messung des Motorstromes fortgesetzt.
Sollte während einer im Datenspeicher 19 abgelegten Leerlaufzeit der
Motorstrom nicht um einen ebenfalls gespeicherten Differenzbetrag
ansteigen, so wird der Motor wieder ausgeschaltet, und die Signaleinrich
tung 26 zeigt durch fünfmaliges orangefarbenes Blinken einen fehlerhaften
Arbeitsvorgang, beispielsweise, daß ein Maschinendefekt vorliegt oder
kein Arbeitsgerät, z. b. ein Pressenkopf, eingesetzt wurde, oder, daß der
NOT-Auslösehebel unmittelbar nach dem Start betätigt wurde.
Steigt der Motorstrom weiter an, so wird der Arbeitsvorgang fortgesetzt,
d. h. bei einem Preßvorgang schließen sich die Preßbacken bei weiter
steigendem Motorstrom. Nachdem die Preßbacken am Werkstück, einem
Metallrohr oder einer Rohrkupplung, anliegen, beginnt der eigentliche
Preßvorgang, wobei die Stromstärke deutlich ansteigt. Dies wird in Fig. 2
durch den Kurvenabschnitt K2 dargestellt. Die Stromaufnahme imax zum
Zeitpunkt t4 wird durch das bereits beschriebene kraftabhängige öffnen
des Überdruckventils 9 vorgegeben.
Ab einer im Datenspeicher 19 abgelegten Grenzstromstärke wird das zum
Zeitpunkt t4 erfolgende Ansprechen des Überdruckventils 9 und damit das
Absinken des Stromes im Kurvenabschnitt K3 nicht mehr als Betätigung
der NOT-Auslösung interpretiert, sondern als ordnungsgemäßes öffnen
des Ventils nach erfolgreich abgeschlossenem Arbeitsvorgang, der
beispielsweise bei 12 bis 18 A Motorstrom beendet ist.
Unterschreitet der Motorstrom zum Zeitpunkt t5 eine gleichfalls im Daten
speicher 19 abgelegte Grenzstromstärke istop, so wird der Pumpenmotor
12 durch die Elektronik abgeschaltet und damit der Stromverbrauch auf
einen Ruhestromverbrauch von einigen Mikroampere herabgesetzt, bei
dem kein Arbeitsvorgangs ausgelöst wird.
Wird während eines Arbeitsvorganges zum Zeitpunkt t3 unterhalb des
obigen Grenzstromes die NOT-Auslösung durch manuelles öffnen des
Überdruckventils 9 eingeleitet, so sinkt der Strom entsprechend dem
Kurvenabschnitt K6 ab, und der Pumpenmotor 12 wird bei Unterschreiten
des gespeicherten Leerlaufstromes plus eines Sicherheitszuschlages
abgeschaltet. Auch in diesem Fall blinkt die Signaleinrichtung 26 zur
Anzeige dieses Vorgangs fünf Mal "orange".
Fig. 2 zeigt noch folgendes: Würde der Pumpenmotor nach dem öffnen
des Überdruckventils 9 jenseits von t5 weiterlaufen, so sinkt zwar der
Motorstrom entsprechend dem gestrichelten Kurvenabschnitt K4 weiter
ab, aber nur relativ langsam, was von dem Liefergrad der Pumpe 5 und
den Strömungswiderständen abhängig ist. Durch das Abschalten des
Motors zum Zeitpunkt t5, fällt jedoch der Motorstrom entsprechend dem
Kurvenabschnitt K5 steil ab, und der Arbeitskolben 2 wird jetzt unter der
Wirkung der Rückstellfeder 3 automatisch sehr viel schneller in seine
Ausgangsstellung zurückgeschoben, wobei die verdrängte Ölmenge in
den Tank 7 zurück gefördert wird und sich das Ventil danach wieder
schließt.
Um jedoch den Pumpenmotor bei Fehlfunktionen nicht endlos weiter
laufen zu lassen, ist im Datenspeicher 19 ein Zeitpunkt tmax abgelegt, bei
dem das Gerät vollständig abschaltet, bespielsweise nach 10 bis 15
Sekunden.
1
Antriebszylinder
2
Arbeitskolben
3
Rückstellfeder
4
Kolbenstange
5
Pumpe
6
Förderleitung
7
Tank
8
Rückströmleitung
9
Überdruckventil
10
Rückschlagventil
11
Rückschlagventil
12
Pumpenmotor
13
Versorgungsleitung
14
Leistungsschalter
15
Mikroprozessor
16
Stromsensor
17
Leitung
18
Leitung
19
Datenspeicher
20
Stromquelle
21
Spannungssensor
22
Leitung
23
Spannungsregler
24
Analog-Digital-Wandler
25
Schalter
26
Signaleinrichtung
27
Schnittstelle
28
Infrarot-Übertrager
i Stromaufnahme
imax
i Stromaufnahme
imax
, istop
;Grenzstromwerte
ianl
ianl
;Anlaufstrom
ileer
ileer
;Leerlaufstrom
t1, t2, t3, t4, t5, tmax
t1, t2, t3, t4, t5, tmax
;Zeitpunkte
Δt Zeitdauer, Sperrzeit
K Preßkraft
K1, K2, K3, K4, K5, K6 Kurvenabschnitte
P hydraulischer Druck
Δt Zeitdauer, Sperrzeit
K Preßkraft
K1, K2, K3, K4, K5, K6 Kurvenabschnitte
P hydraulischer Druck
Claims (15)
1. Verfahren zum automatischen Steuern von elektro-hydraulischen
Handwerkzeugen, insbesondere beim Herstellen von Rohrverbindun
gen durch plastische Verformung von Rohrwerkstoffen, wobei das
Handwerkzeug einen Antriebszylinder (1) mit einem einseitig wirken
den Arbeitskolben (2) aufweist, der bei Druckentlastung von einer
Rückstellfeder (3) in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben wird,
sowie für den Antrieb des Antriebszylinders (1) eine aus einem Tank
(7) gespeiste Pumpe (5) und für den Rückfluß der Hydraulikflüssig
keit zu dem Tank (7) eine Rückströmleitung (8) aufweist, in der ein
vorgesteuertes Überdruckventil (9) mit Hysteresewirkung angeordnet
ist, wobei die Pumpe (5) durch einen elektrischen Pumpenmotor (12)
angetrieben wird, in dessen Versorgungsleitung (13) ein Leistungs
schalter (14) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pumpenmotor (12) derart stromabhängig durch einen Mikro
prozessor (15) angesteuert wird, daß die Stromaufnahme des
Pumpenmotors (12) und der Stromabfall nach dem öffnen des
Überdruckventils (9) vom Mikroprozessor (15) erfaßt werden und
daß der Motorstrom nach Unterschreiten eines gespeicherten
Stromwertes (istop) durch den Leistungsschalter (14) unterbrochen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ein
leiten des Arbeitsvorganges durch eine gespeicherte Sperrzeit (Δt)
verzögert wird und daß die gesamte Einschaltdauer des Motor
stromes durch einen gespeicherten Maximalzeitwert (tmax) begrenzt
wird.
3. Anordnung zum automatischen Steuern von elektro-hydraulischen
Handwerkzeugen, insbesondere zum Herstellen von Rohrverbindun
gen durch plastische Verformung von Rohrwerkstoffen, mit einem
Antriebszylinder (1) mit einem einseitig wirkenden Arbeitskolben (2),
der von einer Rückstellfeder (3) beaufschlagt ist und eine Kolben
stange (4) aufweist, mit einer Pumpe (5), die in einer Förderleitung
(6) zwischen einem Tank (7) und dem Antriebszylinder (1) angeord
net ist, mit einer Rückströmleitung (8), die den Antriebszylinder (1)
mit dem Tank (7) verbindet und in der ein vorgesteuertes Überdruck
ventil (9) mit Hysteresewirkung angeordnet ist, und mit einem elektri
schen Pumpenmotor (12), in dessen Versorgungsleitung (13) ein
Leistungsschalter (14) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Pumpenmotor (5) stromabhängig durch einen Mikroprozessor
(15) ansteuerbar ist, dem mindestens ein manuell betätigbarer Schal
ter (25) zugeordnet ist, wobei
- a) in der elektrischen Versorgungsleitung (13) des Pumpenmotors (12) ein Strom sensor (16) angeordnet ist, dessen Ausgang dem Mikroprozessor (15) zwecks Vergleich mit mindestens einem gespeicherten Sollwert für den Motorstrom aufgeschaltet ist,
- b) der Ausgang des Mikroprozessors (15) dem Leistungsschalter (14) in der Versorgungsleitung (13) aufgeschaltet ist, und wobei
- c) dem Mikroprozessor (15) mindestens ein Datenspeicher (19)
zugeordnet ist, in dem Speicherplätze angeordnet sind, und
zwar:
- 1. für eine Zeitdauer Δt als Sperrzeit für eine eventuelle Fehlbedienung,
- 2. für eine maximale Zeitdauer tmax für die Abschaltung bei einer Fehlfunktion des Geräts nach Betätigung des min destens einen Schalters (25) sowie
- 3. für mindestens einen Grenzstromwert (istop) für die Abschaltung des Motorstroms, welcher Grenzstromwert (istop) niedriger ist als ein Grenzstromwert (imax) beim Öffnen des Überdruckventils.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
einer Stromquelle (20) für den Motorstrom ein Spannungssensor
(21) für die Messung der Spannung der Stromquelle (20) angeordnet
ist und daß der Spannungssensor (21) dem Mikroprozessor (15)
aufgeschaltet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Spannungssensor (21) und dem Mikroprozessor (15) ein
Spannungsregler (23) für die Betriebsspannung des Mikroprozes
sors (15) angeordnet ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Mikroprozessor (15) ein Analog-Digital-Wandler (24)
zugeordnet ist, dem die Ausgänge des Stromsensors (16) und des
Spannungssensors (21) aufgeschaltet sind.
7. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Mikroprozessor (15) in Parallelschaltung mindestens zwei Schalter
(25) für die lageunabhängige Bedienung des Handwerkzeugs
aufgeschaltet sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalter (25) nach Ablauf der Sperrzeit (Δt) blockierbar sind.
9. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Mikroprozessor (15) eine Signaleinrichtung
(26) für die Anzeige des Betriebszustandes des Handwerkzeugs
zugeordnet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Signaleinrichtung (26) als blinkende Mehrfach-Farbanzeige ausge
bildet ist.
11. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Mikroprozessor (15) mindestens ein Datenspeicher für die
Betriebshistorie des Handwerkzeugs zugeordnet ist.
12. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Mikroprozessor (15) mindestens ein Wartungszähler für die Spei
cherung und Anzeige von Wartungsintervallen und Inspektions
fälligkeiten des Handwerkzeugs zugeordnet ist.
13. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Mikroprozessor (15) eine Schnittstelle (27) für die Abfrage der
Betriebshistorie zugeordnet ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schnittstelle (27) ein Infrarot-Übertrager (28) zugeordnet ist.
15. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Datenspeicher (19) eine maximale Leerlaufzeit für den Pumpen
motor (12) und ein Minimalwert für den Motorstrom abgelegt sind,
und daß die Anordnung so getroffen ist, daß der Pumpenmotor (12)
wieder ausgeschaltet wird, wenn der Minimalwert für den Motor
strom nicht innerhalb der Leerlaufzeit überschritten wird.
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