Die Erfindung bezieht sich auf Ballenpressen, vorzugsweise
mit einer in horizontaler Richtung verschiebbaren
Pressplatte, zur Erzeugung von Ballen aus Abfallmaterial,
insbesondere Altpapier, Kartonagen und Verpackungs
material, Kunststoffartikel, wie Folien, Flaschen und
ähnlichen Gegenständen, Holzabfällen oder dergleichen
Material, wobei das Abfallmaterial in einen Presskasten
eingefüllt und sodann mit der Pressplatte verdichtet wird.
Aus der auf denselben Anmelder zurückgehenden
DE 198 08 418 ist eine "Antriebsvorrichtung für die
Pressplatte von Abfall-Ballenpressen" bekannt, deren
Offenbarungsinhalt ausdrücklich in diese Anmeldung mit
aufgenommen ist. Mit einer derartigen Antriebsvorrichtung
kann die gesamte Baulänge einer Horizontal-Ballenpresse
verkürzt werden, um für Unternehmen mit begrenzten
Hallenflächen (Aufstellflächen), oft kleinere und
mittelständische Unternehmen, den Betrieb einer kompakten
Ballenpresse zu ermöglichen.
Den aus dem Stand der Technik bekannten Ballenpressen ist
jedoch der Nachteil gemeinsam, dass der Presskanal, der
sich in horizontaler Richtung an den Presskasten anschließt
und in dem der im allgemeinen quaderförmige Ballen
gebildet und vorzugsweise mit Draht abgebunden wird, nach
wie vor eine erhebliche Baulänge von nicht selten bis zu 4 m
oder länger aufweist. Bei einer Ballenpresse nach der
DE 198 08 418 ist zwar die Baulänge der Antriebseinheit für
die Lagerung, Führung und Bewegung der Pressplatte durch
die über Kreuz angeordneten Hydraulikzylinder reduziert,
der dieser Antriebseinheit gegenüberliegende, auf der
anderen Seite des Presskastens angeordnete Presskanal
weist jedoch immer noch eine Längserstreckung auf, die
nicht in jedem Fall den neuen Forderungen des Marktes
entspricht.
Um den Ballen nach dem Pressen formhaltig zu lagern wird
er abgebunden, wobei hier unter Abbinden entweder das
Umreifen des Ballens mit Draht, Spanngurten oder
dergleichen zu verstehen ist oder das Umhüllen des Ballens
mit einem Sack entsprechend der Ballenform. Das Abbinden
kann bereits beim Pressen des Ballens im Presskanal
beginnen bzw. erfolgen oder erst nach dem der Ballen fertig
gepresst ist.
Zur Erzeugung gleichmäßiger, das heißt im wesentlichen
quaderförmiger, gleichmäßig verdichteter Ballen ist es im
Stand der Technik zudem bekannt, die seitlichen Wandungen
des Presskanals derart verschwenkbar zu gestalten, dass
sie in Pressrichtung gesehen konisch zulaufen, also die
Querschnittsfläche des Presskanals gleichmäßig und stetig
reduziert wird. Jedoch zeigt die Praxis, dass zwischen dem
zu erreichenden Sollwert und dem erreichten Istwert nicht
selten Abweichungen bestehen, wobei diese
Formabweichungen je nach Abfallmaterial und dessen
Zusammensetzung sowie Einstellung der Presse durch das
Bedienungspersonal variieren. Bei großer Konizität ist die
Gefahr einen "schiefen" Ballen zu erhalten besonders hoch.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist der Fachmann
vor die Aufgabe gestellt, eine Ballenpresse derart zu
gestalten, dass die gesamte Baulänge der Ballenpresse und
insbesondere die des Presskanals und/oder des
Presskastens gegenüber Bekanntem erheblich reduziert ist
und zudem Ballen erhöhter Qualität, das heißt mit jeweils im
wesentlichen gleichen Außenabmessungen und
vergleichbaren konstanten Pressdichten, erzeugt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine
Ballenpresse für Abfallmaterial mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1, insbesondere mit den Merkmalen seines
kennzeichnenden Teiles gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 10.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass mit
einem Bremssystem die Geschwindigkeit des in
Pressrichtung gesehen an der Wandung des Presskastens
bzw. des Presskanals entlang bewegten Abfallmaterials,
also des Randmaterials eines entstehenden Ballens,
gegenüber dem, im Querschnitt gesehen, im inneren Bereich
liegenden Abfallmaterial reduziert ist, so dass während des
Pressens eine zusätzliche Komprimierung des
Abfallmaterials im - entstehenden - Ballen stattfindet. Durch
die Abbremsung des Materials in den Randbereichen wird
also das innere Material des Ballens zusätzlich verdichtet.
Im Rahmen der Erfindung kann das Bremssystem beliebig
gestaltet oder wie weiter unten beispielhaft dargelegt
ausgeführt werden. Wesentlich ist jedoch, dass das
Bremssystem derart gestaltet ist, dass der Vorschub des an
der Wandung des Presskanals bzw. Presskastens entlang
bewegten Materials gegenüber dem restlichen, dem inneren
Material des entstehenden Ballens verlangsamt ist.
In einfacher Weise ist das Bremssystem derart ausgebildet,
dass im Übergangsbereich zwischen dem Presskasten und
dem Presskanal eine im wesentlichen stufenförmige
Querschnittsreduzierung erfolgt, wobei selbige ein- oder
mehrstufig sein kann. Diese Querschnittsreduzierung kann
entweder umlaufend oder abschnittsweise ausgebildet sein.
Beispielsweise wird die Stufung dadurch erreicht, dass
mindestens eine der Begrenzungswände des Presskanals
oder Wandungsabschnitte von selbigen derart versetzt zum
Presskasten angeordnet sind, dass sie lateral nach innen
versetzt sind. Damit wird am Übergang zwischen
Presskasten und Presskanal eine Stufe ausgebildet, die zur
Verlangsamung der Bewegung des randseitigen Materials
beim Verdichten führt; wobei ein Spalt zwischen dem Anfang
des Presskanals und dem Ende des Presskastens, also im
Übergangsbereich, nicht schädlich wirkt.
Gemäß einer anderen Ausführung sind im Endbereich des
Presskastens, im wesentlichen außerhalb des Bewegungs
bereiches der Pressplatte, an den Innenflächen zumindest
abschnittsweise (Brems-)Leisten vorgesehen.
In Weiterbildung dazu sind ergänzend oder alternativ Leisten
im Presskanal an der nach innen weisenden Wandung
angeordnet, deren Längserstreckung im wesentlichen
senkrecht zur Pressrichtung ausgerichtet ist. Anzahl,
Querschnitt und jeweilige Länge der Leisten sind im Rahmen
der Erfindung beliebig wählbar und richten sich in der Regel
nach den speziellen Forderungen der Anwender.
Vorzugsweise werden jedoch Leisten mit quadratischem oder
rechteckigem Querschnitt, die sich über die gesamte Breite
bzw. Höhe des Presskanalquerschnitts erstrecken,
verwendet.
In Pressrichtung gesehen können die Leisten an ihren
Vorderseiten/Vorderkanten auch angefast ausgeführt sein,
um das Vorbeigleiten des Ballens an der Leiste zu
erleichtern. Die Leisten, z. B. aus einem metallischen
Hohlprofil, sind vorzugsweise an der Wandung des
Presskanals anschraubbar, um sie bei Verschleiß
austauschen zu können.
Die Anordnung der Leisten, das heißt ihr jeweiliger Abstand
in Pressrichtung gesehen, ist ebenfalls beliebig wählbar,
wobei entweder die jeweils benachbarten Leisten
gleichmäßig beabstandet sind oder der jeweilige Abstand in
Pressrichtung zu- oder abnimmt.
Die Anordnung der Leisten im Presskanal erfolgt derart,
dass sie entweder am Umfang des Presskanals im
wesentlichen durchgehend angeordnet sind, oder nur an
mindestens einer der vier Presskanalwände (Wandungen)
oder Teilen von selbigen, zum Beispiel am Boden und/oder
an den Seitenwänden des Presskanals. Zudem kann es
vorteilhaft sein, die Leisten in Pressrichtung gesehen
versetzt zueinander anzuordnen.
Vorzugsweise sind an der unteren, bodenseitigen Wandung
des Presskanals mehr Leisten angeordnet als an der
gegenüberliegenden, obenseitigen Wandung, der Decke.
Damit wird hier eine verstärkte Abbremsung des
Abfallmaterials im Bodenbereich gegenüber dem
Deckenbereich erreicht, um die Ausbildung eines
windschiefen Abfall-Ballens am Ausgang des Presskanals zu
vermeiden. Durch die größere Anzahl der Leisten im
Bodenbereich ist hier ein verstärkter Bremseffekt gegeben,
der zusammen mit der auf Grund der Schwerkraft im
Bodenbereich des Ballens erhöhten Verdichtung dazu führt,
dass über den gesamten Ballen eine ungefähr gleichmäßige
Abfalldichte erreicht wird. Bei einer Gesamtlänge des
Presskanals von ca. 2 m werden vorzugsweise am Boden 2,
3, 4 oder 5 Leisten und an der Decke bzw. an den seitlichen
Wandungen lediglich 1, 2, 3 oder 4 Leisten zum Abbremsen
angeordnet.
Die Querschnittsfläche der einzelnen Leisten ist nicht
notwendigerweise immer die gleiche, sondern es ist auch
über die Länge des Presskanals jeweils eine verschiedene
Querschnittsfläche bzw. -gestaltung der einzelnen Leisten
wählbar.
Zur weiteren Verbesserung des Ballenergebnisses sind die
Wandungen oder Abschnitte der Wandungen des
Presskanals in an sich bekannter Weise derart
verschwenkbar, dass die Querschnittsfläche des
Presskanals in Pressrichtung gesehen verjüngt eingestellt
werden kann.
Neu an der hinteren, ausgangsseitigen Abstützung des
Presskanals ist zudem, dass für die seitlichen und für die
bodenseitige Wandung/-en zwar ein gemeinsamer Fuß
vorgesehen ist, jedoch die Abstützung der seitlichen und der
bodenseitigen Wandungen des Presskanals voneinander
isoliert erfolgt.
So ist für die Abstützung der seitlichen Wandungen außen
an jeder Seite des Presskanals eine am besagten Fuß
befestigte, aufragende Strebe vorgesehen, die vorzugsweise
an den unteren Abschnitt der seitlichen Wandung angreift.
Die Abstützung der bodenseitigen Wandung erfolgt über ein
unteres Joch, welches beidseitig schwingungsisoliert und
schwimmend im besagten, gemeinsam genutzten Fuß
gelagert ist.
Der wesentliche Vorteil der vorgenannten Lagerung besteht
darin, dass nunmehr erstmalig für die Einstellung der
Verjüngung des Kanalquerschnittes auch die untere
Wandung des Presskanals, der Boden, aus ihrer
Grundposition, der Horizontalen, heraus gegenüber selbige
geneigt oder angehoben werden kann. Die bisherigen
Vorrichtungen ermöglichten nur eine Neigung der oberen
Wandung in Richtung zum Boden des Presskanals hin.
Somit ist jede der Wandungen unabhängig von den anderen
verschwenkbar, wobei die einzelnen Abschnitte
vorzugsweise hydraulisch betätigt werden.
Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass eine oder mehrere
der Wandungen in Form von zwei oder mehr voneinander
beabstandeten Wangen oder Planken gestaltet ist, zwischen
denen der Draht zum Abbinden des Ballens geführt wird.
Dabei sind vorzugsweise die an den seitlichen Wandungen
des Presskanals angebrachten Leisten durch Schlitze, Nute
oder Rillen unterbrochen ausgeführt, um den Bindedraht zum
Abbinden des Ballens an der Wandung des Presskanals
entlang über die Länge des zu pressenden Ballens führen zu
können.
Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass an zwei oder mehr
Planken eines Wandungsabschnitts jeweils eine
unterschiedliche Anzahl an Leisten angebracht sind, z. B. an
einer unteren Planke eines seitlichen Wandungsabschnitts
drei Leisten und an der zugehörigen oberen Planke eine
Leiste. Auch hier können die Leisten mit unterschiedlicher
Formgebung ausgeführt sein.
Um einen kostensparenden Transport und Aufbau einer
Ballenpresse zu ermöglichen ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass der Presskasten mit dem zugeordneten
Einfüllbereich, der Presskanal sowie die Antriebseinheit für
die Pressplatte mit den hydraulischen Zylindern jeweils als
separate Baugruppe ausgeführt sind, die somit voneinander
getrennt transportiert werden können. Am Aufstellungsort
werden die drei Baugruppen zusammengefügt und
beispielsweise über Verschraubungen lösbar aneinander
befestigt. Insbesondere ist hierbei von Vorteil, dass ein
zentraler Hydraulikantrieb an, insbesondere auf, dem
Presskasten vorgesehen ist. Vorzugsweise ist zudem
vorgesehen, dass die hydraulisch arbeitenden Baueinheiten
bzw. Bauteile am Presskasten angelenkt bzw. angeschlagen
sind, so dass für den Transport bzw. Austausch von
Baugruppen im wesentlichen keine Hydraulikleitungen gelöst
werden müssen. Weiterhin ist vorteilhaft vorgesehen, die
zentrale Steuereinheit der Ballenpresse ebenfalls am,
insbesondere auf, den Presskasten anzuordnen.
Vorzugsweise wird die Pressplatte mit zwei über Kreuz
angeordneten Hydraulikzylindern, entsprechend oben
genannter Offenlegungsschrift, angetrieben. Dabei können
die Anlenkungspunkte der Hydraulikzylinder am Gehäuse der
Ballenpresse auch seitlich über die gedachte Verlängerung
des Presskanals überstehen, so dass im Antriebsteil der
Ballenpresse eine zumindest partielle Verbreiterung des
Pressengehäuses gegeben ist, wodurch eine
baulängenverkürzte, platzsparende Antriebseinheit entsteht.
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen
Bremssystems kann die Baulänge des Presskanals und auch
des Presskastens jeweils unter zwei Metern gehalten
werden. Durch Kombination dieser Baugruppen mit der
vorgenannten, aus der DE 198 08 418 bekannten
Antriebsvorrichtung für die Pressplatte einer Abfall-
Ballenpresse ist eine Gesamt-Baulänge für eine Kanal-
Ballenpresse unter sechs Metern möglich.
Zum Abbinden der Drähte, die im allgemeinen horizontal um
den Ballen umlaufend abgebunden werden, um den Ballen in
komprimierter Form zu halten, ist eine an sich bekannte
Abbinde-(Verdrill-)vorrichtung mit rotierenden Verdrill-
Werkzeugen vorgesehen. Zur platzsparenden Ausgestaltung
ist zudem vorgesehen, dass die Antriebseinrichtung für die
Bindedraht-Durchschubeinheiten, die im allgemeinen aus
Hydraulikzylindern oder einem Stab-Antrieb besteht und im
wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung des
Presskanals seitlich am Presskasten angebracht ist, derart
ausgebildet ist, dass diese Antriebseinrichtung im
wesentlichen parallel zur Längserstreckung des Presskanals
ausgerichtet und zudem vorzugsweise lösbar an selbiger
befestigt ist. Dabei erfolgt eine ungefähre Umlenkung der
mit beweglichen Abschnitten ausgestatteten Schubelemente
um 90° an der seitlichen Einführung der Bindedrähte in das
Innere des Presskastens.
Die voranstehend beschriebene Ballenpresse ist, egal in
welcher Ausführungsvariante, im Wesentlichen für einen
vollautomatischen Pressenbetrieb ausgelegt.
Zur weiteren Verbesserung des Betriebsablaufes sieht
zudem eine Weiterung der Erfindung vor, dass das in der
Regel in einem Sammelbehälter vom Personal gesammelte,
zu verpressende Abfallmaterial mit samt dem
Sammelbehälter von einer am Presskasten angeordneten
Zufuhreinrichtung dem Einfüllbereich der Ballenpresse
geführt wird. Während des Pressvorganges verharrt der von
der Zufuhreinrichtung gehaltene, angehobene
Sammelbehälter in der oberen Stellung und dient
gleichzeitig als Sicherheitsschranke für den Einfüllbereich.
Nach erfolgtem Presshub der Pressplatte wird der
Sammelbehälter durch die Zufuhreinrichtung wieder auf den
Hallenboden abgesenkt und gegen einen zu entleerenden
Sammelbehälter ausgetauscht. Die Zufuhreinrichtung ist
jedoch nicht auf das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt.
Zur weiteren Senkung der Fertigungskosten für die
Ballenpresse sieht eine andere Weiterung der Erfindung vor,
dass die Antriebseinrichtung für die Bindedraht-Durch
schubeinheiten derart aufgebaut ist, dass die einzelnen
Durchschübe, die vorzugsweise Kolbenstangen mit
beweglichen Abschnitten, die eine von einer Geraden
abweichenden Vorschubbewegung gestatten, enthalten von
einem einzigen Antriebsmittel gemeinsam bewegt werden. Im
Regelfall besitzen solche Bindedraht-Durchschubeinheiten
zwei drei oder vier Durchschübe.
Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung anhand
eines in Zeichnungen schematisiert dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Eine Ballenpresse in Seitenansicht gemäß neuer
Bauart;
Fig. 2: die Ballenpresse in Draufsicht, mit geöffnetem
Presskanal, Presskasten und Antriebsgruppe;
Fig. 3: die Ballenpresse nach Fig. 2, jedoch mit
geschlossenen Baugruppen;
Fig. 4: den Presskanal der Ballenpresse in Seitenansicht;
Fig. 4a: eine Draufsicht zu Fig. 4;
Fig. 5: den Presskanal nach Fig. 4 im Längsschnitt, mit
zwei Detailvergrößerungen;
Fig. 6: eine Frontalansicht auf den Ausgang des Press
kanals und
Fig. 7: Details zum neuen endseitig am Presskanal
angeordneten Fuß.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist eine Ballenpresse 1 mit einem
Presskasten 2, dem obenseitig ein Einfüllbereich 3
zugeordnet ist, gezeigt. In diesen Einfüllbereich 3 - hier
nicht weiter dargestellt - mit seinen im Allgemeinen
trichterförmigen Begrenzungsflächen 9 (siehe Fig. 3)
werden lose Kartone, Altpapier, Folien oder dergleichen
Abfallmaterialien eingefüllt. Im Presskasten 2 findet eine
Verdichtung des Materials mit einer horizontal
verschiebbaren Pressplatte 4 statt, wobei zum Erreichen der
gewünschten Dichten die Pressplatte 4 mehrere
Arbeitshübe "A" ausführt, um das Material zu verdichten. Zur
Vereinfachung der Darstellung ist hier das an der Oberseite
des Presskastens 2 vorgesehene Messer zum Abscheren des
Abfallmaterials nicht dargestellt. Die Pressplatte 4 ist hier
mit einer Antriebseinrichtung in Form zweier über Kreuz
angeordneter Hydraulikzylinder 10a, 10b angetrieben, mit
denen eine kompakte Antriebseinheit 15 geschaffen wird, mit
kurzer Baulänge. Am Presskasten 2 sind des weiteren eine
vorzugsweise elektronische Steuerung 12 zur Steuerung der
gesamten Ballenpresse 1 sowie ein Hydraulikantrieb 13 zur
hydraulischen Betätigung der beiden Hydraulikzylinder 10a,
10b und weiteren Antriebsteilen einer Ballenpresse, die hier
nicht weiter gezeigt sind, sowie der im folgenden noch
beschriebenen Verstellung der seitlichen Wandungen des
Presskanals 5 vorgesehen.
An und vorzugsweise oberhalb der Antriebseinheit 15 sind
gemäß Fig. 3 Vorrichtungen zur Aufbewahrung von
Vorratsrollen 14 für den Draht 7 zum Abbinden des Ballens 6
vorgesehen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das neue und erstmals
an einer Ballenpresse eingesetzte Bremssystem durch einen
Sprung (Stufe) in der Querschnittsfläche zwischen
Presskasten 2 und Presskanal 5 gebildet (siehe hierzu
Fig. 5). Das bedeutet, das der Presskanal 5 in
Pressrichtung P gesehen eine kleinere Querschnittsfläche
aufweist als der Presskasten 2. Dabei ist diese
Querschnittsreduzierung entweder um den gesamten Umfang
des Presskanals 5 durchgehend umlaufend ausgebildet oder
es ist lediglich an einem Abschnitt, z. B. nur im
Bodenbereich, eine Querschnittsreduzierung vorgesehen.
Die schematische Draufsicht in Fig. 2 zeigt die aus
mehreren Einzelkomponenten bestehende Ballenpresse 1.
Dabei sind Presskanal 5, Presskasten 2 und die
Antriebseinheit 15 mit den über Kreuz verlaufenden
Hydraulikzylinder 10a, 10b jeweils als voneinander lösbare
Baugruppen ausgeführt, die vorzugsweise mit
Verschraubungen lösbar aneinander befestigbar sind. Wobei
weiterhin vorgesehen ist, dass der zentrale Hydraulik
antrieb 13 für alle hydraulischen Antriebsteile der
Ballenpresse 1 an der mittleren Baugruppe, dem
Presskasten 2, angeordnet ist.
Seitlich an dem Presskasten 2 ist, wie beispielhaft in Fig. 3
gezeigt, die Antriebseinrichtung 11 für die Bindedraht-
Durchschubeinheiten sowie für die Verdrilleinrichtung 22 für
den Draht 7 ebenfalls mit Verschraubungen 23, 24 und 25
lösbar befestigbar. Sie 11 ist derart ausgeführt, dass sie 11
nicht senkrecht zur Pressrichtung P sondern im wesentlichen
parallel dazu angeordnet ist.
Aus den Darstellungen des Presskastens 2 und des
Presskanals 5 in Fig. 2 und 4 bis 6 ist das neu eingesetzte
Bremssystem detaillierter ersichtlich, das durch eine
umlaufende Querschnittsreduzierung "R" im
Übergangsbereich zwischen Presskasten 2 und Presskanal 5
sowie eine im wesentlichen durchgehend umlaufende
Leiste 8 im Presskanal 5 gebildet ist.
Die Leiste 8 mit quadratischem oder rechteckigem
Querschnitt verfügt dabei lediglich über Aussparungen 16 an
den beiden seitlichen Wandungsabschnitten 5b, 5d des
Presskanals 5, um den Draht 7 zum Abbinden des Ballens 6
im Presskanal 5 führen zu können. An dem unteren
Wandungsabschnitt 5c des Presskanals 5 sind die Leisten 8
jeweils durchgehend ausgeführt.
Aus dem Längsschnitt durch einen Teil des Presskastens 2
sowie des Presskanals 5 in Fig. 5 ist der prinzipielle
Aufbau ersichtlich. An der unteren Wandung 5c des
Presskanals 5 sind mehrere Leisten 8 jeweils versetzt
zueinander angeordnet, wobei an der unteren Wandung 5c
Leisten 8 und hier an der oberen Wandung 5a keine Leisten
vorgesehen sind. Die Leisten 8 sind insbesondere in
Pressrichtung "P" gesehen vorzugsweise erst in der
hinteren, also ausgangsseitigen Hälfte bzw. im letzten Drittel
des Presskanals 5 angeordnet, um den fast fertigen Ballen
6, vorzugsweise kurz bevor er ausgestoßen wird, an seinen
Randbereichen, mit denen er an der Wandung des
Presskanals 5 anliegt, abzubremsen.
Die Pressplatte 4, angetrieben von Hydraulikzylindern 10a
und 10b, führt in Pressrichtung "P" mehrere Arbeitshübe "A"
zum Verdichten des Abfallmaterials zu einem Ballen 6 (in
Fig. 6 dargestellt) aus.
Die Wandungsabschnitte 5a, 5d sind lateral nach Innen
versetzt an Drehgelenken 17 angelenkt und relativ zum
Gehäuse des Presskastens 2 verschwenkbar, so dass
einerseits in der Querschnittsfläche zwischen Presskasten 2
und Presskanal 5 eine Querschnittsreduzierung "R" erfolgt,
wie es in den Detailausschnitten von Fig. 5 gezeigt ist, und
andererseits mit den verschwenkbaren Wandungen 5a bis 5d
ein in Pressrichtung "P" verjüngt zulaufender Presskanal 5
für den herzustellenden Ballen 6 erzeugt wird.
Zur Vereinfachung der Darstellung sind die Wandungen 5a
und 5c hier als einstückige Bauteile dargestellt, selbige
können aber auch in Form mehrerer gemeinsam
verschwenkbarer, voneinander beabstandeter und
miteinander verbundener Planken und ausgebildet sein.
Zusammen mit den Bremsleisten 8 wird damit ein
hochverdichteter und quaderförmiger, nicht windschiefer
Ballen 6 erzeugt, der nach Ausstoß aus dem Presskanal von
Drähten 7, die hier in den Figuren schematisch angedeutet
sind, zusammengehalten wird.
Die neuartig gestaltete hintere, ausgangsseitige Abstützung
des Presskanals 5 ist in den Fig. 4-7 detaillierter
gezeigt. Für die seitlichen und für die bodenseitige
Wandung/-en ist ein gemeinsamer Fuß 26 vorgesehen. Die
Abstützung der seitlichen 5b, 5d und der bodenseitigen
Wandungen des Presskanals erfolgt jedoch voneinander
isoliert.
Außen an jeder Seite 5b und 5d des Presskanals 5 ist eine
am besagten Fuß 26 befestigte, aufragende Strebe 27
vorgesehen, die jeweils vorzugsweise an den unteren
Abschnitt der betreffenden seitlichen Wandung 5b und 5d
angreift.
Die Abstützung der bodenseitigen Wandung 5c erfolgt über
ein unteres Joch 18, welches beidseitig schwingungsisoliert
und schwimmend im besagten, gemeinsam genutzten Fuß 26
gelagert ist.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der
Offenbarung vielfach variabel.
Alle neuen in der Beschreibung und/oder Zeichnungen
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden zur
Erfindung gehörend angesehen.
Bezugszeichenliste
1
Ballenpresse
2
Presskasten
3
Einfüllbereich
4
Pressplatte
5
Presskanal
5
a,
5
b,
5
c,
5
d Wandungen von Pos.
5
6
Ballen
7
Draht
8
Leisten
9
Wandung von Pos.
3
10
a,
10
b Hydraulikzylinder für Pos.
4
11
Antriebseinrichtung für Pos.
7
12
Steuerung für Pos.
1
13
Hydraulikantrieb für Pos.
1
14
Vorratsrolle für Pos.
7
15
Antriebseinheit für Pos.
1
16
Aussparungen in Pos.
8
17
Drehgelenk für Pos.
5
a,
5
b,
5
c,
5
d
18
unteres Joch
19
oberes Joch mit Antrieb
20
,
21
Schenkel
22
Verdrillstation
23, 24 u. 25 Verschraubungen
26
Fuß
27
Streben
A Arbeitshübe
F Aufstellfläche
P Pressrichtung von Pos.
4
R Querschnittsreduzierung