-
Verfahren zur Herstellung von 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4 a, 4 b, 5, 6,
7, 9, 10, 10 a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion Die Erfindung betrifft
die Herstellung von 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion durch selektive Oxydation von 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10,
l0a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on, das folgende Strukturformel besitzt
Das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10,10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion sowie seine 7-Enoläther und 7-Ketale sind Zwischenprodukte für die Totalsynthese
von Steroiden und dienen auch zur Herstellung anderer wertvoller Polyhydrophenanthrene.
-
Die selektive Oxydation des 4 b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4 a, 4b, 5, 6,
7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-ons kann auf verschiedene
Weise durchgeführt werden:
R bedeutet einen Substituenten, der durch Hydrolyse in eine Ketogruppe umwandelbar
ist, und R,_ eine Acyloxygruppe.
-
Bei dem Verfahren I wird das als Ausgangsmaterial dienende 4b-Methy
l-1, 2, 3, 4, 4 a, 4b, 5, 6, 7, 9,10,10 a-dodecahydrophenanthren-l, 4-diol-7-on
zuerst mit einem geeigneten Mittel behandelt, um die 7ständige Ketogruppe zu schützen,
z. B. durch Bildung eines Enoläthers oder eines Ketals. Dieses Derivat wird nun
selektiv oxydiert und dabei die lständige Hydroxylgruppe in eine Ketogruppe umgewandelt.
Das erhaltene Dodecahydrophenanthren-4-ol-l-on-derivat wird dann anschließend zum
4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10,10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion hydrolysiert. Obgleich die 7ständige Ketogruppe der Ausgangsverbindung sowohl
durch Bildung eines Enoläthers als auch eines Ketals geschützt werden kann, hat
es sich als sehr zweckmäßig erwiesen, die 7ständige Ketogruppe durch Umwandlung
in ein Ketal, vorteilhafterweise ein cyclisches Ketal, wie das Äthylenketal, zu
schützen. Bei der Herstellung des Ketals verlagert sich die Doppelbindung von der
8(8a)-Stellung in die 8a(9)-Stellung. Bei der Hydrolyse des Ketals zum Keton wird
die Doppelbindung in der 8 (8 a)-Stellung wiederhergestellt. Die Umsetzung des 4b-Methyl-1,
2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-ons über
das 7-Äthylenketal läßt sich also durch folgende Formelbilder veranschaulichen:
In der ersten Stufe wird das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on in Gegenwart einer Säure, wie p-Toluolsulfonsäure, als Katalysator mit
Äthylenglykol erhitzt, und man erhält das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7,
8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on-7-äthylenketal. Die Umsetzung wird
vorteilhafterweise in einem geeigneten inerten Lösungsmittel, z. B. in Äthylendichlorid,
derart durchgeführt, daß man das Gemisch von Ausgangsverbindung, Äthylenglykol,
Äthylendichlorid und p-Toluolsulfonsäure bei Rückflußtemperatur erhitzt und das
gebildete Wasser zusammen mit Äthylendichlorid als azeotropes Gemisch abdestilliert.
Nachdem die Umsetzung beendet ist, wird die verbleibende Lösung eingedampft und
das rohe 4b-lvIethyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8,10,10 a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on-7-äthyienketal aus einem geeigneten Lösungsmittel, wie Aceton, kristallisiert.
-
In der zweiten Stufe wird das auf diese Weise hergestellte Äthylenketal
selektiv oxydiert. Dabei wird die lständige Hydroxylgruppe in eine Ketogruppe umgewandelt.
Wenn auch diese Oxydation in verschiedener Weise durchgeführt werden kann, empfiehlt
es sich, das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10,10a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on-7-äthylenlLetal mit einem Metallalkoholat in Gegenwart eines geeigneten
Ketons nach O p p e n au e r umzusetzen. Im allgemeinen kann diese Umsetzung sehr
leicht in Gegenwart eines geeigneten inerten organischen Lösungsmittels, wie Benzol,
Toluol oder Dioxan, durchgeführt werden. Man löst das 7-Äthylenketal in dem Gemisch
eines Ketons und des inerten organischen Lösungsmittels, setzt ein Metallalkoholat
zu und erwärmt die Gesamtmischung. Geeignete Ketone sind Aceton, Methyläthylketon,
Cyclohexanon, Benzil und p-Benzochinon. Die selektive Oxydation wird zweckmäßig
unter Verwendung von Cyclohexanon als Keton, Benzol als inertem Lösungsmittel und
Aluminiumisopropylat als Metallalkoholat durchgeführt.
-
Überraschender- und unerwarteterweise zeigte sich, daß man das 4b-Methyl-1,
2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion-7-äthylenketal
in guten Ausbeuten aus dem 7-Äthylenketal erhält. Man hätte eigentlich erwarten
müssen, daß beide Oxygruppen des 7-Äthylenketals vollständig zu Ketogruppen oxydiert
würden. Ferner war es überraschend, daß bei der Oxydation des 7-Äthylenketals gleichzeitig
auch eine Änderung der Konfiguration am Kohlenstoffatom 10a erfolgt.
-
Die Oxydation des 7-Äthylenketals kann auch mit Chromtrioxyd in Pyridin
durchgeführt werden. Zu diesem Zweck läßt man ein Gemisch des 7-Äthylenketals, der
Pyridin-Chromtrioxyd-Komplexverbindung und Pyridin genügend lange bis zur vollständigen
Oxydation der lständigen Oxygruppe bei Raumtemperatur stehen. Das Reaktionsgemisch
wird dann mit Wasser verdünnt und mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. einem
Benzol-Äther-Gemisch, ausgezogen. Nach dem Abdampfen der Lösungsmittel erhält man
ein Gemisch von Oxydationsprodukten, welches chromatographisch über alkalischem
Aluminiumoxyd nach Brockmann getrennt werden kann.
-
In der letzten Stufe wird das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
7, 8,10,10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion-7-äth@Tlenketal durch Behandlung
mit Säuren, wie
Salz- oder Schwefelsäure, oder einem Mittel, das
Säure in Freiheit setzt, wie p-Toluolsulfonylchlorid, in die entsprechende 7-Ketoverbindung
umgewandelt.
-
Nach dem Verfahren II wird das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
7, 9,10,10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on zunächst mit einem Acylierungsmittel
behandelt, und man erhält das entsprechende 1, 4, 7-Triacyloxyderivat. Dieses wird
dann selektiv zu dem 4-Acyloxyderivat des 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7,
9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-ons hydrolysiert, dieses anschließend
zur entsprechenden 4-Acyloxy-1, 7-diketoverbindung oxydiert und die zuletzt genannte
zum4b-Methyl-l, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9,10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion hydrolysiert.
-
Obgleich verschiedene Acylierungsmittel verwendet werden können, ist
es zweckmäßig, als Acylierungsmittel ein niedermolekulares aliphatisches Carbonsäurehalogenid,
z. B. Acetylchlorid, zu verwenden. Wenn man Acetylchlorid als Acylierungsmittel
verwendet, verläuft die Reaktion nach folgendem Schema:
Ac bedeutet den Acetylrest.
-
In der ersten Stufe wird das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7,
9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on mit Acetylchlorid erhitzt, und
man erhält das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 10, l0a-decahydrophenanthren-1,
4, 7-triol-1, 4, 7-triacetat. Nachdem die Umsetzung vollständig beendet ist, wird
das Reaktionsgemisch im Vakuum eingedampft und der erhaltene Rückstand über mit
Säure gewaschenem Aluminiumoxyd nach Brockmann chromatographiert. Das 4b-Methyl-1,
2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 10, 10a-decahydrophenanthren-1, 4, 7-triol-1, 4, 7-triacetat
wird durch Auswaschen des Aluminiumoxyds mit einem Gemisch aus Äther und Petroläther
gewonnen. Außerdem werden geringe Mengen an 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
10,10 a-decahydrophenanthren-1, 4, 7-triol-1, 7-diacetat aus dem Äther-Petroläther-Eluat
abgetrennt.
-
In der zweiten Stufe wird das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
10, l0a-decahydrophenanthren-1, 4, 7-triol-1, 4, 7-triacetat durch Behandlung mit
Alkali, z. B. durch kurzzeitiges Erhitzen mit einer methanolischen Lösung von Kaliumcarbonat
unter Bildung von 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-onll-acetat, selektiv hydrolysiert. Das Methanol wird dann aus der Lösung
unterhalb von Raumtemperatur abdestilliert. Der wäßrige Rückstand wird nun mit Äther
ausgezogen und das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on-4-acetat durch Eindampfen des Ätherauszugs gewonnen.
-
In der dritten Stufe wird das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on-4-acetat zweckmäßig in essigsaurer
Lösung mit Chromtrioxyd zum 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dolecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion-4-acetat oxydiert. Nach beendeter Reaktion wird dem Reaktionsgemisch Wasser
zugesetzt und die entstandene Lösung mit Chloroform ausgezogen. Durch Verdampfen
der Chloroformlösung erhält man das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10,
l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion-4-acetat.
-
In der letzten Stufe wird das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
7, 9,10,10 a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion-4-acetat durch Erhitzen einer
methylalkoholischen Lösung mit Alkali, z. B. mit methylalkoholischem Kaliumhydroxyd,
am Rückflußkühler hydrolisiert. Man zieht das entstandene 4b-Methyl-1, 2, 3, 4,
4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion aus dem Reaktionsgemisch
mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Benzol, aus und dampft den Auszug zur
Trockne ein.
-
Nach dem Verfahren III wird 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7,
9, 10, 10 a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on unmittelbar mit N-Bromacetamid
und Behandeln des gebildeten Reaktionsproduktes mit einer Base in 4b-Methyl-1, 2,
3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodeca.-hydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion übergeführt.
Man löst das 4-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on in Pyridin, setzt N-Bromacetamid zu und läßt das Reaktionsgemisch bei
Raumtemperatur mehrere Stunden stehen. Anschließend wird es dann gekühlt und in
überschüssige Salzsäure gegossen. Die salzsaure Lösung wird mit einem geeigneten
Lösungsmittel, z. B. Chloroform, ausgezogen, und die Chloroformauszüge werden zur
Trockne eingedampft. Das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion wird aus dem Rückstand durch Chromatographie an alkalischem Aluminiumoxyd
nach Brockmann und Auswaschen mit einem Äther-Chloroform-Gemisch gewonnen.
-
Das als Ausgangsmaterial zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendete 4-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10 a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on kann durch Umsetzung von 5-Methylperhydronaphthalin-1, 4-diol-6-on mit
Methylvinylketon in
Gegenwart eines alkalischen Kondensationsmittels,
z. B. einer starken Base, wie Alkalihydroxyd, hergestellt werden.
-
Das 5-llethylperhydronaphthalin-1, 4-diol-6-on wird wie folgt hergestellt:
ß-Äthoxypropionaldehyd wird mit Äthylmagnesiumbromid behandelt, das gebildete 1-Äthoxy-3-oxypentan
mit Chromsäure zum 1-Äthoxypentan-3-on oxydiert, dieses mit Orthoameisensäureäthylester
und Äthanol in Gegenwart von Chlorwasserstoff behandelt, das gebildete 1, 3, 3-Triäthoxypentan
mit heißem Kaliumbisulfat in 3-Äthoxy-1, 3-pentadien umgewandelt, dieses mit Benzochinon
einer Diels-Alder-Reaktion unterworfen, das entstandene 5-Methyl-6-äthoxy-1, 4,
4a, 5, 8, 8 a-hexahydronaphthalin-1, 4-dion mit Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel
hydriert, das gebildete 5-Methvl-6-äthoxy-1, 2, 3, 4, 4a, 5, 8, 8aoctahydronaphtbalin-1,
4-dion mit Lithiumaluminiumhydrid in das entsprechende Diol 5-Methyl-6-äthoxy-1,
2, 3, 4, 4a, 5, 8, 8a-octahydronaphthalin-1, 4-diol, umgewandelt und schließlich
das gebildete 5-Methylperhydronaphthalin-1, 4-diol-6-on hydrolysiert.
-
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
-
Beispiel 1 Verfahren 1 a) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8,
10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on-7-äthylenketal In einen 51 fassenden
Kolben, der mit einem Rührer, einem 1 1 fassenden Tropftrichter und einem Seitenhals
mit einem Kühlrohr in Destillierstellung ausgerüstet ist, wurden 38,9 g (0,155 Mol)
4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9,10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on,
40 ccm (0,645 Mol) Äthylenglykol, 2500 ccm Äthylendichlorid und 0,4 g (0,002 Mol)
p-Toluolsulfonsäure gegeben. Der Rührer wurde angestellt und das Gemisch derart
erhitzt, daß 31 der als Nebenprodukt gebildeten azeotropen Mischung von Lösungsmittel
und Wasser innerhalb von 3 Stunden übergingen. In diesem Zeitraum wurden weitere
1500 ccm Äthylendichlorid zugesetzt, um die Reaktionsteilnehmer in Lösung zu halten.
Nach 3 Stunden wurde das Reaktionsgemisch gekühlt und gründlich mit 50 ccm einer
wäßrigen 1 n-Kaliumbicarbonatlösung geschüttelt. Die wäßrige Carbonatschicht wurde
abgezogen und zweimal mit Äthylendichlorid ausgezogen. Alle drei Äthylendichloridauszüge
wurden vereinigt, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und eingeengt. Die
auf diese Weise erhaltene konzentrierte Lösung wurde in 1 1 Aceton aufgenommen und
so lange eingedampft, bis die Kristallisation begann. Das kristalline rohe 4b-Methyl-1,
2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on-7-äthylenketal
wurde abfiltriert und durch Umkristallisieren aus Aceton weiter gereinigt. Das reine
Produkt schmilzt bei 189`. Ausbeute = 89 °/a. b) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5,
6, 7, 8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion-7-äthylenketal 86,5 g (0,294
Mol) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-1,4-diol-7-on-7-äthylenketal
wurden in 2130 g (2250 ccm; 21,7 Mol) Cyclohexanon und 2250 ccm Benzol gelöst. Zu
dieser Lösung wurden 86,5 g (0,424 Mol) Aluminiumisopropylat zugesetzt. Nun «#nrde
das Gemisch 12 Stunden am Rückflußkühler erhitzt und anschließend mit 25 ccm Wasser
versetzt. Der gebildete Aluminiumhydroxydniederschlag wurde abfiltriert. Das Filtrat
wurde eingeengt und im Vakuum getrocknet. Es hinterblieb ein Rückstand, der beim
Verreiben mit Petroläther das rohe kristalline 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5,
6, 7, 8, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion-7-äthylenketal ergab. Dieses
kann durch Umkristallisieren aus Aceton gereinigt werden und schmilzt bei 219 bis
220°. Ausbeute = 610/,.
-
Der zum Verreiben verwendete Petroläther enthält als Nebenprodukt
noch das4b-Methyl-7-ätllylendioxy-1, 2, 3, 4,4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1,
4-dion. Es kann durch Umkristallisieren aus Äther gereinigt werden und schmilzt
bei 120°.
-
b1) Verwendet man als Oxydationsmittel an Stelle von Aluminiumisopropylat
und Cyclohexanon Chromtrioxyd in Pyridin, so erhält man folgende Ergebnisse 3 g
4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8,10, l0a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on-7-äthylenketal
wurden in 30 ccm trocknem Pyridin gelöst und mit 3 g Chromtrioxyd in 30 ccm Pyridin
versetzt. Man ließ das Gemisch bei Raumtemperatur über Nacht stehen. Nach dem Verdünnen
mit Wasser, Extraktion mit Benzol-Äther, Auswaschen, Trocknen, Eindampfen und Trocknen
im Vakuum erhielt man 2,9 g eines rohen, nichtkristallinen Produktes.
-
Wenn diese Substanz über 90 g alkalischem Aluminiumoxyd nach Brockmann
chromatographiert und dieses anschließend mit Benzol ausgewaschen wurde, so erhielt
man das 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1,
4, 7-trion-7-äthylenketal vom Schmelzpunkt 113 bis 118° in einer Menge von 0,48
g. Mit Äther und Äther-Chloroform (1 : 1) wurde zuerst das 4 b-Methyl-1, 2, 3, 4,
4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10. 10 a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion-7-äthylenketal
vom Schmelzpunkt 216 bis 219° in einer Menge von 0,20 g und schließlich das 4b-Methyl-1,
2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-l-ol-4, 7-dion-7-äthylenketal
vom Schmelzpunkt 130 bis 138° in einer Menge von 2,38 g ausgewaschen.
-
c) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion Eine Lösung von 0,05 g (0,001 Mol) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7,
8, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol 1, 7-dion-7-äthylenketal in 10 ccm Methanol
wurde
zusammen mit einigen mg p-Toluolsulfonylchlorid 11/2 Stunden am Rückflußkühler
erhitzt und dann eingeengt. Der trockne Rückstand wurde in Äther aufgenommen, gründlich
mit einer wäßrigen Kaliumbicarbonatlösung durchgeschüttelt, die einen Tropfen Pyridin
enthielt, dann abgetrennt, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und eingeengt.
Aus einem dünnflüssigen Öl kristallisierte rohes 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5,
6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion aus. Ausbeute = 40 0,/,.
Es kann durch Umkristallisieren aus Essigsäureäthylester gereinigt werden und schmilzt
bei 201 bis 202°.
-
Beispiel 2 Verfahren II d) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 10,
10a-decahydrophenanthren-1, 4, 7-triol-1, 4, 7-triacetat In einer vor Feuchtigkeit
geschützten Anlage wurden 0,48 g 4 b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4 a, 4b, 5 , 6, 7, 9,10,10
a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on in 7 ccm frisch destilliertem Acetylchlorid
4 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Nach 1 Stunde hatte sich das gesamte kristalline
Ausgangsprodukt gelöst, und nach 4 Stunden konnte eine Entwicklung von Chlorwasserstoff
nicht mghr festgestellt werden. Alle flüchtigen Anteile wurden im Vakuum entfernt,
zum Schluß unter Erwärmen im Hochvakuum. Der Rückstand wurde über 15 g säurebehandeltem
Aluminiumoxyd
nach Brockmann chromatographiert. Mit einem Äther-Petroläther-Gemisch (3:7) (Siedebereich
30 bis 60°) wurde das kristalline 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,10, 10a-decahydrophenanthren-1,
4, 7-triol-1, 4, 7-triacetat in einer Menge von 0,618 g ausgewaschen, Schmelzpunkt
132 bis 136°. Nach dreimaligem Umkristallisieren aus Methanol schmolz es bei 137,5
bis 139°.
-
Außerdem erhielt man aus der Äther-Petroläther-Waschflüssigkeit
(3: 7) (Siedebereich 30 bis60°) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 10, l0a-decahydrophenanthren-1,
4, 7-triol-1, 7-diacetat in einer Menge von 0,047 g, welches bei 147 bis 150° schmolz.
Durch zweimaliges Umkristallisieren aus Äther stieg der Schmelzpunkt auf 150 bis
151'.
-
Bei kürzerer Reaktionszeit erhöhte sich der Anteil des Diacetates.
-
e) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on-4-acetat Eine Lösung von 0,455 g 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
10, 10a-decahydrophenanthren-1, 4, 7-triol-1, 4, 7-triacetat in 25 ccm einer 4°/oigen
methanolischen (75 °/a) Kaliumcarbonatlösung wurde 10 Minuten am Rückflußkühler
erhitzt. Das Methanol wurde unterhalb von Raumtemperatur im Wasserstrahlvakuum abdestilliert.
Der wäßrige Rückstand wurde fünfmal mit Äther ausgezogen und die vereinigten ätherischen
Auszüge getrocknet und eingeengt und aus Äther kristallisiert. Man erhielt das 4b-Methyl-1,
2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on-4-acetat
vom Schmelzpunkt 156 bis 165° in einer Menge von 0,21 g. Eine aus Äther umkristallisierte
Probe besaß einen Schmelzpunkt von 168 bis 170°.
-
f) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion-4-acetat Eine eiskalte Lösung von 0,180 g 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5,
6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on-4-acetat in 5 ccm 90°/oiger
Essigsäure wurde anteilweise mit einer Lösung von 0,18 g Chromtrioxyd in 1,8 ccm
90°/oiger Essigsäure behandelt. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur
erwärmt und 1 Stunde stehengelassen. Nun wurden 3 Raumteile Wasser zugesetzt, dann
wurde die Lösung mit 6 Anteilen Chloroform ausgezogen. Nach dem Waschen des Chloroformauszugs
mit wäßriger Natriumbicarbonatlösung und Trocknen wurde das Chloroform abdestilliert
und es blieb 0,123 g einer harzartigen Masse zurück, die nicht zum Kristallisieren
gebracht werden konnte. Nach chromatographischer Trennung über basischem Aluminiumoxyd
nach B r o c k m a n n enthielt die Äther-Chloroform-Waschflüssigkeit (9:1) das
4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion-4-acetat vom Schmelzpunkt 103 bis 105° in einer Menge von 0,072 g. Nach zweimaligem
Umkristallisieren aus Äther betrug der Schmelzpunkt 106,5 bis 107°.
-
g) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion 40 mg 4 b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4 a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10 a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,7-dion-4-acetat
in 1 ccm Benzol wurden mit 1 ccm 1 n-methylalkoholischer Kaliumhydroxydlösung 1
Stunde am Rückflußkühler erhitzt. Dann wurde Benzol sowie anschließend 1 ccm 10°/oige
Salzsäure zugesetzt. Die organische Schicht wurde abgetrennt, getrocknet und destilliert.
Man erhielt 33 mg eines Produktes, das aus Aceton mit dem Schmelzpunkt 194 bis 199°
kristallisierte. Durch Umkristallisieren aus Aceton erhielt man reines 4b-Methyl-1,
2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dödecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion Schmelzpunkt
201 bis 202°.
-
Beispiel 3 Verfahren III h) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7,
9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion Eine Lösung von 0,877 g (0,00350
Mol) 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-1,
4-diol-7-on in 9 ccm Pyridin wurde bis zur vollständigen Lösung erwärmt, und sorgfältig
unter Vermeidung einer Kristallisation auf Raumtemperatur abgekühlt. Dann wurden
0,570 g (0,00413 Mol) reines N-Bromacetamid zugesetzt. Man ließ das erhaltene Gemisch
3 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Die Titration in diesem Punkte zeigte, daß
90 °/o aktiven Broms verbraucht waren. Das Reaktionsgemisch wurde dann gekühlt und
in überschüssige kalte 5n-Salzsäure gegeben, fünfmal mit Chloroform ausgezogen,
getrocknet und eingedampft. Es hinterblieb ein harzartiger Rückstand, der beim Verreiben
mit Aceton 0,171g Kristalle vom Schmelzpunkt 190 bis 225° ergab. Mehrmaliges Umkristallisieren
aus Methanol ergab die Ausgangsverbindung 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7,
9, 10, 10 a-dodecahydrophenanthren-1, 4-diol-7-on vom Schmelzpunkt 241 bis 244°.
Das zum Verreiben verwendete Aceton enthielt ein rohes kristallines Produkt vom
Schmelzpunkt 155 bis 185° in einer Menge von 0,539 g. Durch viermaliges Umkristallisieren
aus Aceton erhielt man eine geringe Menge von 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6,
7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1, 7-dion vom Schmelzpunkt 197 bis 199,5°.
Wenn das Rohprodukt (Schmelzpunkt 155 bis 185°) über basischem Aluminiumoxyd chromatographiert
wurde, wurde der größte Teil mit einem Äther-Chloroform-Gemisch (7: 3) ausgewaschen
und man erhielt Kristalle vom Schmelzpunkt 195 bis 200°. Durch Umkristallisieren
aus Aceton erhielt man reines 4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, 10a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion, dessen Schmelzpunkt sowie Mischschmelzpunkt mit einer anderen Probe des
4b-Methyl-1, 2, 3, 4, 4a, 4b, 5, 6, 7, 9, 10, l0a-dodecahydrophenanthren-4-ol-1,
7-dion 201 bis 202° betrug.