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Vorrichtung zum kontinuierlichen und gleichzeitigen Bearbeiten und
Verpacken mehrerer Lagen dicken Packmaterials, insbesondere Wellpappe Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen und gleichzeitigen Bearbeiten von
mehreren Lagen übereinanderliegenden dicken Packmaterials, wie dicken Packpapiers,
Pappe und insbesondere Wellpappe, mit einer Führungs- und Transporteinrichtung,
die die Wellpappebahnen von ihren Vorratsrollen abzieht sowie zu .einem Stapel vereinigt
und die diesen Stapel durch einen Längsschneider, durch eine die einzelnen Streifenpakete
um ihre Längsachse um 90° drehende Vorrichtung und durch eine die vereinigten Streifenpakete
mit einer Umhüllung versehenden Vorrichtung zu einem Querschneider bewegt und hat
eine Verbesserung an einer derartigen Vorrichtung zum Gegenstand.
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Das Packmaterial, dessen Bearbeitung durch die vorliegende Erfindung
zweckmäßiger .gestaltet werden soll, fällt bei der Fabrikation im allgemeinen in
langen und verhältnismäßig breiten Bahnen an, die meistens auf Vorratsrollen aufgewickelt
werden. Zu den Packmaterialien im Sinne der Erfindung gehören Packpapier, Pappe
und vor allem Wellpappe, -die zu Verpackungszwecken dienen soll. Da das Verpackungsmaterial
die zu verpackenden Gegenstände nicht wesentlich verteuern darf, muß die Bearbeitung
der Wellpappebahnen, d. h. der Zuschnitt der Bahnen in die für die Verpackung gewünschten
Stücke sowie das Bündeln, Verpacken und Versenden der Stücke an den Verpackungsort,
mit möglichst geringem Aufwand und wenig Arbeitskräften durchgeführt werden.
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Für das Zerteilen von Wellpappebahnen in Zuschnitte vorgegebener Größe
hat man auch bisher schon eine .größere Anzahl von Wellpappebahnen zu einem Stapel
vereinigt und die gestapelten Wellpappebahnen kontinuierlich durch einen Längsschneider
geführt, der die Wellpappebahnen in eine bestimmte Anzahl von Streifenpaketen vorgegebener
Breite zerschneidet. Auf seinem weiteren Transportweg gelangt dann der in Streifenpakete
zerschnittene Stapel von Wellpappebahnen zu einem Querschneider, der von den Streifenpaketen
jeweils eine vorgegebene Länge abschneidet. Den Querschneider verlassen dann also
die fertig geschnittenen Wellpappezuschnitte in der gewünschten Größe.
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Geeignete Bearbeitungsmaschinen, die nach diesem Prinzip arbeiten
und mit einem Längsschneider sowie mit einem Querschneider ausgerüstet sind, sind
schon bekannt. Diese bekannten Maschinen haben aber den Nachteil, daß die fertig
geschnittenen Wellpappezuschnitte den Querschneider lose verlassen und dann in einem
besonderen Arbeitsgang verpackt werden müssen. Diese Verfahrensweise ist umständlich
sowie zeitraubend und verteuert damit die Herstellung der versandfertigen Wellpappezuschnitte.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der angedeuteten
bekannten Bauart so zu verbessern, daß die vom Längsschneider geschnittenen Streifenpakete
vor dem Erreichen des Querschneiders so gebündelt und verpackt werden, daß die fertigen
Zuschnitte den Querschneider in versandfertig gebündelten und verpackten Paketen
verlassen.
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Für die Herstellung von Isolier- oder Baukörpern, die aus mehreren
übereinandergeklebten Wellpappezuschnitten bestehen, ist bereits eine Bearbeitungsvorrichtung
vorgeschlagen worden, bei der eine Wellpappebahn zunächst durch einen Längsschneider
geführt wird, der die Wellpappebahn in eine entsprechende Anzahl von Streifen vorgegebener
Breite zerteilt. Die Streifen gelangen dann zu einer Beleimungsvorrichtung, die
die nebeneirnanderlaufenden Wellpappest;eifen auf der einen Seite mit Leim versieht.
Die Streifen werden dann je für sich um 90° um ihre Längsachse gedreht. Die gedrehten
und jetzt hochkant laufenden Wellpappestreifen werden nun so miteinander vereinigt,
daß sie aufeinanderkleben und ein einheitliches Streifenpaket bilden. Dieses Streifenpaket
wird dann auf den Seiten, die von den Schnittflächen der Wellpappestreifen gebildet
werden, mit einem Papierband beklebt. Das so vorbereitete und zusammengeklebte Streifenpaket
erreicht schließlich einen Querschneider, der aus ihm die gewünschten Körper der
vorgegebenen Größe schneidet.
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Diese vorbekannte Einrichtung ist im Hinblick auf ihren Verwendungszweck
nur auf das Zerschneiden einer einzigen Wellpappebahn in eine unveränderbare Anzahl
von Wellpappestreifen vorgegebener Breite bestimmt und geeignet. Dementsprechend
sind auch die Mittel, die die einzelnen Wellpappestreifen um 90° um ihre Längsachse
drehen, nur auf diese Zweckbestimmung der Vorrichtung abgestellt. Zur Erzielung
dieser
Drehung wird jeder einzelne Wellpappestreifen über eine Führungsschiene geleitet,
die gekrümmt ist und etwa den vierten. Teil einer Kreislinie bildet. Mit der Drehung
der Wellpappestrei.fen um ihre Längsachse ist somit gleichzeitig eine Umlenkung
um etwa 90° verbunden, wobei diese Umlenkung um eine zur Längsachse der Streifen
senkrechte Achse stattfindet.
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Die gekrümmte Ausführung der Schienen und die damit verbundene Umlenkung
der Wellpappestreifen um 90° ist erforderlich, damit der Streifen überhaupt zu einer
Führungsanlage an der Schiene kommt.
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Die den einzelnen Längsstreifen zugeordneten Führungsschienen müssen
nämlich einen gegenseitigen Abstand haben, der mindestens gleich der Breite eines
einzelnen Wellpappestreifens ist, wenn ein; einwandfreier Lauf der Wellpappestreifen
gewährleistet sein soll. Das bedeutet aber, daß die um 90° um ihre Längsachse gedrehten
Wellpappestreifen den Raum zwischen den Führungsschienen nicht ausfüllen, können.
Eine Führung durch die Führungsschienen kann daher nur erreicht werden, wenn man
die Wellpappestreifen gleichzeitig umlenkt und damit auf die Wellpappestreifen eine
Zugkraft ausübt, die sie gegen die Führungsschienen andrückt Eine derartige oder
ähnliche Vorrichtung ist nun aber nicht zur Bearbeitung von Wellpappebahnen geeignet,
wenn gleichzeitig eine größere Anzahl von Wellpappebahnen geschnitten und verpackt
werden soll. Es ist dabei zu berücksichtigen, daß in diesem Falle, wo nämlich die
Verpackung nur einen vorübergehenden Zusammenhalt der lose im Paket liegenden Wellpappezuschnitte
bilden soll und nicht ein Bauhörper konstanter Abmessungen hergestellt wird,, die
Bearbeitungsmaschine notgedrungen so eingerichtet sein muß, daß man mit ihr auf
der .einen Seite Zuschnitte verschiedenster Größen schneiden und verpacken und auf
der anderen Seite auch eine beliebig schwankende Anzahl von Wellpappebahnen gleichzeitig
verarbeiten kann. Das bedeutet aber, daß die Mittel, die die vom Längsschneider
geschnittenen Wellpappestre.ifen um 90° um ihre Längsachse drehen, so eingerichtet
sein müssen, daß sie sich auf jede beliebige Anzahl sowie Breite der vom Längsschneider
geschnittenen Streifenpakete einstellen lassen. Außerdem müssen sich diese die Drehung
bewirkenden Mittel ohne größere Umstände an eine beliebige Anzahl aufeinandergestapelter
Wellpappebahnen, d. h. an eine beliebige Dicke der um 90° um ihre Längsachse zu
dreh enden oder gedrehten Streifenpakete anpassen lassen. Dies ist aber mit den
in der vorbekannten und zur Herstellung von Bau- oder Isolierkörpern dienenden Maschine
angewandten Mitteln nicht möglich, da sie auf einem Grundbrett fest montiert sind,
so daß sie sich nicht auf verschiedene Zahlen und Breiten der Streifenpakete einstellen
lassen. Auch ist die durch die bekannten Mittel zwangläufig entstehende Wendung
um eine Querachse um 90° der Wellpappestreifen zur Lösung der der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe ungeeignet, weil sich die aus sehr vielen einzelnen Streifen gebildeten
Streifenpakete nicht ohne weiteres um ihre Querachse um 90° wenden lassen, wenn
man nicht einen sehr großen und praktisch nicht in Frage kommenden Wenderadius benutzen
will.
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Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, daß die die Streifenpakete
um ihre Längsachse drehende Vorrichtung aus auf einer Linie quer zur Bewegungsrichtung
des Stapels angeordneten aufrecht stehenden Führungsstiften oder -rollen besteht,
deren gegenseitige Abstände auf dieser Linie veränderbar sind und zwischen denen
die einzelnen Streifenpakete in der gedrehten Lage geführt sind. Dadurch, daß man
erfindungsgemäß die Führungsstifte oder Führungsrollen in ihren gegenseitigen Abständen
verändern kann, ist man in der Lage, die die Streifenpakete um ihre Längsachse drehende
Vorrichtung ohne Zeitverlust und ohne umständliche Handgriffe den jeweiligen Verhältnissen
anzupassen und die Führungsstifte oder -rollen, immer so einzustellen., wie es die
jeweilige Anzahl der aufeinandergestapelten Wellpappebahnen, die Zahl der vom Längsschneider
geschnittenen Streifenpakete sowie die Breite dieser Streifenpakete gerade erfordern.
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Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform sind die Führungsstifte
oder -rollen auf einer Verstellvorrichtung nach Art der Nürnberger Schere angebracht,
die eine gleichzeitige Änderung der gegenseitigen Abstände aller Führungsstifte
oder -rollen hervorrufen kann. Mit dieser Ausbildung läßt sich die jeweils erforderliche
Einstellung der Führungsstifte oder -rollen besonders schnell erreichen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgestatteten Anlage zum Bearbeiten von Wellpappe schematisch dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 a und 1 b die Gesamtheit der Vorrichtung zum kontinuierlichen Schneiden,
Bündeln und Packen von Wellpappezuschnitten in Seitenansicht, Fig. 2 a und 2 b eine
Draufsicht dazu, Fi,g.3 eine andere Ausführungsform einer auto: matischen Schaltung
für dien Querschnitt, Fig. 4 eine fertige Packung in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 5 ein Teilstück einer Einrichtung zum Wenden der längs geschnittenen Wellpappestreifen
in schaubildlicher Darstellung, Fig.6 eine andere Ausführungsform eines Querschneiders
in Seitenansicht und Fig. 7 eine Draufsicht dazu.
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Von in einem Gestell gelagerten Vorratsrollen 1 werden die abgezogenen
Wollpappebahnen 2 zwischen Führungsrollen 3 gesammelt, um aufeinanderliegend zusammengedrückt
gemeinsam einem Längsschneider 4 zugeführt zu werden. Entsprechend der Anzahl der
zu schneidenden endlosen Streifen besitzt der Längsschneider eine Anzahl umlaufender
Bandmesser 5, die in zwei Gruppen stufenförmig symmetrisch von der Mitte der Papierbahn
aus verteilt sind. Jede Gruppe wird von einem Motor 6 ständig angetrieben. Die Zuführung
des Wellpappestapels 7 gegen die Schneiden der Bandmesser 5 erfolgt mittels einer
vor der Schneidemaschine aufgestellten Fördervorrichtung 8, die auf einem Gestell
9 ruht. Die Fördervorrichtung besteht aus oberhalb und unterhalb der Lagen Packpapier
angeordneten schmalen Förderbändern 10, die über je eine am Ende eines Armes angeordnete
Rolle 11 laufen und die gleichzeitig die Lagen zusammendrücken. Der Antrieb der
Förderbänder 10 erfolgt durch einen Motor 12.
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Die nunmehr in Streifenpakete 13 zerteilten Wellpappebahnen laufen
über einen Tisch 14, auf dem die einzelnen Streifenpakete um 90° um ihre Längsachse
gewendet zwischen Stiften 15, zieren gegenseitige Abstände veränderbar sind, geführt
werden. Die Einstellung der der Höhe und Breite der Lagen We11-pappe sowie der Anzahl
der Streifenpakete anzupassenden Abstände der Stifte 15 voneinander kann beispielsweise
dadurch erleichtert werden, daß die Stifte 15 an den Kreuzungspunkten einer Nürnberger
Schere befestigt sind (Fig.5). Durch Drehen einer
Flügelmutter 16
auf einer an dem einen Ende der Schere vorgesehenen Schraubenspindel 17 lassen
sich die Abstände sämtlicher Stifte 15 gleichzeitig in: die erforderliche Größe
einstellen.
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Nach dem Durchgang durch die Stiftreihe werden die aufrecht stehenden
Streifenpakete 13' über einem Tisch 18 zu einem einheitlichen Streifenpaket zusammengeführt
und dabei mit einer Verpackungshülle versehen. Zu diesem Zweck wird von einer vor
dem Tisch 18 gelagerten Packpapierrolle 19 ein endloser Papierstreifen 20 von mindestens
der doppelten Breite des zusammengeführten Streifenpaketes durch eine Üffnung im
Arbeitstisch über den Tisch 18 geführt, auf dem das Streifenpaket aufliegt. Durch
Faltbleche 21 werden die seitlich überstehenden: Teile des Packpapiers übergeschlagen,
wobei das Streifenpaket seitlich von über Rollen geführten Bändern 22 zusammengehalten
wird.
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Über dem Tisch 18 ist eine Vorratsrolle 23 gelagert, von der ein Verschdußstreifen
24 abläuft, der nach dem Passieren einer Beleimungsvorrichtung 25 auf den Zusammenstoß
der beiden Packpapierränder aufgeklebt wird. Das eingehüllte Streifenpaket 26 läuft
zwischen waagerecht gelagerten Bändern 27 und seitlich senkrecht gelagerten
Bändern 28, die als Transportbänder dienen und dabei den Verschlußstreifen 24 andrücken.
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Der Transport des Streifenpakets26 ist bis hier kontinuierlich, wobei
der Antrieb der Transportbänder27 mit dem der Transportbänder 10 in dem Längsschneider
4 mittels des Motors 12 übereinstimmt.
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Das nun folgende Abschneiden einzelner Stücke von dem Streifenpaket
durch einen Querschneider bedingt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine
kurze Unterbrechung des Transports am Ende des Streifenpakets 26, die dadurch ausgeglichen
wird, daß das Streifenpaket 26 auf einem Tisch 29 von entsprechender Länge während
eines Querschnitts sich stauen kann und in seitlichen Wellen ausweicht (Fig.2b).
Das Streifenpaket wird am Anfang und Ende des Tisches zwischen zwei seitlich gelagerten
Rollen 30, 31 geführt (Fig. 1 b und 2b) und zwischen Transportbändern 32 absatzweise
an einen Querschneider 33 herangebracht, der mit einem Bandmesser 34 versehen ist.
Die Steuerung des Antriebs der Förderbänder 32 wie auch für die Querbewegung des
Querschneiders 33 erfolgt selbsttätig in Abhängigkeit vom Vorschub des Streifenpakets
26 durch eine Photozelle 35, wie in Fig. 1 b gezeigt. An Stelle der Photozelle kann
auch ein Anschlagkontakt 36, wie Fig. 3 zeigt, vorgesehen sein. In beiden Fällen
wird beim Auftreffen der vorderen Kante des Streifenpakets 26 auf den Lichtstrahl
bzw. auf den Anschlag ein Relais 37 unter Strom gesetzt, wodurch ein Kontakt 38
den Antriebsmotor 39 für die Transportbänder 31 abschaltet und gleichzeitig einen
Kontakt 40 kurzschließt, der den Antriebsmotor 41 für die Querbewegung des Bandschneiders
33 in Tätigkeit setzt. Am Ende der Querbewegung nach Abschneiden und Abfallen eines
Streifens 26' vom Streifenpaket wird nach dem Stromloswerden des Relais 37 der Motor
41 aus- und der Motor 39 für den Vorschub des Streifenpakets durch die Transportbänder
32 eingeschaltet.
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Das abgeschnittene Stück 26' wird durch.ein parallel mit der Schneidrichtung
laufendes Transportband 42 seitlich aus der Anlage auf einen Ablegetisch od. dgl.
herausbefördert.
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Der Querschneider kann auch von beliebig anderer Art sein. So zeigt
als weiteres Beispiel Fig.6 und Fig. 7 eine Schneideinrichtung mit einem rotierenden
Rundmesser 43, das von einer Kurbelscheibe 44 mittels der Schubstange 45 in einer
Gleitführung 46 quer zum Streifenpaket 26 bewegt wird. Ein auf der Messerwelle 47
sitzendes Zahnrad 48 rollt bei der Gleitbewegung auf einer an der Führung 46 befestigten
Zahnstange 49 ab.
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Die Umdrehungsgeschwindigkeit kann durch Zwischenschalten von Übersetzungszahnrädern
zwischen der Messerwelle und Zahnstange noch erhöht werden.