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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Bearbeiten von Werkstücken
in einer Schleifmaschine, insbesondere einer Doppel-Flachschleifmaschine, bei
dem eine Anzahl von ersten Werkstücken in mindestens eine Werkstückaufnahme
der Schleifmaschine eingebracht und auf ein erstes Bearbeitungsmaß bearbeitet
werden.
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Ein derartiges Verfahren sowie eine
nach diesem Verfahren arbeitende Vorrichtung sind aus der
DE 198 10 513 A1 der
Anmelderin bekannt. In dieser Druckschrift ist eine Vorrichtung
zum Transport mindestens eines Werkstücks durch eine mindestens zwei
Schleifscheiben aufweisende Doppel-Flachschleifmaschine beschrieben,
wobei diese Doppel-Flachschleifmaschine mindestens eine Werkstückaufnahme
für das
mindestens eine zu bearbeitende Werkstück aufweist, die von einer
Transporteinrichtung der Vorrichtung zwischen den mindestens zwei
Schleifscheiben der Schleifmaschine hindurchbewegbar ist.
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Bei dem bekannten Verfahren ist vorgesehen,
daß eine
größere Anzahl
von einem ersten Arbeitslos zuhörigen
ersten Werkstücken,
die sukzessive in die Werkstückaufnahmen
der bekannten Doppel-Flachschleifmaschine eingebracht werden, in
der Vorrichtung nacheinander auf ein definiertes erstes Bearbeitungsmaß bearbeitet
werden. In einem darauffolgenden Arbeitsgang wird dann eine weitere
Anzahl von einem zweiten Arbeitslos zugehörigen zweiten Werkstücken auf
ein zweites Bearbeitungsmaß bearbeitet,
wobei gegebenenfalls dieser zweite Arbeitsschritt in einer von der
die ersten Werkstücke bearbeitenden
Vorrichtung unterschiedlichen Vorrichtung durchgeführt wird.
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Diese bekannte Vorgangsweise besitzt
nun den Nachteil, daß durch
Temperatur-Änderungen, Werkzeugverschleiß, etc.,
bereits innerhalb eines einzigen Arbeitsloses nicht unterhalb entsprechend großer Fügetoleranzen
gearbeitet werden kann. Soll nun ein erstes Werkstück des ersten
Arbeitsloses mit einem zweiten Werkstück des zweiten Arbeitsloses zusammengeführt werden,
wie dies bei aus mindestens zwei komplementären Werkstücken aufgebauten Baugruppen
der Fall ist, so addieren sich in nachteiliger Art und Weise die
zu beachtenden Fügetoleranzen
der beiden komplementären
Werkstücke. Dies
ist insbesondere dann nachteilig, wenn die beiden Werkstücke paßgenau aufeinander
abgestimmt werden sollen, wie dies z. B. bei der Pumpenfertigung
bei Läufer
und Gehäuse
der Fall ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
daß in
vorteilhafter Art und Weise eine Bearbeitung von zusammenwirkenden,
komplementären
Werkstücken
mit geringeren Bearbeitungstoleranzen, insbesondere Fügetoleranzen,
ermöglicht
wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei
in enger zeitlicher Abfolge zur Bearbeitung der ersten Werkstücke mindestens ein
zu dem oder den ersten Werkstücken
komplementäres
zweites Werkstück
in mindestens eine Werkstückaufnahme
derselben Schleifmaschine eingebracht und durch die Schleifmaschine
auf ein zweites Bearbeitungsmaß bearbeitet
wird.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird
in vorteilhafter Art und Weise ein Verfahren zur Bearbeitung von
komplementären
Werkstücken
geschaffen, welches sich dadurch auszeichnet, daß die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten, komplementär
und hierbei insbesondere paßgenau
zusammenwirkenden Werkstücke
geringere Fertigungstoleranzen, insbesondere Fügetoleranzen, aufweisen, als
dies bei den bekannten Verfahren, bei denen die in der entsprechenden
Baugruppe zusammenwirkenden ersten und zweiten Werkstücke nicht
in engem zeitlichen Zusammenhang und damit unkorreliert bearbeitet
werden, der Fall ist. Beispielsweise in der Pumpenfertigung können hierdurch
in vorteilhafter Art und Weise Spaltverluste zwischen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Läufern
und Gehäusen,
besonders bei hohem und höchstem
Drücken
des von der Pumpe zu fördernden
Mediums, wesentlich reduziert werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile
der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel
zu entnehmen, das im folgenden anhand der Figur beschrieben wird. Es
zeigt
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1 eine
schematische Darstellung einer Schleifmaschine,
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2 eine
Ausführungsvariante
der Schleifmaschine, und
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3 eine
Schnitt entlang der Linien I-I bzw. II-II der 1 bzw. 2.
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Das Verfahren zum Bearbeiten mehrerer Werkstücke W1-W3
in einer Schleifmaschine 10 wird im folgenden anhand der
in 1-3 dargestellten Schleifmaschine 10 beschrieben,
wobei zum besseren Verständnis
der Beschreibung des Verfahrens eine kurze Erläuterung der Schleifmaschine 10 vorangestellt
werden soll.
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Die in dem hier beschriebenen Fall
als eine Doppel-Plan-Schleifmaschine zum gleichzeitig beidseitigen
Abtragen von Schleifzugaben an beiden Begrenzungsflächen W' und W'' der Werkstücke W1-W3 ausgebildete Schleifmaschine 10 weist
zwei Schleifscheiben 12, 13 auf, die an gegenüberliegenden
Seiten des oder der zwischen die beiden Schleifscheiben 12, 13 eingefahrenen
Werkstücke
W1-W3 angeordnet sind.
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Für
den Fachmann ist aber klar ersichtlich, daß das nachstehend beschriebene
Verfahren nicht auf die Verwendung einer Doppel-Plan-Schleifmaschine
beschränkt
ist. Vielmehr ist es auch möglich, bei
der Schleifmaschine 10 nur eine Schleifscheibe 12 oder 13 vorzusehen.
Auch ist es nicht zwingend, daß die
beiden Schleifscheiben 12, 13 – wie in 1 dargestellt – parallel zueinander angeordnet
sind, sie können
auch geneigt zum Werkstück
W1-W3 verlaufen.
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Die Schleifmaschine 10 weist
eine Vorrichtung 1 zum Transport der Werkstücke W1-W3
auf, die eine Transporteinrichtung 2 besitzt, die im wesentlichen
aus einer ringförmigen
Transportscheibe 3 besteht, die von einem in den Figuren
nicht dargestellten Antrieb drehbewegbar ist. In der Transportscheibe 3 sind – in dem
hier gezeigten Fall – drei Werkstückaufnahmen 3a, 3b, 3c drehbeweglich
angeordnet, in denen die zu bearbeitenden Werkstücke W1, W2, W3 aufnehmbar sind.
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Die Vorrichtung
1 weist
eine Antriebseinrichtung
5 auf, durch welche die in der
Transportscheibe
3 aufgenommenen Werkstückeaufnahmen
3a-3c drehantreibbar
sind. Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, daß die Antriebseinrichtung
5 für die Werkstückaufnahmen
3a-3c derart
ausgebildet ist, daß jeweils
nur diejenige Werkstückaufnahme
3a-3c angetrieben
wird, die sich gerade zwischen den Schleifscheiben
12,
13 befindet.
Im hier gezeigten Fall also die Werkstückaufnahme
3a. Die übrigen Werkstückaufnahmen
3b,
3c stehen
folglich still, so daß deren Be-
und Entladen mit den Werkstücken
W2, W3 einfach möglich
ist. Bezüglich
des weiteren Aufbaus der Schleifmaschine
10 wird explizit
auf die
DE 198 10 513
A1 Bezug genommen, deren technische Lehre durch diese Bezugnahme
explizit zum Gegenstand der Offenbarung dieser Anmeldung gemacht
wird.
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Um nun mit der beschriebenen Schleifmaschine 10 in
einfacher Art und Weise zwei zueinander komplementäre, insbesondere
fügegenau
aufeinander abgestimmte und für
einen gemeinsamen Einbau in eine Baugruppe bestimmte Werkstücke, z.
B. die Werkstücke
W1 und W2, mit geringen Fügetoleranzen
bearbeiten zu können,
ist nun gemäß dem beschriebenen
Verfahren vorgesehen, daß in
einem ersten Arbeitsschritt das erste Werkstück W1 in die Werkstückaufnahme 3a eingesetzt
und in an und für sich
bekannter Art und Weise bearbeitet wird, bis ein erstes Bearbeitungsmaß erreicht
ist.
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Während
des Bearbeitungsvorgangs des ersten Werkstücks W1 wird in die zweite Werkstückaufnahme
das zweite Werkstück
W2 eingesetzt und nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs des ersten
Werkstücks
W1 zwischen die Schleifscheiben 12, 13 der Schleifmaschine 10 transportiert
und anschließend
in an und für
sich bekannter Art und Weise bearbeitet, bis sich ein zweites Bearbeitungsmaß einstellt.
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Durch diese Vorgangsweise wird aufgrund der
hierdurch erreichten engen zeitlichen Abfolge der Bearbeitung zweier
komplementärer,
also baulich zusammenwirkender Werkstücke W1, W2, deren jeweiliges
Bearbeitungsmaß für eine zumindest
zufriedenstellende Funktion der aus diesen beiden Werkstücken W1
und W2 zusammengebauten Baugruppe aufeinander abgestimmt sind, in
vorteilhafter Art und Weise erreicht, daß Temperatur-Änderungen,
Werkzeugverschleiß,
etc., zwischen der Bearbeitung von zwei komplementären Werkstücken W1,
W2 entweder vernachlässigbar
oder äußerst gering
sind, so daß die
beiden Werkstücke
W1, W2 mit äußerst geringen
Fügetoleranzen
hergestellt werden können.
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Bei der vorangehenden Beschreibung
wurde davon ausgegangen, daß zuerst
das erste Werkstück W1,
dann das zu diesem komplementäre
zweite Werkstück
W2, dann wiederum das dem ersten Werkstück W1 entsprechende Werkstück W3, dann wiederum
ein weiteres, dem zweiten Werkstück
W2 entsprechendes zweites Werkstück
in der Schleifmaschine 10 bearbeitet wird. Diese unmittelbare
Abfolge ist zwar aus Gründen
einer möglichst
gleichmäßigen Bearbeitung
wünschenswert,
aber in einer Vielzahl von Fällen
nicht zwingend erforderlich, da sich der Werkzeugverschleiß, die Temperatur-Änderungen
und sonstige, die Bearbeitung der Werkstücke W1-W3 beeinflussende Parameter
nicht derart rasch ändern,
daß in
allen Fällen
zwingend die vorstehend beschriebene unmittelbare Abfolge der Bearbeitung von
zwei komplementären
Werkstücken
W1, W2 erforderlich ist. So kann für eine Vielzahl von Anwendungen
demgemäß auch vorgesehen
sein, daß zwei oder
mehrere erste Werkstücke
W1, W3 hintereinander bearbeitet und dann zwei oder mehrere zweite Werkstücke W2 bearbeitet
werden. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, daß in die Werkstückaufnahmen 3a und 3b die
ersten, Werkstücke
W1, W3 eingelegt und dann bearbeitet werden, und das darauffolgend in
die dritte Werkstückaufnahme 3c das
zweite Werkstück
W2 und daraufhin in die erste Werkstückaufnahme 3a ein
dem zweiten Werkstück
W2 entsprechendes weiteres Werkstück eingelegt wird.
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Es ist aber auch möglich, die
Werkstückaufnahmen 3a-3c derart
auszugestalten, daß – wie in 2 gezeigt ist – in den
Werkstückaufnahmen 3a-3c mehrere
Werkstücke
aufnehmbar sind. In der in 2 dargestellten
Werkstückaufnahme 3' sind daher
beispielhafterweise acht erste Werkstücke W1'-W8' einsetzbar,
während
in der 2 nicht gezeigten,
in der Bearbeitungsrichtung der Werkstückaufnahme 3' nachfolgenden
weiteren Werkstückaufnahme
dementsprechend mehrere, zu den ersten Werkstücken W1'-W8' komplementäre zweite
Werkstücke
eingesetzt sind.
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Verfahrensmäßig gesehen entspricht die
im vorstehenden Absatz geschilderte Vorgangsweise dem Grunde nach
der weiter oben beschriebenen Vorgangsweise, bei der jeweils ein
Werkstück
W1, W3 in eine Werkstückaufnahme 3a, 3b eingesetzt wird,
nur mit dem Unterschied, daß hier
nicht ein, sondern mehrere Werkstücke W1'-W8' jeweils
in eine Werkstückaufnahme 3' eingesetzt
werden. Dem Fachmann ist daher klar ersichtlich, daß er die
oben beschriebenen Verfahrensvariationen auch in dem letztgeschilderten
Fall anwenden kann.
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Um nun relativ enge Fügetoleranzen
zu erreichen, wird bevorzugt, daß das erste und zweite Bearbeitungsmaß, welches
durch eine in den Figuren nicht gezeigte Maschinensteuerung der
Schleifmaschine (10) vorgebbar ist, derart aufeinander
abgestimmt wird, daß eine
hohe Paßgenauigkeit
erzielt wird. Vorzugsweise werden die Fügetoleranzen der komplementären Werkstücke derart
bemessen, daß im
zusammengebauten Zustand der komplementären Werkstücke diese funktionsgemäß gegeneinander
beweglich bleiben, wie dies z. B. bei einem Pumpenläufer gegenüber dem
Pumpengehäuse
der Fall ist, wobei natürlich
möglichst
geringe Spaltverluste auftreten sollen.