DE19718306C1 - Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken - Google Patents
Verfahren zum Bearbeiten von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bearbeitungsverfahren innerhalb von Produktionseinrichtungen - z. B.
der holzverarbeitenden Industrie auf dem Sektor
"Keilzinkenanlagen" - sind hinlänglich bekannt. Diese haben jedoch
allesamt den Nachteil, daß bei Verwendung von nur einer, mittels
einer Vorschubeinrichtung beschickten Bearbeitungsmaschine - z. B.
Keilzinkenmaschine - zur Erzeugung eines an beiden Enden fertig
bearbeiteten Werkstückes oder Werkstückpaketes immer ein
unproduktiver, zeitraubender Rücklauf der leeren Vorschubeinrichtung
zum erneuten Beladen mit Werkstücken erforderlich ist.
Aus der gattungsbildenden Offenlegungsschrift 43 10 399 ist ein
typisches Beispiel eines solchen Verfahrens bekannt. Beim Gegenstand
dieser Offenlegungsschrift handelt es sich um eine Kombination von
Vorschubbewegungen mit Drehbewegungen, wobei die Drehbewegung
erforderlich ist, um die beiden beabstandeten oder gegenüberlie
genden Seiten der jeweils zu verarbeitenden Werkstücke der Bear
beitungsstation zuzuführen. Hierzu dient ein Arbeitstisch, der an
Enden-Bearbeitungswerkzeugen 3 und 4 mit aufgelegtem Werkstück
vorbeigeführt wird und hierbei eine pendelnde Bewegung zwischen
einer Anfangsposition und einer Endposition ausführt.
Von besonderem Nachteil hierbei ist, daß der Rücklauf des Arbeits
tisches auch hier leer, d. h. ohne aufgelegtes Werkstück, erfolgt,
denn zur Drehung des Werkstückes ist außerhalb des Arbeitstisches 1
eine sehr aufwendige, in mehreren Arbeitsebenen (Fig. 2 der 43 10
399) verschiebbare Wendevorrichtung erforderlich, die auch Einrich
tungen enthält, mit deren Hilfe der Rücktransport des einseitig
bearbeiteten Werkstücks zur Anfangsposition des Arbeitstisches 1
erfolgt. Während also der Arbeitstisch im Leerlauf und somit ohne
Arbeitsnutzen zurückfährt, wird parallel dazu die aufwendige Wendung
des einseitig bearbeiteten Werkstücks durchgeführt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, solche vorbekannten Bearbeitungs
verfahren einfacher und rationeller auszubilden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeich
nenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der unproduktive Rücklauf der Vorschubeinrichtung (entsprechend dem
Arbeitstisch 1) wird vermieden, indem nach einer bevorzugten Ausge
staltung der erfindungsgemäßen Lösung die Vorschubeinrichtung selbst
zwischen aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen gedreht wird und somit
auch zum Rücktransport eines Werkstückes mit einseitig bearbeiteter
Stirnfläche dient. Die Vorschubeinrichtung V erfüllt hier also eine
Doppelfunktion insoweit, als sie Bearbeitungsvorschub, Drehung der
Werkstücke und Rückfuhr der einseitig bearbeiteten Werkstücke wahr
nimmt, Funktionen, die beim Gegenstand der Offenlegungsschrift 43 10
399 von separaten Einrichtungen übernommen werden müssen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird somit insbesondere der Rück
lauf der Vorschubeinrichtung (entsprechend dem Arbeitstisch 1 bei
der Offenlegungsschrift 43 10 399) arbeitstechnisch ebenfalls
ausgenützt.
Es kommt beim Erfindungsgegenstand nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung auch nicht darauf an, ob einzelne Werkstücke oder ein
aus gleichartigen Werkstücken gebildetes Werkstückpaket aufgegeben
wird, sondern darauf, daß bei jedem Bearbeitungsvorgang (d. h. bei
jedem Vorschub von zwei Werkstücken oder Werkstückpaketen an den
Werkzeugen K) sich jeweils ein Werkstück oder Werkstückpaket auf der
Vorschubeinrichtung V befindet, dessen erste Seite bearbeitet wird,
und ein Werkstück oder Werkstückpaket, dessen zweite Seite
bearbeitet wird, vereinfacht ausgedrückt, vor oder nach jedem
Bearbeitungsvorgang liegt auf der Vorschubeinrichtung ein Paar von
Werkstücken oder Werkstückpaketen mit insgesamt einer ungeraden
Anzahl von bearbeiteten Seiten. Beim dargestellten Ausführungs
beispiel (Fig. 5) der Erfindung handelt es sich um drei solcher
bearbeiteter Seiten. Im Gegensatz hierzu befinden sich auf dem
Arbeitstisch beim Gegenstand der Offenlegungsschrift 43 10 399 bei
vergleichsweise paarweiser Bestückung immer ein Werkstückpaar mit
gerader Anzahl von bearbeiteten Seiten, also insgesamt zwei oder
vier bearbeitete Seiten.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführung des Verfahrens liegen immer
mindestens zwei voneinander getrennte Werkstücke und/oder Werk
stückpakete in der Vorschubeinrichtung bzw. deren Transportein
richtungen. Dabei erfährt eines davon beim Durchlaufen der Werkzeuge
der Bearbeitungsmaschine die erstmalige Bearbeitung, d. h. es ist
danach erst auf einer Seite bearbeitet, ein weiteres Werkstück oder
Werkstückpaket hingegen ist nach jedem Bearbeitungsvorgang bereits
auf beiden Seiten fertig bearbeitet.
Der Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren liegt somit darin, daß
- abgesehen von dem ersten Bearbeitungsvorgang beim Ingangsetzen der
Produktionseinrichtungen - in jedem weiteren Bearbeitungsvorgang
während der gesamten Laufzeit dieser Einrichtungen mindestens ein an
beiden Seiten fertig bearbeitetes Werkstück oder Werkstückpaket er
zeugt wird. Ein unproduktiver Rücklauf leerer Vorschub- bzw. Trans
porteinrichtungen wird dabei vermieden, bei jedem Bearbeitungsvor
gang entsteht somit ein Werkstück oder Werkstückpaket, das auf
beiden Seiten fertig bearbeitet ist.
Dies bedeutet eine erhebliche Verkürzung der Produktionszeiten der
Werkstücke/Werkstückpakete und damit eine bedeutsame Produktivitäts
steigerung der gesamten Produktionseinrichtung.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nun anhand von Zeichnungen und einer Funktionsbeschreibung
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf die zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens vorgesehene Vorrichtung beim Zuführen
eines ersten Werkstücks,
Fig. 2 eine Aufsicht gemäß Fig. 1, bei der Durchführung eines
Bearbeitungsvorgangs an der ersten Seite des ersten
Werkstücks,
Fig. 3 eine Aufsicht gemäß Fig. 1, nach der Drehung des ersten
Werkstücks um 180°,
Fig. 4 eine Aufsicht gemäß Fig. 1, nach dem Rücklauf der Vor
schubeinrichtung beim Zuführen des zweiten Werkstücks,
Fig. 5 eine Aufsicht gemäß Fig. 1, nach Durchführung des näch
sten Bearbeitungsvorgangs an der zweiten Seite des
ersten
Werkstücks und der ersten Seite des zweiten Werkstücks
und
Fig. 6 eine Aufsicht gemäß Fig. 1, nach der Drehung des zweiten
Werkstücks um 180°.
Das aus einer beliebigen Anzahl Werkstücke bestehende erste Werk
stückpaket W1 - im folgenden "Werkstück" genannt - liegt auf einem
Transportband T1. Von dort wird es in Richtung H einem Transportband
V1 der in Position 1 in Wartestellung stehenden Vorschubeinrichtung
V zugeführt.
Die Vorschubeinrichtung V bewegt sich nun in Richtung P und führt
das zu bearbeitende erste Werkstück W1 den Bearbeitungswerkzeugen K
zu (Fig. 1).
Nach Beendigen des Bearbeitungsvorgangs stoppt die Vorschubeinrich
tung V in Position 2; die erste Seite W1A des ersten Werkstückes W1
ist jetzt bearbeitet. Die Vorschubeinrichtung V dreht sich nun um
einen Winkel von 180° um ihre vertikale Achse Z (Fig. 2).
Durch die aus der Drehung der Vorschubeinrichtung V resultierende
Drehung des ersten Werkstückes W1 liegt die unbearbeitete zweite
Werkstückseite 11B jetzt im Wirkungsbereich der Werkzeuge K, sie
kann daher im nächsten Bearbeitungsvorgang bearbeitet werden. Die
Vorschubeinrichtung V bewegt sich in Richtung R zurück und stoppt in
Position 1 (Fig. 3).
Von der Transporteinrichtung T1 wird jetzt das zweite Werkstück W2
der Transporteinrichtung V2 zugeführt. Die Vorschubeinrichtung V
bewegt sich nun wieder in Richtung P und führt die Werkstücke W1 und
W2 gemeinsam den Bearbeitungswerkzeugen K zu (Fig. 4).
Nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs in der Bearbeitungsstation
stoppt die Vorschubeinrichtung V in Position 2. Die beiden Seiten
W1A und W1B des ersten Werkstückes W1 sowie die erste Seite W2A des
zweiten Werkstückes W2 sind jetzt bearbeitet.
Das erste Werkstück W1 ist nun fertig bearbeitet und wird in
Richtung Y der Transporteinrichtung T2 zugeführt. Die Transportein
richtung V1 der Vorschubeinrichtung V wird dadurch leer (Fig. 5).
Die Vorschubeinrichtung V dreht sich nun wieder um einen Winkel von
180° um ihre vertikale Achse Z.
Durch die daraus resultierende Drehung des zweiten Werkstückes W2
liegt dessen unbearbeitete zweite Werkstückseite W2B jetzt im Wir
kungsbereich der Werkzeuge K und kann daher im nächsten
Bearbeitungsvorgang bearbeitet werden.
Die Vorschubeinrichtung V bewegt sich wieder in Richtung R zu Posi
tion 1 zurück, die oben beschriebenen und in den Fig. 3 und 4 dar
gestellten Vorgänge wiederholen sich nun weiterhin (Fig. 6).
Claims (4)
1. Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken, welche einer Bearbei
tungsstation zugeführt, dort an einer Seite bearbeitet, aus dem
Bearbeitungsbereich herausgeführt, gedreht und zum Bearbeiten der
zweiten Seite wieder der Bearbeitungsstation zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkstück oder Werkstückpaket der
Bearbeitungsstation einzeln zugeführt, dort bearbeitet und nach
dem Bearbeiten beider Seiten einzeln weitergeleitet wird, wobei
an der Bearbeitungsstation in einem Bearbeitungsvorgang die erste
Seite des einen, auf seiner gegenüberliegenden, zweiten Seite noch
nicht bearbeiteten Werkstücks, und die zweite Seite des anderen,
auf seiner gegenüberliegenden, ersten Seite im vorherigen Bear
beitungsvorgang schon bearbeiteten Werkstücks bearbeitet wird, so
daß bei jedem Bearbeitungsvorgang ein an beiden Seiten
bearbeitetes Werkstück zusammen mit einem nur an einer Seite
bearbeiteten Werkstück entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bearbeitungsstation von einer Zufuhrstation mit einem
unbearbeiteten Werkstück beschickt wird, das in einem Vorlauf (P)
zur Bearbeitungsposition fährt, wo die erste Seite (W2A) dieses
Werkstücks (W2) und die zweite Seite (W1B) des vorherigen
Werkstücks (W1) bearbeitet werden, das danach in Vorlaufrichtung
zu einer Abgabestation fährt, von der das fertiggestellte
vorherige Werkstück (W1B) abgenommen wird, und daß das auf seiner
ersten Seite bearbeitete Werkstück danach um eine senkrechte
Achse (Z) gedreht wird und im Rücklauf (R) wieder zur
Zufuhrstation fährt, wo ein neuer Bearbeitungsvorgang beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bear
beitung in einer formgebenden Bearbeitung der Stirnseiten einer
Holzplatte oder eines Werkstückpaketes besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
stücke an der Bearbeitungsposition durch eine Vorschubeinrichtung
gefördert werden, deren Drehung um eine Achse (Z) erfolgt, die
mittig zur Vorschubeinrichtung (V) liegt.
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