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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich mit einem Verfahren zum Markieren von Werkstücken auf Stanzmaschinen,
wobei mittels des Stanzhubes ein Markierwerkzeug um ein bestimmtes
Wegstück
in die Oberfläche
eines in seiner Erstreckungsebene verfahrbaren tafelförmigen Werkstückes eingedrückt wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Vorrichtung
zur Durchführung
eines solchen Verfahrens.
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Es
wird zunehmend gefordert, auch Stanzteile mit individuellen Kennzeichnungen
zu versehen. Die Verwendung von Prägestempeln ist dabei nicht immer
zweckmäßig, da
die Prägung
meist auch auf der Rückseite
von z. B. Blechen sichtbar ist und unter Umständen auch mit der Bildung von
Wellungen eines Bleches zu rechnen ist. Schwierigkeiten mit Prägestempeln
entstehen vor allem auch dann, wenn aus einer Blechtafel zur Minimierung
des Abfalls Werkstücke
in unterschiedlicher Lage ausgestanzt werden sollen, wobei jeweils
eine Ausrichtung der Kennzeichnung auf das Werkstück wünschenswert ist.
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Ein übliches
Verfahren, das jedoch auch nach dem Prägeprinzip vorgeht, besteht
darin, auf einer Stanzmaschine Punktmatrizen zur Darstellung von
alphanumerischen Zeichen mit Hilfe eines punktuellen Prägewerkzeuges
einzuprägen.
Nach jedem eingeprägten
Punkt muß das
Werkstück
nachgeführt werden.
Hieraus resultiert eine Vielzahl notwendiger Stanzhubzyklen bereits
zur Darstellung eines einzigen Zeichens, wobei neben dem hohen Zeitaufwand und
dem erhöhten
Verschleiß des
quasi lastfrei bewegten Hubantriebes das hohe Geräusch als
Nachteil zu nennen ist. Eine grobere Punktmatrix verkürzt zwar
den Markiervorgang, führt
jedoch zu einem noch unbefriedigerenem Schriftbild, als es bei Matrixdarstellungen
ohnehin gegeben ist. Ein Markierwerkzeug mit einer mit hoher Geschwindigkeit
auf und ab bewegten Spitze, das für eine Stanzmaschine gedacht
ist, ist aus der
US
5 682 657 A bekannt.
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Eine
qualitativ ansprechende Markierung läßt sich durch Einritzen von
Markierungen in die Werkstückoberfläche erreichen,
wobei auch bei dünnen
Blechen keine Wellenbildung oder ein ”Durchprägen” zu befürchten ist. So wird beispielsweise
von der Firma Borries Markiersysteme GmbH, Pliezhausen, eine Maschine
angeboten, bei welcher durch Verfahren einer in eine Werkstückoberfläche eingedrückten Spitze
entsprechend der Kontur der Markierungen ein Einritzen der gewünschten
Kennzeichnung möglich
ist. Der Einsatz einer solchen Markiereinrichtung auf einer Stanzmaschine
ist zwar grundsätzlich
denkbar, jedoch wird dadurch der zur Verfügung stehende Raum eingeengt
und der Ablauf des Stanzens wird erschwert. Auch kann eine solche Markiereinrichtung
nur im Bereich einer begrenzten Fläche arbeiten, so daß zu den
Verfahrbewegungen des Ritzwerkzeuges noch eine Nachstellung des Werkstückes notwendig
ist, um beispielsweise bei größeren Blechtafeln
Markierungen in verschiedenen Bereichen einbringen zu können. Eine
solche Vorrichtung, die das Einritzen von Markierungen ermöglicht,
ist auch aus der
DE
298 23 331 U1 bekannt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Markierverfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, das sich gut in den Ablauf von
Stanzvorgängen
auf einer Stanzmaschine integrieren läßt sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses
Verfahrens anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 dadurch gelöst,
dass das Markierwerkzeug über
eine Werkzeugspitze verfügt, die
nach dem Eindrücken
in einer Markierstellung gehalten wird, das Werkstück bei niedergehaltener Werkzeugspitze
entsprechend der Kontur eines einzuritzenden Zeichens verfah ren
wird und anschließend
die Werkzeugspitze in ihre Ruhestellung zurückbewegt wird, wobei im Bedarfsfall
der Markiervorgang entsprechend der Anzahl gewünschter Zeichen nach entsprechender
Lagekorrektur des Werkstückes
wiederholt wird.
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Bei
einem derartigen Verfahren wird mit Hilfe des auf der Stanzmaschine
eingesetzten Markierwerkzeuges ohne zusätzliche, raumgreifende Einrichtungen
das Herstellen optisch ansprechender Markierungen durch Einritzen
beliebiger Zeichen in die Werkstückoberfläche ermöglicht.
Gleichzeitig ist das Markierverfahren optimal in den Stanzvorgang eingebunden,
so daß beispielsweise
bei einer Revolverstanze eine Blechtafel an den gewünschten
Stellen zunächst
markiert und anschließend
durch die in den übrigen
Halterungen sitzenden Werkzeuge fertig bearbeitet wird. Grundsätzlich ist
es denkbar, das Markierwerkzeug in das gehaltene Blech einzudrücken oder
das Blech gegen ein nicht aktiv bewegtes Markierwerkzeug zu verlagern.
Dabei ist es denkbar, daß in
einer Stanzwerkzeughalterung der Stanzmaschine und/oder in einer
Halterung am Tisch der Stanzmaschine ein Markierwerkzeug angeordnet wird,
so daß die
Markierung gegebenenfalls auch von unten oder beidseitig vorgenommen
werden kann. Die Ausrichtungen der Markierungen sind für den Markiervorgang
unerheblich und können über die Steuerungssoftware
des Werkstückantriebes
berücksichtigt
werden.
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Vorteilhaft
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist auch, daß die
Werkzeugspitze pro Zeichen nur einmal in ihre Ritzstellung bewegt
werden muß, wodurch
sich die Anzahl der von der Stanzmaschine auszuführenden Stanzhübe erheblich
reduziert. Die Folgen sind eine geringere Geräuschentwicklung und ein reduzierter
Verschleiß des
Hubantriebes.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird wenigstens ein
Teil des Stanzhubes von einem in Reihe zwischen einem Tisch zur
Auflagerung des Werkstückes
und der Stanzwerkzeughalterung vorgesehenen elastischen Element
aufgenommen.
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Da
es bei Stanzmaschinen unter Umständen problematisch
sein kann, die für
sehr hohe Bearbeitungskräfte
ausgelegten Hubantriebe nahezu lastfrei präzise in eine bestimmte Stellung
zu bewegen, kann durch den Einsatz eines elastischen Elements ein
erheblich präziseres
Eindrücken
der Werkzeugspitze in die Werkstückoberfläche erreicht
werden. Das elastische Element setzt dabei den relativ großen Stanzhub
der Stanzmaschine in eine genau definierte Andrückkraft der Werkzeugspitze
um, die zu der gewünschten
Ritztiefe führt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
daß wenigstens
eine Markierung als Körnerpunkt
gesetzt wird, wobei das Werkstück
nach dem Eindrücken
der Werkzeugspitze in seiner vorgegebenen Lage bis zum Zurückbewegen
des Markierwerkzeuges gehalten wird.
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Für einige
Anwendungen ist es wünschenswert,
Körnerpunkte
auf dem Werkstück
setzen zu können,
beispielsweise um aufzuschweißende
Bolzen oder Zapfen positionieren oder zentrieren zu können. Die
Ausbildung der Körnerpunkte
kann dabei problemlos in das erfindungsgemäße Markierverfahren integriert
werden, wobei es unter Umständen vorteilhaft
ist, wenn die Werkzeugspitze bei Körnerpunkten tiefer in das Werkstück eingedrückt wird
als bei einem Ritzvorgang.
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Dies
ist beispielsweise durch eine Weiterbildung des Verfahrens dadurch
möglich,
daß beispielsweise
durch eine unter schiedliche Positionierung der Werkzeugspitze zu
einem Gegenhalter beim Einbringen einer Körnung der Federweg der Werkzeugspitze
aufgezehrt wird, bevor die tiefste Eindrückstellung erreicht wird. Während das
Einritzen von Markierungen mit einer federnden Werkzeugspitze erfolgt,
liegt diese beim Einbringen einer Körnung an einem Anschlag an.
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Als
zweckmäßig hat
es sich erwiesen, daß das
Werkstück
durch wenigstens eine Auflagerolle im Bereich des Tisches und/oder
der Stanzwerkzeughalterung geführt
wird, da die Auflagerrollen oder -kugeln einerseits den notwendigen
Gegenhalt bilden und andererseits das Verfahren des Werkstückes nicht
behindern.
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Eine
Vorrichtung zur Durchführung
des vorbeschriebenen Verfahrens, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist, besteht erfindungsgemäß aus einem Markierwerkzeug
und einem Gegenhalter mit den Merkmalen des beigefügten Patentanspruches
8. Mit Hilfe des wenigstens einen Markierwerkzeuges mit seiner federnden
Werkzeugspitze und dem geeigneten Gegenhalter ist es möglich, auf
einer Stanzmaschine mit in seiner Erstreckungsebene beweglichem
Werkstück
das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen.
Dabei ist es grundsätzlich
nicht von Bedeutung, ob das Markierwerkzeug unter- oder oberhalb
des Werkstückes
angeordnet ist oder auch beidseitig Markierwerkzeuge vorgesehen
sind, die im Zusammenwirken mit entsprechen den Gegenhaltern ein
beidseitiges Markieren eines Werkstückes ermöglichen können. Bei einer derartigen
Vorrichtung können
jeweils ein Markierwerkzeug und ein Gegenhalter in Kombination eine
Hälfte
der Vorrichtung oberhalb bzw. unterhalb des Werkstückes bilden.
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Vorzugsweise
weist der Gegenhalter wenigstens eine drehbare Auflagerolle oder
-kugel zur beweglichen Auflagerung des Werkstückes auf. Wie bereits zuvor
erwähnt
bieten Kugeln oder Rollen als Auflager die Möglichkeit einer sicheren Abstützung bei
gleichzeitig gegebener Verfahrbarkeit, ohne daß es an den Kontaktpunkten
zu Beschädigungen
der Oberfläche
oder zumindest Reibungsverlusten kommt.
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Vorzugsweise
weist das Markierwerkzeug neben der Werkzeugspitze drehbare Auflagerrollen oder
-kugeln auf, die elastisch federnd gelagert sind.
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Bei
einer derartigen Anordnung gelangt während eines Stanzhubes das
Werkstück
zunächst
in Anlage an die Auflagerrollen bzw. -kugeln, die im weiteren Verlauf
federnd nachgeben, bis vor Erreichen des unteren Totpunktes die
Werkzeugspitze in Kontakt mit der Werkstückoberfläche gelangt und bei der weiteren
Abwärtsbewegung
der Anpreßdruck
aufgebaut wird.
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Vorzugsweise
ist dabei der Federweg der Auflagerrollen oder -kugeln größer als
der Federweg der Werkzeugspitze. Dadurch ist es beim Setzen eines
Körnerpunktes
möglich,
daß die
Werkzeugspitze an einem Anschlag anliegt, wodurch sich eine genau definierte
Körnungstiefe
ergibt, wobei allerdings ein entsprechend präzises Anfahren dieser Position
erforderlich ist.
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Zweckmäßigerweise
ist die Federrate der elastischen Elemente der Auflagerrollen kleiner
als die Federrate des elastischen Elements der Werkzeugspitze, um
bei der Anbringung von Markierkierungszeichen einen hinreichenden
Anpreßdruck
zu erreichen und durch die Auflagerrollen oder -kugeln nur geringe
Kräfte
in das Werkstück,
das ein vergleichsweise dünnes
Blech sein kann, einzuleiten. Die Federrate der Auflagerrollen oder
-kugeln sollte jedoch ausreichend sein, um das Werkstück während des
Verfahrens abzustützen.
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Vorzugsweise
wird das Ritzelement mit einer kegelförmigen Spitze in die Werkstückoberfläche eingedrückt, so
daß unabhängig von
der Bewegungsrichtung eine gleichmäßige Stärke der Ritzen erreicht wird.
Denkbar sind allerdings auch unrunde Formen, die gegebenenfalls
entsprechend der Bewegungsrichtung des Werkstückes gedreht werden könnten oder
auch gezielt Ritzen unterschiedlicher Stärke in die Werkstückoberfläche einbringen
könnten.
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In
einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform ist dem Markierwerkzeug
ein verstellbarer Träger
zugeordnet, mit welchem die Lage der Werkzeugspitze und/oder die
Vorspannung von dessen elastischen Element verstellbar sind.
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Der
verstellbare Träger
ermöglicht
die individuelle Anpassung der Anpreßtiefe, beispielsweise um bei
gleichem Werkstoff des Werkstückes
die Deutlichkeit der Schriftzeichen zu verbessern oder eine Anpassung
an den Werkstoff des Werkstückes zu
ermöglichen.
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Nachfolgend
wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher auf
Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Markierwerkzeuges zum Einsatz
in einer Stanzstempelhalterung;
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2 einen
Schnitt eines Formwerkzeuges zum Einsatz in einer Halterung eines
Tisches einer Stanzmaschine.
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3 einen
Schnitt eines Formwerkzeugs ähnlich 2.
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Das
Markierwerkzeug besitzt eine Führungsbuchse 14,
in welcher ein Träger 16 axial
beweglich geführt
ist, wobei der Träger
ein Trägerteil 18 und
einen Treiberkopf 20 aufweist, die über eine Gewindeverbindung 22 miteinander
in Eingriff stehen. Der Träger 16 hält über einen
Führungseinsatz 24 ein
zu dem Träger 16 axial
bewegliches Ritzwerkzeug 26, das einen Werkzeugschaft 28,
der in einer entsprechend gepaßten
Bohrung 30 des Führungseinsatzes 24 geführt ist,
einen rückseitig
an dem Schaft 28 angeformten Druckteller 32 sowie
ein am freien Ende des Schaftes 28 sitzendes Ritzelement 34 aufweist. Das
Ritzelement 34 ist spitzkegelförmig ausgebildet und kann beispielsweise
aus Diamant, Bornitrid, Hartmetall oder einem sonstigen geeigneten
Werkstoff zum Ritzen des jeweiligen Werkstückes bestehen.
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Die
axiale Beweglichkeit des Ritzwerkzeuges 26 mit Bezug auf
den Träger 16 wird
durch einen ersten Absatz 36 einer Bohrung 38 in
dem Trägerteil 18 und
durch die Rückseite 40 des
in die Bohrung 38 eingesetzten Führungseinsatzes 24 begrenzt.
Eine zwischen einem zweiten Absatz 42 und dem Druckteller 32 angeordnete
Druckfeder 44 ist unter Vorspannung bestrebt, den Druckteller 32 gegen
die Rückseite 40 des
Führungseinsatzes 24 zu
verlagern.
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Das
Werkstück
besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einer Blechtafel, die auf einem Werkzeughalter 46 mit
einer drehbar gelagerten Kugel 48 aufliegt, wobei der Berührungspunkt
zwischen Werkstück 12 und
Kugel 48 genau in der Flucht des Ritzelements 34 liegt.
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Um
ein Zeichen in das Werkstück 12 einzuritzen,
wird dieses zunächst
entsprechend zu dem Markierwerkzeug 10 ausgerichtet. Anschließend wird durch
Betätigen
des Hubantriebes der Stanzmaschine, der auf den Treiberkopf 20 wirkt,
mit dem Absenken des Ritzwerkzeuges 26 begonnen, wobei
die Führungsbuchse 14 über eine
Auflage 50 an der Halterung der Stanzmaschine abgestützt ist.
Bei der Hubbewegung des Trägers 16 wird
zunächst
das Ritzwerkzeug 26 entsprechend mitbewegt, bis sich das
Ritzelement 34 an die Werkstückoberfläche anlegt. Die fortgesetzte
Hubbewegung führt
nun dazu, daß die
Druckfeder 44 komprimiert wird und dadurch der auf den
Druckteller 32 ausgeübte
Druck stetig zunimmt. Unter dem durch die Druckfeder 44 aufgebrachten
Druck dringt das Ritzelement 34 in die Werkstückoberflächeein und
erreicht am Ende des Stanzhubes sein maximale Eindringtiefe.
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Eine
Einstellung der Eindringtiefe des Ritzelements 34 kann
durch ein relatives Verdrehen des Treiberkopfes 20 zu dem
Trägerteil 18 erfolgen.
Hierdurch ändert
sich die effektive Trägerlänge, so
daß bei
erhöhter
Länge des
Trägers
das Ritzelement 34 während
eines Stanzhubes früher
auf der Werkstückoberfläche aufsetzt
und der über
die Druckfeder 44 aufgebaute Druck entsprechend stärker wird.
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Sobald
sich das Ritzelement 34 in seiner Ritzstellung befindet,
wird der Hubantrieb der Stanzmaschine gesperrt oder es ist – falls
der Hubantrieb der Stanzmaschine ein Halten des Markierwerkzeuges
in der Ritzstellung nicht erlaubt – eine separate Rastvorrichtung
zwischen dem Träger
und der Führungsbuchse
vorzusehen. Bei niedergehaltenem Ritzelement 34 wird nunmehr
das Werkstück 12 entsprechend
der Kontur des einzuritzenden Zeichens verfahren, wobei eine beliebige
Ausrichtung des Zeichens durch entsprechende Steuerung des Antriebes
möglich
ist. Wenn das Zeichen vollständig
in das Werkstück
eingeritzt ist, wird der Hubantrieb zurückgestellt, wobei sich zunächst der
Träger 16 bei
abnehmender Druckkraft der Druckfeder 44 vom Werkstück 12 entfernt
und nach Anlage des Drucktellers 32 an der Rückseite 40 des
Führungseinsatzes 24 das
Ritzelement 34 von dem Werkstück 12 abhebt. Zum
Einritzen weiterer Zeichen wird das Werkstück 12 entsprechend
verlagert und der Ritzvorgang wiederholt.
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Während der
Verfahrbewegung des Werkstückes 12 folgt
der Rollkörper 48 des
Gegenhalters 46 dieser Bewegung, wobei immer ein optimaler
Gegenhalt unmittelbar in Flucht des Ritzelements 34 möglich ist.
Das Mitdrehen des Rollkörpers 48 verhindert
Gleitbewegungen der Unterseite des Werkstückes 12, so daß die Unterseite
des Werkstückes 12 nicht
in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Abwandlungen
des zuvor beschriebenen Markierwerkzeuges 10 sind insbesondere
im Hinblick auf die jeweils verwendete Stanzmaschine denkbar, wobei
vor allem eine Anpassung der Führungsbuchse 14 an
die Werkzeughalterung und eine Anpassung des Treiberkopfes 20 an
den Hubantrieb der Stanzmaschine erfolgt.
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Als
Druckfeder 44 können
neben der dargestellten Spiralfeder auch pneumatisch oder hydraulisch
wirkende Druckfedern Verwendung finden.
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In 2 ist
ein Formwerkzeug 100 gezeigt, das in einer Halterung eines
Tisches einer Stanzmaschine einsetzbar ist. Das Formwerkzeug 100 besitzt ein
Gehäuse 102,
das eine mittige Bohrung 104 aufweist, in welcher ein ringförmiger Halter 106 aufgenommen
ist. Der ringförmige
Halter 106 ist federnd über
mehrere über
den Umfang eines ersten Absatz 108 abgestützte Schraubenfedern 110 axial
bezüglich
der Stanzrichtung federnd abgestützt.
Der Halter 106 verfügt über zwei
oder mehr Ausnehmungen 112, in welcher mit Hilfe von Gewindebolzen 114 Kugeleinsätze 116 festgelegt
sind, die Auflagerkugeln 118 drehbar aufnehmen. Die Auflagerkugeln 118 ragen
dabei auch im maximal eingefederten Zustand über die Oberkante des Gehäuses 102 hinaus,
wobei der ausgefederte Zustand durch einen Sicherungsring 120 begrenzt
wird, an welchen sich ein Ringabsatz 122 des ringförmigen Halters 106 im
ausgefederten Zustand anlegt. Statt eines ringförmigen Halters 106 wäre es auch
denkbar, für
jeden Kugeleinsatz 116 einen separat ausgebildeten Halter
mit zugeordneter Schraubenfeder vorzusehen.
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Ferner
verfügt
das Formwerkzeug 100 über eine
kegelförmige
Werkzeugspitze 124 aus einem geeigneten Material wie z.
B. Hartmetall. Die Werkzeugspitze 124 ist über ein
Gewinde 126 in eine Bohrung 128 eines Werkzeughalters 130 eingesetzt,
der über
eine Schraubenfeder 132 federnd an einem Bodendeckel 134 abgestützt ist.
Der Deckel 134 ist dabei in ein Gewinde in dem Gehäuse 102 eingedreht und
ermöglicht
den Austausch der Werkzeugspitze ohne das Formwerkzeug vollständig zerlegen
zu müssen.
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Der
Werkzeughalter 130 ist in einer Führungsbohrung 135 eines
Verschlußelements 136 geführt, das über eine
Schraubverbindung mit dem Gehäuse 102 verschraubt
ist. Eine Drehsicherung 138 in Form eines Bolzens verhindert
eine Relativdrehung zwischen dem Werkzeughalter 130 und
dem Verschlußelement 136.
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An
dem Werkzeughalter 130 ist ferner ein Anschlagflansch 142 vorgesehen,
der im Zusammenwirken mit einer Anlagefläche 144 an dem Verschlußelement 136 die
Ausfederung des Werkzeughalters 130 begrenzt. In der anderen
Richtung wird die maximal eingefederte Lage des Werkzeughalters 130 mit
der Werkzeugspitze 124 durch die sich an dem Bodendeckel 134 anlegende
Stirnfläche 146 des
Werkzeughalters 130 begrenzt, wobei der Federweg der Kugeleinsätze 116 größer als
der Federweg des Werkzeughalters 130 ist. Dabei ist vorgesehen, daß im entlasteten
Zustand die Auflagerkugeln 118 über die Werkzeugspitze 124 hinausragen,
während im
maximal eingefederten Zustand sowohl der Kugeleinsätze 116 als
auch des Werkzeughalters 130 die Werkzeugspitze 124 leicht über die
obersten Erhebungen der Auflagerkugeln 118 herausragt.
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Im
Bereich der Stanzstempelhalterung der betreffenden Stanzmaschine
kann ein dem Formwerkzeug 100 entsprechendes Werkzeug mit
einer weiteren Werkzeugspitze vorgesehen sein, es ist jedoch auch
denkbar, lediglich einen einfachen Gegenhalter mit Auflagerkugeln,
die mit den Auflagerkugeln 118 des Formwerkzeuges 100 fluchten
können,
vorzusehen. Auch eine umgekehrte Anordnung ist denkbar, bei welcher
tischseitig nur ein Gegenhalter mit Auflagerkugeln 118 vorgesehen
ist und ein dem Formwerkzeug 100 ähnliches Werkzeug zur Aufnahme
in der Stanzstempelhalterung vorgesehen ist.
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Im
Betrieb liegt ein zu markierendes Werkstück, normalerweise ein Blech,
zunächst
auf den Auflagerkugeln 118 des Formwerkzeuges 100 auf und
ist nicht in Berührung
mit der Werkzeugspitze 124. In dieser Lage kann das Blech
in seiner Erstreckungsebene verfahren werden, ohne daß die Werkzeugspitze 124 eine
Beschädigung
der Oberfläche verursacht.
Ist das Blech in eine zu markierende Position verfahren worden,
wird ein Stanzhub eingeleitet. Dabei wird das Blech beispielsweise
durch obenseitige Andruckkugeln nach unten verlagert, wobei sich
die Kugeleinsätze
gegen die Last der Schraubenfedern 110 absenken. Die Werkzeugspitze 124 erreicht
die Blechoberfläche
und durch ein weiteres Absenken wird die Vorspannfeder 132 des
Werkzeughalters 130 komprimiert, wodurch sich eine Andruckkraft
der Werkzeugspitze 124 an der Blechoberfläche aufbaut.
Unter dieser Andruckkraft dringt die Spitze geringfügig in das
Material ein. Sollen in die Werkstückoberfläche Zeichen eingeritzt werden,
wird die untere Totpunktlage so bestimmt, daß der Werkzeughalter 130 noch
nicht an dem Bodendeckel 134 anliegt. Die Eindringtiefe
der Werkzeugspitze 124 bleibt daher vergleichsweise gering.
Anschließend wird
das Blech entsprechend der Kontur eines einzuritzenden Zeichens
verfahren und abschließend
wiederum die obere Totpunktlage der Stanzstempelhalterung angefahren.
Die Blechlage kann nun korrigiert werden und gegebenenfalls können weitere
Zeichen eingeritzt werden.
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Mit
dem gezeigten Formwerkzeug 100 ist jedoch auch ein Ankörnen eines
Werkstückes
möglich, beispielsweise
als Ausrichthilfe für
in nachfolgenden Arbeitsvorgängen
anzuschweißende
Zapfen oder Bolzen. Hierbei wird durch einen vergrößerten Stanzhub,
eine in geeigneter Weise verstellte Werkzeugspitze 124 oder
eine Lageverstellung der Andruckkugeln oder dergleichen im Bereich
der Stanzstempelhalterung das Blech im unteren Totpunkt weiter nach
unten bewegt, wodurch sich die Stirnfläche 146 an den Bodendeckel 134 anlegt,
bevor der untere Totpunkt erreicht ist. Durch das nachfolgende Absenken
um ein weiteres kurzes Wegstück
wird dann ein Körnerpunkt
mit einer Tiefe gesetzt, die deutlich über der Tiefe der eingeritzten
Zeichen liegt.
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In 3 ist
als Beispiel einer weiteren Ausführungsform
ein Formwerkzeug 200 gezeigt, das weitestgehend dem in 2 abgebildeten
Formwerkzeug entspricht und daher weitestgehend mit identischen
Bezugszeichen versehen ist. Abweichend ist jedoch eine Werkzeugspitze 224 aus
Diamant vorgesehen, die in einem Schaft 226 sitzt. Dieser
Schaft ist mit Hilfe einer Klemmschraube 228 in einem Werkzeughalter 230 festgelegt,
dessen wesentlichster Unterschied im Vergleich zu dem in 2 dargestellten
Werkzeughalter 130 darin besteht, daß zwischen seiner Stirnfläche 246 und
dem Bodendeckel 134 ein vergrößerter Freiraum besteht, so
daß auch
bei maximal eingefedertem und an dem ersten Absatz 108 anliegenden
Halter 106 der Federweg des Werkzeughalters 230 noch
nicht aufgezählt ist.
Damit ist das in 3 gezeigte Formwerkzeug lediglich
zum Einritzen von Zeichen geeignet, wobei die größere Härte der Diamantspitze 224 für eine längere Lebensdauer
sorgt und der größer bemessene Federweg
die Diamantspitze vor Stößen durch
Erreichen des Anschlages schützt.
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Wie
bereits erwähnt
können
die beschriebenen Werkzeuge zum Markieren und gegebenenfalls Körnen sowohl
tischseitig als auch auf Seiten der Stanzstempelhalterung eingesetzt
werden, so daß ohne
weiteres ein beidseitiges Bearbeiten des Werkstückes möglich ist.