DE10045651A1 - Sicherheitsschaltgerät - Google Patents
SicherheitsschaltgerätInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsschaltgerät zum Ein- und sicheren Ausschalten eines elektrischen Verbrauchers (24) abhängig von einem Schaltereignis eines Sicherheitsgebers (30), mit zumindest einem Schaltelement (18, 19). Es umfaßt einen Koppelsignal-Eingang (42) und einen Koppelsignal-Ausgang (44), wobei ein Koppelsignal dem Koppelsignal-Ausgang (44) zugeführt wird, wenn ein Schaltereignis eintritt, und das Schaltelement (18, 19) betätigt wird, wenn ein Koppelsignal dem Koppelsignal-Eingang (42) zugeführt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung mehrerer der genannten Sicherheitsschaltgeräte.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsschaltgerät
zum ein- und sicheren Ausschalten eines elektrischen Verbrau
chers abhängig von einem Schaltereignis eines Sicherheitsge
bers, mit zumindest einem Schaltelement. Die Erfindung betrifft
ferner eine Sicherheitsschaltgeräte-Anordnung zum ein- und si
cheren Ausschalten eines oder mehrerer elektrischer Verbrau
cher.
Sicherheitsschaltgeräte der vorgenannten Art sind allgemein be
kannt. So bietet die Anmelderin bspw. Sicherheitsschaltgeräte
in unterschiedlichen Varianten unter dem eingetragenen Namen
"PNOZ" an. Aus der DE 197 36 183 C1 ist bspw. ein Sicherheits
schaltgerät bekannt. Derartige Sicherheitsschaltgeräte werden
vor allem im industriellen Bereich verwendet, um elektrisch an
getriebene Maschinen, wie bspw. eine Presse oder ein Fräswerk
zeug, ein- und sicher auszuschalten. Sie dienen insbesondere in
Verbindung mit einem mechanisch betätigbaren Sicherheitsgeber,
bspw. einem Not-Aus-Taster, dazu, die Maschine in einer Not
fallsituation schnell und sicher abzuschalten. Hierzu wird die
Stromversorgung der abzuschaltenden Maschine über Arbeitskon
takte von elektromechanischen Schaltelementen geführt. Sobald
auch nur eines der beiden Schaltelemente seine Arbeitskontakte
öffnet, wird die Stromzuführung der Maschine unterbrochen.
Dem Sicherheitsschaltgerät kommt somit die Aufgabe zu, das von
dem Sicherheitsgeber erzeugte Schaltereignis sicher auszuwerten
und davon abhängig elektronische bzw. elektromechanische
Schaltelemente zu betätigen, die die Stromversorgung der Ma
schine dann abschalten.
Neben dem erwähnten Not-Aus-Schalter werden eine Vielzahl von
anderen Sicherheitsgebern eingesetzt, bspw. Schutztürschalter,
Lichtschutzzäune etc.
Umfaßt eine größere Anlage mehrere jeweils über einen Not-Aus-
Schalter abschaltbare Maschinen, so ist es aus Sicherheitsgrün
den häufig notwendig, daß mit der Betätigung eines Not-Aus-
Schalters alle Maschinen der Anlage zum Stillstand gebracht
werden, d. h. sicher abgeschaltet werden. Es besteht also die
Forderung nach einem maschinenübergreifenden Not-Aus-Schalter.
Diese Funktion hat man bisher durch eine entsprechende Verdrah
tung der Sicherheitsgeber, also bspw. der Not-Aus-Schalter der
einzelnen Sicherheitsgeräte bewerkstelligt. Ein Beispiel einer
solchen Verdrahtung ist bspw. in dem Buch Maschinensicherheit,
Winfried Gräf, Hüthig Buchverlag Heidelberg, 1997, Seiten 148
ff., dargestellt. Obgleich sich diese Anordnung und Verdrahtung
der Sicherheitsschaltgeräte in der Praxis bewährt hat, besteht
dennoch der Wunsch, Sicherheitsschaltgeräte zu schaffen, die
eine einfachere Koppelung miteinander zur Erzielung der oben
genannten Funktion ermöglichen. Insbesondere soll eine solche
aus mehreren Sicherheitsschaltgeräten bestehende Anordnung
nicht auf eine bestimmte maximale Anzahl an Sicherheitsschalt
geräten, die miteinander koppelbar sind, beschränkt sein.
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Er
findung darin, das Sicherheitsschaltgerät der eingangs genann
ten Art so weiterzubilden, daß es eine einfache Koppelung mit
weiteren Sicherheitsschaltgeräten zuläßt.
Diese Aufgabe wird bei dem Sicherheitsschaltgerät der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß ein Koppelsignal-Eingang und
ein Koppelsignal-Ausgang vorgesehen sind, wobei ein Koppelsi
gnal dem Koppelsignal-Ausgang zugeführt wird, wenn ein Schalt
ereignis eintritt, und wobei ein Schaltereignis simuliert wird,
wenn ein Koppelsignal dem Koppelsignal-Eingang zugeführt wird.
D. h. mit anderen Worten, daß einerseits die Information über
das Eintreten eines Schaltereignisses am Koppelsignal-Ausgang
als Koppelsignal abgreifbar ist. Andererseits löst ein dem Kop
pelsignal-Eingang des Sicherheitsschaltgeräts von außen, bspw.
von einem anderen Sicherheitsschaltgerät, zugeführtes Koppelsi
gnal ein Schaltereignis aus, obgleich der dem Sicherheits
schaltgerät zugeordnete Sicherheitsgeber nicht betätigt wurde.
Im Gegensatz zu dem bisherigen Lösungsansatz, die Sicherheits
geber der einzelnen Sicherheitsgeräte miteinander auf bestimmte
Art und Weise zu koppeln, bspw. über die Ausgangskontakte der
Sicherheitsschaltgeräte, hat der Erfinder herausgefunden, daß
das Bereitstellen eines Koppelsignal-Eingangs und eines Koppel
signal-Ausgangs, über die ein Koppelsignal zu und von einem
weiteren Sicherheitsschaltgerät übertragbar bzw. empfangbar
ist, eine sehr viel einfachere und skalierbare Koppelung von
Sicherheitsschaltgeräten möglich macht.
Um ein maschinenübergreifendes Abschalten der Schaltelemente
herbeizuführen und damit alle Maschinen einer Anlage sicher ab
zuschalten, wird ein Koppelsignal von einem Sicherheitsschalt
gerät erzeugt und an ein weiteres Sicherheitsschaltgerät über
tragen. Dort wird dieses Koppelsignal über den Koppelsignal-
Eingang aufgenommen und quasi als Simulation eines Schaltereig
nisses des eigenen Sicherheitsgebers betrachtet, um das Schalt
element abzuschalten. Daraufhin wird wiederum ein Koppelsignal
erzeugt und zu dem nächsten Sicherheitsschaltgerät übertragen.
Dieser Vorgang setzt sich solange fort, bis alle Sicherheits
schaltgeräte sicher abgeschaltet haben.
Es zeigt sich daraus, daß die Koppelung einzelner Sicherheits
schaltgeräte sehr einfach und damit kostengünstig durchführbar
ist. Lediglich ein Leitungspaar ist als Verbindung zu einem
vorgeordneten und einem nachgeordneten Sicherheitsschaltgerät
erforderlich.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Koppelsignal-
Steuervorrichtung vorgesehen, die mit dem Koppelsignal-Eingang
und dem Koppelsignal-Ausgang verbunden ist. Bevorzugt ist der
Koppelsignal-Eingang galvanisch getrennt, wobei eine solche
galvanische Trennung vorzugsweise über einen Optokoppler er
folgt.
Diese Maßnahmen haben sich in der Praxis als besonders vorteil
haft herausgestellt.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Mittel vorgesehen,
das dem dem Koppelsignal-Ausgang zugeführten Koppelsignal ein
Informationssignal aufprägt, vorzugsweise aufmoduliert.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich durch das Aufprägen
eines solchen Informationssignals bspw. dasjenige Sicherheits
schaltgerät innerhalb einer Anordnung auffinden läßt, dessen
Sicherheitsgeber betätigt und nicht wieder freigegeben wurde.
Dies ermöglicht eine sehr schnelle Wiederinbetriebnahme einer
Anlage.
Die erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgeräte werden zum Ein-
und sicheren Ausschalten eines oder mehrerer Verbraucher so
miteinander verbunden, daß der Koppelsignal-Ausgang eines Si
cherheitsschaltgeräts mit dem Koppelsignal-Eingang des nächsten
Sicherheitsschaltgeräts verbunden ist. Vorzugsweise bildet die
Verbindung zwischen einem Koppelsignal-Ausgang eines Sicher
heitsschaltgeräts und einem Koppelsignal-Eingang des nächsten
Sicherheitsschaltgeräts eine Stromschleife.
Es ist weiterhin bevorzugt, die Verbindung des Sicherheits
schaltgeräts so auszugestalten, daß sich eine Ringanordnung er
gibt.
Selbstverständlich ist es auch denkbar, die Verbindung des Si
cherheitsschaltgeräts so auszugestalten, daß sich eine Reihen
anordnung ergibt, wobei der Koppelsignal-Ausgang des letzten
Sicherheitsschaltgeräts in der Reihenanordnung ohne Verbindung
mit einem Koppelsignal-Eingang ist. Bevorzugt ist bei dem er
sten Sicherheitsschaltgerät der Reihenanordnung der Koppelsi
gnal-Eingang mit dem eigenen Koppelsignal-Ausgang verbunden.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm eines erfindungsge
mäßen Sicherheitsschaltgeräts;
Fig. 2 ein schematisches Blockdiagramm einer Anordnung von
drei erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgeräten; und
Fig. 3 ein schematisches Blockdiagramm einer weiteren An
ordnung aus erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltgerä
ten.
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung ein Sicherheits
schaltgerät gezeigt und mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeich
net. Das Sicherheitsschaltgerät 10 umfaßt eine schematisch an
gedeutete sichere Auswerte- und Steuereinheit 12. Diese Auswer
te- und Steuereinheit 12 ist aus bekannten Bauelementen aufge
baut, wie sie auch in den vorgenannten Sicherheitsschaltgeräten
"PNOZ" der Anmelderin verwendet werden. Die Aufgabe dieser Aus
werte- und Steuereinheit besteht insbesondere darin, von Si
cherheitsgebern zugeführte Schaltsignale sicher auszuwerten und
entsprechende Ausgangssignale zu erzeugen.
Die Auswerte- und Steuereinheit 12 kann bspw. zweikanalig auf
gebaut sein, wobei selbstverständlich auch andere Ausgestaltun
gen möglich sind. Zur näheren Erläuterung einer solchen Auswer
te- und Steuereinheit 12 wird bspw. auf das Buch
"Maschinensicherheit", Winfried Gräf, Hüthig Verlag, 1997, Be
zug genommen.
Das Sicherheitsschaltgerät 12 umfaßt im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel zwei Schaltelemente 14, 16, die von der Auswerte-
und Steuereinheit 12 entsprechende Steuersignale erhalten.
Bei den beiden Schaltelementen 14, 16 kann es sich bspw. um Re
lais oder Schütze handeln, die entsprechende Kontakte 18, 20
öffnen oder schließen.
Die Kontakte 18, 20 liegen in den Energieversorgungsleitungen
22 eines Aktuators 24, bei dem es sich im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel um einen Elektromotor handelt. Der Elektromotor
24 wird somit nur dann mit Energie versorgt, wenn die Kontakte
18, 20 geschlossen sind.
In Fig. 1 ist des weiteren ein Sicherheitsgeber dargestellt und
mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichnet. Im vorliegenden Aus
führungsbeispiel handelt es sich bei dem Sicherheitsgeber 30 um
einen Not-Aus-Schalter. In bekannter Art und Weise ist dieser
Not-Aus-Schalter 30 mit Eingangsklemmen 32 des Sicherheits
schaltgeräts 10 verbunden. Diese Eingangsklemmen 32 sind mit
der Auswerte- und Steuereinheit 12 verbunden, um ein Betätigen
des Not-Aus-Schalters 30 erkennen zu können. Üblicherweise wird
über den Not-Aus-Schalter 30 zwischen jeweils zwei Eingangs
klemmen 32 ein Stromkreis gebildet, der durch Betätigen des
Not-Aus-Schalters 30 unterbrochen wird.
Zum Rücksetzen und Starten des Sicherheitsschaltgeräts 10 ist
ein Startschalter 34 vorgesehen, der mit Eingangsklemmen 36 des
Sicherheitsschaltgeräts 10 verbunden ist.
Das Sicherheitsschaltgerät 10 umfaßt des weiteren zwei Ein
gangsklemmen 38, die der Zuführung elektrischer Energie dienen.
Die Funktion eines derartigen Sicherheitsschaltgeräts 10 ist
bekannt, und soll aus diesem Grund nicht näher erläutert wer
den. Grundsätzlich soll das Sicherheitsschaltgerät 10 bei Ein
treten eines Schaltereignisses des Sicherheitsgebers, bspw.
durch Betätigen eines Not-Aus-Schalters, dieses Schaltereignis
sicher auswerten und entsprechend die Schaltelemente 14, 16 an
steuern, um die Kontakte 18, 20 zu öffnen und damit den Elek
tromotor 24 zum Stillstand zu bringen.
Das in Fig. 1 gezeigte Sicherheitsschaltgerät 10 umfaßt eine
Koppelvorrichtung 40, die einerseits mit der Auswerte- und
Steuereinheit 12 und andererseits mit zwei Eingangsklemmen 42a
und 42b und zwei Ausgangsklemmen 44a und 44b verbunden ist.
Die Koppelvorrichtung 40 weist einen Optokoppler 46 und eine
Steuerung 48 auf. Der Optokoppler 46 enthält bekanntermaßen ei
ne lichterzeugende LED und einen Phototransistor zur Erfassung
des abgestrahlten Lichts, wobei auf diese Weise eine galvani
sche Trennung zwischen zwei Stromkreisen ermöglicht wird. Die
Eingangsseite des Optokopplers 46, d. h. die LED, ist mit den
beiden Eingangsklemmen 42a, 42b des Sicherheitsschaltgeräts 10
verbunden. Die Ausgangsseite des Optokopplers 46, d. h. der Pho
totransistor, ist mit der Steuerung 48 verbunden. Die beiden
Ausgangsklemmen 44a, 44b sind direkt mit der Steuerung 48 ver
bunden.
Die Funktion der Steuerung 48 besteht darin, die Ausgangsklem
men 44a, 44b abhängig vom Schaltzustand des Sicherheitsgebers
30 und des Signals an den Eingangsklemmen 42a, 42b mit einem
Koppelsignal zu beaufschlagen. So liegt bspw. zwischen den Aus
gangsklemmen 44b und 44a eine Spannung (in Fig. 1 mit "+" und
"-" gekennzeichnet), wenn der Sicherheitsgeber 30 nicht betä
tigt ist und die Eingangsklemmen 42a, 42b bestromt sind. Bei
Eintreten eines Schaltereignisses, d. h. bei Betätigen des Si
cherheitsgebers 30 zum Herbeiführen des sicheren Zustands, ver
ändert sich das Koppelsignal an den Ausgangsklemmen 44b, 44a
entsprechend, bspw. auf eine Spannung von 0 Volt.
Die Steuerung 48 erhält diese Information zur Erzeugung eines
entsprechenden Koppelsignals über die Auswerte- und Steuerein
heit 12, was durch eine Verbindung 49 angedeutet ist. Es versteht
sich, daß diese Verbindung 49 aus mehr als nur einer Lei
tung bestehen kann.
Eine weitere Aufgabe der Steuerung 48 besteht darin, das von
dem Phototransistor des Optokopplers 46 gelieferte Signal aus
zuwerten und abhängig davon ein Steuersignal an die Auswerte-
und Steuereinheit 12 zu übermitteln. Erkennt die Steuerung 48
bspw. einen Abfall der an den Eingangsklemmen 42a, 42b anlie
genden Spannung von einem ersten Wert auf einen zweiten niede
reren Wert, bspw. 0 Volt, sorgt das erzeugte Steuersignal da
für, daß die Auswerte- und Steuereinheit 12 die Schaltelemente
14, 16 ansteuert, um die Kontakte 18, 20 zu öffnen und damit
den Motor 24 abzuschalten. Das Steuersignal der Steuerung 48
wird somit quasi als Schaltereignis eines Sicherheitsgebers ge
wertet.
Gleichzeitig mit der Erzeugung eines Steuersignals für die Aus
werte- und Steuereinheit 12 wird die an den Ausgangsklemmen
44b, 44a anliegende Spannung von der Steuerung 48 auf den nie
deren Wert geschaltet.
Mit Hilfe dieser Koppelvorrichtung 40 lassen sich - wie nach
folgend detailliert beschrieben - mehrere Sicherheitsschaltge
räte 10 miteinander verbinden, um bspw. ein maschinenübergrei
fendes Schaltereignis zu realisieren.
In Fig. 2 sind beispielhaft drei Sicherheitsschaltgeräte 10 mit
den jeweiligen Sicherheitsgebern 30 und den Startschaltern 34
dargestellt. Die drei Sicherheitsschaltgeräte 10 entsprechen in
ihrem Aufbau dem mit Fig. 1 bereits beschriebenen Sicherheits
schaltgerät 10, so daß auf eine nochmalige Beschreibung verzichtet
werden kann. Aus Vereinfachungsgründen wurden für glei
che Bauelemente in Fig. 2 gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1
benutzt, wobei zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit der Bauele
mente zu den Sicherheitsschaltgeräten die Nummern ".1", ".2",
".3" für das erste, das zweite und das dritte Sicherheits
schaltgerät verwendet wurden.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die Bauelemente der
Koppelvorrichtung 40 in Fig. 2 nicht dargestellt. Sie weisen
jedoch den in Fig. 1 dargestellten Aufbau auf.
In Fig. 2 sind die drei Sicherheitsschaltgeräte 10.1, 10.2 und
10.3 ringförmig verbunden. So sind die beiden Ausgangsklemmen
44b.1 und 44a.1 des Sicherheitsschaltgeräts 10.1 mit den beiden
Eingangsklemmen 42a.2 und 42b.2 über zwei Leitungen 60, 61 mit
einander verbunden. Die Verbindung der Ausgangsklemmen und der
Eingangsklemmen erfolgt so, daß sich bei Anlegen einer Spannung
an die Ausgangsklemmen 44a.1 und 44b.1 ein Stromfluß ergibt. In
gleicher Weise sind die Ausgangsklemmen 44a.2 und 44b.2 mit den
entsprechenden Eingangsklemmen 42a.3 und 42b.3 des dritten Si
cherheitsschaltgeräts 10.3 über Leitungen 62, 63 verbunden.
Auch hier soll bei der Beaufschlagung der Ausgangsklemmen 44b.2
mit einem Koppelsignal ein Stromfluß durch die beiden Leitungen
62, 63 entstehen.
Schließlich sind die beiden Ausgangsklemmen 44a.3 und 44b.3 des
dritten Sicherheitsschaltgeräts 10.3 mit den Eingangsklemmen
42a.1 und 42b.1 des ersten Sicherheitsschaltgeräts 10.1 über
Leitungen 64, 65 verbunden, so daß sich auch hier ein Stromfluß
bei der Beaufschlagung der beiden Ausgangsklemmen 44b.3, 44a.3
durch die Leitungen 64, 65 ergibt. Auf diese Weise sind alle
drei Sicherheitsschaltgeräte 10.1, 10.2 und 10.3 in einer Ring
anordnung miteinander verbunden.
Mit Hilfe dieser Anordnung von drei Sicherheitsschaltgeräten,
wobei die Anzahl beliebig gewählt werden kann, lassen sich
maschinenübergreifende Not-Aus-Schalter realisieren. Wird bspw.
der Not-Aus-Schalter 30.1 betätigt, öffnen die beiden Schalte
lemente 14, 16 die entsprechenden Kontakte 18, 20, so daß der
Elektromotor 24.1 zum Stillstand kommt. Gleichzeitig wird die
ses Schaltereignis an die Koppelvorrichtung 40.1 übertragen,
die dieses Signal auswertet und ein Koppelsignal erzeugt, das
an die Ausgangsklemmen 44a.1 und 44b.1 angelegt wird. Aus Si
cherheitsgründen wird dieses Koppelsignal als Null-Volt-Signal
gewählt. Mit anderen Worten heißt das, daß die an den beiden
Ausgangsklemmen 44a.1 und 44b.1 anliegende Spannung bei Ein
tritt des Schaltereignisses von einer hohen Spannung auf die
niedere Spannung von 0 Volt abfällt. über die beiden Leitungen
60, 61 wird dieses Koppelsignal zu der Koppelvorrichtung 40.2
des zweiten Sicherheitsschaltgeräts 10.2 übertragen und von der
Steuerung 48.2 ausgewertet. Die Auswertung erfolgt derart, daß
ein Steuersignal an die Auswerte- und Steuereinheit 12.2 über
mittelt wird, was ein Abschalten der beiden Schaltelemente, und
damit ein Öffnen der Kontakte zur Folge hat. Der Motor 24.2
wird somit ebenfalls zum Stillstand gebracht. In gleicher Weise
erzeugt nun die Koppelvorrichtung 40.2 ein entsprechendes Kop
pelsignal, das über die beiden Leitungen 62, 63 zu der Koppel
vorrichtung 40.3 des dritten Sicherheitsschaltgeräts 10.3 über
tragen wird und auch dort dafür sorgt, daß die Auswerte- und
Sicherheitseinheit 12.3 über eine entsprechende Ansteuerung der
Schaltelemente den Motor 24.3 zum Stillstand bringt. Damit sind
alle Elektromotoren 24.1, 24.2 und 24.3 der Anlage durch Bedie
nen eines Not-Aus-Schalters 30.1 abgeschaltet worden.
Über die Leitungen 64, 65 wird ein entsprechendes Koppelsignal
zu der Koppelvorrichtung 40.1 des ersten Sicherheitsschaltge
räts 10.1 übertragen, so daß dort nunmehr die Information vor
liegt, daß alle Sicherheitsschaltgeräte der Ringanordnung ge
schaltet haben.
Da die Verbindungsleitungen 60 bis 65 im Normal-Betrieb, und
d. h. bei laufenden Elektromotoren, mit einer Spannung beauf
schlagt sind, führen Kurzschlüsse oder Leitungsunterbrechungen
aus den vorgenannten Gründen wie bei einem Koppelsignal eben
falls zu einem Abschalten aller Elektromotoren (fail-safe-
Verhalten).
Um die Elektromotoren wieder einzuschalten, wird der betätigte
Not-Aus-Schalter 30.1 aus seiner Einrasterung gezogen. Die Aus
werte- und Steuereinheit 12.1 liefert daraufhin ein entspre
chendes Signal an die Koppelvorrichtung 40.1, die dann das Kop
pelsignal an den beiden Ausgangsklemmen 40a.1 und 40b.1 wieder
auf einen vorbestimmten hohen Wert bringt. Sofern kein weiterer
Not-Aus-Schalter 30.2 oder 30.3 betätigt wurde, kommt dieses
Koppelsignal entsprechend der erläuternden Weise über die bei
den Leitungen 64, 65 nach einer bestimmten Wartezeit wieder zu
rück zu der Koppelvorrichtung 40.1. Dies bedeutet, daß alle
Not-Aus-Schalter 30.1, 30.2., 30.3 deaktiviert sind. Während
einer weiteren Wartezeit ist das Einschalten der Motoren der
Sicherheitsschaltgeräte 12.1, 12.2 und 12.3 noch unterdrückt,
um sicher zu sein, daß die Eingangsklemmen 42a.1 und 42b.1
nicht durch einen anderen Deaktivierungs-Test, d. h. durch ein
Ziehen eines Not-Aus-Schalters aus seiner Einrasterung ge
täuscht wurde. Ist nach dieser Wartezeit das an den beiden Ein
gangsklemmen 42a.1 und 42b.1 anliegende Koppelsignal noch ak
tiv, ist die Einschalt-Bereitschaft hergestellt. Über die
Startschalter 34 können die Maschinen, d. h. die Motoren 24 wie
der in Betrieb gesetzt werden.
Wenn jedoch nach einer bestimmten Zeit (bspw. 100 ms) das von
der Koppelvorrichtung 40.1 erzeugte Koppelsignal nicht über die
beiden Leitungen 64, 65 zurückkommt, ist noch mindestens ein
weiterer Not-Aus-Schalter 30.2 oder 30.3 gedrückt. Dies hat zur
Folge, daß die Koppelvorrichtung 40.1 das an den beiden Aus
gangsklemmen 44a.1 und 44b.1 anliegende Koppelsignal auf eine
niedere Spannung, bspw. 0 Volt, bringt. Das Sicherheitsschalt
gerät 10.1 nimmt in diesem Fall den Zustand Koppel-Bereitschaft
ein und wartet darauf, daß der noch gedrückte Not-Aus-Schalter
aus seiner Einrasterung gezogen wird.
Um zu testen, ob ein Not-Aus-Kommando über eine der Verbin
dungsleitungen 60 bis 65 gegeben werden kann, unterbricht jedes
Sicherheitsschaltgerät 10 das Koppelsignal kurzzeitig. Das
nachfolgende Sicherheitsschaltgerät prüft, ob innerhalb einer
festgelegten Zeit eine kurze Unterbrechung erfolgt. Sollte eine
solche Unterbrechung ausbleiben, wird ein Fehler erkannt, und
das Sicherheitsschaltgerät wechselt in den sicheren Zustand,
was ein Abschalten des Motors bedeutet.
Bei größeren Anordnungen, d. h. bei Anordnungen mit mehr als
drei Sicherheitsschaltgeräten, ist es vorteilhaft, wenn sehr
schnell herausgefunden werden kann, welche Not-Aus-Schalter ge
drückt wurden. Um eine solche schnelle Identifizierung der gedrückten
Not-Aus-Schalter zu ermöglichen, umfaßt die Koppelvor
richtung 40 ein Mittel, das ein Identifikationssignal dem Kop
pelsignal aufprägt, um auf diese Weise an einem Ort die Infor
mationen darüber zu erhalten, welche Not-Aus-Schalter gedrückt
sind. Ein solches Mittel läßt sich bspw. dadurch realisieren,
daß die Koppelvorrichtung 40 nach einem Schaltereignis einen
kurzen Einschaltimpuls dem Koppelsignal aufmoduliert. Dieser
aufmodulierte Einschaltimpuls (kurzer Stromfluß) wird von dem
nachfolgenden Sicherheitsschaltgerät erfaßt. Die entsprechende
Koppelvorrichtung fügt dann einen weiteren kurzen Einschaltim
puls dem empfangenen Einschaltimpuls hinzu. Dieses Hinzufügen
eines Einschaltimpulses wird bei jedem Sicherheitsschaltgerät
der Anordnung durchgeführt. Durch Zählen der kurzen Einschal
timpulse kann damit an jedem Sicherheitsschaltgerät erkannt
werden, bei wieviel Stationen zurück das Schaltereignis einge
treten ist.
Es versteht sich, daß auch andere Identifikationssignale einge
setzt werden können, um den Ort des aufgetretenen Schaltereig
nisses herauszufinden.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anordnung
aus Sicherheitsschaltgeräten 10 dargestellt. Auch hier wurde
die in Fig. 2 bereits benutzte Numerierung der einzelnen Bau
elemente eingesetzt. Die einzelnen Sicherheitsschaltgeräte 10.1
bis 10.3 sind jeweils identisch zu dem in Fig. 1 gezeigten Si
cherheitsschaltgerät 10 aufgebaut. Im Gegensatz zu der in Fig.
2 gezeigten Anordnung wird jedoch nur ein Motor 24.3 angesteu
ert. Die beiden Sicherheitsschaltgeräte 10.1 und 10.2 dienen
nicht zur Betätigung eines Motors 24.
Der wesentliche Unterschied der in Fig. 3 gezeigten Anordnung
ist darin zu sehen, daß die drei Sicherheitsschaltgeräte 10.1,
10.2 und 10.3 nicht ringförmig miteinander verbunden sind, son
dern vielmehr eine Reihenanordnung bilden. So ist nämlich die
Verbindung zwischen den beiden Ausgangsklemmen 44a.3 und 44b.3
des dritten Sicherheitsschaltgeräts 10.3 zu den beiden Ein
gangsklemmen 42a.1 und 42b.1 nicht vorhanden. Statt dessen sind
die beiden Eingangsklemmen 42a.1 und 42b.1 des ersten Sicher
heitsschaltgeräts 10.1 mit den jeweiligen Ausgangsklemmen 44b.1
und 44a.1 verbunden, nämlich 44a.1 mit 42b.1 und 44b.1 mit
42a.1.
Mit Hilfe dieser Anordnung ist es möglich, daß das von einem
Sicherheitsschaltgerät ausgewertete Schaltereignis nur auf die
nachfolgenden Sicherheitsschaltgeräte wirkt.
Im Gegensatz zu der in Fig. 2 gezeigten Ringanordnung kann das
Koppelsignal an den Eingangsklemmen 42a, 42b des Sicherheits
schaltgeräts, das ein Schaltereignis ausgelöst hat, aktiv blei
ben. Die Koppelvorrichtung 40 erkennt daran dann, daß es sich
nicht um eine ringförmige Anordnung, sondern um die vorbesagte
Reihenanordnung (lineare Anordnung) handelt, so daß die Aus
gangsklemmen 44a, 44b entsprechend angesteuert werden.
Zum Start des Motors 24.3 ist der entsprechende Startschalter
34.3 des zugeordneten Sicherheitsschaltgeräts 10.3 zu drücken.
Das Drücken der anderen Startschalter 34.1 bzw. 34.2 bleibt oh
ne Auswirkung.
Nach alledem zeigt sich, daß durch das Vorsehen der Koppelvor
richtung mit den entsprechenden Eingangs- und Ausgangsklemmen
eine Möglichkeit geschaffen wurde, eine große Anzahl von Si
cherheitsschaltgeräten miteinander zu koppeln, wobei zwischen
zwei Sicherheitsschaltgeräten ein äußerst geringer Verdrah
tungsaufwand notwendig ist.
Es versteht sich, daß einzelne Baugruppen des Sicherheits
schaltgeräts baulich zusammengefaßt werden können. Es ist bspw.
denkbar, die Auswerte- und Steuereinheit 12 und die Steuerung
48 gemeinsam in einem Mikrocontroller zu verwirklichen.
Claims (10)
1. Sicherheitsschaltgerät zum Ein- und sicheren Ausschalten
eines elektrischen Verbrauchers (24) abhängig von einem
Schaltereignis eines Sicherheitsgebers (30), mit zumindest
einem Schaltelement (18, 19), gekennzeichnet durch einen
Koppelsignal-Eingang (42) und einen Koppelsignal-Ausgang
(44), wobei ein Koppelsignal dem Koppelsignal-Ausgang (44)
zugeführt wird, wenn ein Schaltereignis eintritt, und wo
bei ein Schaltereignis simuliert wird, wenn ein Koppelsi
gnal dem Koppelsignal-Eingang (42) zugeführt wird.
2. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Koppelsignal-Steuervorrichtung (48)
vorgesehen ist, die mit dem Koppelsignal-Eingang (42) und
dem Koppelsignal-Ausgang (44) verbunden ist.
3. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Koppelsignal-Eingang (42) galvanisch
getrennt ist.
4. Sicherheitsschaltgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Optokoppler (46) als galvanische Tren
nung des Koppelsignal-Eingangs (42) vorgesehen ist.
5. Sicherheitsschaltgerät nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Informationsvor
richtung vorgesehen ist, die dem dem Koppelsignal-Ausgang
zugeführten Koppelsignal ein Informationssignal aufprägt,
vorzugsweise aufmoduliert.
6. Sicherheitsschaltgeräte-Anordnung zum Ein- und sicheren
Ausschalten mehrerer elektrischer Verbraucher, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Sicherheitsschaltgeräte (10.1,
10.2, 10.3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 vorgesehen
sind, wobei der Koppelsignal-Ausgang (44) eines Sicher
heitsschaltgeräts (10) mit dem Koppelsignal-Eingang (42)
des nächsten Sicherheitsschaltgeräts (10) verbunden ist.
7. Sicherheitsschaltgeräte-Anordnung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen einem Koppel
signal-Ausgang (44) eines Sicherheitsschaltgeräts (10) und
einem Koppelsignal-Eingang (42) des nächsten Sicherheits
schaltgeräts (10) als Stromschleife ausgebildet ist.
8. Sicherheitsschaltgeräte-Anordnung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Sicher
heitsschaltgeräte so ausgestaltet ist, daß sich eine Rin
ganordnung ergibt.
9. Sicherheitsschaltgeräte-Anordnung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Sicher
heitsschaltgeräte (10) so ausgestaltet ist, daß sich eine
Reihenanordnung ergibt, wobei der Koppelsignal-Ausgang
(44) des letzten Sicherheitsschaltgeräts in der Reihenanordnung
ohne Verbindung mit einem Koppelsignal-Eingang
(42) ist.
10. Sicherheitsschaltgeräte-Anordnung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß beim ersten Sicherheitsschaltgerät
(10.1) in der Reihenanordnung der Koppelsignal-Eingang
(42) mit dem Koppelsignal-Ausgang (44) verbunden ist.
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