DE1003563B - Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes flaechenmaessiger Ausdehnung, insbesondere eines anorganischen Papiers oder einer Pappe, aus anorganischen Faserstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes flächenmäßiger Ausdehnung, insbesondere eines anorganischen Papiers oder einer Pappe, aus anorganischen Faserstoffen Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, auf überwiegend anorganischer Grundlage einen Werkstoff flächenmäßiger Ausdehnung aus anorganischen Fasern, z. B. Glas-, Asbest-, Schlackenwolle u. dgl., herzustellen, der wie Papier, Pappe, Preßspan od. dgl. für Verpackungs-, Schutz- und Isolationszwecke vorteilhaft geeignet ist. Es ist in der Papierindustrie bekannt, auf eine fertige oder noch feuchte Papierbahn einen zweiten Stoff gleicher oder anderer Beschaffenheit auflaufen zu lassen. So hat man beispielsweise Papier oder Pappe mit einer Schicht von Asbest bekleidet. Dazu bediente man sich der Papiermaschine, indem man die Papiermasse und den Asbestüberzug in getrennter Weise einfließen ließ. Ferner ist es bekannt, aus anorganischen Fasern, z. B. Glasfasern od. dgl., unter Zusatz von insbesondere klebenden Bindemitteln flächenmäßig verfilzte Bahnen herzustellen. Die wirtschaftliche Herstellung derartiger Bahnen genügender mechanischer und elektrischer Festigkeit war bisher nicht möglich.
• - Gemäß der Erfindung wird dies in einfachster Weise dadurch erzielt, daß an sich bekannte, aus anorganischen Fasern unter Zusatz von Bindemitteln flächenmäßig verfilzte Bahnen in einer Vorrichtung ähnlich einer Papiermaschine als tragendes durchlaufendes Element an Stelle des Siebes mit einer Aufschwemmung von anorganischen Fasern mit oder ohne Beimischung von Füllstoffen und Leimen versetzt werden. Hierdurch wird ein verhältnismäßig dichter, fester, papierähnlicher Werkstoff erhalten. Die verdichteten Bahnen aus anorganischen Faserstoffen werden laufend abgezogen und wie Papier abgegautscht, gepreßt und getrocknet. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, ohne organische Fasern und mit einem sehr geringen Bindemittelgehalt auszukommen, wodurch die Wärmebeständigkeit wesentlich erhöht wird. Als Bindemittel für die Herstellung der verfilzten anorganischen Faserbahnen kommen vor allen Dingen dünne Kunststoffemulsionen von latexähnliehem Charakter in Betracht, vorzugsweise solche, welche Polyvinylchlorid oder Polyvinylchloridmischpolymerisate enthalten. Die Herstellung dieses papierähnlichen Werkstoffes auf überwiegend anorganischer Grundlage kann so erfolgen, daß zunächst die verfilzten, anorganischen Faserstoffbahnen in Rollen hergestellt werden; es ist aber auch möglich, die verfilzten, anorganischen Faserstoffbahnen unmittelbar nach ihrer Herstellung in einer Anordnung ähnlich einer Papiermaschine sofort weiterzuverarbeiten.
• Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Werkstoff ist infolge seiner verhältnismäßig dichten Struktur vorteilhaft für elektrotechnische Zwecke als Isolierstoff zu verwenden und weist im Gegensatz zu den bisher bekannten Glasfasermatten eine bedeutend höhere Durchschlagsfestigkeit auf.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes flächenmäßiger Ausdehnung, insbesondere eines anorganischen Papiers oder einer Pappe, aus anorganischen Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß an sich bekannte, aus anorganischen Fasern unter Zusatz von Bindemitteln flächenmäßig verfilzte Bahnen in einer Vorrichtung ähnlich einer Papiermaschine als tragendes durchlaufendes Element an Stelle des Siebes mit einer Aufschwemmung von anorganischen Fasern mit oder ohne Beimischung von Füllstoffen und Leim versetzt werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel für die aus anorganischen Fasern bestehenden Bahnen Kunststoffemulsionen von latexähnlichern Charakter verwendet werden. In Betracht. gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 4793, 571699; österreichische Patentschrift Nr. 136 008; USA.-Patentschrift Nr. 2 018 382.