DE4209921A1 - Moskito-Coil sowie Verfahren zum Herstellen von Moskito-Coils - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Moskito-Coil in Form einer aus einer aus Holzspan- und/oder Holzfasermaterial be­ stehenden Platte ausgestanzten Spirale, welche mit Wirk­ stoff versehen ist, sowie einem Verfahren zum Herstellen von Moskito-Coils, wobei Holzspäne und/oder Fasern, gegebenenfalls mit Bindemitteln, zu Platten verpreßt und daraus die Coils ausgestanzt werden.

Es ist bekannt (JP 78 027-341), aus einer teigigen Masse aus faserigen Abfällen, wie Kunstseideabfällen, Baum­ wollabfällen, Abfallpapier oder auch Holzfasern und Mineralfasern, Bindemitteln und Wirkstoff sowie gegebe­ nenfalls weiteren Zusatzstoffen Platten von 4 bis 6 mm Dicke herzustellen, zu trocknen und daraus Coils auszu­ stanzen. Ein derartiger Plattenwerkstoff besitzt im ge­ trockneten Zustand die relativ hohe Dichte von minde­ stens 0,8 kg/dm³. Die Beanspruchungsfähigkeit auf Bie­ gung der daraus ausgestanzten Coils ist gering, so daß beim Hantieren leicht Bruch auftritt. Aufgrund der hohen Dichte trocknen die Platten nur langsam und verwerfen sich beim Trocknen häufig. Die hohe Materialdichte ver­ teuert außerdem das Produkt. Die hohe Dichte verursacht auch beim Ausstanzen der Coils Probleme, weil die Schneide des spiralförmigen Stanzmessers häufig verbogen wird, so daß ein unsauberer Schnitt entsteht und der Coil zwischen den Windungen des Stanzmessers eingeklemmt bleibt, weil die Rückstellkraft einer als Auswerfer die­ nenden Einlage aus elastischem Schaumstoff nicht mehr ausreicht.

Da der Wirkstoff gleichmäßig in der Masse verteilt ist, gelangt beim Abbrennen des Coils nur etwa die Hälfte des Wirkstoffes ins Freie, während der Rest in unerwünschter Weise vorher oxidiert und unwirksam wird.

Es besteht die Aufgabe, einen Moskito-Coil zu schaffen, welcher bruchsicherer, leichter und eben ist, einen höheren Wirkungsgrad des Wirkstoffes gewährleistet und sich störungsfrei fertigen läßt.

Diese Aufgabe wird überraschenderweise dadurch gelöst, daß die Dichte des Materials dieser Spirale 0,4 bis 0,7 kg/dm³ beträgt und daß die Spirale mit dem Wirkstoff beschichtet ist.

Diese Dichte ist auf den trockenen Zustand bezogen. Es hat sich gezeigt, daß dieser leichtere Coil aufgrund der geringeren Dichte größere Zähigkeit besitzt und deshalb weniger bruchanfällig ist. Auf die Brenndauer, die durch Zusatz von Oxidationshilfsmitteln, wie z. B. Kalium­ nitrat, eingestellt wird, hat die geringere Dichte keinen Einfluß. Da der Wirkstoff nur als Beschichtung auf den Coil aufgebracht ist, wird er beim Abbrennen des Coils verlustfrei wirksam. Die geringere Dichte ist auch für den Stanzvorgang von Vorteil, weil weniger Kraft aufgewendet werden muß und dadurch eine Beschädigung des Stanzmessers vermieden wird. Damit wird auch die Gefahr des Verklemmens des Coils zwischen den Windungen des Stanzmessers minimiert. Da die Coils eben sind, d. h. keine Verwerfungen zeigen, lassen sie sich auch einfach maschinell verpacken. In vorteilhafter Weise lassen sich die billigeren und in größerem Umfang zur Verfügung stehenden Weichholzabfälle verarbeiten. Die Beigabe von Bindemitteln ist nur bei Verwendung von Holzspänen er­ forderlich. Holzfasern lassen sich auch ohne Bindemittel verpressen. Der Coil besitzt meist runde Form. Aber auch eckige oder ovale Formen sind möglich.

Vorzugsweise beträgt die mittlere Länge der Holzspäne zwischen 2 und 10 mm, die Breite zwischen 0,5 und 3 mm und die Dicke zwischen 0,1 und 2 mm.

Die mittlere Länge der Holzfasern beträgt vorzugsweise zwischen 3 und 15 mm und ihre mittlere Dicke zwischen 0,02 und 0,5 mm.

Es versteht sich, daß solche Materialien immer ein breites Spektrum in den Abmessungen zeigen, wobei jedoch der größte Teil der Holzspäne oder Holzfasern Abmes­ sungen innerhalb der angegebenen Grenzen aufweisen sollte, weil sich dies für die Eigenschaften des Coils als besonders vorteilhaft erwiesen hat.

Auch Gemische aus Holzspänen und Holzfasern der obenge­ nannten Abmessungen sind für die Herstellung des Coils möglich.

Vorzugsweise beträgt die Dicke des Coils zwischen 1 bis 4,5 mm, insbesondere bis 4 mm.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß diese ge­ ringe Dicke völlig ausreicht und daß sie insbesondere im Zusammenhang mit der geringeren Dichte dieses Mate­ rials eine größere Elastizität der Spirale bewirkt.

Das neue Verfahren zum Herstellen von Moskito-Coils geht aus von Holzspänen und/oder Fasern, gegebenenfalls auch mit Bindemittelzusatz, welche zu Platten verpreßt und daraus die Coils gestanzt werden.

Das neue Verfahren ist darin zu sehen, daß Drücke angewendet werden, mit welchen Platten erzeugt werden, welche in getrocknetem Zustand eine Dichte von 0,4 bis 0,7 kg/dm³ aufweisen, und daß die Coils nach dem Ausstanzen mit dem Wirkstoff beschichtet werden oder flächendeckend vor dem Stanzen, je nach Format des Coils.

Die geringe Dichte begünstigt den Stanzvorgang, weil weniger Kräfte notwendig sind. Da die Gefahr des Ver­ biegens der Schneide des Stanzmesser beseitigt ist, tritt auch kein Verklemmen der Coils zwischen den Win­ dungen des Stanzmessers mehr auf. Die Fasern und/oder Holzspäne können sowohl im Trocken- als auch im Naßver­ fahren verpreßt werden. Üblicherweise sind der zu ver­ pressenden Masse Zuschlagstoffe zugefügt.

Das Beschichten der ausgestanzten Coils mit dem Wirk­ stoff bereitet keine Schwierigkeiten.

Dieses Beschichten erfolgt vorzugsweise mittels Walzen.

Eine solche Auftragsweise ist sehr umweltfreundlich und im wesentlichen verlustfrei.

In der Zeichnung ist der neuartige Coil in runder Form in einem Ausführungsbeispiel rein schematisch darge­ stellt und nachstehend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht und

Fig. 2 eine Seitenansicht.

Die Dichte des Werkstoffes des Coils beträgt 0,5 kg/dm³. Der Werkstoff besteht aus einem Gemisch aus 20 Gew.-% Holzspänen der mittleren Größe von 3 × 1 × 0,5 mm und 79,5 Gew.-% Holzfasern einer mittleren Länge von 5 mm und einer mittleren Dicke von 0,3 mm sowie 0,5 Gew.-% Zuschlagstoffe (Oxidationsmittel, Farbstoffe), bezogen auf die trockene Ausgangsmasse. In gleicher Weise lassen sich allerdings besonders vorteilhaft Coils aus 99,5 % Holzfasermaterial herstellen. Der Coil weist die Form einer Spirale 1 auf, welche einseitig mit einer ver­ größert dargestellten Wirkstoffschicht 2 überzogen ist.

Claims (6)

1. Moskito-Coil in Form einer aus einer aus Holzspan- und/oder Holzfasermaterial bestehenden Platte aus­ gestanzten Spirale (1), welche mit einem Wirkstoff (2) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Materials dieser Spirale (1) 0,4 bis 0,7 kg/dm³ beträgt und daß die Spirale (1) mit dem Wirkstoff beschichtet ist.

2. Moskito-Coil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die mittlere Größe der Holzspäne zwischen 2 × 0,5 × 0,1 mm und 10 × 3 × 2 mm beträgt.

3. Moskito-Coil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die mittlere Länge der Holzfasern zwischen 3 und 15 mm und ihre mittlere Dicke zwischen 0,02 und 0,5 mm beträgt.

4. Moskito-Coil nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Coils (1) bis 4,5 mm beträgt.

5. Verfahren zum Herstellen von Moskito-Coils aus Holzspänen und/oder Fasern, gegebenenfalls mit Bindemittelzusatz, welche zu Platten verpreßt und daraus die Coils ausgestanzt werden, dadurch ge­ kennzeichnet, daß bei der Verpressung Drücke ange­ wendet werden, mit welchen Platten erzeugt werden, welche in getrocknetem Zustand eine Dichte von 0,4 bis 0,7 kg/dm³ aufweisen, und daß diese Coils vor oder nach dem Ausstanzen mit dem Wirkstoff be­ schichtet werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff mittels Walzen auf die Coils aufgetragen wird.