DE10024522A1 - Waage als Steuersystem - Google Patents
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Abstract
Der größte zeitliche Anteil bei der heutigen Laborarbeit entfällt auf Arbeitsvorgänge an der Laborwaage. Eine Laborwaage (1) wird daher mit einer Schnittstelle (19) versehen, mit der Laborwaage (1) mit sämtlichen weiteren in einem Labor üblichen Geräte kommunizieren kann. Mittels der Schnittstelle (19) können neben wiegespezifischen Daten Befehlsdaten von der Laborwaage (1) zu den weiteren Geräten hin übermittelt werden. Die weiteren Geräten können beispielsweise die wiegespezifischen Daten abhängig von den Befehlsdaten weiterverarbeiten. Weiterhin können die weiteren Geräte mittels der Schnittstelle zu der Laborwaage (1) hin Daten übermitteln, die die Arbeitsergebnisse wiedergeben. Weiterhin können die weiteren Geräte auch Steuerbefehle zu der Laborwaage (1) übermitteln, die bei der Laborwaage (1) abhängig von der Auswertung der wiegespezifischen Daten Funktionen in der Laborwaage (1) freigeben oder sperren.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Laborwaage mit einer
Wiegeeinrichtung für Laborproben, die darüber hinaus eine Steuerfunktion für weitere
Geräte aufweist, die sich typischerweise in einem Labor befinden. Die Erfindung
bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Steuerung von Laborgeräten mittels einer
Laborwaage sowie auf ein Computersoftwareprodukt zur Implementierung eines solchen
Verfahrens an einer Laborwaage.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Laborwaagen mit Wiegeeinrichtungen für
Laborproben mit Schnittstellen zu versehen. Gemäß dem Stand der Technik dienen
diese allerdings rein zur Übertragung von wiegespezifischen Daten. Beispielsweise
werden die Ergebnisse von Wiegedaten an eine Datenbank übermittelt.
Weiterhin ist es bekannt, mittels der Schnittstelle Kalibrierungsdaten zu der Waage hin
zu übermitteln, wobei diese Übertragung auch wiegespezifisch genannt werden kann.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Laborwaage derart weiterzuentwickeln, daß sie als zentrales Element in einem
Labor verwendet werden kann.
Der Erfindung liegt dabei die Überlegung zugrunde, daß bei der heutigen Laborarbeit
zeitlich gesehen der weitaus größte Anteil, nämlich etwa 60%, auf Tätigkeiten an der
Laborwaage entfällt. Zur Steigerung der Effizienz von Labortätigkeiten sieht die
Erfindung daher vor, eine Laborwaage derart weiterzuentwickeln, daß der Benutzer sie
als zentrale Benutzerschnittstelle in einem Labor verwenden kann, und von der
Laborwaage aus weitere Tätigkeiten, insbesondere zur zielgerichteten
Weiterverarbeitung von wiegespezifischen Daten hin, anzusteuern kann, ohne seinen
zentralen Arbeitsplatz Laborwaage verlassen zu müssen.
Die oben genannte Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der vorliegenden
Erfindung in besonders vorteilhafter Weise weiter.
Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist also eine Laborwaage
vorgesehen, die wie bekannt eine Wiegeeinrichtung für Laborproben aufweist.
Weiterhin ist die Laborwaage mit einer Schnittstelle versehen, die wiegespezifische
Daten an dritte Geräte übermitteln kann. Mittels der Schnittstelle können auch
Befehlsdaten zur Ansteuerung von weiteren Laborgeräten und/oder peripheren Geräten
übermittelt werden. Dazu ist die Laborwaage mit einer Benutzerschnittstelle versehen,
mittels der ein Benutzer die Ausgabe der Befehlsdaten über die Schnittstelle auslösen
kann.
Dabei ist dem Benutzer eine Auswahlmöglichkeit an die Hand gegeben, mittels der er
das Gerät auswählen kann, zu dem die wiegespezifischen Daten und/oder die
Befehlsdaten übermittelt werden sollen.
Die Laborwaage kann weiterhin eine Einrichtung zur Anzeige von Zuständen von
weiteren Geräten aufweisen. Die entsprechenden Zustandsinformationen können über
die Schnittstelle zu der Laborwaage hin übertragen werden. Die Anzeigeeinrichtung
kann beispielsweise ein Touch Screen sein.
Weiterhin kann mittels der Schnittstelle zur Qualitätskontrolle eine Protokollfunktion
für die ausgeführten Wiegevorgänge implementiert sein.
Über die Schnittstelle kann die Laborwaage an ein Netzwerk anschließbar sein.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Steuerung von
Laborgeräten vorgesehen, wobei die Steuerung ausgehend von einer Laborwaage
erfolgt, die wie bekannt eine Wiegeeinrichtung für Laborproben aufweist. In einem
Schritt werden Befehle mittels einer Benutzerschnittstelle von einem Benutzer in die
Laborwaage eingegeben. Dann werden die entsprechenden Befehlsdaten zusammen mit
wiegespezifischen Daten von aktuellen und/oder vorhergehenden Wiegevorgängen von
der Laborwaage an weitere Geräte übermittelt, wobei die weiteren Geräte mittels einer
Schnittstelle an der Laborwaage angeschlossen sind.
Die Befehlsdaten können zur Weiterverarbeitung von wiegespezifischen Daten an den
weiteren Geräten dienen.
Die Ausgabe der Befehlsdaten kann abhängig von dem Ergebnis von Wiegevorgängen
erfolgen.
An der Laborwaage können Zustände weiterer, über die Schnittstelle an die Laborwaage
angeschlossener Geräte angezeigt werden.
Mittels einer Anzeige an der Laborwaage kann das bzw. die Gerät(e) ausgewählt
werden, zu denen die Befehlsdaten und/oder die wiegespezifischen Daten übertragen
werden sollen.
Gemäß einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein
Computersoftwareprodukt zur Implementierung des oben genannten Verfahrens
vorgesehen.
Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden aus
der folgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die einzige beiliegende Figur für den Fachmann deutlich.
Die einzige Figur zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Laborwaage, die für eine
Verwendung als zentrales Steuersystem in einem Labor ausgerüstet ist.
Das Bezugszeichen 1 bezeichnet in der Figur dabei allgemein eine Laborwaage, die mit
einem Wiegetisch 15 zum Wiegen von Laborproben 4 versehen ist, die in
Probenbehältern vorliegen. Die Laborwaage 1 ist mit einem Prozessor 7 versehen,
dessen Fähigkeiten weit über die reine Verarbeitung der Wiegedaten für eine
entsprechende Darstellung an einer Anzeige hinausgehen. Weiterhin weist die
Laborwaage 1 einen Netzanschluß 16 auf und kann zusätzlich oder alternativ einen
Akku 17 aufweisen, wie er beispielsweise von Laptop- oder Notebook-Computern
bekannt ist und der eine gewisse Netzunabhängigkeit für den Betrieb der Laborwaage 1
gestattet.
An dem Gehäuse der Laborwaage 1 ist eine Anzeigeeinrichtung wie beispielsweise ein
Touch Screen 2 vorgesehen. Wie bekannt weist ein solcher Touch Screen 2
softwaredefinierte Bedienfelder 18 in seiner Anzeigefläche auf. Zusätzlich können auch
außerhalb der Anzeigeeinrichtung (Touch Screen) 2 Bedientasten 3 vorgesehen sein. Im
übrigen kann die Laborwaage 1 sämtliche für eine Benutzerschnittstelle notwendigen
Einrichtungen aufweisen, wie sie von heutigen PCs bekannt sind. Beispielsweise sind
dazu eine Tastatur 5, eine Cursorsteuereinrichtung (Maus) 6 und ein Diskettenlaufwerk
8 gezeigt. Selbstverständlich können auch weitere Laufwerke (CD ROM, etc.) sowie
sämtliche in einem PC üblichen Speichermedien (Festplatte, etc.) in der Laborwaage
vorgesehen sein.
Mittels einer Schnittstelle 19 ist die Laborwaage 1 mit einem Netzwerk 9 verbunden.
An diesem Netzwerk 9 sind weitere labortypische Geräte und/oder periphere Geräte
angeschlossen. Als Beispiel sind dabei ein Drucker 10 zur Protokollierung von
wiegespezifischen Daten von der Laborwaage 1 beispielsweise in Abrechnungen und
Bestandsrechnungen, eine Wiegedaten-Datenbank 12, ein PC für
Labordatenmanagement 13 und ein Mikrowellengerät 14 in der Figur gezeigt.
Die in der Figur gezeigte Ausstattung der Laborwaage 1 im Sinne einer zentralen
Benutzerschnittstelle im Labor und die Anbindung sämtlicher weiterer üblicher
Vorrichtungen mittels des Netzwerks 9 und der Schnittstelle 19 an die Laborwaage 1
ermöglicht also die Aufwertung der Laborwaage 1 von einem einfachen Werkzeug, wie
es bisher bekannt ist, zu der zentralen Steuereinheit im Labor.
Dazu können neben den wiegespezifischen Daten, die im Zuge vorhergehender oder
aktueller Wiegevorgänge ermittelt werden, Befehlsdaten von der Laborwaage 1 an jedes
der angeschlossenen Geräte mittels des Netzwerks 9 übertragen werden. Die Ausgabe
der Steuerbefehle sowie die Auswahl des zu adressierenden Geräts kann entweder
automatisch oder aber durch den Benutzer mittels der Anzeige 2 und der verschiedenen
Eingabeeinrichtungen ausgewählt werden. Bei der automatischen Ausgabe von
wiegespezifischen Daten zusammen mit Befehlsdaten übermittelt die Laborwaage 1
beispielsweise diese an die kaufmännische Software 11, die die wiegespezifischen Daten
weiterverarbeitet und beispielsweise basierend auf den wiegespezifischen Daten und den
Befehlsdaten eine Bestandsrechnung oder Kassenabrechnung ausführt.
Es ist offensichtlich, daß durch diese Art der Übertragung von wiegespezifischen Daten
zusammen mit Befehlsdaten eine lückenlose Qualitätskontrolle ermöglicht ist, da
einerseits protokolliert werden kann, welcher Benutzer welche Tätigkeit an welcher
Probe zu welchem Zeitpunkt ausgeführt hat. Für den Fall, daß die Qualitätskontrolle,
die beispielsweise durch den PC 13 für das Labordatenmanagement ausgeführt werden
kann, ergibt, daß ein Fehler vorliegt (beispielsweise erfolgt ein Wiegevorgang zu lange
nach einem Trocknungsvorgang, so daß die Probe bereits wieder mit Feuchtigkeit
angereichert ist), kann der PC 13 weitere Wiegevorgänge an der Laborwaage 1 sperren
und eine Fehleranzeige an der Anzeige 2 dem Benutzer sichtbar machen. Weitere
Wiegevorgänge an der Laborwaage 1 sind dann so lange verhindert, bis der Benutzer
den Fehler korrigiert hat oder gar den Vorgang vollständig abgebrochen hat.
Aus dem obigen wird deutlich, daß gemäß der vorliegenden Erfindung nicht nur
zusammen mit wiegespezifischen Daten Befehlsdaten zu den weiteren Geräte hin
übermittelt werden, sondern auch Steuerdaten von den weiteren Geräten zu der
Laborwaage 1 übertragen werden können, um dort zur Anzeige gebracht zu werden
oder aber bestimmte Funktionen in der Laborwaage 1 auszulösen und/oder zu sperren.
An der Laborwaage 1 können somit auch Daten weiterverwertet bzw. zur Anzeige
gebracht werden, die den Zustand bzw. Arbeitsergebnisse von Weiterverarbeitungen der
weiteren an dem Netzwerk 9 angeschlossenen Geräte wiedergeben. Dies alles hat zum
Ziel, daß der Benutzer bei der Probenpräparation und der Probenanalyse im Laboralltag
seinen zentralen Arbeitsplatz Laborwaage möglichst selten verlassen muß.
Gemäß diesem Ablauf werden also wiegespezifische Daten zusammen mit Befehlsdaten,
die angeben, zu welchem Gerät die wiegespezifischen Daten übermittelt werden sollen,
zu einem weiteren mittels dem Netzwerk angeschlossenen Gerät übermittelt. Das
weitere Gerät verarbeitet dann diese wiegespezifischen Daten und gibt ein
Auswerteergebnis, das Daten und/oder Steuerbefehle sein können, zu der Laborwaage
zurück. Es kann somit eine vollständige Qualitätskontrolle erfolgen, da der jeweils
nächste Arbeitsgang an der Laborwaage 1 erst dann ausgeführt werden kann, wenn der
unmittelbar vorhergehende Schritt ordnungsgemäß ausgeführt wurde. Diese
Qualitätskontrolle läuft somit vollkommen automatisch ab und benötigt keinerlei
Eingriff eines Benutzers. Durch die mangelnde Eingriffsmöglichkeit des Benutzers ist
weiterhin sichergestellt, daß bei der Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung keine
Manipulationen erfolgen.
Claims (13)
1. Laborwaage mit einer Wiegeeinrichtung (15) für Laborproben (4) und mit einer
Schnittstelle (19) zur Übertragung von wiegespezifischen Daten und Befehlsdaten zur
Ansteuerung von weiteren Laborgeräten (14) und/oder peripheren Geräten (10, 11),
wobei die Laborwaage (1) weiterhin eine Benutzerschnittstelle (5, 6, 18) aufweist,
mittels der ein Benutzer die Ausgabe der Befehlsdaten über die Schnittstelle (19) an
die weiteren Laborgeräte (14) und/oder peripheren Geräte (10, 11) auslösen kann.
2. Laborwaage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie weiterhin eine Einrichtung (2) zur Anzeige von Zuständen von weiteren
Laborgeräten (14) und/oder peripheren Geräten (10, 11) aufweist, wobei die
entsprechenden Zustandsinformationen für die Anzeige über die Schnittstelle (19) zu
der Laborwaage (1) hin übertragen werden.
3. Laborwaage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Benutzerschnittstelle (5, 6, 18) eine Auswahlfunktion aufweist, mittels der
der Benutzer auswählen kann, zu welchem weiteren Laborgerät (14) und/oder
peripheren Gerät (10, 11) die wiegespezifischen Daten und/oder die Befehlsdaten
übertragen werden sollen.
4. Laborwaage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Qualitätskontrolle mittels der Schnittstelle (19) an der Laborwaage
ausgeführte Wiegevorgänge protokollierbar sind.
5. Laborwaage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laborwaage (1) über die Schnittstelle (19) an ein Netzwerk (9) anschließbar
ist.
6. Laborwaage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Schnittstelle Steuerdaten von den weiteren Geräten zu der
Laborwaage (1) hin übermittelbar sind, die Funktionen in der Laborwaage (1)
auslösen und/oder sperren.
7. Verfahren zur Steuerung von Laborgeräten und/oder peripheren Geräten ausgehend
von einer Laborwaage (1), die eine Wiegeeinrichtung (15) für Laborproben (4)
aufweist,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - Eingabe von Befehlen mittels einer Benutzerschnittstelle (5, 6, 18) der Laborwaage (1), und
- - Übermittlung von Befehlsdaten und wiegespezifischen Daten von der Laborwaage (1) an die weiteren Laborgeräte (14) und/oder peripheren Geräte (10, 11) mittels einer Schnittstelle (19) an der Laborwaage (1).
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befehlsdaten eine vorbestimmte Weiterverarbeitung der wiegespezifischen
Daten anweisen.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgabe der Steuerbefehle abhängig von dem Ergebnis eines Wiegevorgangs
an der Laborwaage (1) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Laborwaage (1) Zustände weiterer, über die Schnittstelle (19)
angeschlossener Geräte (10, 11, 14) angezeigt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Anzeige (2) der Laborwaage (1) auswählbar ist, zu welchem Gerät (10,
11, 14) die Befehlsdaten und/oder die wiegespezifischen Daten hin übertragen
werden sollen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Schnittstelle (19) von den weiteren Geräten her Steuerbefehle an die
Laborwaage (1) übermittelt werden, die vorbestimmte Funktionen in der Laborwaage
(1) auslösen oder sperren.
13. Computersoftwareprodukt,
dadurch gekennzeichnet,
daß es wenn es in einen Speicher einer mit einem Prozessor versehenen Laborwaage
(1) geladen ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10 implementiert.
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