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Die Erfindung betrifft eine Rolloeinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Rolloeinrichtungen dieser Art werden für die verschiedensten Zwecke eingesetzt, üblicherweise für Fenster zur Abschirmung gegen Licht- oder Sonneneinstrahlungen, aber auch für Kühl- oder Warenregale, um in verkaufsfreien Zeiten die Regale abzudecken und den Verlust von Kühlleistung zu vermindern. Gerade bei letzteren Rolloeinrichtungen kommt es auf eine hohe Isolierwirkung an. Die hierfür zur Verfügung stehenden Materialien sind entweder recht aufwendig und voluminös und bilden dadurch große Wickelkörper, die entsprechenden Platzbedarf haben. Oder die Stoffe der Rollobahnen sind dünn und leicht wickelbar, dann ist ihre Isolierwirkung gering.
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Durch die
DE 195 09 940 C2 ist eine Rolloeinrichtung bekannt mit zwei parallel angeordneten Rollobahnen, die gemeinsam übereinanderliegend auf eine Wickelwalze aufgerollt werden. Die beiden die Vorderseite und die Rückseite bildenden Rollobahnen sind durch horizontal verlaufende Lamellen miteinander verbunden. Beide Rollobahnen sind in einem Abstand am Umfang der Wickelwalze befestigt, so dass beide Rollobahnen in der abgesenkten Position einen Abstand voneinander haben und einen Luftraum einschließen. Die Isolierwirkung ist dadurch erheblich verbessert. Allerdings wirken sich die die beiden Rollobahnen verbindenden Lamellen als Wärmebrücken für die Isolierung nachteilig aus. Ferner wird beim Aufrollen das Rollovolumen auf der Wickelwalze erheblich vergrößert. Die Herstellung ist zudem aufwendig und teuer.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rolloeinrichtung mit guter Isolierwirkung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die im Abstand voneinander angeordneten Rollobahnen wird ein Luftraum geschaffen, der eine außerordentlich gute Isolierwirkung hat, so dass auch dünne, sich leicht wickelbare Stoffe für die Rollobahnen verwendet werden können. Obgleich die Rollobahnen in der abgesenkten Position in einem Abstand zueinander angeordnet sind, wodurch der für die Isolation erforderliche Luftraum bestimmt wird, sind die Rollobahnen in aufgewickeltem Zustand übereinanderliegend aufgerollt, so dass Wickelrollen normaler und üblicher Größe erreicht werden. Durch die Befestigung der Rollobahnen in einem Abstand am Umfang des Rollostabes als auch der Wickelwalze kann die Größe des Abstandes der Rollobahnen voneinander bestimmt werden. Um ein dichtes Abschließen der Rolloeinrichtung in abgesenkten Positionen zu gewährleisten, ist am Rollostab auf der der Befestigung der Rollbahnen gegenüberliegenden Seite eine Dichtlippe angeordnet. Durch die Geometrie der Befestigung der Rollobahnen am Rollostab nimmt die Dichtlippe in der abgesenkten Position des Rollos in etwa eine senkrecht nach unten stehende und in der hochgezogenen Position des Rollos eine horizontale Lage ein, so dass die Regalöffnung voll freigegeben wird.
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Bei Verkaufsregalen wird oft eine Vielzahl von Rollobahnen nebeneinander angeordnet, um Längen bis zu 15 m und mehr abzudecken. Die Wickelwalzen müssen in Abständen immer wieder gelagert werden, was zu Spalten zwischen den einzelnen Rollobahnen führt, die die Isolierwirkung stark herabsetzen.
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Es ist daher wünschenswert, die bei mehreren nebeneinander angeordneten Rollobahnen auftretenden Spalte und damit Isolationsverluste zu beseitigen. Durch die Anordnung von bürstenartigen Kantenstreifen an den Seitenrändern der Rollobahnen werden die Abstände zwischen den Rollobahnen, die durch die Lagerung der Wickelwalzen bedingt sind, überdeckt, so dass keine Spalten mehr vorhanden sind, durch die ein unerwünschter Temperaturaustausch stattfinden kann. Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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1 die Rolloeinrichtung in abgesenktem Zustand
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2 die Rolloeinrichtung in halbabgesenktem Zustand
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3 die Rolloeinrichtung in aufgewickeltem Zustand
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4 die Rolloeinrichtung mit zwei Rollobahnen
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5 eine Einzelheit aus 4
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6 eine andere Ausführung des Rollostabes.
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Die Rolloeinrichtung besteht aus einer vorderen Rollobahn 1 und einer hinteren, dem inneren des Kühlregals zugewandten Rollobahn 1'. Beide Rollobahnen 1 und 1' sind an einer Wickelwalze 3 in Ausnehmungen 31 befestigt. Diese Wickelwalze 3 hat an ihrem Umfang in bestimmten Abständen verschiedene Ausnehmungen 31 angeordnet, so dass dadurch verschiedene Möglichkeiten der Befestigung der beiden Rollobahnen 1 und 1' gegeben sind. Der Kern der Wickelwalze 3 besteht aus einem Sechskant 30, über den die Wickelwalze 3 an ihren beiden Enden durch Lager 33 gelagert ist. Die Wickelwalze 3 insgesamt ist in einem Gehäuse 32 angeordnet.
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Am unteren Ende der Rolloeinrichtung ist ein Rollostab 2 vorgesehen, der ebenfalls in ähnlicher Weise, wie die Wickelwalze 3, Ausnehmungen 21 aufweist, in denen die Enden der Rollobahnen 1 und 1' befestigt sind. Diese Ausnehmungen 21 sind in Abständen über den Umfang des Rollostabes 2 angeordnet, so dass auch hier entsprechend der Wickelwalze verschiedene Abstände eingestellt werden können. Des Weiteren dienen diese Ausnehmungen 21 auch zur Befestigung einer Dichtlippe 4, um ein dichtes Aufsetzen des Rollos im heruntergelassenen Zustand auf dem Rahmen 5 der Öffnung des durch die Rolloeinrichtung zu verschließenden Möbels oder Fensters zu gewährleisten.
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Durch den Abstand A der beiden Rollobahnen 1 und 1' wird ein Luftraum geschaffen, der der Isolation dient. Die Größe dieses Luftraumes kann durch den jeweiligen Abstand A der Rollobahnen 1, 1' bestimmt werden und hängt von der Befestigung der Rollobahnenenden an der Wickelwalze 3 und auch des Rollostabes 2 ab. Beispielsweise könnte die Rollobahn 1 auch in der Ausnehmung 21' des Rollostabes 2 bzw. 31' der Wickelwalze 3 befestigt sein, wodurch sich ein größerer Abstand zwischen den beiden Rollobahnen 1 und 1' ergibt.
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In 1 sind die beiden parallel angeordneten Rollobahnen 1 und 1' in der abgesenkten Position gezeigt, wobei der Abstand A sich durch die entsprechende Befestigung, wie oben bereits beschrieben, an Wickelwalze und Rollostab ergibt. Beide Rollobahnen 1 und 1' werden gemeinsam auf die Wickelwalze 3 aufgerollt (2). Dabei werden die beiden Rollobahnen 1 und 1' aufeinander gelegt. Da die Rollobahn 1' jeweils den größeren Radius wickeln muss, verkürzt sich deren freies Ende, so dass der Rollostab 2 gedreht wird, was zu einer Bewegung der Dichtlippe 4 aus ihrer etwa senkrechten Stellung in eine mehr horizontale Lage bewirkt. 3 zeigt die hochgezogene Position des Rollos, in welcher die Dichtlippe 4 schließlich eine horizontale Lage einnimmt und somit der gesamte Öffnungs- oder Fensterraum durch das Rollo freigegeben ist. Beide Rollobahnen 1 und 1' sind in 2 zu einem Wickel 10 bzw. Wickel 10' (3) übereinander gewickelt. Der Abstand A der beiden parallelen Rollobahnen 1 und 1' ist damit im aufgewickelten Zustand aufgehoben.
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Beim Absenken und Abwickeln der beiden Rollobahnen 1 und 1' ergibt sich dann wieder der gewünschte Abstand A zwischen den beiden Rollobahnen 1 und 1', wie in 1 gezeigt, wobei in der abgesenkten Position die Dichtlippe 4 auf dem Rahmen 5 aufliegt.
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Bei den durch die Rolloeinrichtung abzudichtenden Kühlmöbeln werden bestimmte Rastermaße eingehalten, auf die die Rolloeinrichtung zweckmäßigerweise eingestellt wird, so dass im Baukastenprinzip mit einer bestimmten Rollobahnenbreite sämtliche vorkommenden Maße abgedeckt werden können. 4 zeigt eine Rolloeinrichtung, die aus zwei Rollobahnen 1 zusammengesetzt ist. Bei einer Breite bis etwa 1,5 m genügt es, die Wickelwalze 3 an beiden Enden zu lagern. Eine Zwischenlagerung ist erst bei größeren Breiten angebracht. Durch das Zusammenstellen parallel nebeneinander angeordneter Rollobahnen 1 bzw. 1' entstehen Lücken sowohl zwischen den Rollobahnen 1 als auch an den Seiten zur Wand 6 des Kühlmöbels. Derartige Spalten beeinträchtigen die Isolierwirkung, weshalb gemäß einem weiteren Teil der Erfindung diese Spalten durch elastische Kantenstreifen 11 abgedeckt werden. Diese Kantenstreifen 11 bestehen zweckmäßigerweise aus am Rand der Rollobahn 1 dicht angeordneten Borsten, die sich zwischen den Rollobahnen 1 übereinander legen und an den Seitenrändern bis an die Kühlmöbelwand 6 reichen. Die Rollobahnen 1 werden deshalb zweckmäßigerweise an ihren beiden Seitenrändern mit derartigen bürstenartigen Kantenstreifen 11 ausgestattet. Die Länge dieser Borsten bzw. die Breite dieser Kantenstreifen 11 überdecken die seitlichen Abstände der Rollobahnen 1 zueinander bzw. auch den Spalt zwischen der Rollobahn 1 und der Seitenwand 6 des Kühlmöbels. Eine exakte Maßabstimmung ist dadurch nicht notwendig, da durch die Flexibilität dieser bürstenartigen Kantenstreifen 11 diese etwa vorstehenden Bereichen der Wand 6 ausweichen kann bzw. sich an die Wand 6 anlegt. Im Bereich des Lagers 33 können die bürstenartigen Kantenstreifen 11 an diesem Lager 33 vorbeistreifen, indem sie sich zur Seite legen. Außerhalb des Bereiches des Lagers 33 richten sich die Borsten wieder auf und überdecken vollständig den Spalt im Randbereich der Rollobahn 1 zur Kühlmöbelwand 6.
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Für eine Serienfertigung ist es zweckmäßig, diese bürstenartigen Kantenstreifen 11 beidseitig an den Rollbahnen 1 anzuordnen, so dass ihre spätere Anwendung als Zwischenbahn oder Seitenbahn unbeachtlich ist. Grenzen zwei Rollobahnen 1 aneinander, so überlappen sich die bürstenartigen Kanten und bilden somit eine geschlossene Fläche.
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Die Erfindung ist anhand von beispielhaften Ausführungen gezeigt. Weitere Ausführungen der Erfindung sind ohne weiteres möglich. So kann beispielsweise auch statt eines runden Rollostabes 2 mit Ausnehmungen 21 ein im Profil kantiger, z. B. rechteckiger Rollostab 20 verwendet werden, an dessen Seiten die Rollobahnen 1 und 1' befestigt sind, so dass die Stärke des Rollostabes 20 den Abstand A zwischen den beiden parallel angeordneten Rollobahnen 1 und 1' bestimmt. Am unteren Ende ist eine Dichtlippe 40 befestigt. Der Rollostab 20 kann auch geteilt ausgeführt sein, wobei zwischen den beiden Teilen die Dichtlippe 40 eingeklemmt ist. Die runde Ausführung hat jedoch den Vorteil, dass in der hochgezogenen und damit verdrehten Position des Rollostabes 2 durch die Rundung kleinere Abstände entstehen.
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Die bürstenartigen Seitenkanten können auch unabhängig von der Rolloeinrichtung mit zwei parallelen Rollobahnen 1 und 1' auch bei Einfachrollos üblicher Bauart angewendet werden, um eine lückenlose Abdeckung der Kühlmöbel- oder Fensteröffnung zu erreichen. Auch können zur gesteigerten Isolierung auch mehr als 2 Rollobahnen, beispielsweise 3 Rollobahnen mit zwei Abständen A vorgesehen sein.