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Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Kran mit einem den Oberwagen mit Ausleger und Gegenausleger tragenden Grundrahmen, der lösbar mit seitlichen Raupenfahrwerken verbunden ist.
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Fahrbare Krane werden grundsätzlich dann mit Raupen statt mit Rädern versehen, wenn der Kran mit Ausrüstung und Ballast und evtl. mit Last auf der Baustelle verfahren wird. Besteht der Unterwagen aus einem mit Raupenfahrwerken verbundenen Grundrahmen, ist die Stützfläche des Raupenkrans durch die endseitigen Laufrollen der Raupenfahrwerke bestimmt, die eine rechteckige Stützfläche definieren. Der drehbar auf dem Unterwagen gelagerte Oberwagen trägt den Ausleger, bei dem es sich auch um einen Teleskopausleger handeln kann, und einen Gegenausleger, der einen Gegenballast trägt.
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Wird der Ausleger gewippt, kann sich die wirksame Stützfläche unter den Raupen verändern. Wandert nämlich bei einem Raupenkran durch Wippen des Auslegers oder Aufnahme von Last der Schwerpunkt in Richtung eines Endes der Raupenfahrwerke, wird die Stützfläche in dem Maße kleiner, in dem der Schwerpunkt zu einem Raupenende hin wandert. Die Bodenpressung erhöht sich demgemäß, was zum Versagen der Bodenaufstandsfläche führen kann (Grundbruch), wodurch der Kran kippen kann.
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Ein besonderes Problem ergibt sich dann, wenn der Ausleger ohne Last eine steile Stellung einnimmt, weil dann der Raupenkran aufgrund des Gegengewichts am Oberwagen nach hinten umkippen kann. Um ein derartiges Abkippen bei steil stehendem Ausleger zu verhindern, muß das Raupenfahrwerk entsprechend gegenballastiert werden, wozu beispielsweise Zusatzgewichte bis zu 100 t erforderlich sein können, deren Erfordernis einen erhöhten Aufwand bedeutet. Die Zusatzgewichte bedingen nicht nur einen zusätzlichen Transport, sondern auch einen erhöhten Aufwand bei der Montage.
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Aus der
US 4 266 679 A ist bereits ein Raupenkran bekannt, bei dem am Unterwagen alternativ jeweils seitlich Raupenfahrwerke oder Stützarme anbringbar sind. Da der Unterwagenkorpus sehr klein ausgebildet ist, werden vier sternförmig abstehende Stützen vorgesehen, mit denen die Raupenfahrweke oder starre Stützarmverlängerungen verbindbar sind.
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Ein gattungsgemäßer Raupenkran mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist aus der
JP H0 735 559 U bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Raupenkran der eingangs angegebenen Art zu schaffen, der eine günstige Stützfläche aufweist, so daß sich auch das Problem der Gegenballastierung bei steil stehendem Ausleger nicht ergibt.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vergrößerung der Stützbasis zu erreichen, um einerseits mit wenig Ballast hohe Lasten bei großen Auslegerradien heben zu können und andererseits das Aufrichten von langen Auslegersystemen zu ermöglichen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, den Kran auch bei unebener Aufstandsfläche horizontal ausrichten zu können.
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Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Raupenkran definieren im wesentlichen nur die auskragenden Stützarme die rechteckige oder quadratische Stützfläche, so daß sich die Größe der wirksamen Stützfläche grundsätzlich auch dann nicht verändert, wenn der Schwerpunkt in Richtung einer Kippkante auswandert. Definieren die an den Stützarmen angeordneten Stützfüße das Standrechteck, tritt bei Belastung unter den Abstützungen eine erhöhte Bodenverdichtung ein, die jedoch nur zu einer geringfügigen Verlagerung des Schwerpunkts führt. Die Abstützfläche unter den Abstützzylindern bleibt konstant.
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Erfindungsgemäß sind mit den Raupenfahrwerken Tragstücke verbolzbar oder in sonstiger Weise verbindbar, die je zwei auskragende Stützarme tragen. Zweckmäßigerweise sind an den Enden der Stützarme vertikale Hydraulikzylinder befestigt, mit deren Hilfe der Kran auch bei unebenem Boden horizontal ausgerichtet werden kann.
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Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Stützarme schwenkbar an den Tragstücken gelagert sind. Dies ermöglicht nicht nur eine Einstellung der rechteckigen Stützfläche, sondern gestattet es auch, die Stützarme fluchtend zu dem Tragstück auszurichten, so daß diese in ihrer gestreckten Form zu ihrem Transport auf einem Transportfahrzeug, beispielsweise einem Tieflader, abgelegt werden können. Sind die Stützarme nämlich fest in Trapezform mit dem Tragstück verbunden, können sie in raumsparender Weise nicht transportiert werden, so daß es erforderlich werden kann, für jedes Stützarmpaar mit Tragstück ein besonderes Transportfahrzeug vorzusehen.
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Erfindungsgemäß sind die Stützarme austeleskopierbar, um die Transportabmessungen zu reduzieren und bei beengten Platzverhältnissen die benötigte Abstützfläche zu reduzieren.
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Nach der Erfindung ist es weiter vorgesehen, daß die Stützarme nach Entfernen der Raupenfahrwerke unmittelbar mit dem Grundrahmen verbolzt oder in sonstiger Weise verbunden werden können. Auf diese Weise läßt sich der Unterwagen als Portal mit guten Standeigenschaften ausbilden. Der Transport und die Montage der Raupenfahrwerke wird in diesem Fall eingespart.
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Die Stützarme werden unter Zwischenschaltung von Zwischentragstücken mit dem Grundrahmen verbunden, so daß sich dadurch zusätzlich die Größe der Stützfläche bzw. des Standrechtecks vergrößern läßt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in deren einer Figur eine Draufsicht auf einen Raupenkran dargestellt ist, dessen Grundrahmen jedoch nur an einer Seite mit einem Raupenfahrwerk versehen ist und bei dem an die andere Seite des Grundrahmens direkt die Stützarme angebaut sind, um die Möglichkeit einer Umrüstung zu erläutern, näher beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Raupenkran besteht aus einem Grundrahmen 1 mit seitlich auskragenden Seitenteilen 2, mit deren Enden in üblicher Weise Raupenfahrwerke 3 verbolzt sind.
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In der Grundform ist mit der linken Seite des Grundrahmens in der aus der rechten Seite ersichtlichen Weise ebenfalls ein Raupenfahrwerk 3 verbolzt.
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Auf dem aus den Grundrahmen 1 und den seitlich an diesen angebolzten Raupenfahrwerken 3 bestehenden Unterwagen ist in üblicher Weise ein Oberwagen durch einen mit einem Antrieb versehenen Drehkranz drehbar gelagert. Mit der Bühne des Oberwagens ist in der dargestellten Weise ein Aufrichtebock 4 und der Ballast 5 verbunden. An den Oberwagen ist in üblicher Weise ein nicht dargestellter Ausleger angelenkt, der auch aus einem Teleskopausleger bestehen kann. Soweit ist der Raupenkran grundsätzlich bekannter Bauart.
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Um den Raupenkran mit günstiger quadratischer Stützfläche abstützen zu können, sind an die beiden Außenseiten der Raupenfahrwerke 3 mit dem Rahmen der Raupenfahrwerke Tragstücke 6 verbolzbar oder in sonstiger Weise verbindbar, die winkelig zu den etwa kastenförmigen Tragstücken 6 auskragende Stützarme 7 tragen. Diese Stützarme schließen mit dem Tragstück 6 geeignete Winkel ein.
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Bei dem bevorzugten dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stützarme 7 mit dem Tragstück 6 über Gelenkbolzen 8 gelenkig verbunden, so daß von Hand oder über nicht dargestellte Antriebe ein geeigneter Winkel eingestellt werden kann.
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An ihren Enden tragen die Stützarme 7 plattenförmige Stützfüße 8, die in üblicher Weise durch Hydraulikzylinder mit den Enden der Stützarme 7 verbunden sind.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stützarme teleskopierbar, wobei durch Austeleskopieren eines Stützarmschusses 9 eine günstige, Stützlänge gewählt werden kann.
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Aus der linken Seite der Figur ist eine andere Aufrüstung gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die beiden Raupenfahrwerke 3 von dem Grundrahmen 1 entfernt und statt dessen sind die Tragstücke 6 unmittelbar mit den seitlich auskragenden Teilen 2 des Grundrahmens 1 verbolzt oder in sonstiger Weise verbunden. Auf diese Weise wird ein standfestes Portal geschaffen, das einen sicheren Betrieb des so umgerüsteten Raupenkrans ermöglicht.