DE10009216A1

DE10009216A1 - Wälzlager für Radlagerungen, insbesondere in Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE10009216A1
Application number: DE2000109216
Authority: DE
Inventors: Heinrich Hofmann; Rudi Eck
Original assignee: FAG Automobiltechnik AG
Current assignee: IHO Holding GmbH and Co KG
Priority date: 2000-02-26
Filing date: 2000-02-26
Publication date: 2001-08-30

Abstract

Radiale Wälzlagereinheit für Radlagerungen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit an den Lager-Stirnseiten zwischen einem Außen- und Innenring angeordneten Dichteinrichtungen, von denen wenigstens eine aus einer Kombination eines oder mehrerer elastischer Lippenelemente mit einem oder mehreren steifen Basiselementen aus nichtrostendem Material gebildet ist, wobei wenigstens ein Basiselement einen Erweiterungsabschnitt aufweist, der sich von der Dichteinrichtung aus nach außen zum Außen- oder Innenring oder darüber hinaus erstreckt. Anordnung einer Wälzlagereinheit mit einem Gelenkelement insbesondere zur Lagerung angetriebener, lenkbarer Räder, wobei das Gelenkelement über die ihm axial gegenüberliegende Verbindungshülse mit dem Lager-Innen- oder Außenring zur Übertragung eines Antriebsmoments gekoppelt ist, wobei die axial gegenüberliegenden Stirnseiten des Gelenkelements und der Verbindungshülse voneinander mit einem Abstand angeordnet sind, der eine Trennfuge bildet, in die der Erweiterungsabschnitt des Basiselements der Lager-Dichtungseinrichtung eingeführt und/oder darin fixiert ist und dabei die Verbindungshülse und den Lager-Innen- oder Außenring abdeckt.

Description

Die Erfindung betrifft eine radiale Wälzlagereinheit für Radlagerungen, insbe sondere in Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung einer Wälzlagereinheit mit einem Gelen kelement insbesondere zur Lagerung angetriebener, lenkbarer Räder nach Oberbegriff des Anspruchs 7.

Zum gattungsgemäßen Stand der Technik wird auf die Offenlegungsschrift DE 195 43 436 A1 verwiesen. Daraus ist zur Radlagerung eine Anordnung eines Schrägkugellagers mit zweigeteiltem Innenring und Gelenkwelle bekannt. Die beiden Innenringteile werden von einem hülsenartigen Gebilde axial zusam mengehalten, das zu diesem Zweck radial nach außen geflanschte Stirnenden aufweist. An einem liegt die Stirnseite der Gelenkwelle unmittelbar an. Beide Komponenten, Ringhülse und Gelenkwelle, reiben über ihre aneinanderliegen den Stirnseiten aufgrund von Mikrobewegungen aneinander, die zum Beispiel bei Kraftfahrzeugeinsatz unvermeidlich sind. Dies kann zu frühzeitigem Ver schleiß und in Verbindung mit Feuchtigkeit zu Rost führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der genannten Nachteile eine Radlager-Anordnung und eine dafür geeignete Wälzlagereinheit jeweils der eingangs genannten Art zu schaffen, welche sich durch eine Erhö hung der Lebensdauer und der technischen Zuverlässigkeit sowie eine Vermin derung der Verschleiß- und Korrosionsanfälligkeit auszeichnen. Gleichzeitig sollen eine einfache Montage und Konstruktion sowie eine kostengünstige Her stellbarkeit gegeben sein.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Wälzlagereinheit und die im Patentanspruch 7 gekennzeich nete Anordnung von einer Wälzlagereinheit mit einem Gelenkelement vorge schlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprü chen.

Die aus den zwei Komponenten "elastische Lippenelemente" und "steife Basi selemente" kombinierten Wälzlagerdichteinrichtungen, von denen die Erfindung ausgeht, sind an sich bekannt (vgl. DE 38 06 928 A1). Erfindungsgemäß wird von dem vorhandenen steifen Basismaterial Gebrauch gemacht, das beispiels weise von einem nicht rostendem Blechband entnommen und mit elastischen Lippenelementen zu einer Art "Kassettendichtung" baulich integriert wird, wel che die Laufbahnen der Wälzelemente zwischen Innen- und Außenring stirn seitig abdichten können. Bei der Bildung Kassettendichtung oder sonstigen Dichteinrichtung verbleibt ein Rest nach außen abstehenden, steifen Basisma terials bzw. nicht rostenden Bleches, das gemäß Erfindung nicht als Abfall entfernt, beispielsweise weggeschnitten wird, sondern statt dessen beibehalten wird, um im Einbau in Radlagerungen Schutzfunktionen gegen Eindringen von Feuchtigkeit, Rost, Korrosion, Schmutz usw. ausüben zu können. Der steife Basismaterialrest bildet eine nach außen geführte Erweiterung oder Verlänge rung der Lagerdichteinrichtung und läßt sich bei Herstellung aus biegsamen Blech leicht formschlüssig um eine Stirnkante eines Lagerrings legen. Zudem kann der Erweiterungsabschnitt des nicht rostenden, steifen Basismaterials noch gleichzeitig zumindest einen wesentlichen Teil einer Verbindungshülse oder Wälznietbunds abdecken, welche dem axialen Zusammenhalt eines zweiteiligen Lagerrings dienen.

Weitere Einzelheiten, Merkmale, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Er findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungswegs der Erfindung sowie aus der Zeichnung, die in der einzigen Figur ausschnittsweise die erfindungsgemäße Anordnung eines Wälzlagers mit einem Gelenkelement im axialen Längsschnitt zeigt.

Gemäß Zeichnung besteht die Wälzlagereinheit aus einem Wälzelement 1, dessen Laufbahn zwischen einem feststehenden Außenring 2 und einem In nenring 3 verläuft, der über eine Verbindungshülse 4, beispielsweise als Wälz nietbund ausgeführt, von einem Element 5 beispielsweise eines homokineti schen Gelenks 5 in Drehung versetzbar ist. Homokinetische Gelenke in Verbin dung mit Radlagerungen sind an sich bekannt (Vgl. EP 0 718 513 A1). Die Ver bindungshülse 4 besitzt an ihrem, dem Gelenkelement 5 gegenüberliegenden Ende einen radial nach außen geformten Flanschteil 6, mittels welchem stirn seitig der Innenring 3 hintergriffen wird, um ihn beispielsweise an einem weite ren (nicht dargestellten) Innenring in axialer Anlage zu halten. Die Laufbahn des Wälzelements 1 ist an der Stirnseite der Wälzlagereinheit 1, 2, 3 durch eine Dichteinrichtung 7 abgeschlossen, die zwischen dem Außenring 2 und dem Innenring 3 angeordnet ist. Sie ist in an sich bekannter Weise aus einer Vielzahl von gummielastischen Dichtlippen 8, welche am Außen- oder Innen ring 2, 3 anliegen, und einem diese durchsetzenden und versteifenden Basi selement 9 gebildet, welche die Dichtlippen zumindest teilweise durchsetzen. Das Basiselement 9, beispielsweise gebildet aus nichtrostendem Blech, ist um einen Erweiterungsabschnitt 10 verlängert, der aus der Dichteinrichtung 7 zur Auflage auf der peripheren Innenmantelfläche des Innenrings 3 herausgeführt ist. Dort ist der Erweiterungsabschnitt 10 formschlüssig, etwa im rechten Win kel, um die innere Stirnkante 11 des Innenrings 3 entlang eines Teils 12 der anschließenden Innenringstirnseite geführt. Im weiteren Verlauf erstreckt der Erweiterungsabschnitt 10 am Flanschteil 6 mit Abstand 13 davon vorbei und endet schließlich in einem Trennspalt oder einer Trennfuge 14, die als freier Zwischenraum zwischen dem Gelenkelement 5 und der gegenüberliegenden Stirnseite der Verbindungshülse 4 bzw. dessen Flanschteil 6 gebildet ist. Darin kann der Erweiterungsabschnitt 10 mit seinem Ende festgeklemmt und/oder sonstwie fixiert sein.

Mit dieser Anordnung ist ein effektiver Verschleißschutz nicht nur für die Ver bindungshülse 4 bzw. den Wälznietbund, sondern auch für den Innenring 3 so wie andere Komponenten der Wälzlagereinheit gebildet. Die Anordnung eignet sich besonders zur Lagerung angetriebener Räder in Verbindung mit homoki netischen Gelenken. Ein durch Kaltwälznieten umgeformter Wälznietbund be sitzt verhältnismäßig weiche Materialeigenschaften, wohingegen der Erweite rungsabschnitt 10 aus der Dichteinrichtung 7, jedenfalls wenn er aus nichtro stendem Blech hergestellt ist, härter als der Wälznietbund sowie das Gelenk material ist. Mit der Abgrenzung des Wälznietbundes bzw. der Verbindungs hülse vom Gelenkelement 5 erfindungsgemäß durch den Erweiterungsabschnitt 10 läßt sich verhindern, daß Verbindungshülse/Wälznietbund und Gelenkele ment aufgrund von Mikrobewegungen aufeinander reiben und sich dabei ver schleißen.

Bezugszeichenliste

1

Wälzelement

2

Außenring

3

Innenring

4

Verbindungshülse

5

Gelenk

6

Flanschteil

7

Dichteinrichtung

8

Dichtlippen

9

Basiselement

10

Erweiterungsabschnitt

11

Stirnkante

12

Stirnseitenteil

13

Abstand

14

Trennfuge

Claims

1. Radiale Wälzlagereinheit für Radlagerungen, insbesondere in Kraftfahr zeugen, mit an den Lager-Stirnseiten zwischen einem Außen- und In nenring (2, 3) angeordneten Dichteinrichtungen (7), von denen wenig stens eine aus einer Kombination eines oder mehrerer elastischer Lip penelemente (8) mit einem oder mehreren, steifen Basiselementen (9) aus nichtrostendem Material gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Basiselement (9) einen Erweiterungsabschnitt (10) auf weist, der sich von der Dichteinrichtung (7) aus nach außen zum Außen- oder Innenring (2, 3) oder darüber hinaus erstreckt.

2. Wälzlagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Erweiterungsabschitt (10) eine längliche Gestalt besitzt.

3. Wälzlagereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Erweiterungsabschnitt (10) mit biegsamen Blech gebildet ist.

4. Wälzlagereinheit nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Erweiterungsabschnitt (10) um eine radial innen oder außen lie gende Stirnkante (11) des Innen- oder Außenrings (3, 2) geführt oder darauf vorzugsweise mit Formschluß auflegbar oder fixierbar ist.

5. Wälzlagereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit zwei geteiltem Innen- oder Außenring (3, 2), wobei die jeweiligen Ringteile mittels einer Verbindungshülse axial (4) zusammengehalten werden, in dem diese mit radial geflanschten Stirnenden (6) die voneinander abge wandten Stirnseiten der beiden Ringteile hintergreift, dadurch gekenn zeichnet, daß der Erweiterungsabschitt (10) ein geflanschtes Stirnende (6) der Verbindungshülse (4) ganz oder teilweise abdeckt und/oder um faßt.

6. Wälzlagereinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungshülse (4) mit einem Wälznietbund realisiert ist.

7. Anordnung einer Wälzlagereinheit (1, 2, 3, 4) nach Anspruch 5 oder 6 mit einem Gelenkelement (5), insbesondere zur Lagerung angetriebener, lenkbarer Räder, wobei das Gelenkelement (5) über die ihm axial ge genüberliegende Verbindungshülse (4) mit dem Lager-Innen- oder Au ßenring (3, 2) zur Übertragung eines Antriebsmoments gekoppelt ist, da durch gekennzeichnet, daß die axial gegenüberliegenden Stirnseiten des Gelenkelements (5) und der Verbindungshülse (4) voneinander mit einem Abstand angeordnet sind, der eine Trennfuge (14) bildet, in die der Erweiterungsabschnitt (10) des Basiselements (9) der Lager-Dich tungseinrichtung (7) eingeführt und/oder darin fixiert ist und dabei die Verbindungshülse (4) und den Lager-Innen- oder Außenring (3, 2) ab deckt.