DE10008815A1 - Schichtmineralhaltige Agglomerate mit nichtionischen Tensiden - Google Patents
Schichtmineralhaltige Agglomerate mit nichtionischen TensidenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft schichtsilicathaltige Agglomerate mit nichtionischen Tensiden als Waschmittelzusatz, die mindestens ein natürliches oder synthetisches Schichtsilicat, ausgewählt aus der Gruppe der montmorillonithaltigen Tone, insbesondere Bentonit, sowie Attapulgit, Hectorit und/oder Beidellit in einer Menge von mehr als 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Trägermaterialien, mindestens eine gefällte Kieselsäure in einer Menge von mindestens etwa 12 Gew.-% und mindestens ein nichtionisches Tensid in einer Menge von mehr als 50 Gew.-% enthalten, wobei bei der Herstellung der Agglomerate keine Kompaktierung oder Extrusion erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft schichtsilicathaltige Agglomerate mit
nichtionischen Tensiden, ein Verfahren zu deren Herstellung
sowie deren Verwendung als Waschmittelzusatz.
Nichtionische Tenside werden zunehmend in Pulverwaschmitteln
eingesetzt. Die Gründe dafür liegen zunächst in ihren guten
Wascheigenschaften auch bei niedrigen Temperaturen. Dies geht
einher mit dem Trend zu niedrigeren Waschtemperaturen in euro
päischen Ländern und den schon seit langen verwendeten niedri
gen Waschtemperaturen in Amerika und Asien. Weiterhin werden
die Wascheigenschaften der nichtionischen Tenside nicht oder
nur geringfügig durch eine hohe Wasserhärte beeinflusst. Auch
weisen nichtionische Tenside gegenüber anionischen Tensiden
bessere Reinigungseigenschaften für fetthaltigen Schmutz sowie
für Gewebe aus synthetischen Fasen auf.
Aufgrund ihrer flüssigen bis wachsartigen Konsistenz ist das
Eindringen von nichtionischen Tensiden in größeren Mengen in
pulverförmige Waschmittel jedoch mit einigen Schwierigkeiten
verbunden. So führt der Einsatz von nichtionischen Tensiden in
Waschpulvern, die durch einen Sprühprozess hergestellt werden,
schon während der Sprühtrocknung leicht zu einer Verklebung
der Düsen und zu einer Aufblähung des Pulvers durch die Ver
dampfung von leichtflüchtigen Verunreinigungen in den nicht
ionischen Tensiden.
Im Stand der Technik werden die nichtionischen Tenside deshalb
meist erst nach dem Sprühtrocknen auf die Pulver aufgebracht.
Jedoch erlaubt es hier die Absorptionskapazität der aus dem
Sprühtrocknungsprozess erhaltenen Pulver nicht, größere Mengen
an nichtionischen Tensiden auf- bzw. einzubringen.
Auch bei Pulvern, die nicht durch Sprühtrocknung hergestellt
werden, kann es wünschenswert sein, den Gehalt an nichtioni
schen Tensiden weiter zu erhöhen. Auch in diesem Fall ist je
doch die Absorptionskapazität des Pulvers für weitere Tenside
begrenzt.
Im Stand der Technik sind bereits viele Waschmittelzusammen
setzungen bekannt, die feste Trägersysteme für nichtionische
Tenside enthalten. Häufig sind diese Systeme in ihrer Absorp
tionskapazität für nichtionische Tenside begrenzt. Weiterhin
werden aus vielen im Stand der Technik bekannten Trägersyste
men für nichtionische Tenside letztere vorzeitig während der
Lagerung freigesetzt. Dieser Effekt wird als "Bluten" (bleed
ing) der Agglomerate bezeichnet. Schließlich sind viele be
kannte Agglomerate besonders bei hohen Beladungen mit nicht
ionischen Tensiden klebrig und daher nicht rieselfähig.
Aufgabe der Erfindung war es daher, Agglomerate mit hohem Ge
halt an nichtionischen Tensiden bereitzustellen, die nicht
klebrig sind, nicht "bluten" und eine raschere Freisetzung der
nichtionischen Tenside in die Waschflotte ermöglichen. Weiter
hin sollte der bei der Freisetzung der nichtionischen Tenside
häufig zu beobachtende Geleffekt möglichst verringert werden.
Die dabei entstehenden Gelphasen weisen eine hohe Viskosität
auf, die ein schnelles Auflösen der Tenside verhindert und
können eine Verklebung der Teilchen beim Auflösen verursachen.
Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen schichtsilicat
haltigen Agglomerate gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäßen Agglomerate enthalten
- a) mindestens ein natürliches oder synthetisches Schichtsili cat, ausgewählt aus der Gruppe der montmorillonithaltigen Tone, insbesondere Bentonit, sowie Attapulgit, Hectorit und/oder Beidellit (Komponente a), in einer Menge von mehr als 10 Gew.-%
- b) mindestens eine gefällte Kieselsäure, in einer Menge von mindestens etwa 12 Gew.-% (Komponente b)
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Trägermaterialien,
- a) mindestens ein nichtionisches Tensid, in einer Menge von < 50 Gew.-% (Komponente c) bezogen auf das gesamte Agglo merat.
wobei bei der Herstellung des Agglomerats keine Kompaktierung
oder Extrusion erfolgt.
So wurde überraschenderweise gefunden, dass die erfindungsge
mäßen Agglomerate mit der vorstehenden Zusammensetzung sehr
hohe Mengen an nichtionischen Tensiden aufnehmen können, ohne
dass sie klebrig werden oder "bluten".
Die erfindungsgemäßen Agglomerate können besonders vorteilhaft
Waschpulvern zugemischt werden, wobei der vorstehend erwähnte
Gelbildungseffekt zum einen nur auf die Agglomerate beschränkt
bleibt und nicht die gesamte Waschmittelzusammensetzung er
fasst, und andererseits auch überraschend gering ausfällt.
Dabei zeigte sich unerwarteterweise, dass bei einem Gehalt von
mindestens etwa 12 Gew.-% gefällter Kieselsäure, vorzugsweise
von mindestens etwa 15 bis mindestens etwa 20 Gew.-% gefällter
Kieselsäure, ein synergistischer Effekt mit den vorstehend
erwähnten Schichtsilicaten auftritt und eine sehr hohe Ein
bringung von nichtionischen Tensiden ermöglicht wird, ohne
dass dies zu einer Klebrigkeit oder einem "Bluten" der Agglo
merate führt.
Weiterhin ist bei den erfindungsgemäßen Agglomeraten die ra
sche Auflösung der Agglomeratteilchen sowie die rasche Frei
setzung der nichtionischen Tenside in die Waschflotte gewähr
leistet, wobei auch Inkrustinationen auf der Wäsche vermieden
werden können.
Es wurde gefunden, dass als natürliche oder synthetische
Schichtsilicate die montmorillonithaltigen Silicate, wie Ben
tonit, sowie Attapulgit, Hectorit und/oder Beidellit besonders
vorteilhafte Ergebnisse liefern.
Somit werden nach einer bevorzugten Ausführungsform natürliche
oder synthetische Bentonite (bevorzugt Na-Bentonit), Attapul
gite, Beidellite und/oder Hectorite verwendet. Insbesondere
bei Bentonit und Hectorit zeigt sich zusätzlich ein positiver
Effekt auf die Waschleistung bzw. eine gewebeweichmachende
Wirkung.
Neben natürlichen Schichtsilicaten können erfindungsgemäß auch
synthetische Schichtsilicate verwendet werden, beispielsweise
synthetischer Hectorit.
Es wurde gefunden, dass sich eine vorherige Aktivierung, ins
besondere eine alkalische Aktivierung der Schichtsilicate, po
sitiv auf die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Agglomerate
auswirkt. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird beispielsweise aktivierter Bentonit, insbesondere mit
Soda aktivierter Bentonit, eingesetzt.
Wie vorstehend erwähnt, zeigt sich bei einem Gehalt an gefäll
ten Kieselsäuren von mind. etwa 12 Gew.-% bezogen auf die Gesamt
menge der Trägermaterialien (Komponenten a, b und ggf. d gemäß
Anspruch 1 bzw. 7) in Kombination mit den natürlichen oder
synthetischen Schichtsilicaten überraschenderweise ein
synergistischer Effekt. Daher wird die Menge an gefällter Kie
selsäure in den erfindungsgemäßen Agglomeraten so eingestellt,
dass sie einerseits bei mindestens etwa 12 Gew.-%, vorzugs
weise mindestens etwa mindestens 14 Gew.-%, und insbesondere
mindestens etwa 16 Gew.-% liegt, bezogen auf die Gesamtmenge
der Trägermaterialien.
Es wird angenommen, ohne das die Erfindung auf diesen theore
tischen Wirkungsmechanismus beschränkt wäre, dass in den er
findungsgemäßen Agglomeraten das eingesetzte Schichtsilicat
nach Art eines "Kartenhauses" bzw. Gerüsts eine poröse Struk
tur zur Aufnahme des nichtionischen Tensids bildet, wobei die
Struktur durch die hochporöse gefällte Kieselsäure stabili
siert wird und diese mit der dreidimensionalen Schichtsilicat
struktur zusammenwirkt. Die erfindungsgemäßen Agglomerate wei
sen daher eine besonders hohe und verhältnismäßig stabile Po
rosität auf. Zudem wird angenommen, dass die gefällte Kiesel
säure eine (teilweise) Delaminierung des Schichtsilicats be
wirkt.
Durch eine Kompaktierung oder Extrusion erfolgt wahrscheinlich
eine eher parallele Ausrichtung der Schichtsilicatplättchen,
was sich negativ auf die Porosität der Agglomerate und deren
Tensidaufnahmefähigkeit auswirkt.
Um diese "stabilisierte Kartenhausstruktur", die zur Aufnahme
hoher Tensidmengen besonders geeignet ist, nicht zu beein
trächtigen oder gar zu zerstören, werden die erfindungsgemäßen
Agglomerate daher weder kompaktiert noch extrudiert. Dabei ist
dem Fachmann geläufig, was unter Kompaktierung und Extrusion
zu verstehen ist, wobei erfindungsgemäß solche Energieeinträge
vermieden werden sollen, die eine erhebliche Veränderung der
Porosität und Dichte der Agglomerate bewirken würden. So wird
bei zu hohen Energieeinträgen bzw. dem Einwirken hoher Scher-
bzw. Kompressionskräfte, wie insbesondere bei der (Walzen-)
Kompaktierung oder der Extrusion die vorstehende beschriebene
stabilisierte Kartenhausstruktur aus Bentonitplättchen und
Kieselsäureteilchen beeinträchtigt. Unter Kompaktierung wird
hier auch ein (kompaktierendes) Verkneten verstanden.
Da jedoch, abgesehen von dem vorbeschriebenen unerwarteten
Effekt, kein positiver Einfluss von gefällten Kieselsäuren auf
die Wascheigenschaften bekannt ist, und gefällte Kieselsäuren
andererseits auch recht teuer sind, wird es erfindungsgemäß
bevorzugt, dass die verwendete Menge an gefällter Kieselsäure
nicht über 40 Gew.-%, vorzugsweise nicht über 30 Gew.-%, bezo
gen auf die gesamten Agglomerate, liegt. Überraschenderweise
lassen sich trotz der verhältnismäßig geringen Menge an ge
fällter Kieselsäure in den Agglomeraten sehr hohe Absorptions
raten für nichtionische Tenside erzielen, wobei die erfin
dungsgemäßen Agglomerate eine schnelle Löslichkeit aufweisen.
Weiterhin zeigen die erfindungsgemäßen Agglomerate über
raschenderweise bei gleichem Tensidgehalt wie Agglomerate nach
dem Stand der Technik eine deutlich geringere Klebrigkeit.
Die erfindungsgemäßen Agglomerate werden vorteilhafterweise in
den für Waschmittelzusätze üblichen Teilchengrößen herge
stellt, die dem Fachmann auf diesem Gebiet geläufig sind.
Im Gegensatz dazu muss bei einer Kompaktierung bzw. Extrusion
der Teilchen zunächst eine Vormischung, beispielsweise durch
Kneten in Zylinderwalzen, oder durch Verkneten in einem Extru
der, erfolgen, wobei anschließend grobes Material als Kuchen
bzw. durch eine Düse gepresstes Extrudat erhalten wird. Dieses
Material muss in einem nachfolgenden Schritt zerkleinert wer
den, was insbesondere bei den erfindungsgemäß angestrebten
hohen Tensidgehalten und der erhöhten Klebrigkeit des kompak
tierten oder extrudierten Materials problematisch sowie
energie- und kostenintensiv ist.
In den erfindungsgemäßen Agglomeraten können alle herkömmli
chen und dem Fachmann bekannten gefällten Kieselsäuren verwen
det werden. Generell sind Ausgangsmaterial für die Gewinnung
von Kieselsäuren auf nassem Wege Alkalisilicatlösungen, vor
zugsweise Natronwasserglas, aus denen durch Zusatz von Säure
amorphe Kieselsäure ausgefällt wird. Nach dem Filtrieren, Wa
schen und Trocknen besteht das gefällte Produkt aus 86 bis 88%
SiO2 und 10 bis 12% Wasser, das sowohl im Molekülverband als
auch an der Oberfläche physikalisch gebunden ist, sowie aus
Resten des bei der Umsetzung entstandenen Salzes und geringen
Metalloxidbeimengungen. Durch Variation der wichtigsten Fäll
parameter, wie Fälltemperatur, pH-Wert, Elektrolytkonzentra
tion und Fälldauer lassen sich Kieselsäuren mit verschiedenen
Oberflächeneigenschaften herstellen. Es können Kieselsäuren im
Bereich spezifischer Oberflächen von etwa 25 bis 700 m2/g
hergestellt werden.
Die bei der Fällung erhaltene Kieselsäuresuspension wird in
Filterpressen überführt, wobei der Feststoffgehalt des Filter
kuchens zwischen etwa 15 und 20% liegt. Die Trocknung erfolgt
nach unterschiedlichen Verfahren, woran sich häufig Mahl- und
Sichtschritte anschließen.
Es können sowohl hydrophile als auch hydrophobe Kieselsäuren
verwendet werden, wobei hydrophobe Kieselsäuren gleichzeitig
als Entschäumer dienen können.
Die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Kieselsäuren
weisen vorzugsweise einen durchschnittlichen Teilchendurch
messer von etwa 1 bis 100 µm auf. In den meisten Fällen werden
gefällte Kieselsäuren mit hoher spezifischer Oberfläche und
hohem Adsorptionsvermögen, das durch die Ölzahl oder die Di
butylphtalatzahl (DBP-Zahl) nach DIN 53601 charakterisiert
ist, bevorzugt.
Zur Herstellung der Agglomerate lassen sich alle dem Fachmann
geläufigen nichtionischen Tenside einsetzen. Diese umfassen,
ohne darauf beschränkt zu sein, die Gruppe der Alkoholethoxy
late bzw. Fettalkoholpolyethylenglycolether, der Alkylpolyglycoside,
der Fettalkoholpolyglycolethermethylester, Fettsäure
methylesterethoxylate, der Sorbitanester oder Mischungen
daraus. Bevorzugt sind dabei Fettalkoholpolyethylenglycol
ether, Alkylpolyglycoside, Fettsäuremethylesterethoxylate und
Fettalkoholpolyglycolethermethylester. Besonders bevorzugt
sind Fettalkoholpolyethylenglycolether, Fettalkoholpolyglycol
ethermethylester oder Mischungen aus beiden. Bei Verwendung
von Fettsäuremethylesterethoxylaten lassen sich die erfin
dungsgemäßen Agglomerate überraschend rasch auflösen.
Bei den Fettalkoholpolyethylenglycolethern werden solche be
vorzugt, die in Waschmittelanwendungen üblich sind, d. h. die
Ethoxylierungsgrade zwischen 1 und 12 sowie Alkylkettenreste
mit 10 bis 17 Kohlenstoffeinheiten aufweisen. Fettalkoholpoly
ethylenglycolethern mit wenigen Ethoxylateinheiten werden
dabei bevorzugt in Mischungen mit höher ethoxylierten Fett
alkoholpolyethylenglycolethern eingesetzt. Die im Einzelfall
bevorzugten nichtionischen Tenside sind von den spezifischen
Anforderungen an das Waschmittel abhängig und können jeweils
vom Fachmann anhand routinemäßiger Versuche ermittelt werden.
Neben den Tensiden können die Agglomerate zusätzliche im Stand
der Technik bekannte Additive enthalten. Insbesondere bei Ag
glomeraten mit Alkoholethoxylat bzw. Fettalkoholpolyethylen
glycolether können den erfindungsgemäßen Agglomeraten im Stand
der Technik bekannte Additive zugesetzt werden, wie z. B. Alko
hole wie Ethanol oder Glycerin, Polyethylenglycole oder Hydro
trope wie Na-Cumolsulfonat. Bei den Polyethylenglycolen werden
insbesondere solche verwendet, die niedrige molekulare Massen
aufweisen, insbesondere 200 bis 6000 g/mol. Diese werden in
der Regel vor der Agglomeration mit dem Tensid vermischt und
in Mengen von 0,1 bis 30%, bezogen auf die Tensidmenge, einge
setzt.
Auf die bevorzugten Verfahren zur Herstellung der erfindungs
gemäßen Agglomerate wird nachstehend noch näher eingegangen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfin
dungsgemäßen Agglomerate mindestens 52 Gew.-%, insbesondere
mindestens 55 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 58 Gew.-%
nichtionische Tenside, bezogen auf das Gesamtagglomerat.
Vorzugsweise liegt das Verhältnis von Schichtsilicat zu ge
fällter Kieselsäure, bezogen auf Gew.-% in den erfindungsge
mäßen Agglomeraten, zwischen 2 : 1 und 1 : 2. Nach einer besonders
bevorzugten Ausführungsform liegen das Schichtsilicat und die
gefällte Kieselsäure in etwa den gleichen Mengen, bezogen auf
Gew.-%, vor.
Nach einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsform enthalten die Agglomerate etwa 10 bis 15 Gew.-%
Bentonit, etwa 5 bis 15 Gew.-% Zeolith und etwa 10 bis 30 Gew.-%
gefällte Kieselsäure, bezogen auf das Gesamtagglomerat.
Obwohl die erfindungsgemäßen Agglomerate, wie vorstehend er
wähnt, zusätzlich im Stand der Technik bekannte Additive ent
halten können, bestehen nach einer bevorzugten Ausführungsform
die Agglomerate im wesentlichen aus nichtionischem Tensid,
Schichtsilicat und gefällter Kieselsäure, so dass ein inniger
Kontakt zwischen diesen Komponenten sichergestellt ist. Vor
zugsweise machen die vorstehenden Komponenten mindestens 85 Gew.-%,
insbesondere mindestens 90 Gew.-%, und besonders be
vorzugt etwa 95 Gew.-% der Agglomerate aus.
Nach einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wurde überraschenderweise gefunden, dass die zusätzliche Auf
nahme mindestens eines Zeoliths in die Agglomerate, vorzugs
weise in der Menge zwischen 0,5 und 60 Gew.-%, und insbesonde
re zwischen 5 und 30 Gew.-%, bezogen auf das Trägermaterial,
zu besonders positiven Ergebnissen führt. Es ist bekannt, dass
es nicht ohne weiteres möglich ist, Agglomerate durch Agglome
ration von Zeolith mit nichtionischem Tensid zu erhalten, da
durch die Feinteiligkeit der Zeolithe sich nur schwer Agglomerate
mit üblicher Teilchengröße in zufriedenstellender Aus
beute herstellen lassen.
Es wurde nun überaschenderweise gefunden, dass durch die ge
zielte Kombination von Zeolith mit einem Schichtsilicat gemäß
Komponente (a) von Anspruch 1, einer gefällten Kieselsäure
gemäß Komponente (b) aus Anspruch 1, und einem nichtionischen
Tensid gemäß Komponente (c) aus Anspruch 1, eine wesentlich
bessere Ausbeute an Agglomeraten in der gewünschten Größe er
zielt werden kann. Es wird angenommen, ohne dass die Erfindung
auf diese Annahme beschränkt ist, dass das verwendete Schicht
silicat als eine Art Bindemittel wirkt und durch das Zusammen
spiel der Komponenten eine besonders hohe Absorptionsfähigkeit
für nichtionische Tenside ermöglicht wird, ohne dass dies zu
einer Klebrigkeit der erhaltenen Agglomerate oder zum "Bluten"
führt. Auch scheint Zeolith in gewissem Maße die Funktion der
gefällten Kieselsäure in der vorstehend beschriebenen "stabi
lisierten Kartenhausstruktur" übernehmen zu können.
Erfindungsgemäß können alle handelsüblichen Zeolithe für die
Agglomerate verwendet werden, z. B. Wessalith P®, Wessalith
200® von Degussa, Doucil A24® und Doucil A4® von der Firma
Crosfield, Eijsden, Niederlande.
Die schichtsilicathaltigen Agglomerate können erfindungsgemäß
nach einem Verfahren hergestellt werden, wobei
- a) mindestens ein natürliches oder synthetisches Schichtsili cat, ausgewählt aus der Gruppe der montmorillonithaltigen Tone, insbesondere Bentonit, sowie Attapulgit, Hectorit und/oder Beidellit, in einer Menge von mehr als 10 Gew.-% (Komponente a)
- b) mindestens eine gefällte Kieselsäure in einer Menge von mindestens etwa 12 Gew.-% (Komponente b);
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Trägermaterialien,
- a) mindestens ein nichtionisches Tensid in einer Menge von größer als 50 Gew.-% (Komponente c), bezogen auf das Ge samtagglomerat;
- b) gegebenenfalls ein Zeolith, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 Gew.-% bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmange an Trägermaterialien;
ohne Kompaktierung oder Extrusion intensiv vermischt und
agglomeriert werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird zur intensiven
Vermischung eine mechanische Wirbelschicht erzeugt. Dazu kön
nen allgemein die im Stand der Technik bekannten Intensiv
mischer in chargen(batch)-weisen oder kontinuierlichen Ver
fahren verwendet werden. Wird die Agglomeration chargenweise
durchgeführt, kommen hierzu Chargenmischer von der Firma
Eirich, Hartheim, Loedige-Mischer (z. B. Loedige FKM-Mixer,
Paderborn) oder Drais (Drais Turbomix, Mannheim) in Frage. Bei
kontinuierlicher Prozessführung können typischerweise Mischer
von Loedige, Paderborn (z. B. Loedige-CB-Mischer), von Drais,
Mannheim (z. B. Drais CoriMix), von Ballestra, Mailand, Italien
(z. B. Ballestra Cetemix) oder von Schugi-Leylistad, Nieder
lande (z. B. Schugi Flexomix) eingesetzt werden.
Wird ein kontinuierlicher Prozess verwendet, können auch zwei
Mischer miteinander kombiniert werden, wie z. B. ein Loedige
CB- und ein Loedige KM-Mischer, wobei im zweiten Mischer auch
eine Beschichtung mit einem anorganischen Pulver erfolgen
kann.
Die Herstellung der Agglomerate erfolgt vorzugsweise in einem
Intensivmischer durch Vermischen der oben angeführten Träger
materialien mit dem Tensid. In vielen Fällen wird es bevorzugt,
die Trägermaterialien (Komponente a, b, und gegebenen
falls d) vorab intensiv zu vermischen. Das Tensid oder die
Tensidmischung, die optional mit weiteren Zusätzen versehen
ist, kann im reinen Zustand oder mit Wasser vermischt zuge
setzt werden. Bevorzugt werden dabei Wassergehalte zwischen 0
und etwa 50% eingestellt. Besonders bevorzugt sind Wasser
gehalte zwischen 0 und etwa 20%. Die Verwendung der reinen
Tenside zur Agglomeration hat dabei den Vorteil, dass die
resultierenden Agglomerate nicht getrocknet werden müssen.
Dies gilt auch für Tensid-Wassermischungen, die Wassergehalte
aufweisen, die denen der fertigen Waschpulver oder Wasch
pulverformlinge entsprechen.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt in
einem zweiten Mischer eine Beschichtung (Coating) der Agglo
meratteilchen, wobei die Struktur der Teilchen erhalten
bleibt.
Erfindungsgemäß werden zur Beschichtung der Agglomeratteilchen
Zeolith, Bentonit, Talk oder Titandioxidpulver verwendet.
Falls die erfindungsgemäßen Agglomerate bereits zeolithhaltig
sind, kann die Beschichtung auch entfallen, sofern ein genü
gender Weißgrad der Agglomeratteilchen gegeben und eine
weitere Verminderung der Klebrigkeit nicht erforderlich ist.
Vorzugsweise erfolgt gemäß der vorliegenden Erfindung keine
Zerkleinerung der Agglomeratteilchen.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft
schichtmineralhaltige Agglomerate mit nichtionischen Tensiden,
die nach dem vorstehenden Verfahren erhältlich sind.
Erfindungsgemäß werden die Agglomerate als Zusätze zu Wasch
mitteln verwendet. Hierbei ist besonders vorteilhaft, dass
durch den sehr hohen Gehalt an nichtionischen Tensiden nur
recht geringe Mengen der Waschmittelzusammensetzung zugesetzt
werden müssen. Dadurch ist auch der vorstehend erwähnte Gel
effekt auf die zugesetzten Agglomerate beschränkt und aufgrund
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung der Agglomerate recht
gering. Die zugesetzten Agglomerate erfüllen dabei sowohl die
Funktion der Bereitstellung eines ausreichenden Gehaltes an
nichtionischen Tensiden als auch der Erhöhung des Weichgriffes
der Wäsche.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein
Waschmittel bzw. einen Waschmittelzusatz, das bzw. der die
erfindungsgemäßen Agglomerate enthält.
Nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform kön
nen die Agglomerate in Waschmitteln verwendet werden, die in
Tablettenform vorliegen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher er
läutert, die nur zur Veranschaulichung dienen und die Erfin
dung in keiner Weise beschränken sollen.
Zur Herstellung der in folgenden Beispielen diskutierten Ag
glomerate wurde, falls nicht anders angegeben, ein Eirich
Intensivmischer R02E eingesetzt. Dabei wurde die niedrige Ein
stellung (Stufe 1) für die Umdrehungsgeschwindigkeit des Tel
lers sowie die maximale Umdrehungsgeschwindigkeit für den
Wirbler gewählt. Die Agglomerationsparameter wurden, wenn
nicht anders angegeben, im folgenden jeweils so gewählt, dass
mehr als 50% der Agglomerate in einem Teilchengrößenbereich
von 0,2-1,2 mm lagen. Die mittlere Teilchengröße kann wie
nach dem Stand der Technik bekannt durch routinemäßige Wahl
der Herstellungsparameter modifiziert werden. Die Agglomerate
wurden, sofern angegeben, mit anorganischen Pulvern wie z. B.
Talk oder Zeolithen beschichtet (gecoated). Dazu wurden fol
gende Verfahren eingesetzt: In einer ersten Variante wurde das
Material in eine Plastiktüte überführt, das anorganische Pul
ver wurde hinzugefügt und etwa 2 Minuten durchgeschüttelt. In
einer weiteren Variante wurde die Beschichtung (das Coating)
im Eirichmischer durchgeführt. Dazu wurde nach der Agglomera
tion das anorganische Pulver zum Beschichten hinzugefügt und
dann die Agglomerat/Pulvermischung nochmals 2 Minuten ver
mischt. Die weiteren Ergebnisse waren vergleichbar.
Zur Bestimmung des Auflöseverhaltens der Tenside als Funktion
der Zeit wurde die Messung der Oberflächenspannung der Lösung
der Agglomerate herangezogen. Die Messung der Oberflächenspan
nung als Funktion der Zeit erfolgte nach der Blasendruckmetho
de mit einem Online-Tensiometer, SITA-Online F10. Zur Aufnahme
der Messkurven wurde mit einer Blasenfrequenz von 1 Hz gear
beitet. Für die Messungen wurden standardisierte Proben von
Teilchengrößen zwischen 0,2 und 1,2 mm verwendet. Es wurden
Proben von 1 g eingesetzt, in 200 ml destilliertes Wasser ge
geben und mit einem Rührfisch einer Länge von 1,5 cm wurde mit
einer Frequenz von 150 Umdrehungen gerührt. Die Oberflächen
spannung kann bei dieser Messung als Maß für die Tensidfrei
setzung dienen. Als Vergleich wurde das im folgenden am meis
ten verwendete Tensid Genapol OA 070 in einer Konzentration
von 0.5 g/l eingesetzt. Eine solche Lösung wies unter den sel
ben Messbedingungen eine Oberfächenspannung von 30-32 mN/m
auf.
Die Schüttdichte (das Schüttgewicht) wurde in den nachstehen
den Beispielen bestimmt, indem 100 g der Agglomerate in eine
1.000 ml-Dose eingefüllt und ca. 30 Sekunden geschüttelt wurden.
Der Messzylinder wird leer auf 10 mg gewogen. Darauf wird der
Pulvertrichter mit Stativ und Klemme über die Öffnung des Zy
linders befestigt. Nach Ingangsetzung der Stoppuhr wird der
Messzylinder innerhalb von 15 Sekunden mit den Agglomeraten
gefüllt. Mit dem Spatel wird laufend Füllgut nachgeschüttet,
so dass der Messzylinder immer leicht überstehend gefüllt ist.
Nach 2 Minuten wird mit dem Spatel der Überstand abgestreift,
wobei darauf zu achten ist, dass keine Presskräfte das Mate
rial im Zylinder verdichten. Der gefüllte Messzylinder wird
abgepinselt und gewogen.
Die Schüttdichte wird in g/l angegeben. Allgemein ermöglichen
die erhaltenen Schüttdichten von mehr als 600 g/l insbesondere
von mehr als 650 g/l auch eine Verwendung der erfindungsge
mäßen Agglomerate in gängigen Kompaktwaschmitteln.
Hierzu wurden die entsprechenden Pulver im Eirich-Mischer vor
gelegt und durch langsame Zugabe des Tensids agglomeriert. Als
Komponente a) wurde ein alkalisch aktivierter Bentonit der
Firma Süd-Chemie (EX0255), als Komponente b) die Fällungs
kieselsäure Sipernat 50, erhältlich von der Firma Degussa,
Frankfurt, und als Komponente c) das nichtionische Tensid
Imbentin-C/135/070 der Firma Kolb eingesetzt. Als Vergleichs
beispiel wurden auch der reine Bentonit sowie die reine Fäl
lungskieselsäure mit dem nichtionischen Tensid agglomeriert.
In allen Fällen wurde soviel Tensid zugegeben, dass noch rie
selfähige Agglomerate erhalten wurden. Der Tensidgehalt der
hergestellten Agglomerate ist in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Zur Erhöhung des Weißgrades können diese mit 10%
Wessalith P beschichtet werden.
Die vorstehenden Ergebnisse sind in Abb. 1 graphisch
wiedergegeben:
Die in Abb. 1 eingezeichnete Gerade zeigt zum Vergleich
den Verlauf, den man bei einem idealen Mischungsverhalten der
Trägermaterialien bezüglich des Bindevermögens für nicht
ionische Tenside erwarten würde. Wie aus Tabelle 1 und
Abb. 1 ersichtlich ist, nimmt der Gehalt der Agglomerate an
nichtionischen Tensiden bei Gehalten ab etwa 12% Fällungskie
selsäure, bezogen auf die Gesamtmenge an Trägermaterialien,
deutlich überproportional zu, wenn man einen Teil des Bento
nits durch die Fällungskieselsäure ersetzt.
Für die vorstehenden Agglomerate wurde die Geschwindigkeit der
Tensidfreisetzung durch Messung der Grenzflächenspannung als
Funktion der Rührdauer anhand der vorstehend beschriebenen Me
thode ermittelt.
Es zeigte sich, dass bei den Mischungen gemäß Tabelle 1 durch
die Zugabe der gefällten Kieselsäure zum Bentonit die Tensid
freisetzung verbessert wurde. Dieser Effekt war bei den erfin
dungsgemäßen Kieselsäuregehalten ab etwa 12 Gew.-% bezogen auf
die Trägermaterialien besonders signifikant, was sich durch
eine erhebliche Absenkung der Grenzflächenspannung zeigte.
Analog zum vorstehenden Beispiel 1 wurden Mischungen aus Si
pernat 22 (von der Firma Degussa, Frankfurt) mit dem Bentonit
EX 0255 der Firma Süd-Chemie AG (Natrium-Bentonit mit hohem
Quellvermögen) untersucht. Die resultierenden Agglomerate
wurden für die weiteren Untersuchungen mit 10% Wessalith P
(Zeolith) beschichtet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle 2 angegeben.
Die Ergebnisse aus Tabelle 2 sind in der nachstehenden
Abb. 2 graphisch wiedergegeben:
Wie in Beispiel 1 zeigte sich bei Verwendung von mehr als etwa
12 Gew.-% gefällter Kieselsäure eine überproportionale Zunahme
der Tensidaufnahmefähigkeit. Genauso zeigte die Untersuchung
der Tensidfreisetzung aus den in Tabelle 2 angegebenen Agglo
meraten vergleichbare Ergebnisse wie in Beispiel 1 angegeben.
Die vorstehenden Daten zeigen auch, dass sich durch Ersatz der
Hälfte des Bentonits durch die Fällungskieselsäure Agglomerate
mit einem nur um etwa ein Prozent geringeren Tensid-Gehalt im
Vergleich zur reinen Fällungskieselsäure herstellen lassen.
Die gute Agglomeration dieser Systeme dokumentierte sich auch
in der Größenverteilung der Agglomerate. So konnten bei einem
Trägermaterial aus 50% Sipernat 22 und 50% EX 0255 nach dem
Beschichten mit Zeolith Agglomerate erhalten werden, von denen
über 80% in einem Größenbereich zwischen 0,2 und 1,2 mm lag.
Der Feinanteil (Agglomerate mit Größen kleiner 0,2 mm) lag bei
diesem System nach Optimierung der Herstellparameter unter 5%.
Das Schüttgewicht dieser Agglomerate lag bei 650 g/l.
Analoge Agglomerate konnten auch mit Mischungen aus Laundrosil
DGA, einem mit Soda aktivierten Bentonit, erhältlich von der
Firma Süd-Chemie AG, und anderen gefällten Kieselsäuren her
gestellt werden. Auch in diesen Fällen wurden die Agglomerate
mit 10% Wessalith P beschichtet. In der folgenden Tabelle 3
sind die Zusammensetzung und das Schüttgewicht der Agglomerate
aufgelistet, die auf Größen von 0,2-1,2 mm abgesiebt wurden:
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, können auch durch den
Einsatz weiterer gefällter Kieselsäuren in den erfindungsge
mäßen Agglomeraten rieselfähige Granulate mit sehr hohen Ge
halten an nichtionischen Tensiden hergestellt werden. Der wie
vorstehend in Beispiel 1 angegebene Tensidfreisetzungtest er
gab eine sehr rasche Freisetzung der nichtionischen Tenside
aus den in der vorstehenden Tabelle 3 angegebenen erfindungs
gemäßen Agglomeraten.
Um die Vorteile des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
durch Agglomeration in einem Intensivmischer zu dokumentieren,
wurde diese im Vergleich zu einer Kompaktierung oder Extrusion
nach dem Stand der Technik untersucht.
Die Agglomeration wurde mit dem oben erläuterten Eirich-R02E-
Mischer durchgeführt. 200 g Sipernat 22 wurden hierzu mit 200 g
Laundrosil DGA im Eirich-Mischer vorgelegt und nach inten
sivem Vermischen wurde das Pulver mit Genapol OA 070 agglo
meriert. Dabei wurden Agglomerate mit einem Gehalt von 59%
Genapol OA 070 erhalten. Diese können optional mit 10% Wessa
lith P (Zeolith) beschichtet werden, indem die entsprechende
Menge an Zeolith zu den Agglomeraten zugegeben wird und die
Mischung nochmals vermengt wird. Der Prozess kann so optimiert
werden, dass maximal 20% der Agglomerate größer als 2 mm und
maximal 20% der Agglomerate kleiner als 0,5 mm sind.
Nach der wie vorstehend beschrieben durchgeführten Intensiv
vermischung der obigen Zusammensetzung in einem Eirich-R15-
Mischer und der Zugabe von 10% Zeolith A wurde zur Extrusion
eine Granulierpresse Typ Kahl 38/604 K der Firma Amandus Kahl,
Hamburg, eingesetzt.
Es wurde ein Durchsatz von 2 t/h getestet. Dabei zeigte sich,
dass das eingesetzte Material zu trocken für eine Extrusion
war und bei Raumtemperatur nicht extrudiert bzw. durch die
Düsen der Granulierpresse gedrückt werden konnte. Dies könnte
durch eine Zugabe von Wasser umgangen werden, was sich jedoch
nachteilig auf die Produkteigenschaften auswirkt, da entweder
eine nachfolgende Trocknung erforderlich ist oder das zugefüg
te Wasser zusätzlich mit dem Produkt transportiert werden
muss, wodurch die Transportkosten des Endproduktes steigen.
Mit einiger Mühe konnten lediglich Granulate erhalten werden,
die eine Zylinderform mit einer Länge von 2 mm und einem
Durchmesser von 2 bis 3 mm aufwiesen.
Die vor der Zugabe zu einem Waschpulver erforderliche Zerklei
nerung konnte nach dem Verpressen am Extruder nicht durchge
führt werden, da die Messer verklebten und die Anläge in sehr
kurzen Abständen gereinigt werden musste. Die wenigen erhal
tenen Granulatteilchen wiesen auch eine langsamere Tensidfrei
setzung als die erfindungsgemäß hergestellten Agglomerate auf.
Für die Kompaktierung wurde das gleiche Material eingesetzt,
das auch für die vorstehend beschriebene Extrusion verwendet
wurde. Es wurde ein Kompaktor der Firma Sahut Conreur S. A.
(Raismes-Frankreich) verwendet, der mit Zylindern einer Länge
von 600 mm und einem Durchmesser von 145 mm ausgerüstet war.
Der Kompaktor wurde mit 8 Umdrehungen pro Minute und Drücken
von 2,5-5 t/cm gefahren. Der Abstand der beiden Zylinder
betrug 2 mm. Die Leistungsaufnahme des Kompaktors betrug 26 kW.
Es wurde mit einem Durchsatz von 2,7 t/h gearbeitet.
Es zeigte sich dabei, dass das nichtionische Tensid teilweise
aus dem Rohmaterial herausgepresst wurde. Dies führte zu einer
Verklebung der Walzen. Das resultierende Endprodukt ließ sich
aus diesem Grund nur sehr schwer zerkleinern und absieben und
zeigte eine erhebliche Klebrigkeit.
Zusammenfassend zeigte sich, dass die erfindungsgemäß herge
stellten Agglomerate gegenüber extrudierten oder kompaktierten
Materialien vorteilhafte Eigenschaften in Bezug auf Tensidauf
nahme, geringe Klebrigkeit und schnelle Tensidfreisetzung
zeigten. Ausserdem ließen sich mit hohen Ausbeuten Teilchen
größen von etwa 0,4 bis 2 mm Teilchendurchmesser erhalten, wie
sie in der Waschmittelindustrie üblich sind. Zudem ist das zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Agglomerate eingesetzte Ver
fahren weniger zeit- und kostenintensiv.
Es zeigte sich auch, dass durch die hohe Druckaufwendung bei
der Kompaktierung und Extrusion ein Teil des Tensid wieder aus
der Struktur herausgepresst wurde, wodurch die vorteilhaften
Eigenschaften der Agglomerate wieder verloren gehen. Um dies
zu verhindern, müssten zusätzliche Pulverkomponenten hinzu
gefügt werden, wodurch jedoch wiederum der Gehalt an nicht
ionischen Tensiden verringert würde und Komponenten eingeführt
würden, die keinen positiven Einfluss auf die Wascheigenschaf
ten haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit wesentlich effizien
ter, kostengünstiger und kommt mit wesentlich geringerem
Maschineneinsatz aus, als dies bei einer Extrusion oder Kom
paktierung der Fall ist, zumal bei den letztgenannten Herstel
lungsverfahren im allgemeinen noch eine anschließende Zerklei
nerung der extrudierten oder kompaktierten Produkte erforder
lich ist.
Um das nachträgliche "Bluten" der Agglomerate zu untersuchen,
wurde die Lagerstabilität wie folgt untersucht:
Eine Probe aus Beispiel 2 mit einem Trägermaterial basierend
auf Sipernat 22 und EX0255 im Verhältnis 1 : 1, welche zur Erhö
hung des Weißgrades mit 10% Wessalith P beschichtet worden
war, wurde einem 3-tägigen Lagertest bei 40°C in einem Tro
ckenschrank der Marke Heraeus unterworfen. Nach dem Lagertest
wurde eine Siebanalyse in 0,2 mm Schritten durchgeführt. Zum
Vergleich wurde ein Teil der entsprechenden Agglomerate einer
Siebanalyse unterworfen, ohne sie bei 40°C zu lagern. Wie im
folgenden gezeigt ist, sind die Agglomerate unter solchen La
gerbedingungen stabil. Eine Verklumpung konnte nicht nachge
wiesen werden, da die Siebanalysen der bei Raumtemperatur ge
lagerten und der bei 40°C gelagerten Proben innerhalb des
Messfehlers und geringer Abweichungen bedingt durch die Pro
bennahmen identisch ist.
In diesem Beispiel wurde untersucht, ob die Herstellung von
Agglomeraten mit ähnlich hohem Tensidgehalt auch unter Verwen
dung von Fettsäuremethylesterethoxylat möglich ist. Hierzu
wurden 400 g eines Gemisches aus Laundrosil DGA und Sipernat
22 im Verhältnis 1 : 1 in einem Eirich-Mischer vorgelegt mit dem
nichtionischen Tensid Genagen 24 MEE 080 (Clariant, Frankfurt)
durch langsame Zugabe des Tensids agglomeriert. Es konnten
Agglomerate mit einem Tensidgehalt von 58% erhalten werden.
Diese wiesen nach einer Beschichtung mit 10% Wessalith P und
einem Absieben auf Teilchengrößen von 0,2-1,2 mm ein Schütt
gewicht von 700 g/l auf. Auch diese Agglomerate zeigen in dem
oben dargestellten Test (Messung der Oberflächenspannung als
Funktion der Rührdauer mit 1 g Granulat) eine schnelle Frei
setzung des nichtionischen Tensids. Bereits nach 70 sec Rühr
dauer werden Oberflächenspannungswerte von 30-35 mN/m
erzielt.
Um den Einfluss einer vorherigen Aktivierung des eingesetzten
Bentonits zu untersuchen, wurde anstelle des in den vorstehen
den Beispielen 1 und 2 eingesetzten Bentonits EX0255 der ent
sprechende nichtaktivierte Bentonit EX0276 eingesetzt. Die
Herstellung der Agglomerate wurde wie in Beispiel 1 beschrie
ben durchgeführt, wobei der jeweilige Bentonit im Verhältnis
von 1 : 1, bezogen auf Gew.-%, mit der Fällungskieselsäure Si
pernat 22 verwendet wurde. Es zeigte sich, dass bei Verwendung
des nichtaktivierten Bentonits EX0276 ein Tensidgehalt von 54%
erreicht wurde, wogegen bei Verwendung des entsprechenden ak
tivierten Bentonits EX0255 ein deutlich höherer Tensidgehalt
von 61% erreicht wurde. Dies belegt den positiven Einfluss
einer Aktivierung des eingesetzten Schichtsilicats.
Es wurden Agglomerate wie in Beispiel 1 beschrieben herge
stellt, wobei anstelle des Bentonits EX0255 der Hectorit Opti
gel SH, erhältlich von der Firma Süd-Chemie AG, eingesetzt
wurde. Auch hier zeigte sich, dass ab einem Gehalt von etwa 12 Gew.-%
gefällter Kieselsäure eine überproportionale Zunahme
der Tensidaufnahmefähigkeit zu beobachten war. Es konnte bei
einem Verhältnis von Hectorit: gefällter Kieselsäure = 1 : 1
ein Tensidgehalt von 58% erzielt werden.
Unter Verwendung von Laundrosil DGA (Süd-Chemie AG) als
Schichtmineralkomponente, Wessalith P (Degussa) als Zeolith
komponente und Sipernat 22 (Degussa) als gefällter Kieselsäure
wurden gemäß Beispiel 1 Agglomerate hergestellt, die die vor
stehenden Komponenten in den in der nachstehenden Tabelle 4
angegebenen Verhältnissen enthielten.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass gegenüber Beispiel 7
(bzw. Beispiel 3) durch Ersatz eines Teils der gefällten Kie
selsäure durch Zeolith der maximale Gehalt an nichtionischem
Tensid nur geringfügig (um 2%) verringert wird, obwohl der
reine Zeolith (Wessalith P) nur ein Tensidaufnahmevermögen von
etwa 30% hat. Offensichtlich kann hier der Zeolith die gefäll
te Kieselsäure funktionell in der stabilisierten "Kartenhaus
struktur" der erfindungsgemäßen Agglomerate ersetzen.
Claims (20)
1. Schichtsilicathaltige Agglomerate mit nichtionischen Tensi
den als Waschmittelzusatz, enthaltend
- a) mindestens ein natürliches oder synthetisches Schichtsili cat, ausgewählt aus der Gruppe der montmorillonithaltigen Tone, insbesondere Bentonit, sowie Attapulgit, Hectorit und/oder Beidellit in einer Menge von mehr als 10 Gew.-% (Komponente a),
- b) mindestens eine gefällte Kieselsäure, in einer Menge von mindestens etwa 12 Gew.-% (Komponente b),
- a) mindestens ein nichtionisches Tensid, in einer Menge von < 50 Gew.-% (Komponente c) bezogen auf das gesamte Agglo merat.
2. Agglomerate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
diese mindestens 52 Gew.-%, insbesondere mindestens 55 Gew.-%
an nichtionischem Tensid enthalten.
3. Agglomerate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass diese bis zu 75 Gew.-%, und insbesondere bis zu 80 Gew.-%,
an nichtionischem Tensid enthalten.
4. Agglomerate nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass diese einen Gehalt von mindestens 15 Gew.-%,
insbesondere mindestens 20 Gew.-% gefällter Kieselsäu
re, bezogen auf die Gesamtmenge an Trägermaterialien, aufweisen.
5. Agglomerate nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Schichtsilicat zu ge
fällter Kieselsäure, bezogen auf Gewichtsprozente, zwischen
1 : 20 und 20 : 1, vorzugsweise zwischen 2 : 1 und 1 : 2, insbesondere
bei etwa 1 : 1 liegt.
6. Agglomerate nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Komponenten a) bis c) mindestens 85 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens 90 Gew.-%, und besonders be
vorzugt mindestens 95 Gew.-% der Agglomerate ausmachen.
7. Agglomerate nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass zusätzlich mindestens ein Zeolith (Kompo
nente d), vorzugsweise in einer Menge zwischen 0,5 und 60 Gew.-%,
insbesondere zwischen 5 und 30 Gew.-% bezogen auf die
Trägermaterialien enthalten ist.
8. Agglomerate nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass etwa 10 bis 50 Gew.-% Bentonit, etwa 5
bis 40 Gew.-% Zeolith und etwa 10 bis 50 Gew.-% gefällte Kie
selsäure enthalten sind.
9. Agglomerate nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Komponenten a) bis d) mindestens 85 Gew.-%, vorzugs
weise mindestens 90 Gew.-%, und besonders bevorzugt mindestens
95 Gew.-% der Agglomerate ausmachen.
10. Verfahren zur Herstellung schichtsilicathaltiger Agglome
rate mit nichtionischem Tensid, wobei
- a) mindestens ein natürliches oder synthetisches Schichtsili licat, ausgewählt aus der Gruppe der montmorillonithaltigen Tone, insbesondere Bentonit, sowie Attapulgit, Hectorit und/oder Beidellit, in einer Menge von mehr als 10 Gew.-% (Komponente a);
- b) mindestens eine gefällte Kieselsäure, in einer Menge von mindestens etwa 12 Gew.-% (Komponente b);
- a) mindestens ein nichtionisches Tensid, in einer Menge von < 50 Gew.-% (Komponente c), bezogen auf das gesamte Agglo merat;
- b) gegebenenfalls mindestens ein Zeolith, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Trägermaterialien,
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
mehr als 60%, insbesondere mehr als 80% der Teilchen einen
Teilchendurchmesser zwischen 0,1 und 3 mm, insbesondere zwi
schen 0,2 und 2 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 1,4 mm
aufweisen.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, dass die intensive Vermischung und Agglomeration in einer
mechanisch erzeugten Wirbelschicht erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, dass es sich bei der Vorrichtung zur intensiven
Vermischung um einen kontinuierlich oder diskontinuierlich be
triebenen Intensivmischer handelt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, dass in einem zweiten Mischer eine Beschichtung
(Coating) der Aggomeratteilchen erfolgt, wobei die Teilchen
erhalten bleiben.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, dass zur Beschichtung Zeolith, Bentonit, Talk
oder Titandioxidpulver verwendet werden.
16. Schichtmineralhaltige Agglomerate mit nichtionischen Ten
siden, erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche
10 bis 15.
17. Verwendung der schichtmineralhaltigen Agglomerate mit
nichtionischen Tensiden gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 in
einem Waschmittel.
18. Verwendung gemäß Anspruch 17, wobei die schichtmineralhal
tigen Agglomerate in einer Menge von 0,5 bis 60 Gew.-%, insbe
sondere 1 bis 40 Gew.-%, und besonders bevorzugt 5 bis 25 Gew.-%,
in dem Waschmittel verwendet werden.
19. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 17 und 18, gekenn
zeichnet dadurch, dass das Waschmittel in Tablettenform vor
liegt.
20. Waschmittel bzw. Waschmittelzusatz, enthaltend die Agglo
merate gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
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