-
Die
Erfindung betrifft eine Fluidpistole nach dem Oberbegriff des einzigen
Patentanspruchs, deren Lauf als ein Dosierrohr zum bemessenen Austrag von
fließfähigen Schaumbildner-Stoffen
und zur Montage an einem Pistolenkörper ausgebildet ist, der ein
Anschlussorgan für
eine Fluidquelle, insbesondere ein Reservoir für den Schaumbildner-Stoff,
ein dem Anschlussorgan nachgeordneten Schließ- und Öffnungsmechanismus für das Dosierrohr
und einen Adapter aufweist, der zur lösbaren Halterung des Dosierrohres
ausgebildet ist.
-
Derartige
Fluidpistolen mit derartigen Dosierrohren sind bekannt und werden
beispielsweise vom Anmelder unter der Typenbezeichnung „NBS-PP„ vertrieben.
Das lange, dünne
Dosierrohr ist aus Metall gefertigt und vergrößert deshalb nicht unerheblich das
Gesamtgewicht der Fluidpistole, was den Handhabungskomfort vermindert.
Im praktischen Einsatz, der bei der Bildung von Schaum- und Dichtstoffen
in der Regel unter rauhen Umgebungsbedingungen stattfindet, ist
das Dosierrohr oft mechanischen Einwirkungen, insbesondere Stößen oder
Biegemomenten, ausgesetzt, die zu einem Verbiegen des Rohres führen können. Der
Ersatz des bekannten Dosierrohres durch ein gleichartiges ist aufgrund
der Herstellung aus Metall relativ teuer; dazu trägt auch
die Verwendung eines einschraubbaren Abschlußteils mit Austrittsöffnung bei,
das als separat hergestelltes Stück
in das freie Ende des Metall-Dosierrohres eingeschraubt ist. Um
die Austrittsöffnung
zu verschließen,
ist über
den Pistolenabzug eine Absperr-Ventilnadel
axial innerhalb des Dosierrohres bis hin zum einschraubbaren Abschlußteil bewegbar
und dort an der Austrittsöffnung
in Anschlag bringbar, um letztere abzusperren. Wird im rauhen Praxiseinsatz
das Dosierrohr verbogen, verbiegt sich gleichzeitig die Ventilnadel
mit, so dass auch diese zu ersetzen ist. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, dass das Metall-Dosierrohr sich in seiner Länge vielfach
nicht an unterschiedliche Einsatzbedingungen anpassen lässt. Ferner
ist für
den Benutzer nicht erkennbar, ob sich innerhalb des Dosierrohres,
meist am freien Ende bzw. an der Spitze mit dem einschraubbaren
Abschlußteil,
gehärteter
Schaumstoff befindet, welcher das Dosierrohr und die Austrittsöffnung verstopft.
-
Aus
DE 44 35 194 A1 ist
ein Ausgabeventil zum Auftragen von Flüssigkeiten hoher Viskosität bekannt,
bei dem das Dosierrohr nur über
einen Adapter vor denjenigen Teil des Pistolenkörpers geschraubt werden kann,
in den die Flüssigkeitszufuhr quer
zur Längsachse
der Pistole mündet.
In diesen Adapter ist beim Anschluss des Dosierrohres ein umkehrbarer
Ventilsitz für
eine Ventilnadel eingelegt, die über
eine manuelle Auslösung
mittels Druckluft bewegbar ist. Dieser gesonderte Ventilsitz verteuert Herstellung
und Montage des Ausgabeventiles.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Benutzer von Fluidpistolen
mit Dosierrohren (sog. „Dosierpistolen„) eine
dahingehend verbesserte Ausführung
zur Verfügung
zu stellen, dass die Wartbarkeit und Reparatur erleichtert und verbilligt ist.
Ferner soll die Handhabungsbequemlichkeit und die Anwendungsflexibilität erhöht sein.
Diese Aufgabe wird durch eine Fluidpistole gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
-
Zur
Lösung
der genannten Aufgabe wird bei einer Fluidpistole mit den eingangs
genannten Merkmalen erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Adapter
eine mit dem Inneren des Dosierrohres kommunizierende Ausgangsöffnung aufweist,
an und mit welcher der Schließ-
und Öffnungsmechanismus
endet sowie in Wirkungsverbindung steht. Durch letzteres Merkmal
lässt sich
der Austrag beispielsweise von fließfähigen Schaumbildnerstoffen
durch Verschließen
bzw. Öffnen
der Ausgangsöffnung
bereits am Adapter steuern. Damit wird der Vorteil erzielt, dass
eine in das Dosierrohr hineinverlängerte Absperr-Ventilnadel
wie beim Stand der Technik nicht mehr notwendig ist. Dies führt zu einer
erheblichen Verbilligung der Herstellung des Dosierrohrs und darüber hinaus
zu einer erheblichen Vereinfachung des Austausches des Dosierrohrs,
wenn dieses beschädigt,
verstopft oder sonstwie abgenutzt ist. Insgesamt lässt sich
mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen die
Funktionssicherheit und -zuverlässigkeit
deutlich erhöhen.
Es wird von dem bisher beim Stand der Technik bekannten Weg abgegangen,
den Fluidstoff-Austritt durch eine das gesamte Dosierrohr durchsetzende
und deshalb besonders lange Ventilnadel und eine Austrittsöffnung am
freien Ende des Dosierrohr zu steuern. Vielmehr wird die Austritts-Steuerung
mittels des Schließ-
und Öffnungsmechanismus,
der in der Regel einen Pistolen-Abzug umfasst,
gleich an einer im Adapter ausgebildeten Ausgangsöffnung vorgenommen.
Von dieser Funktion ist das Dosierrohr erfindungsgemäß entlastet.
-
Der
Schließ-
und Öffnungsmechanismus umfasst
einen an die Adapter-Ausgangsöffnung angepassten
Absperrkörper,
der als Ventilnadel ausgebildet sein kann, allerdings im Vergleich
zum Stand der Technik mit erheblich verkürzter Länge. Mittels- des genannten,
manuell betätigten
Pistolenabzugs lässt
sich dann die (verkürzte)
Absperr-Ventilnadel von und gegen die Adapter-Ausgangsöffnung bewegen,
um diese freizugeben bzw. zu verschließen.
-
Die
Ausgangsöffnung
ist als axiale Bohrung in einer dem Dosierrohr zugewandten Stirnwandung, des
Adapters ausgebildet. Dabei ist die Weite der Bohrung derart begrenzt,
dass die Ventilnadel nicht durchtreten kann, sondern bei entsprechender
Betätigung
des Pistolenabzugs an der Begrenzungskante der Bohrung zu dessen
Absperrung anschlägt.
Damit wird der Vorteil erzielt, dass herkömmliche, bereits bekannte Dosierrohre
mit dem Adapter kompatibel sein können bzw. mit der erfindungsgemäß ausgebildeten
Fluidpistole verwendbar sind, allerdings mit dem Unterschied, dass
sie nicht mehr von einer langgestreckten Ventilnadel durchsetzt
werden.
-
Zur
Erhöhung
der Anwendungsvielfalt im Hinblick auf den Einsatz unterschiedlicher
Dosierrohre wird das Adaptermodul der Fluidpistole um ein separat
gefertigtes Zwischenglied erweitert, das zum Einfügen zwischen
Pistolenkörper
und Dosierrohr ausgebildet ist. Vorzugsweise ist es lösbar, beispielsweise
mittels Schraubgewinde, einfügbar.
Diese können
jeweils komplementären
Schraubgewinden am Pistolenkörper
und am Dosierrohr zugeordnet sein.
-
Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungswegs
der Erfindung im Vergleich zu einem vorbekanntem Stand der Technik
sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
-
1 in
einer auseinandergezogen dargestellten Längsansicht (Explosionsdarstellung)
eine vorbekannte Fluidpistole mit Dosierrohr
-
2 eine
erfindungsgemäß abgewandelte Fluidpistole
mit Dosierrohr in Längsansicht
-
3 in
auseinandergezogen dargestellter Längsansicht den erfindungsgemäßen Adapter
und einen Abschnitt des Dosierrohres, letzteres in axialer geschnittener
Ansicht.
-
Nach 1 erstreckt
sich eine langgezogene Ventilnadel 1 durch die vorbekannte
Fluidpistole sowie das zugehörige
Dosierrohr 6 oder 7. Innerhalb des Pistolenkörpers 13 ist
die Ventilnadel 1 über
eine Feder 2 gegen einen Kugelkörper 3 mit Schraubendteil 4 abgestützt und
axial beweglich. Je nachdem, wie tief das Schraubendteil 4 in
den Pistolenkörper 13 eingeschraubt
wird, wird die Feder 2 stärker oder schwächer vorgespannt.
Mit entsprechend stärkerem oder
schwächerem
Anschlagdruck stößt dann
die vordere Spitze der Ventilnadel 1 auf eine Umfangsbegrenzung
der vorderen Pistolen-Austrittsöffnung,
die in einem stirnseitigem Einschraubteil 5 ausgebildet ist,
das sich in das freie vordere Ende oder die Spitze des Dosierrohres 6 oder 7 einschrauben
lässt.
Letzteres wird im zusammengebauten Zustand von der Ventilnadel 1 vollständig durchsetzt.
Das in 1 obere Dosierrohr 6 ist einstückig ausgeführt, während das
unmittelbar darunter gezeichnete aus zwei teleskopartig ineinander
schraubbaren Teilen besteht. Letzteres kann zur Anpassung der Länge des Dosierrohres
an spezifische Anwendungsbedingungen nützlich sein. Für einen
(nicht gezeichneten) Vorratsbehälter
für fließfähige, mit
der Pistole auszutragende Stoffe ist ein Pistolen-Anschlußorgan 8, 9, 10, 11, 12 vorgesehen,
das sich auf einen schräg
abstehenden Zweig 13a eines Verzweigungsglieds 13b des
Pistolenkörpers 13 einschrauben
lässt.
Dies erfolgt über
einen Einschraubgriff 8, einen O-Dichtungsring 9,
eine Ventilkugel 10, eine Ventilfeder 11 und einen
Ventilsitz 12, die in der genannten Reihenfolge durch Einschrauben
des Einschraubgriffs 8 innerhalb des Schrägzweigs 13a des
Verzweigungsglieds 13b festgelegt werden. Den zweiten Zweig
des Verzweigungsglieds 13b bildet ein Adapterteil 13c, das
an seinem dem Pistolenkörper 13 abgewandten Ausgang
ein (nicht gezeichnetes) Innengewinde für den diesem zugeordneten Gewindestutzen 13d des Dosierrohres 6 oder 7 aufweist.
Am entgegengesetzten Ende ist eine Ringscheibe 14 vorgesehen,
die mittels einer Hohlschraube 15 an die dem Pistolenkörper 13 zugewandte
Stirnseite des Verzweigungsglieds 13b geklemmt ist. Die
Hohlschraube 15 und anschließend das Verzweigungsglied 13b sind
von der Ventilnadel 1 durchsetzt, die sich durch das Dosierrohr 6 oder 7 bis
hin zum abschließenden
Einschraubteil 5 mit Austrittsöffnung erstreckt. Die Ventilnadel 1 wird
von einem Abzugshebel 16 gegen die Kraft der Feder 2 bewegt.
Dieser ist über
einen mittels Befestigungsteilring 17 fixierten Achsbolzen 18 am
Pistolenkörper 13 angelenkt.
Dem manuellen Ergreifen der Fluidpistole dient ein Befestigungsschaft 19,
der mit einem Außengewinde
am Ende in einen Einschraubansatz 19a des Pistolenkörpers 13 in
Eingriff bringbar ist. Der Befestigungsschaft 19 wird von einem
Griffgehäuse 20 umgeben,
das vom Befestigungsschaft 19 durchsetzt wird. Das weitere,
ebenfalls mit Außengewinde
versehene Ende des Befestigungsschafts 19 wird mit einer
anschraubbaren Befestigungskappe 21 abgedeckt, welche das
Griffgehäuse 20 gegen
den Pistolenkörper 13 klemmt.
-
Bei
der Fluidpistole mit Dosierrohr 6 nach der Erfindung gemäß 2 und 3 ist
das dem Pistolenkörper 13 zugewandte
Ende des Dosierrohres 6 mit einem Innengewinde 22 versehen,
das gegenüber
sonstigen Rohr-Längsabschnitten
nach radial außen
erweitert ist. Über
das Innengewinde 22 lässt sich
das Dosierrohr 6 auf das Außengewinde 23 des erfindungsgemäßen Adaptermoduls 24 aufschrauben.
Das freie Ende des Dosierrohres 6 ist mit einer Austrittsöffnung 26 ausgebildet,
die einen wesentlich geringeren Durchmesser als das Innengewinde 22 bzw.
die entsprechende Anschrauböffnung
am entgegengesetzten Ende aufweist. Beidseits einer umlaufenden,
radialen Vertiefung 25 kann der Durchmesser des Dosierrohres 6 kleiner
oder größer sein.
-
Erfindungsgemäß ist das
Adaptermodul 24 gemäß 2 und 3 zusammengesetzt
aus dem bereits in 1 angesprochenen Adapterteil 13c (das
Ausführungen
der vorbekannten Fluidpistole entsprechen kann) und einem zusätzlichen
Zwischenglied 27, welches das Außengewinde 23 trägt. An dem
Außengewindeabschnitt 23 des
Zwischenglieds 27 schließt sich noch ein Mehrkant-Umfangsabschnitt 28 an,
mittels welchem sich das Zwischenglied 27 über ein
(in der Zeichnung nicht sichtbares Außengewinde) in das Innengewinde
des an sich bekannten Adapterteils 13c einschrauben lässt. Mit
Hilfe des Zwischenglieds 27 wird also eine Kompatibilität mit dem
Dosierrohr 6 und dem an sich schon vorbekannten Pistolenkörper 13 bzw.
dessen Adapterteil 13c hergestellt. Die Ventilnadel 29 ist
aber bei der erfindungsgemäßen Fluidpistole
derart verkürzt,
dass sie an einer Ausgangsöffnung 30 des
Adapter-Zwischenglieds 27 endet. Die Ausgangsöffnung 30 ist
in der dem Dosierrohr 6 zugewandten Stirnwandung 31 des
Zwischenglieds 27 mittig bzw. auf der Mittelachse der Gesamtanordnung
fluchtend ausgebildet. Auf der Rückseite
der Stirnwandung 31 ist in mittiger Lage eine axiale, konische
Vertiefung 32 ausgebildet, die mit ihrem geringeren Durchmesser
in die Ausgangsöffnung 30 mündet und
für das
freie Ende der (verkürzten)
Ventilnadel gleichsam einen Ventilsitz bildet. Je nach Betätigung des
Abzugshebels 16 und Stellung der (verkürzten) Ventilnadel 29 kann
die Ausgangsöffnung 30 beziehungsweise
die konische Bohrung 32 so gesperrt oder freigegeben werden
für den
Ausfluß von
Fluid in das nachgeordnete Dosierrohr 6.
-
- 1
- Ventilnadel
- 2
- Feder
- 3
- Kugelkörper
- 4
- Schraubendteil
- 5
- Einschraubteil
- 6
- Dosierrohr
- 7
- Dosierrohr
- 8
- Einschraubgriff
- 9
- O-Dichtungsring
- 10
- Ventilkugel
- 11
- Ventilfeder
- 12
- Ventilsitz
- 13
- Pistolenkörper
- 13a
- Schrägzweig
- 13b
- Verzweigungsglied
- 13c
- Adapterteil
- 13d
- Gewindestutzen
- 14
- Ringscheibe
- 15
- Hohlschraube
- 16
- Abzugshebel
- 17
- Befestigungsteilring
- 18
- Achsbolzen
- 19
- Befestigungsschaft
- 19a
- Einschraubansatz
- 20
- Griffgehäuse
- 21
- Befestigungskappe
- 22
- Innengewinde
- 23
- Außengewinde
- 24
- Adapatermodul
- 25
- radiale
Vertiefung
- 26
- Austrittsöffnung
- 27
- Zwischenglied
- 28
- Mehrkant-Umfangsanschnitt
- 29
- verkürzte Ventilnadel
- 30
- Ausgangsöffnung
- 31
- Stirnwand
- 32
- konische
Vertiefung