DD232953A1

DD232953A1 - Verfahren zur beherrschung von wasser- und salzloesungszufluessen im bergbau

Info

Publication number: DD232953A1
Application number: DD27163284A
Authority: DD
Inventors: Guenter Koch
Original assignee: Kali Veb K
Priority date: 1984-12-27
Filing date: 1984-12-27
Publication date: 1986-02-12

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Beherrschung von Wasser- und Salzloesungszufluessen, die aus den unterlagernden Gebirgsschichten mit grossen Zuflussmengen in die Grubenbaue unkontrolliert eintreten. Ziel und Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zu schaffen, mit dem die Wasser- und Salzloesungszufluesse aus der Sicht der Bergbausicherheit besser beherrschbar gestaltet werden. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass durch gezieltes Anbohren von wasserfuehrenden Horizonten unterhalb der Austrittsstellen und anschliessendem Abfoerdern der Waesser aus diesen Bohrungen die Austrittsstellen trockengelegt werden. Fig. 1

Description

Titel der Erfindung

Verfahren zur Beherrschung von Wasser- und Salzlösungszuflüssen im Bergbau

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beherrschung von Wasser- und Salzlösungszuflüssen, die aus den unterlagernden Gebirgsschichten mit großen Zuflußmengen in die Grubenbaue unkontrolliert eintreten.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Das Auftreten von Wasser- und Salzlösungszuflüssen im Bergbau ist häufig nachgewiesen worden. Es sind deshalb auch eine Eeihe von Verfahren bekannt, um solche Zuflüsse abzudichten. Das allgemeine Prinzip dieser Verfahren wird von GUM, W. (EaIi- und Steinsalzbergbau 1970), BSUTER, E. (Neue Bergbautechnik 1977) und SITZ, P.; HiLB¹HSR, S¹.; LAUGE, W. (Zeitschrift Geologische Wissenschaften 1982) beschrieben. Es handelt sich dabei um:

die Abriegelung der Zutrittsstelle von Wasser durch die manuelle Herstellung von Dämmen in den Grubenbauen aus verschiedenen Bau- und Dichtungsstoffen^ die Abdichtung der Austrittsstelle von Wasser durch die Anwendung von Injektionen mit verschiedenen Dichtungsmaterialien im wasserdurchdrängten Gebirge mittels Bohrungen

Veröffentlichungea zu diesen Verfahren beziehen sich

2I.OEZ.1984*221980

auf die Herstellung von Dämmen (DD-tVP 135 103 und 141 549), die Anwendung von Harzen zur Abdichtung des Gesteins (DD-wP-155 192, DS-OS 1642377, 1642376, 1792316, 2428497, AT-PS 299 502, 300 677), die Anwendung kristallisierender Stoffe und Gele zur Abdichtung (DD-WP 146 642, 202 467)j die Anlegung von Irostkörperη im Gefrierverfahren (DD-WP 145 867) sowie Möglichkeiten der Abdichtung nichtsalinarer Gesteine durch besondere Dichtungsprofile (DE-OS 2833345) und Abdichtungsmatten und Folien (DE-OS 3204411).

Diese Verfahren erfüllen ihr Ziel zumeist nur in nichtlöslichen Gesteinsschichten und hei geringen Zuflußmengen. Beim Antreffen von Wasserzuflüssen mit hohen Zuflußmengen und flächenmäßig großer Austrittsstelle sowie im Kali- und Steinsalzbergbau ergeben sich zumeist Probleme bei der Abdichtung der Zuflüsse, die darin begründet sind, daß

die zufließenden wasser die Abdichtungsarbeiten behindern beziehungsweise unmöglich machen und/oder

die zufließenden wasser die löslichen Gesteine ständig ablaugen und die Zuflußmenge der ?/ässer sich dadurch ständig vergrößert.

Ziel der Erfindung

Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Mangel bekannter Verfahren zu beseitigen und die V/asser- und Salzlösungszuflüsse, aus der Sicht der Bergbausicherheit besser beherrschbar zu gestalten.

Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, durch gezielte Lenkung und Abförderung den unkontrollierten Austritt von ?7ässern aus dem Gebirge in den in der Lagerstätte befindlichen Abbau zu verhindern. Treten aus den unterlagernden Gebirgsschichten einer im Abbau befindlichen Lagerstätte Wasser unkontrolliert in die

Grubenbaue ein, besteht das Wesen der Erfindung darin, diese Jässer in einem möglichst tiefen Niveau unterhalb der Austrittsstelle der Grubenbaue anzubohren. Treffen diese Bohrungen die wasserführenden Horizonte an, so erfolgt die Abförderung der Wässer oder Salzlösungen mittels Pumpen beziehungsweise vorhandenem Druck solange, bis die Austrittsstellen in den betroffenen Grubenbauen trockengelegt wurden. Durch ständiges weiteres Ablassen der wasser bleibt die Austrittsstelle trocken. Uachdem dieses Ziel erreicht wurde, kann nach den bisher bekannten Verfahren (Dämme, Injektionen) eine Abdichtung der Austrittsstelle vorgenommen werden, oder das Abpumpen der Wasser ist bis zur Einstellung der Abbauarbeiten ständig fortzuführen.

Ausführungsbeispiel

In der Figur 1 ist ein Profil durch ein Bergbaurevier dargestellt. In einem Grubenbau 5 wurde beim Vortrieb einer Strecke plötzlich ein 7/ass er einbruch 6 nachgewiesen, der so hohe Zuflußmengen aufweist, daß eine Abdichtung vorgenommen werden kann.

Aus einer gesicherten Stelle der Grube 5, werden Bohrungen 8 in die unterlagernden Gebirgsschichten des abbauwürdigen Flözes gestoßen, um die wasserführenden Horizonte anzubohren, über diese Bohrungen 8 wird das Wasser solange abgefördert, bis die Austrittsstelle der Wässer 6 im Grubenbau 5 trocken ist. Unter diesen Bedingungen ist eine Abdichtung nach den bekannten Verfahren möglich.

Claims

Er f i nd ung s a ns pr uc h

1. Verfahren 2111 Beherrschung von Wasser- und Salzlösungszuflüssen im Bergbau, gekennzeichnet dadurch, daß durch das gezielte Anbohren von wasserführenden Horizonten unterhalb der Austrittsstellen und anschließendem Abfördern der Wasser aus diesen Bohrungen die Austrittsstellen trockengelegt werden.

2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß nach der Trockenlegung der Austrittsstellen Abdichtungsarbeiten nach den herkömmlichen Verfahren durchgeführt werden können·

3· Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß nach Durchführung der Abdichtungsarbeiten die Abförderung der Wasser aus den Bohrungen eingestellt werden kann.

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