DD142732A1

DD142732A1 - Verfahren zur herstellung von baufertigteilen und reliefplatten

Info

Publication number: DD142732A1
Application number: DD21195279A
Authority: DD
Inventors: Hans Mau; Peter Mau; Elfriede Wischer; Anni Mau
Original assignee: Hans Mau; Peter Mau; Elfriede Wischer; Anni Mau
Priority date: 1979-04-03
Filing date: 1979-04-03
Publication date: 1980-07-09

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Hilfsmittel zur Herstellung von Baufertigteilen, insbesondere Viandplatten ohne oder mit Pveliefs auf der Innenv/andf lache und/oder auf der Fläche der Außenfassade der aus den Platten herzustellenden Gebäude. Auch als Zwischenwände sind die Platten nutzbar. Ihr Wesensmerkraal ist die Verv/ertung von nicht mehr runderneuerungsfähigen Kraftfahrzeug-Ältreifen und von schwer verwertbarem Plasteschrott als wärmedärainende, betonsparende und gev/ichtsvermindernde Einlage. Die Reliefaufbringung kann nach verschiedenen Spezialyerfahren erfolgen.

Description

a) Titel der Erfindung

Verfahren zur Herstellung von Baufertigteilen und Reliefplatten

b) Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Baufertigteilen, insbesondere Wandplatten ohne oder mit Reliefs auf der Fläche der Innenwand oder/ und der Außenfassade der aus den Platten herzustellenden Räume bzw. Gebäude_o

Darüber hinaus ermöglicht die Erfindung zugleich die umweltschutzwirksame und ökonomisch effektive Verwertung bisher nicht verwerteter Abprodukte und Abfälle, insbesondere von Altreifen, die nicht mehr runderneuerungswert sind, sowie von Plaste- und Elasteschrott aller Art und sonstigen bisher dem Müll zugeordneten Stoffenο

c) Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Die Herstellung von Wandplatten und anderen Bauelementen in Einzelfertigung und in industrieller Serienproduktion ist an sich bekannt. Desgleichen sind nicht nur die traditionellen Baustoffe, wie Beton unter Verwertung von Zementen verschiedener Qualität, sondern bereits auch Substitute verschiedener Art be~ kannt. Zunehmend kommen Kunststoffe (Plaste und EIa-

21 1 952

ste) für Wandelemente zur Anwendung, z. B₀ auch in aufgeschäumter Form und damit als wärmedämmende Leichtbauelemente. Den Fachleuten auf dem Gebiet des Umweltschutzes und der Sekundärrohstoffwirtschaft ist jedoch bekannt, daß alle bekannten Verfahren zur Verwertung von Abprodukten und Abfällen der Produktion und der Konsumtion, z. B. von Altreifen und Plasteschrott, nur Bruchteile der anfallenden Mengen nutzbar zu machen vermochten. In der DDE und in allen Industriestaaten ist die Bewältigung derartiger Exkremente der Produktion und der Konsumtion der menschlichen Gesellschaft zu einem echten, großen Problem geworden, für das bisher meist nur unökonomische Notlösungen erdacht und angeboten wurden. Z. B₀ geht man vielfach den Weg der Verbrennung, der die festen Abprodukte in gasförmige, die Atmosphäre vergiftende, umwandelt, wenn nicht mit hohem Aufwand zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Die Gestaltung geschlos-. sener Boh- und Werkstoffkreisläufe ist nur teilweise, für ausgewählte Stoffe, wie z. B. für metallischen Schrott, einigermaßen befriedigend gelöste

d) Ziel der Erfindung

Erfindungsgemäß wird das Ziel erstrebt und als möglich nachgewiesen, die genannten Abprodukte und Ab— fälle (Altreifen, Plasteschrott usw.) unmittelbar und ohne Schadwirkungen, vielmehr mit erheblicher Nutzwirkung, in sehr ökonomischer Weise für ein wichtiges Fachgebiet, nämlich den Wohnungs- und Industriebau einschließlich Wand-, Fassaden- und Eeliefgestaltung zu nutzen,,

e) Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Erfindungsidee besteht darin, die Abfallreifen zwischen Bewehrungsgittern einzuordnen und in ihrem Inneren mit Plaste- oder Elasteschrott, Zo B. leeren

Zl 1 952

"Plasteflaschen", evtl. sogar mit (nicht aggressivem) Müll, zu füllen und anschließend durch Ausgießen einer umschließenden Rahinenf orm mit Beton oder anderen verfestigenden Baustoffen das Plattengebilde zu schaffen. Die beschriebene Füllung mit Seifen beseitigt nicht nur umweltbelastende Abfälle, sondern ergibt wärmedämmende Wirkung.

Aufsetzbare -und/oder untersetzbare Reliefnegative, die nach ausreichender Betonerhärtung ablösbar sind, können die Platten zu vielfältig anwendbaren architektonisch eindrucksvollen, künstlerisch wertvollen Wandelementen aufwerten«,

Es ist auch möglich, die Platten industriell als glatte "Einzelplatten¹¹ zu fertigen und die Reliefs nachträglich, bei Bedarf, aufzutragen oder mit Spezialmitteln aufzukleben,, Technisch von Bedeutung ist, daß die Einordnung der zu Sekundärrohstoffen des Bauwesens aufgewerteten Abfälle zwischen Bewehrungsgittern, die also in der höchstbeanspruchten äußeren Zone der Platten liegen, diesen die nötige Festigkeit verleiht O

f) Ausführungsbeispiel

Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt v/erden.

Angenommen, es sollen in großer Serie Wandplatten hergestellt werden, mit ornamentalen Reliefs auf einer Seite, z. B₀ in der Flächengröße von 3,40 χ 4,00 m. Auf eine Untergrundflache - aus geeignetem Material werden einige Distanzklötzohen aufgelegt, auf diese wird ein Bewehrungsgitter aus Eisendraht gelegt„ Auf das Bewehrungsgitter werden dicht bei dicht Auto~ altreifen gleicher Größe nebeneinandergelegt und deren Innenrundung mit leeren Plastealtflaschen und feuchter Asche gefüllt. Danach legt man oben auf die Altreifen wiederum ein eisernes Bewehrungsgitter. Auf

das Gitter legt man die Negativformplatte für ein Relief, die zuvor innen mit einer Masse besprüht oder bestrichen wurde, die nach Ausfüllung und Aushärtung des Betons ein müheloses Ablösen ermöglicht. Es erfolgt das Ausgießen der Form durch Füllöffnungen hindurch, ggf. mit Rütteleffekt, durch untergebauten oder nebengeordneten oder aufgelegten Rüttler mit geeigneter Fre.quenzo Dann oder nach Abheben des Reliefnegatives folgt die Aushärtung des Betons der die Platte komplettiert, ggf. mit Bedampfung, evtl. in Autoklaven.

Nach Aushärtung der Betonplatte kann das zugehörige Relief nach besonderen Verfahren mit Farben oder mit Bronceeffekt versehen und so optimal verschönt und veredelt werden«.

Man kann so Außenfassaden oder Innenwände schon durch das Verfahren der industriellen Vorfertigung repräsentativ und künstlerisch gestalten - unter Substituierung wertvoller Baustoffe durch bisher nicht verwertbare umweltschädigende Stoffe.

Damit entspricht die Erfindung multivalent einer materialwirtschaftlichen und kulturpolitischen Staatsaufgabe.

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von Betonfertigteilen und Relief plat ten, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Bewehrungsgittern in einen Rahmen Kraftfahrzeugaltreifen flach gelagert und mit Abfällen, ζ ο B. mit leeren Plasteflaschen, Einwegflaschen - Glasschrott, Schlacken, feuchten Filteraschen., Schaumgummi oder anderen nicht betonaggressiven Stoffen, ggfο ausschließlich Müll, gefüllt werden, danach überdeckt und der aus Untergrund, Rahmen und überdeckung gebildete Kasten mit Beton ausgegossen wird, wobei vorzugsweise durch Rüttlung mit optimaler Frequenz eine Ausfüllung der leeren- und Zwischenräume erzwungen wird,

2e Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Untergrund oder/und die Überdeckimg des Rahmens und da-Eit die Plattenform aus Negativ - Reliefs besteht, die mit einer die spätere Ablösbarkeit vom Beton erleichternden Flüssigkeit oder Masse ausgesprüht oder bestrichen •Ind,

Bii

3« Verfahren nach Punkt 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erfindungsgemäß vorgefertigte Platte (ohne oder mit Relief) bedampft wird, s. B. unter einer Plastfolie oder im Autoklaven.

4· Verfahren nach Punkt 1, 2 und 3» dadurch gekennzeichnet, daß zuvor oder anschließend die Platte bzw«,-das Relief mit Färb- oder/und Bronceeffekt versehen wird, beispielsweise durch Bestreichen oder Besprühen mit entsprechenden Farbstoffen.