DE2705714A1

DE2705714A1 - Verfahren zur herstellung marmorimitierter plattenelemente

Info

Publication number: DE2705714A1
Application number: DE19772705714
Authority: DE
Inventors: Ernst Windisch
Original assignee: Individual
Current assignee: WINDISCH, ERNST, 7988 WANGEN, DE
Priority date: 1977-02-11
Filing date: 1977-02-11
Publication date: 1978-08-17
Also published as: DE2705714C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung marmor-
imitierter Plattenelemente.
Die Anwendung ist vorgesehen für Fußoodenplatten, Wandverkleidungen, kombinierte Fenster- und Sohlbänke, Fenster- und Türumrahmungen, Treppenstufen und Treppenfertigteile und kann auch zu Sockelverblendungen bzw. anderen geeigneten Betonelenienten eingesetzt werden.
Es ist bekannt, daß Plattenelemente aus Marmor, Kunststein oder Terrazzo, speziell Fußboden- und Wandplatten, ihre ebene und glänzende Oberfläche durch Spachteln, Schleifen, Waschen und Polieren erhalten. Diese Arbeiten sind arbeits-, zeit- und kostenaufwendig. Eine Erweiterung dieses technischen Standes wird in der OS 19 43 255, ICL.: C 04 B, 41-04 - DT durch die I;ntwicklung einer Spezialspachtelmasse erreicht, wodurch der Zeitaufwand von 24 - 48-stündiger Wartezeit vom Spachteln bis zum Feinschleifen auf 10 bis 15 min verkürzt wird.
Nach dem Patent WP 120 379, B 28 b, 5-00 - DL, werden die Arbeitsprozesse, wie Einfüllen, Verdichten, Transportieren bis zum Paketieren in einem geschlossenen Arbeitszyklus durchgeführt.
Innerhalb dieses Arbeitszyklus ist auch ein Schleifaggregat zum Behandeln vonal'errazzoplatten einbezogen. Das erleicht;ert zwar den Arbeitsprozeß, schaltet den Schleifprozeß aber nicht aus.
Das NP 21 203, ICL.: B 28 b, 7-38 - DL betrifft eine fußwarme, schalldämmende und oberflächenglatte, fast in allen Farben einfach oder marmoriert herstellbare Fußbodenplatte. Durch Vibration wird eine Vorsatzmasse aus Hartgestein mit einem Polymerisat-Zusatzstoff in einen Forjlkasten aus Duroplast vorverdichtet.
Eine Kormasse aus Beton hinzugefügt, geht mit der Vorsatzschicht eine gute Verbini'ung ein. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß durch die Klebewirkung des beigefügten Kunststoffes eine einwandfreie Entnahme des Formkörpers aus der Form nicht möglich ist. Der Erfinder hat diesen Mußstand durch das Einstreicken der Form mit einer Spezialölemulsion beseitigt. Es wird dabei zwar eine glatte, aber auch glanzlose Oberfläche erreicht.
In der OS 22 41 238, ICL.: B 28 B, 7-00 - DT wird eine farbige Belagplatte dadurch erreicht, daß in eine Form eine biegsame Plastfolie zwischen dem Formboden und dem einzufülienden Beton eingelegt wird. Der Beton wird eingelegt und verdichtet. Die am Boden anliegende Folienseite erhält einen, sicn mit dem Beton verbindenden ein- oder mehrmaligen Farbauftrag. Dieser wird im Druckverfahren aufgebracht, wobei die Walzen stempelartige Ansätze aufweisen, die dem Kunststein das Aussehen eines Natursteines verleihen sollen. Auch dieses Verfahren ist arbeit3-un zeitaufwendig und der stein hat bei starker Beanspruchung eine Schlechte Abriebsfestigkeit.
Kunststeinplatten mit Natursteineinlagerungen werden, entsprechend der OS 17 59 780, ICL.: E 04 f, 13-14 - DT, dadurch dekorativ gestaltet, daß in einen Block Kunststeinmasse buntfarbige Glasplatton eingerüttelt werden. Nach dein Erhärten werden aus dem Block die Platten, in den gewünschten Größen, herausgeschnitten.
Zur Gewinnung einer glänzenden Sichtfläche sind aber auch hier die Schleif- und Waschprozesse erforderlich, wobei das Gesamtverfahren unrationell ist.
Im Zuge des zeitgemäßen Trends, in erhöhtem Maße Kunststoffe mit Betongemischen zu verbinden, zeigt die OS 24 57 766, ICl.: B 28 B, 7-GO - DT ein Verfahren, nach dem bunte Glasperlen in eine Form eingebraucht, ein Vorsatzgemisch aus Beton und flüssigem Kunststoff hinzugefügt und dann die Masse eingestampft wird. Bei diesem Verfahren kann keine glatte, glänzende Oberfläche mit guter Abriebfestigkeit erzielt werden.
ter Erfindugn lieet die Aufgabe zugrunde, auf eine rationelle, materialsparende, energiearme, ökonomisch Günstige und umweltfreundliche Art, eine Lösung zur industriellen Fertigung von Bauplattenelementen aufzuzeigen. Sie soll die Nachteile der bekannten Fertigungsverfahren, wie Anwendung von Spachtel-, Schleif-, Wasch- und Polierverfahren, die eine umweltfeindliche Abwasserverseuchung bedingen, ausschalten und damit entaprechende Vernichtungsanlagen einsparen.
Es soll auch der Einsatz von wertvollen Kunststoffen, für deren Verbindung mit dem Beton energieaufwendige Thermoprozeyo erforderlich sind, überflüssig machen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das marmorimitierte Plattenelement, beispielsweise in Form einer Fußbodenplatte 30 cm x 30 cm x 30 cm, so hergestellt wird, dal' in eine Duroplastform ein Vorsatzbeton aus einer DIN-gerechten Edelsplittkörnung aus harten Naturgesteinen, wie Rhönbasalt, Granit, Diabas und Kiesen in kräftigen Haturfarben, mit Weißzement und zusätzlicben Zementfarben-Tönung in einer Stärke von 5 - 10 mm eingebracht und kurz vorgerdttelt wird. Danac wird als Hinterfüllung ein Kernbeton, bestehend aus 1 Gew.-Teil Zement und 2 Gew.-Teilen Körnung, in einer Stärke von 20 - 25 mm nachgefüllt. Diese Masse wird auf dem Spezial-Rüttelaggregat weiterbehandelt, so daß die Platte bei einem hohen Verdichtungsgrad eine Druckfestigkeit von mindestens 300 kp/cm² erreicht. Die farbige oder bildhafte Darstellung ist nunmehr im Vorsatzbeton fest verankert und hat durch den farbig gestalteten Einsatz von Natur-Hartgesteinen in Verbindung mit dem Verdichtunsprozeß in der Duro-Plastoform eine glatte, farbintensive und glänzende Sichtfläche.
Die Vordichtung des Materials in der Plaateform erfolgt auf einer längenverschiebbaren Rüttelleiter mit 2 Unwuchten, die in das Transportsystem einbezogen ist. Das Rüttelsystem ist, je nach Art des Produktionserzeugnisses, variabel einsetzbar.
Jo wird beispielsweise die Rüttelleiter bei der Verdichtung einer marmorierten Platte mit der entsprechenden Längeneinstellung und einer Unwucht in einer Drehrichtung eingesetzt.
Bei ebenen Wandbildern werden 2 Unwuchten, links und rechts drehbar, eingesetzt. In 120 sec Verdichtung wird mit Fülltrichter eine Länge von 5 m benötigt. Die Gesamtfertigungszeit für eine Platte beträgt dann 10 sec. Die Abriebfestigkeit beträgt lt. Prüfprotokoll der staatl. Prüfstelle 6,7 - 10,5 cm³/50 cm².
Die Erfindung soll nachstehend an einen. Ausführungsbeispiel naher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1: die Vorderansicht Fig. 2s die Draufsicht nach Pig, 1 mit Schnitt BB Fig. 3: den Schnitt AA nach Fig. BB Fig. 4: den Schnitt CC nach Fig. 1.
Ausführungsbeispiel 1 - Herstellung einer einfachen marmorimitierten Platte: Der Füllschacht 1 dient der Aufnahme des Betongemisches 3.
Ijlit Hilfe einer Kippvorrichtung 6 wird der Füllochacht 1 umgelegt und der Klappdeckel 2 wird geöffnet. Über eine in Fig. 1 nicht dargestellte Dosiereinrichtung wird der Füllschacht 1 in waagerechter Lage mit einer oder mehreren verschieden gefärbten Schichten Betongemisch 3 gefüllt. Der Klappdeckel 2 N7ird geschlossen, der Füllschacht 1 mittels Kippvorrichtung 6 in senkrechte Lage gebracht. Der Füllschacht 1 besitzt an seinem unteren Ende die Schiebeböden 5, mit deren Hilfe dosiert wird.
Unter dem Füllochacht befinden oich die Form 4 in die dun Betongemisch 3 in entsprechender Menge eingebracht wird. Die Form 4 gelangt danach auf die Rüttelbahn 7 mit dem Unwuchterreger 6, dem Elektromotor 9 und dem elastischen Element 10. Die Rüttelbahn 7 verdichtet während des Transportvorganges das Betongemisch 3 in der Form 4. Die Form 4 mit dem verdichteten Betongemiseh 3 wird auf den Einschub 11 gestapelt und mit dem Stapelwagen 12 zum Abbinden und Aushärten wegtransportiert.
mach dem Abbinden wird das fertige Betonelement aus der Form 4 herausgenommen, die Form 4 gereinigt und dem Herstellungsprozeß erneut zugeführt.
AusfüIirungsbeispiel 2 - Herstellung einer marmorimitierten Platte mit Vorsatzboton aus Edelsplitt -Zementmörtel, gefärbt mit Zementfarbe als Sichtfläche mit Hinterschicht Kernbeton.
Zur Erzielung besonderer farblicher und gestalterischer Nuance n in der Sichtfläche der Platte wird auf geeignete Weise Vorsatzbetongemisch aus Edelsplitt-Zementmörtel, das zusätzlich mit Zementfarbe eingefärbt wird, eingebracht in die Form 4. Danach gelangt die Form 4 unter den Füllschacht 1, der in der im Ausführungsbeispiel t beschriebenen Art mit Kernbeton 3 gefüllt wurde. Der weitere Durchlauf der Porm 4 durch die Anlage erfolgt analog Ausführungsbeispiel 1.
Ausführungsbeispiel 3 - Herstellune einer künstlerisch gentalteten Sichtfläche Hierzu 7ird eine Form 4 beliebiger Größe und Yor benutzt.
Sie wird mit dem Vorsatzbetongemisch aus Edelsplitt-Zementmörtel, das wiederum zusätzlich mit Zementfarbe eingefärbt wird, Je nach Motiv (Figuren, Ornamente usw.), gefüllt. Diese Schicht Vorsatzbeton wird leicht auf der Rüttelbahn 7 vorgerüttelt. Sodann erfolgt die Zugabe des Kernbetons über don Füllochacht 1 in vorher beschriebener Porm und der Rüttelvorgang auf der Rüttelbahn 7 und der Transport sowie die anschließende Aushärtung und das Herausnehmen des fertigen Elementes in vorher beochriebener Weise.
Wach dem beschriebenen Verfahren lassen eich prinzipiell alle Arten von dekorativen Betonelementen (Fensterbänke, Treppenstufen und -wangen u. dgl.) herstellen.

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung marmorimitierter Plattenelemente auf Betonbasis mit farbigen Naturstein-Körnungen, glatter Oberfläche und guter Verdichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine gemusterte Vorsatzbetonschicht über ein Rüttelsystem in einer Piasteform vorverdichtot, nachfolgend ein Kernbeton eingebracht wird, wobei das Plattenelement bei einem hohen Verdichtungsgrad eine Druckfstigkeit von mindestens 300 kp/cm² erreicht0 2. Herstellung nach 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsatzbeton aus einer DIN-gerechten Edelsplitt-Körnung, hergestellt aus Natur-Hartgesteinen, wie Rhönbasalt, Granit, Diabas und Kiesen, in kräftigen Naturfarben, mit zusätzlich Zementfarbtönne -entsprechend dem Dekor- besteht.

3. Verfahren nach 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, daß das Verdichtungssystem aus einer längenverschiebbaren Rüttelleiter mit zwei Unwuchten besteht, wobei der Verdichtungsprozeß mit ein bezw. zwei Unwuchten und der jeweils erforderlichen Längeneinstellung der Rüttelleiter und der entsprechenden Drehrichtung der Unwuchten, je nach der Art des Erzeugnisses, zu den Glätte-und Glanzeffekten führt.

4. Verfahren nach 1, 2, und 3 , dadurch Gekennzeichnet, daß das Einbringen des Materials in die Plasteform durch ein, dem Produktionsverfahren angepasstes Einfüll-, Dosier- und Verdichtungsaggregat erfolgt, wobei die Einfüllvorrichtung als Schacht- und die Rüttelvorrichtung als Leiter in Sombination mit dem Transportsystem ausgebildet ist.