CH656647A5 - Riemchenstreckwerk. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Riemchenstreckwerk nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, vorzugsweise zur Verwendung an einer Spinnmaschine.
Wenn bei einem konventionellen Streckwerk nach Figur 9 die Walzenzapfen 1', 2' und 3' die Hinterwalze 1, die Mittelwalze 2 und die Frontwalze 3 stützen, sind die Zapfen in ihrer Längenmitte von einer Wippe 4 getragen, und die Walzen befinden sich beidseits der Wippe. Die Wippe selbst ist an ihrem Ende 5 auf einem Zapfen 6 gelagert, und ihr freies Ende 7 ist elastisch gegen Unterwalzen gedrängt. Daraus resultiert eine Andruckkraft zwischen den obenliegenden Walzen 1,2,3 und der jeweils zugeordneten (nicht gezeigten) Unterwalze.
Wenn indessen die Wippe 4 andruckslos an ihrem Ende 5 eingehängt ist, resultiert am freien Ende 7 ein leichtes Pendeln, so dass eine genaue Spaltweiteneinstellung zwischen den obern Frontwalzen 3 und ihren (nicht gezeigten) Unterwalzen unmöglich ist und der gewünschte Spaltdruck nicht auf einem gewünschten Wert gehalten werden kann.
Weil ausserdem die Walzenzapfen 1', 2', 3' in ihrer Längenmitte an der Wippe 4 gelagert sind und freitragend von dieser abstehen, treten auch Schwingungen an den äussern Zapfenenden auf. Eine weitere unerwünschte Erscheinung tritt beim Stoppen des Streckvorgangs und Anhebens der Wippe auf, indem ein die obern Walzen und von der Wippe getragene Spannelemente umspannendes Laufriemchen bei langanhaltenden Betriebsunterbrüchen an der Stelle deformiert wird, wo es an den Spannelementen anliegt, so dass bei Wiederaufnahme des Betriebes kein gleichmässiger Streckvorgang mehr erzielbar ist.
Das Ziel der Erfindung ist somit, ein Riemchenstreckwerk vorzuschlagen, bei dem ein andauernd gleicher Spaltdruck zwischen Hinter-, Mittel- und Frontwalzenpaaren erzielbar ist.
Ein weiteres Ziel ist, ein Streckwerk zu schaffen mit einem Laufriemchen, das gelockert und vom Andruck der Spannelemente oder den obern Walzen befreit wird, wenn die Streckwerkwippe angehoben wird.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss mit einem Riemchenstreckwerk erreicht, das nach dem Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist. Bevorzugte Ausführungsformen davon sind durch die abhängigen Ansprüche ! und 2 definiert.
Die Erfindung ist nachstehend beispielsweise erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
Figur 1 einen Partial-Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Streckwerkes,
Figur 2 eine Ansicht des Streckwerkes gemäss Figur 1 von unten gesehen,
Figur 3 das Streckwerk nach den Figuren 1 und 2 partiell geschnitten von der Seite gesehen,
Figur 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Figur 1, Figur 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Figur 2,
Figur 6 einen Längsschnitt durch eine Wippe zur Darstellung des Riemchenspanners,
Figur 7 einen Partialaschnitt nach der Linie VII-VII in Figur 6,
Figur 8 eine perspektivische Darstellung des Riemchenspanners, und
Figur 9 eine schematische Grundrissdarstellung eines konventionellen Riemchenstreckwerkes.
In Figur 1 ist mit 12 ein Schwenkzapfen bezeichnet, an welchen ein Oberwalzenträger 11 schwenkbar angelenkt ist. Eine Feder 13 (Fig. 2) spannt den Oberwalzenträger 11 in Uhrzeigerrichtung gemäss Figur 1 vor. Der Oberwalzenträger 11 besitzt angenähert quaderförmige Gestalt von relativ grosser Breite und enthält in seinem Innern ein im Querschnitt etwa quadratisches Federgehäuse 14, das mittels Schrauben 15 am Träger 11 befestigt ist. Oberwalzenstützelemente 16 sind mittels Schrauben 17 beidseits am Oberwalzenträger 11 montiert. Jedes der Oberwalzenstützelemente 16 enthält eine nutenförmige Ausnehmung 18, in welcher jeweils einer der Oberwalzenzapfen 19,20 und 21 verschiebbar gefangen ist. Ein Anschlag 60 verhindert das Herausfallen der Oberwalzenzapfen 19,20,21 aus den Ausnehmungen 18. In der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 sind drei Oberwellenzapfen gezeigt, d.h. ein Vorderwalzenzapfen 19, ein Mittel-walzenzpafen 20 und ein Hinterwalzenzapfen 21.
Das Federgehäuse 14 enthält einen obenliegenden Endflansch 23 und eine untere Stützplatte 24 mit einem konkaven Abschnitt sowie eine obere Stützplatte 26 mit einem Flansch 25 und einem konvexen Abschnitt. Die Flansche 23 und 25 bilden Lagerstellen des Federgehäuses 14 und sind mittels Schrauben 27 am Oberwalzenträger 11 befestigt. Das Federgehäuse 14 erstreckt sich längs der Mittellinie des Oberwalzenträgers 11 und ist so angeordnet, dass es den Vorder-, Mittel- und Hinterwalzen 19,20,21 in später beschriebener Weise gegenüberliegt. Federglieder 28a, 28b und 28c sind an Stellen der obern Stützplatte 26 angeordnet, welche auf die bezüglichen Oberwalzenzapfen 19, 20, 21 ausgerichtet sind. Weil die Federglieder 28a, 28b und 28c gleich gestaltet sind, wird nachstehend nur die Gestaltung des Federgliedes 28a beschrieben. Das Gesagte gilt dabei sinngemäss für die Gestaltung der Federglieder 28b und 28c. Ein Wellenzapfenniederhalter 29a ist gleitbar in der obern und untern Stützplatte 26, 24 geführt, und eine Stützscheibe 31a ist an einem Absatz 30a am Ende des Walzenzapfenniederhalters 29a verankert. Eine Feder 32a ist zwischen der obern Stützplatte 26 und der Stützscheibe 31a eingesetzt, so dass der Walzenzapfenniederhalter 29a in Figur 1 nach rechts vorgespannt ist. Mit der Referenznummer 33a ist ein Anschlag bezeichnet. Die Walzenzapfenniederhalter 29a, 29b und 29c befinden sich im gleichen Bereich des Federgehäuses 29 wie die Walzenzapfen 19,20 und 21 der Vorder-, Mittel- und Hinteroberwal-zenzapfen 19,20 und 21.
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Seitenwandplatten 34 und 35 sind mittels Schrauben 36 beidseits des Oberwalzenträgers 11 angebracht. Beide Seitenwandplatten 34 und 35 enthalten Führungsschlitze 37, 38 und 39, die in gleichen Abständen wie die Zapfen 19, 20,21 der Vorder-, Mittel- und Hinterwalze auseinanderliegen. Die Zapfen 19,20, 21 sind in den Schlitzen 37 bis 39 geführt. Vorder-, Mittel- und Hinteroberwalzen 40,41 und 42 sind auf beiden Enden der bezüglichen Walzenzapfen 19,20 und 21 aufgesetzt. Ein Laufriemchen 43, dem ein Spanner 44 zugeordnet ist, ist auf die mittlere Oberwalze 41 aufgelegt.
Die Gestalt des Spanners geht aus Figur 8 hervor. Der Spanner 44 ist praktisch gleichlang wie der mittlere Oberwalzenzapfen 20, und sein zentraler Abschnitt besitzt einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt. Der Spanner 44 ist leicht abwärts geneigt, so dass das Laufriemchen 43 an Frontflügeln 45 beidseits des Spannerkörpers anliegt. An den beidseitigen Enden einer aufrechten Wand 46 des Spannerkörpers sind Rechteckausnehmungen 47 für die Führung des Lauf-riemchens 43 angeordnet. Im Mittenabschnitt des Spannerkörpers ist an der aufrechten Wand 46 ein horizontaler flächiger Bereich 48 angeformt, unter dem sich der mittlere Oberwalzenzapfen 20 befindet. Beidseits des flächigen Bereiches 48 sind rückseitig der Wand 46 umgekehrt-U-förmige Eingriffsglieder 49 angeformt. Der flächige Bereich 48 enthält eine Öffnung 50 zur Aufnahme eines Zentrierstiftes an der zugeordneten Federanordnung des mittleren Oberwalzenzapfens 20. Der Spanner 44 ist durch ein Federglied 56 abwärts gedrückt, so dass er mit einem Laufriemchen 58 der mittleren Oberwalze 52 in Kontakt gelangt. Das Federglied 56 ist ähnlich wie das Federglied 28 gestaltet und so zwischen die obere und untere Stützplatte 26, 24 des Federgehäuses 14 eingesetzt, dass eine Federbewegung möglich ist. Das Ende eines gegen den Spanner 44 drückenden Niederhalters 57 greift unter dem Einfluss einer Feder 59 an eine Auflagefläche 51 des Spanners 44 an, wodurch das Laufriemchen 43 unter Spannung gehalten wird. Die Walzenzapfen 19, 20 und 21 werden durch Anschläge 60 an den Seitenpartien der nutenförmigen Ausnehmungen 18 am Herausfallen gehindert. Jeder Anschlag 60 besitzt in seinem oberen Teil einen ringförmig gebogenen Abschnitt 61, welcher durch Vorsprünge 62 an den Seitenwandplatten 34 und 35 gegen den Oberwalzenträger 11 gedrückt wird, um den Anschlag 60 festzuhalten.
Das freie Ende 66 des Oberwalzenträgers 11 ist mit einem Verriegelungsglied 67 verbunden. Das Verriegelungsglied 67 enthält einen Handgriff 68, der um einen Schwenkzapfen 69 bewegbar ist, und einen Haken 70, der mit einer Walze 73 am Ende eines Tragarmes 72 in Eingriff bringbar ist. Der Tragarm 72 ist am Maschinengestell 71 angebracht, so dass der Oberwalzenträger 11 mittels des Verriegelungsgliedes 67 an der Maschine festlegbar ist. Ein Feststellschnäpper 74 hält das Verriegelungsglied 67 fest, wenn der Oberwalzenträger 11 nicht mit dem Maschinengestell 71 verbunden ist.
In normalen Betrieb des Streckwerkes befindet sich der Haken 70 des Verriegelungsgliedes 67 im Eingriff mit der Walze 73 am Arm 72, wie in Figur 1 gezeigt. Dementsprechend liegen die auf den Walzenzapfen 19, 20 und 21 sitzenden Oberwalzen 40, 41 und 42 auf den Unterwalzen 52, 76 und 77 an. Die Oberwalzenzapfen 19, 20 und 21 stehen unter elastischem Andruck der Federn 32a, 32b und 32c, der über 5 die Niederhalter 29a, 29b und 29c vom obern Flansch 23 des Federgehäuses 14 ausgeübt wird.
Beim beschriebenen Streckwerk ist das eine Ende des Oberwalzenträgers 11 um einen am Maschinenrahmen befestigten Zapfen 12 schwenkbar, während das andere, freie io Ende über das Verriegelungsglied 67 mit dem Rahmen verbunden ist. Der Oberwalzenträger 11 ist somit an beiden Enden an den Rahmen angeschlossen. Gleichermassen sitzen Oberwalzen 40, 41 und 42 links und rechts der Oberwalzenzapfen 19, 20 und 21, welche mit korrespondierenden Unter-15 walzen 76, 52 und 77 unter praktisch gleichem Andruck zusammenbringbar sind. Darüber hinaus kann ein im wesentlichen gleichbleibender Spaltdruck aufrechterhalten werden, ohne dass irgendwelche Abweichungen zwischen den Walzen eines der korrespondierenden Walzenpaare auftritt. 20 Dieser Ausgleich ergibt sich, weil die Längenmittenberei-che der Walzenzapfen 19, 20 und 21 durch die Federn 32a, 32b und 32c der Federglieder 28a, 28b und 28c belastet sind. Die auf beiden Seiten der bezüglichen Walzenzapfen sitzenden Oberwalzen 40,41 und 42 stehen dabei unter praktisch 25 gleichem Spaltdruck mit der jeweils korrespondierenden Unterwalze 76, 52 und 77 in Kontakt. Weil ferner die Oberwalzenzapfen 19,20 und 21 in den Schlitzen 37,38 und 39 in den Seitenwandplatten 34 und 35 gehalten sind, gelangen die Zapfenenden nicht ins Schwingen, und ihre Lage verbleibt 30 stets in Parallelbeziehung zueinander. Das Auftreten von Ungleichheiten beim Streckvorgang kann somit wirksam unterdrückt werden. Beim normalen Streckvorgang drückt der untere Abschnitt des Niederhalters 57 am Federglied 56 durch die Kraft der Feder 59 gegen die Auflagefläche 51 am 35 Spanner 44. Die Frontflügel 45 am Spanner 44 drängen somit das Laufriemchen 43 von innen gegen die Peripherie, um es unter Spannung zu halten.
Wenn nun der Streckvorgang in diesem Zustand unterbrochen und der Oberwalzenträger 11 mittels dem Handgriff 68 40 in Uhrzeigerrichtung um den Zapfen 12 verschwenkt wird, kann gemäss Figur 6 deren mittlerer Oberwalzenzapfen 20 im Führungsschlitz 38 unter Schwerkrafteinfluss abwärtsgleiten und sich ausser Kontakt mit dem Niederhalter 29b bewegen. Damit steht der mittlere Oberwalzenzapfen 20 nicht mehr 45 unter dem Andruck des Niederhalters 29b. Auch der mit der mittleren Oberwalze 41 in Eingriff stehende Spanner 44 bewegt sich dabei unter der Einwirkung des Eingriffgliedes 49 abwärts, so dass die Feder 56 nicht länger auf den Niederhalter 57 einwirken kann. Damit verkürzt sich der Abstand 50 zwischen dem Frontflügel 45 am Spanner 44 und dem Zentrum des mittleren Oberwalzenzapfens 20 mit dem Resultat, dass die peripher wirksame Andruckkraft auf das Laufriemchen 43 von innen her abnimmt und das Riemchen schliesslich entspannt ist.
G
3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Riemchenstreckwerk mit einer Anzahl aus Oberwalzen und Unterwalzen bestehenden Walzenpaaren, einer die Walzenpaare lagernden Vorrichtung, und einer mit einer der Oberwalzen zusammenwirkenden Riemchenspanneinrichtung, gekennzeichnet durch einen Tragzapfen (19,20,21) der Oberwalzen aufnehmenden Oberwalzenträger (11), dessen eines Ende an einem Maschinenrahmen (71) schwenkbar anlenkbar, und dessen anderes Ende mittels einem lösbaren Verriegelungsglied (67) mit dem Maschinenrahmen (71) verbindbar ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Oberwalzenträger (11) beidseitig Seitenwandplatten (34,35) mit nutenförmigen Führungsschlitzen (37-39) angeordnet sind, in welchen die Oberwalzentragzapfen (19-21) verschiebbar geführt sind, und ferner mit einem Niederhalter (29a-29c) versehene Federandruckmittel (32a-32c) vorhanden sind, durch welche der Niederhalter auf den Längenmit-tenbereich der Oberwalzentragzapfen (19-21) einen Federandruck ausübt.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Riemchenspanneinrichtung einen federbelastbaren Spanner (44) mit einem auf das Riemchen spannend einwirkenden, anlaufseitig am Spannerkörper parallel zum zugeordneten Oberwalzenzapfen (20) ausgerichteten Frontflügel (45), und rückseitig am Spannerkörper einen Aufnahmekanal enthält, in welchem der zugeordnete Oberwalzenzapfen (20) lose geführt ist.
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