CH639902A5 - Einrichtung zum einstechen von fadenklammern in falzbogen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einstechen von Fadenklammern in Falzbogen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine gem. DWP 95 831 bekanntgewordene Einrichtung ist ortsfest oberhalb der Bogenförderstrecke angeordnet und weist drei Paar kreisförmig an Parallelkurbelgetrieben umlaufende Einstechnadeln auf, wobei jeweils die Nadeln der zu unterst angekommenen Parallelkurbel in den geradlinig bewegten Boden einstechen und ihn ein relativ kleines Stück seines Weges begleiten.
Ein Nachteil dieses Getriebes besteht darin, dass die Bewegung der eingestochenen Nadeln zwar gleichförmig ist, jedoch in bezug auf den von den Nadelspitzen beschriebenen Kreis, nicht aber auf den gleichförmig geradlinig bewegten Bogen. Die Geschwindigkeitsdifferenz während der Einstichdauer muss durch ein Anpassgetriebe korrigiert werden. Da die Arbeitsgeschwindigkeiten bei über 40 Klammern je Sekunde liegen müssen, entstehen durch die Geschwindigkeitsanpassung ausserordentlich hohe Beschleunigungskräfte, die sich wegen der vierzigmalen Massen-kraftumkehr je Sekunde nur bei höchster Präzisionsfertigung beherrschen lassen. Trotz der Beanspruchung müssen Mittel gefunden werden, jedem Verschleiss vorzubeugen, da sonst zu grosse Einstechlöcher im Bogen entstehen.
Ein weiterer Nachteil hängt mit den baulichen Voraussetzungen für den Antrieb der Bogenförderung einerseits und des Parallelkurbelgetriebes andererseits zusammen. Auch wenn die Verbindungsglieder beider Antriebe auf ein Minimum beschränkt bleiben, lässt sich das Aufkommen von Spielstellen zwischen Bogenlauf und Nadel'auf, also von Einstechungenauigkeiten auf Dauer nur mit grossem Aufwand vermeiden.
Der Einstechvorgang muss bei diesem System binnen eines halben Klammertaktes erfolgen. Das führt zu sehr hohen Stechgeschwindigkeiten. Im Ganzen gesehen wird die mit diesem Getriebe bisher erreichte Geschwindigkeitsgrenze kaum zu überschreiten sein.
Ein weiterer Nachteil zeigt sich darin, dass bei Notstandsstillsetzung grosse Massen zu bremsen sind, da der Bogen-Kontakt der Nadeln bestehen bleibt, und dass für Arbeiten ohne Einstiche das Getriebe abnehmbar gestaltet sein muss.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, grössere Einstechgenauigkeiten bei geringerem Maschinenverschleiss zu erreichen.
Die sich daraus ergebende Aufgabe ist die Schaffung eines Nadeleinstechsystems ohne massenbelastete hochfrequente Beschleunigung, bei dem Fehleinstiche vermieden werden, in dem der Fadenrohling von vornherein in die gegabelten Nadelspitzen eingelegt werden kann, bei dem eine höhere Grenzgeschwindigkeit zu erwarten ist als bisher, bei dem die Einstech- und Nadelrückführ-Geschwindigkei-ten beliebig gestaltbar sind ohne zwingende Abhängigkeit von getrieblichen Notwendigkeiten und bei dem ein kurzfristiges Stillsetzen der Stechfunktion unabhängig vom Weiterlauf oder Stillstand des Transportsystems möglich ist.
Dies wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 erzielt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: eine Fadenförderplatte für eine Klammer mit zwei Einstechnadeln und eigelegtem Faden
Fig. 2: die Seitenansicht zu Fig. 1 nach dem Einstechen der Nadeln
Fig. 3: die Anordnung der Fadenförderplatten gemäss Fig. 1 auf der Doppelkette mit zugehöriger Steuereinrichtung
Fig. 4: den gemeinsamen Lauf von Fadenrohling und Bogen bis zur Klammerbildung.
An einer über vorzugsweise drei Räder laufenden endlosen Doppelkette sind Fadenförderplatten, angeordnet, die gemeinsam mit der Doppelkette und der gleichen Geschwindigkeit wie die Falzbogen auch in der gleichen Richtung umlaufen. Der Umlauf erfolgt oberhalb des zu bearbeitenden Bogens. Die in gleichmässigen Abständen an der Doppelkette angeordneten Fadenförderplatten führen in bekannter Weise den Klammerrohling mit sich und drücken ihn sowie den zu siegelnden Bogen an das darunterliegende und sich mit der gleichen Geschwindigkeit bewegende Fördermittel, das beispielsweise eine Plattenkette sein kann. An jeder Fadenförderplatte befindet sich erfindungsgemäss eine Säule, an der ein Nadelträger und beidseitig der Säule je eine Rolle zur Steuerung der Einstechbewegung angeordnet sind. Der Nadelträger ist mit den in ihm befestigten Nadeln und den Rollen vertikal verschiebbar angeordnet. Im Bereich der Laufbahn der Doppelkette ist ein ortsfester Steuerkörper vorgesehen, der aus einer drückenden Steuerkurve und einer hebenden Steuerkurve sowie einem Elektromagnet und einem Schalter besteht. Die drückende Steuerkurve ist auf einem Lagerbolzen schwenkbar gelagert und am anderen Ende über eine Zugfeder mit einem in der Höhe einstellbaren Schieber verbunden. Die Zugfeder wirkt dabei einem Elektromagnet entgegen, der die Steuerkurve auf der Höhe hält, die für den jeweiligen Einstechvorgang erforderlich ist. Eingeleitet wird der Einstechvorgang dadurch, dass die Rolle für den Abwärtsantrieb die Steuerkurve unterläuft und damit der gesamte Nadelträger nach unten gedrückt wird. Nach dem erfolgten Einstechvorgang läuft die zweite Rolle auf die hebende Steuerkurve auf und betätigt damit den Aufwärtstrieb des Nadelträgers, der dann in der oberen Stellung durch eine in ihm angeordnete Druckfeder gehalten wird.
Sollte beim Abwärtstrieb des Nadelträgers sich den Einstechnadeln ein zu grosser Widerstand entgegenstellen,
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so wird durch den auf die Steuerkurve wirkenden Druck ein Schalter (oder eine Lichtschranke) betätigt, der seinerseits den Elektromagnet stromlos macht. Die Druckkraft des Elektromagneten wird dazu durch das Spannen der ihr entgegenwirkenden Zugfeder entsprechend reduziert, um die relativ geringen Kräfte auf den Schalter wirken zu lassen. Eine sofortige Aufwärtsbewegung der Steuerkurve und mit ihr des Nadelträgers ist die Folge. Damit werden Schäden aus dieser Störung wie z.B. Zusammenschieben von Bogen, Nadelbruch usw. vermieden. Diese Sicherung kann auch so ausgebildet sein, dass das hinter der Siegelschiene liegende Kettenrad der Doppelkette um den Drehpunkt des vor der Siegelschiene liegenden Kettenrades mit dem gesamten System der Doppelkette geschwenkt werden kann. Auch damit würden die Einstechnadeln sofort aus den zu heftenden Bogen entfernt.
Der Faden 1 wird mit nicht dargestellten Mitteln in die Fadennut 2 eingelegt und von der Spannzange 3 und der Klemme 4 festgehalten. Die Nadeln 5 und 6 befinden sich dabei in der oberen Stellung nach Fig. 1.
Mit einer Nadelklemmplatte 7 und einer Schraube 8 sind die an Anschlagstiften 9 anliegenden Nadeln 5, 6 am Nadelträger 10 befestigt. Dieser gleitet auf Säulen 11 und wird von einer Druckfeder 12 in der oberen Normalstellung (Fig. 1) gehalten. Die Anschlagplatte 13 mit Befestigungsschraube 14 dient dabei als Anlage. Mit dem — für die Schraube 14 durchbohrten — Bolzen 15 sind am Nadelträger 10 zwei Rollen befestigt, die Rolle 16 für den Abwärtsantrieb, die Rolle 17 für den Aufwärtsgang. Die Säulen 11 sind in der Fadenförderplatte 18 befestigt, die ihrerseits mit Schrauben 19 an der umlaufenden Doppelkette 20 montiert sind. Die Laufschienen 21 und 22 dienen der Kette als Führung und als Widerlager für die Presskräfte der Bo-genförderung.
Die Platten 23 der Gegenförderkette 24 sind in Fig. 3 angedeutet.
Die Kette 20 läuft um Räder 25; 26; 27 in Pfeilrichtung um. Dabei werden die Nadelträger 10 von den Rollen 16 bewegt, solange die ortsfeste, um den Lagerbolzen 28 schwenkbare Kurve 29 die dargestellte Normallage einnimmt, die vom Elektromagneten 30 entgegen der Zugfe-5 der 31 gesichert wird. Sobald der Magnet 30 stromlos wird, findet keine Nadelbewegung mehr statt, da dann die Kurve
29 in die gestrichelte Stellung 41 schwingt. Die in Normalstellung der Kurve 29 nach unten bewegten Nadeln stechen den Faden 1, der in Fig. 4 in der Platte 18 liegend darge-
10 stellt ist, in den Bogen 32 ein. Die Ansicht des Fadens während der Klammerbildung ist bei 33 gezeigt, die eingestochene Klammer bei 34. Auf der ortsfesten, beheizten Siegelschiene 35 werden die vorbeigeführten Klammerenden aus dem (thermoplastische Elemente enthaltenden) Siegel-15 faden umgelegt und angesiegelt, wie bei 36 zu sehen ist. Vorher wurde der Nadelträger 10 von der Kurve 37 wieder in die Normalstellung gehoben. Bei einer Störung im Bo-genlauf dürfen keine Folgeerscheinungen wie Zusammenschieben von Bogen, Nadelbruch und dergleichen auftreten, 20 es müssen bei dem hohen Lauftempo sofortige Sicherheits-massnahmen erfolgen. Eine davon ist das Hochschwenken des Rades 26 mitsamt der Fadenförderkette 20 um den Drehpunkt 42 des Rades 25. Gleichzeitig wird die Stromzufuhr zum Magneten 30 unterbrochen, so dass ab sofort 25 die Nadelbewegung unterbleibt, und zudem wird das ganze Aggregat stillgesetzt. Darüber hinaus lässt sich eine noch direktere Sicherung der Nadeln anwenden. Man ermittelt den Einstechgegendruck der Nadeln bei dem jeweiligen Arbeitsgut und stellt dementsprechend die Widerstandskraft 30 der Kurve 29 ein, indem man die Druckkraft des Magneten
30 durch Spannen der Zugfeder 31 mittels Schieber 38 und Schraube 39 verringert. Wird nun der normale Einstechdruck nur wenig überschritten, so bewirkt das ein leichtes Anheben der Kurve 29 und des Magnetstössels. Dabei
35 unterbricht der Schalter 40 (oder eine Lichtschranke) augenblicklich den Magnetstrom, unterbindet damit das weitere Einstechen und löst sonst noch erforderliche Sicherungsimpulse aus.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einrichtung zum Einstechen von Fadenklammern in Falzbogen, bei der die Fadenförderplatten mit den Fadenklammerrohlingen gemeinsam in einer Ebene mit den Falzbogen befördert werden, wobei die Fadenförderplatten in ununterbrochener Reihung fest mit einer endlosen Doppelkette verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Fadenförderplatte (18) jeweils zwei zu einer Klammerbildung erforderliche Einstechnadeln (5; 6) über Nadelträger (10) und Säulen (11) angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der geradlinigen Laufbahn der Doppelkette (20) eine drückende Steuerkurve (29) und eine hebende Steuerkurve (37) zur Steuerung der Einstechbewegung der Einstechnadeln (5, 6) vorgesehen sind.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (29) auf einem Lagerbolzen (28) schwenkbar gelagert ist und ein Elektromagnet (30) mit seinem Stössel auf die Steuerkurve (29) wirkend und sie auf der der erforderlichen Einstechtiefe entsprechenden Höhe haltend, angeordnet ist, wobei die Steuerkurve (29) an einem Ende über eine dem Elektromagnet (30) entgegenwirkende Zugfeder (31) mit einem in der Höhe einstellbaren Schieber (38) verbunden ist.
4. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kettrad (26) zusammen mit der Doppelkette (20) um den Drehpunkt (42) eines zweiten Kettrades (25) schwenkbar angeordnet ist.
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