Spendeeinrichtung für fliessfähiges Gut
Die vorliegende Erfindung betrifft eine manuell betätigbare Spende einrichtung für fliessfähiges Gut.
Spendeeinrichtungen der genannten Art sind, insbesondere in Form Voll ISeifienslpendern, in zahlreichen A,usfügsarten erhältlich. All diesen herkömmlichen Einrichtungen haftet jedoch ein gemeinsamer Mangel an. Da sie nach dem Prinzip der Nachfüllbauweise ausgebildet sind, stehen sie normalerweise über längere Zeitabschnitte, d. h. über Jahre, wenn nicht gar Zahnzehnte, im Betrieb, was zur Folge hat, dass solche Spendeeinrichtungen, je nach Bauweise, entweder nach relativ kurzer Zeit den ästhetischen und insbesondere auch hygienischen Anforderungen nicht mehr genügen oder aber, z. B. im Falle der relativ kostspieligen Metalleinrichtungen, eine regelmässige Wartung und Reinigung der Betätigungs- und Auslassorgane erfordern, was vielfach vernachlässigt wird.
Die Nachteile mangelnder hygienischer Verhältnisse und die Unappetitlichkeit verschmutzter Seifenspender an stark frequentierten Orten, wie z. B. öffentlichen und Gasthaustoiletten bedürfen kaum der weiteren Erläuterung.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, die hygienischen und ästhetischen Verhältnisse bei solchen Einrichtungen weitgehend zu verbessern.
Somit besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung einer manuell betätigbaren Spendeeinrichtung für fliessfähiges Gut, bei der die hinsichtlich Hygiene und Ästhetik wesentlichen Teile der Einrichtung in relativ kurzen Zeitabständen und bei geringem Kostenaufwand zwangläufig ersetzt werden.
Dies wird erfindungsgemäss erreicht durch einen an einem Wandhalter befestigten, jedoch durch Handgriff lösbaren, das Gut enthaltenden Wegwerfbehälter, welcher mit Betätigungsorganen und einem Auslassorgan für das Gut versehen ist.
Anhand der beiliegenden Zeichnung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Form eines Seifenspenders zur Verwendung an Lavabos beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht des Seifenspenders,
Fig. 2 eine seitliche Ansicht des Seifenspenders, teilweise im Schnitt, mit voneinander getrenntem Vorratsbehälter und Wandhalter,
Fig. 3 eine Ansicht des im Vorratsbehälter des Seifenspenders vorgesehenen Steigrohres,
Fig. 4 eine Ansicht der als Auslassorgan des Vorratsbehälters verwendeten Düse mit Wegdrehverschluss, im Schnitt,
Fig. 5 eine Ansicht des Wegdrehverschlusses der Düse nach Fig. 4,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Verriegelungsvorrichtung für den auf dem Wandhalter der Spendeeinrichtung montierten Vorratsbehälter.
Die in Fig. 1 gezeigte schaubildliche Darstellung des an einer Wand montierten Seifenspenders für flüssige Seife dient weniger der Erläuterung von Einzelheiten als vielmehr dem besseren Vorstellungsvermögen und zeigt den auf dem Wandhalter 2 aufgesteckten Seifenbehälter 1 mit der Seifenauslassdüse 3 in der Sicht, wie sie sich dem Benützer darbietet. Die folgende Detailbeschreibung des Seifenspenders erfolgt deshalb insbesondere unter Bezugnahme aus Fig. 2, in welcher der Übersichtlichkeit halber der Behälter 1 und der Wandhalter 2 in voneinander getrennter Lage dargestellt sind.
Aus Fig. 2 geht sehr deutlich die der vorliegenden Bauweise eines Seifenspenders zu Grunde liegende Idee hervor, nämlich die Kombination eines einfachen billigen an einer vertikalen Fläche montierten und ohne funktionellen Teil ausgebildeten Wandhalters 2 und eines mit allen funktionellen Teilen eines Seifenspenders versehenen Seifenbehälters 1 in Wegwerfbauweise, welch letzterer, herstellungsmässig bereits mit Seife gefüllt, einfach auf an den an der Wand fest verankerten Wandhalter 2 aufsteckbar und von diesem nach durch stetige Benützung bewirkter Entleerung wieder abzieh- bar und durch einen neuen, vollen Wegwerfbehälter 1 ersetzbar ist.
Der vorliegende, kugelschichtförmige Seifenbehälter 1 besitzt an seiner Mantelfläche eine in Gebrauchslage zweckmässig nach unten gerichtete Seifen-Auslassdüse 3, durch welche infolge Finger- oder Handdruckes, in Richtung des Pfeiles D auf die Wandung 4 des aus Niederdruck-Polyäthylen bestehenden Seifenbehälters, eine Portion flüssiger Seife auf eine unter die Düsen öffnung gehaltene Handfläche herausgepresst wird. Die elastisch nachgiebige Wandung 4 des Behälters 1 bildet somit das Betätigungsorgan des Seifenspenders, nämlich Form einer Pressmembrane.
Die Aufsteckbarkeit des Seifenbehälters 1 auf den Wandhalter 2 ist im vorliegenden Fall dadurch verwirklicht, dass der kugelschichtförmige Seifenbehälter 1 an seiner dem Wandhalter zugekehrten Stirnfläche mit einer kreisrunder Rastmulde 5 versehen und mittels dieser auf den seinerseits mit einem kreisrunden Rastpilz 6 versehenen Wandhalter 2 aufstülpbar ist. Der zylindrische Rastpilz 6 ist durch Schlitze 7 in mehrere federnde Rastfinger 8 unterteilt, welche sich mittels einer nach aussen gerichteten Rastnarbe 9 in einer Rast- nut 10 innerhalb der Rastmulde 5 verkrallen. Durch eine genügende, an den Seifenbehälter 1 angelegte Zugkraft können jedoch diese Verkrallungskräfte überwunden werden, d. h. der Seifenbehälter 1 lässt sich vom Wandhalter 2 abreissen, wenn er durch einen neuen ersetzt werden soll.
An einer bestimmten Stelle innerhalb der Rastmulde 5, im vorliegenden Fall der Seifenauslassdüse gegenüberliegend, ist zweckmässig eine in die Rastnut 11 hinein vorspringende Nase 12 vorgesehen, während am Rastpilz 6 eine entsprechende Aussparung 13 vorgesehen ist. Diese beiden ineinander passenden Teile definieren zusammen die Lage des Sei- fenbehälters 1 auf dem Wandhalter 2 und verhindern eine Verdrehung des Seifenbehälters 1 während der Dauer des Gebrauchs. In Übereinstimmung mit der vorliegenden Ausführungsform war stets von einem runden Behälter und einem runden Wandhalter die Rede, was jedoch keinesfalls zwingend ist. Desgleichen können die Rastmulde und der Rastpilz - bei rundem Behälter und Wandhalter - eine andere als runde Form aufweisen.
Als Seifen-Auslassdüse 3 findet im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein in Fachkreisen sogenannten Wegdrehverschluss Verwendung, der in den Fig. 4 und 5 im Einzelnen dargestellt ist. Diese Anordnung besteht aus Kunststoff und besitzt eine im noch unbenützten Zustand durch eine Verschlusskappe 14 verschlossene Düsenöffnung 15 in einem Düsenkörper 16, welche durch Abdrehen der Verschlusskappe 14 freigelegt wird.
Durch dieses Abdrehen wird die Verbindung zwischen dem Düsenkörper 16 und der Verschlusskappe 14 durch einen Abschervorgang zerstört, d. h. die Verschlusskappe 14 kann nicht wieder aufgesetzt werden und die Düsenöffnung 15 bleibt offen. Die Verwendung einer solchen Auslassdüse 3 am Wegwerfseifenbehälter 1 bietet den Vorteil, dass die Ersatzseifenbehälter bis nach erfolgter Anbringung am Wandhalter hermetisch verschlossen, jedoch nach der Anbringung am Wandhalter 2 durch einfaches Abdrehen der Verschlusskappe 5 betriebsbereit sein können. Zur Verhinderung eines steten Ausfliessens oder zumindest Tropfens der flüssigen Seife aus der offenen Düsenöffnung 15 ist innerhalb des Seifenbehälters 1 auf der Seifen-Auslassdüse 3 ein Steigrohr 17 aufgesetzt, das in Fig. 3 dargestellt ist.
Das Steigrohr 17 sitzt mit seinem Auslassende 18 auf der Auslassdüse 3. Die im Seifenbehälter 1 befindliche flüssige Seife wird somit bei Druckausübung auf die Pressmembrane 4 durch die Einlassöffnung 19 des Steigrohres 17 und dessen Steigatoschnitt 20 in Richtung des Pfeiles 23 durch den oberen Umlenkabschnitt 21 gepresst und gelangt in den Auslassabschnitt 22 und von da durch die Auslassdüse 3 nach aussen.
Abgesehen von der ohnedies notwendigen Verhinderung des unbeabsichtigten Ausfliessens der Seife, verhindert das Steigrohr 17 äusserst wirksam ein Nachtropfen der Seife bei Wegnahme des Druckes von der Pressmembrane 4 durch Freigabe derselben durch den Benützer, da beim Zurückfedern der Pressmembrane 4 in ihre Ruhelage im Steigrohr 17 eine Saugwirkung entsteht, die ausreicht, um den noch im Auslassabschnitt 22 befindlichen Seifenrest über den Umlenkabschnitt 21 hinaus in den Steig abschnitt 20 zurückzusaugen, wodurch die Auslassseite von Seife entleert wird und ein Nachtropfen vermieden wird.
Es versteht sich von selbst, dass anstelle der im vorliegenden Fall verwendeten Wegdrehverschluss-Auslassdüse mit aufgesetztem Steigrohr irgend eine andere handelsübliche Düse verwendet werden könnte, deren Kosten in einer Grössenordnung liegen, welche bei der Verwendung an einem Wegwerfbehälter noch zu rechtfertigen sind.
Es bleibt noch die in Fig. 6 schematisch dargestellte Verriegelungsvorrichtung für den auf dem Wandhalter aufgesetzten Seifenbehälter kurz zu beschreiben. Diese Verriegelungsvorrichtung besteht aus einem sternförmigen Körper 24, der auf Wunsch in den Wandhalter 2 einsetzbar ist. Dieser sternförmige Körper 24 ist von aussen durch eine Öffnung (25) (Fig. 2) im Wandhalter 2 mittels eines Schlüssels 26 um einen bestimmten Winkelwert um seine Achse verdrehbar, wobei die sternförmigen wegstrebenden Arme 27, 28, 29 des Körpers 24 in zwei verschiedene Stellungen entlang des Innenumfanges des Wandhalters 2 bringbar sind.
In der mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung der Arme 27, 28, 29 sind die Rastfinger 8 des als Rastpilz ausgebildeten Wandhalters 2 nachgiebig nach innen beweglich, was bedeutet, dass der Seifenbehälter 1 vom Wandhalter 2 weggerissen bzw. auf diesen aufgesetzt werden kann. Sind die Arme 27, 28, 29 jedoch mittels des Schüssels 26 in die mit unterbrochenen Linien eingezeichnete Stellung gebracht, sind die Rastfinger 8 gegen eine nach innen gerichtete Bewegung verrigelt, wodurch der Seifenbehälter 1 auf dem Wandhalter 2 fest verkrallt ist. Ein Abreissen des Seifrnbehälters ist im verriegelten Zustand unter normaler Kraftaufwendung und ohne Beschädigung der Spendeeinrichtung nicht möglich. Diese Verriegelungsvorrichtung dient somit als Schloss gegen Diebstahl des Seifenbehälters 1.
Wie bereits erwähnt, ist jedoch die Spendeeinrichtung mit oder ohne dieser Sicherheitsvorrichtung verwendbar.
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass die vorliegend beschriebene Spendeeinrichtung für fliessfähiges Gut, obwohl als Seifenspender beispielsweise beschrieben, genau so gut für andere flüssige bis pastenförmige Güter, wie z. B. Sonnenschutzmittel, Schuhputzmittel usw. verwendbar ist, unter Verwendung einer geeigneten Düse natürlich. Das wesentliche Merkmal der Spendeeinrichtung besteht in der Zusammenfassung von gefülltem Vorratsbehälter, Betätigungsorganen und Auslassorganen zu einer Wegwerfeinheit, die an einem Wandhalter - mittels eines einfachen Handgriffes austauschbar angebracht ist.