Gerät zur kontinuierlich gleichmässigen Abgabe pulverförmiger Stoffe
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur kontinuierlich gleichmässigen Abgabe pulverförmiger Stoffe, mit einem Pulver-Vorratsbehälter und einer Pulver-Zuteilvorrichtung.
Geräte dieser Art sind in unterschiedlichster Art und Form bereits bekannt oder vorgeschlagen worden.
Keines dieser Geräte eignet sich für die dosierte Abgabe eines feuchtigkeitsempfindlichen Pulvers, welches zum Zusammenbacken neigt, wodurch das Gerät in kürzester Zeit nicht mehr ordnungsgemäss arbeitet bzw. ganz ausfällt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der in Bracht kommenden Art vorzuschlagen, welches die Mängel der bekanntgewordenen Geräte nicht aufweist und, unabhängig von den Betriebsbedingungen, stets betriebsbereit und einfach in seiner Bedienung und Wartung ist.
Das erfindungsgemässe Gerät zur kontinuierlich gleichmässigen Abgabe pulverförmiger Stoffe, mit einem Pulvgr-Vorratsbehälter und einer aus mindestens einem bewegbaren Abstreifer und einer axial verschiebbaren, drehbaren Scheibe bestehenden Pulver-Zuteilvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifer unter bzw. entgegen der Wirkung einer Feder zwischen zwei einstellbaren Anschlägen bewegbar ist und dass mit dem Pulver in Kontakt stehende Flächen des Vorratsbehälters sowie die Scheibe mittels Warmwasser beheizbar ausgebildet sind.
Vorteilhafterweise ist die rotierende Scheibe auf einer von einem Antriebsmotor in Drehung versetzten Welle horizontal unter der Abgabeöffnung des Vorratsbehälters angeordnet und auf der Welle bzw. mit dieser in axialer Richtung verstellbar. Dadurch kann der Aussendurchmesser eines auf der Scheibe sich bildenden Pulverhaufens verändert werden. Vorteilhafterweise ist die horizontale Scheibe derart axial verstellbar, dass sie bei Stillstand gegen den Vorratsbehälter bewegt wird und die untere Behälteröffnung verschliesst, um dann das im Vorratsbehälter befindliche Pulver jeglichem Feuchtigkeitseinfluss zu entziehen. Das Heben bzw. Senken der horizontalen Scheibe kann in beliebiger Weise, etwa mittels Hubmagnet oder auf hydraulischem Wege, erfolgen.
Es ist zweckmässig, die horizontale Scheibe in Abhängigkeit von der in einen dem Vorratsbehälter nachgeschalteten Misch- und Lösebehälter eingeleiteten Lösungsflüssigkeit in Drehung zu versetzen. Dies bedeutet praktisch, dass eine dosierte Pulverabgabe des Gerätes stets dann erfolgt, wenn Lösungsflüssigkeit in den Mischund Lösebehälter einströmt.
Der Abstreifer kann entweder in seiner Längsrichtung oder, bei beispielsweise schwenkbarer Lagerung, hinsichtlich seines Anstellwinkels gegenüber der Scheibe einstellbar sein. Die Einstellung des Abstreifers gegen über der Scheibe kann mit mechanischen Mitteln erfolgen oder mittels einer ,elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Antriebsvorrichtung. Vorteilhafterweise erfolgt die Einstellung des Abstreifers selbsttätig in Abhängigkeit vom Programmablauf des Gerätes d. h., es kann eine Programmsteuerung vorgesehen sein, die auch die Einstellung des Abstreifers beeinflusst.
Der Abstreifer kann von der Feder in einer normalen Betriebslage gehalten und durch Einwirken einer Kraft zumindest während einer bestimmten Zeitspanne in eine zweite Betriebslage gebracht werden.
Für das ordnungsgemässe Funktionieren und einen störungsfreien Betrieb des Gerätes ist eine gute Rieselfähigkeit des Pulvers eine wesentliche Voraussetzung für die dosierte Abgabe in dem Löse- und Mischbehälter. Diese Rieselfähigkeit wird daher vorteilhaft nicht nur aufrechterhalten, sondern gegebenenfalls gegenüber der Rieselfähigkeit des in den Vorratsbehälter aufgegebenen Pulvers noch verbessert, was insbesondere wichtig ist für in grossen Mengen verpacktes Pulver, das nach einer gewissen Lagerzeit vielfach seine ursprüngliche gute Rieselfähigkeit eingebüsst hat.
Dies kann bei dem erfindungsgemässen Gerät dadurch erreicht werden, dass der Abstreifer in der erwähnten Weise zwischen den zwei einstellbaren Anschlägen bewegbar ist und dass mit dem Pulver in Kontakt stehende Flächen des Vorratsbehälters sowie die Scheibe mittels Warmwasser beheizbar ausgebildet sind.
Es kann eine Beheizung der Aussenflächen des Vorratsbehälters und der unteren Fläche der drehbaren Scheibe erfolgen. Hierfür kann man längs der Aussenwandung z. B. eines trichterförmigen Teiles des Vorratsbehälters eine Wärmeaustauschkammer vorsehen, durch welche Warmwasser hindurchgeleitet wird.
Es kann weiter auch von Vorteil für eine genau dosierte Pulverabgabe sein, den oder die z. B. oberhalb der rotierenden Scheibe angeordneten, zweckmässig um eine vertikale Achse schwenkbaren Abstreifer mit einer kreisförmig gebogenen Innenfläche vorzusehen, welche bis über die z. B. zentrale Welle der Scheibe hinaus einschwenkbar ist. Dabei kann dann in der Schwenkebene des Abstreifers eine Führungsscheibe zum Einstellen der Abstreifstellung vorgesehen sein, wobei zwischen einem Bolzen am schwenkbaren Abstreifer und einem ortsfesten Bolzen die Feder, z. B. eine Zugfeder, gespannt sein kann, mit welcher der schwenkbare Abstreifer elastisch an den einen Anschlag angedrückt wird.
Mehrere Abstreifer können auch unterschiedliche Funktionen haben, und zwar kann der eine Abstreifer in Kontakt mit einer Führungsbahn sein, so dass er pro Umdrehung der rotierenden Scheibe wahlweise ein oder mehrere schlagartige Schwenkbewegungen nach innen ausführt, um verklumptes Pulver mit entsprechender Kraft von der Scheibe nach aussen zu befördern und Verstopfungen zu verhindern.
In den Fig. 1-5 der Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung anhand besonders bevorzugter Aus führungsbeispiele schematisch dargestellt, welche nachstehend im einzelnen näher beschrieben sind. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein erstes Gerät,
Fig. 2 und 3 je eine Aufsicht auf die horizontale, sich drehende Scheibe und den auf dem Rand der Scheibe aufliegenden Abstreifer,
Fig. 4 einen Axialschnitt durch ein anderes Gerät,
Fig. 5 einen Querschnitt nach der Linie A'-B' in Fig. 4.
Aus Fig. 1 ist der Aufbau der einen Ausführungsform des erfindungsgemässen Gerätes im einzelnen er sichtlich. Das Gerät w, eist einen zylindrischen Vorrats- behälter 11 auf, der mit einer durch einen Deckel 12 verschlossenen Einfüllöffnung 13 versehen ist. Das untere Ende 14 des Vorratsbehälters 11 ist trichterförmig ausgebildet und nach unten offen. Unter der Öffnung 15 des trichterförmigen Teils 14 befindet sich in einem bestimmten Abstand vom Rand 16 des trichterförmigen Teils 14 eine Scheibe 17, die an der Welle 18 befestigt ist, welche durch den Vorratsbehälter 11 hindurchgeführt ist und mit dem Antriebsmotor 19 gekuppelt ist. Das untere Ende der Welle 18 wird von einem an einem Bügel 20 sitzenden Lager 21 getragen.
An dem Vorratsbehälter 11 sitzt weiterhin eine Halterung 22, an der der Abstreifer 23 schwenkbar gelagert ist. Der Abstreifer 23 sitzt an einer Lagerhülse 24, an der auf der dem Abstreifer 23 gegenüberliegenden Seite ein Handbedienungshebel 25 angebracht ist.
An dem Hebel 25 greift eine Feder 26 an, deren anderes Ende an einem ortsfesten Punkt 27 angehängt ist. Die Feder 26 zieht den Hebel 25 gegen einen Anschlag 28, der von dem Ende der Stellschraube 29 gebildet wird. In der in Fig. 2 dargestellten Lage befindet sich der Abstreifer 23 in seiner normalen Be triebslage. Wird der Handhebel 25 und damit der Abstreifer 23 entgegen der Wirkung der Feder 26 geschwenkt, insbesondere bis er an einem zweiten, gegebenenfalls ebenfalls einstellbaren Anschlag 30 anliegt, so nimmt der Abstreifer 23 die in Fig.
3 ge zeigte zweite Betriebslage ein, bei welcher sein vorderes Ende auf einem Kreisbogen Ki liegt, der wesentlich weiter innen liegt als der Kreisbogen Ka, auf welchem sich das Ende des Abstreifers 23 in der normalen Betriebslage befindet. Demzufolge wird in der in Fig. 2 dargestellten Lage des Abstreifers 23 eine bestimmte e einstellbare Menge des auf dem ringförmigen Randstreifens 31 der Scheibe 17 liegenden Pulvers von der Scheibe 17 abgestreift; wie Fig. 3 zeigt, ist die abgestreifte Menge des Pulvers weitaus grösser, wenn sich der Abstreifer 23 in der anderen Betriebslage be findet, da dann der von ihm bestrichen, e Randstreifen 32 wesentlich breiter ist als der Randstreifen 31.
Vorteilhafterweise wird der Abstreifer 23 bzw. der Handhebel 25 in der in Fig. 3 dargestellten zweiten Betriebslage mittels eines nicht dargestellten Sperrschiebers oder dergleichen festgehalten, welcher über eine Zeitschaltvorrichtung oder dergleichen bzw. mittels einer beliebigen Antriebsvorrichtung, die von der Programmsteuerung der Maschine beeinflusst wird, nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit zurückgezogen wird, wodurch der Abstreifer 23 bzw. der Hebel 25 wieder freigegeben und unter der Wirkung der Rückzugsfeder 26 gegen den Anschlag 28 geschwenkt wird, um die normale, in Fig. 2 gezeigte Betriebslage einzunehmen.
Um das in dem Vorratsbehälter 11 befindliche Pulver stets gut rieselfähig zu erhalten, befinden sich an der Welle 18 Rührflügel 33, die vorteilhafterweise aus geneigt angestellten Messerblättern bestehen, die bei der Drehung der Welle durch das Pulver hindurchgeführt werden und dieses dabei immer wieder auflockern.
Unter dem Behälter 11 ist der trichterförmige Mischund Lösebehälter 34 angeordnet, an dessen oberem Rand ein ringförmiges Rohr 35 angeordnet ist, in welchem sich Austrittsöffnungen 36 für die Lösungsflüssigkeit befinden. Das von dem Abstreifer 23 vom Rand der Scheibe 17 abgenommene Pulver fällt über den äusseren Rand der Scheibe 17 in den trichterförmigen Behälter 34 und wird dort von dem aus den Austritts öffnungen 36 im Rohr 35 austretenden Wasser oder dergleichen gelöst und fortgespült, um aus dem zentralen Rohrstutzen 37 auszutreten und beispielsweise in den Tank seiner Geschirrspülmaschine oder dergleichen zu gelangen.
In den Fig. 4 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Gerätes nach der Erfindung im Axial- und Querschnitt dargestellt. Dabei sind die mit dem Ausführungsbeispiel des Gerätes nach Fig. 1-3 übereinstimmenden Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. An der Wandung des trichterförmigen Teils 14 ist eine Wärm, eaustauschkammer 38 vorgesehen, die nach aussen von der Wandung 43 begrenzt ist. An die Wärmeaustauschkammer 38 ist eine gegebenenfalls mit einer nicht dargestellten Wasserpumpe in Verbindung stehende Warrawasserleitung anschliessbar.
Das Warmwasser in der Wärmeaustauschkammer 38 gibt seine Wärme teilweise über die Wandung des trichterförmi gen Teils 14 an das Füllgut im B, Behälter ab und strömt über eine Verbindungsleitung 39 und einen durchbohrten Rohransatz 60 mit Öffnungen 61 in Pfeilrichtung in eine zweite Wärmeaustauschkammer 36' am oberen Rand des Löse- und Mischbehälters 34. Die Wärme austauschkammer 36' ist über eine rundum verlaufende Austrittsöffnung 40 nach dem Löse- und Mischbehälter 34 geöffnet, so dass das Warmwasser über den Ablaufrand 41 gleichmässig in den Löse- und Mischbehälter 34 verteilt wird.
Die Wärmeaustauschkammer 36' wird im wesentlichen von der rotierenden Scheibe 17 und einer Gegenscheibe 42 gebildet, die mit Rändern 48 bzw. 49 versehen sind, zwischen denen die Austritts öffnung 40 freigelassen ist.
Da die Wärmeaustauschkammer 36' nach oben von der rotierenden Scheibe 17 begrenzt wird, dient diese zur Erwärmung des darauf befindlichen Pulvers.
Die rotierende Scheibe 17 ist mit zwei Abstreifern 44', 44" versehen, die auf Bolzen 55 gelagert sind.
Der eine der b, beiden Abstreifer 44' ist mit einer Rolle 58 versehen, die durch eine zwischen dem Abstreifer 44" und einem Stift 54' an der Platte 52 gespannten Zugfeder gegen eine Ringscheibe 58 gedrückt wird, die mit dem Ablaufrand 41 der Gegenscheibe 42 fest verbunden ist. Die Ringscheib, e 58 ist im Beispiels- falle mit drei Ausnehmungen versehen, die wahlweise geöffnet bzw. geschlossen werden können. Durch Antrieb der Welle 18 und der von dieser getragenen rotierenden Scheibe 17 sowie der Gegenscheibe 42 mit der Ringscheibe 58 wird bei einer Umdrehung der Abstreifer 44'wahlweise eiri zwei- oder dreimal in Pfeilrichtung mittels der Feder 55 ruckartig nach innen bewegt.
Dadurch wird erreicht, dass verklumptes Pulver mit entsprechender Kraft nach aussen geworfen wird und so Verstopfungenteiner unter Umständen geringen Abstreif öffnung vermieden werden.
Der zweite Abstreifer 44" dient der Zusatzdosierung. Der gleichfalls unter Federspannung einer Feder 50 stehende Abstreifer lässt sich in eine vorgewählte Abstreifstellung mittels einer Schraube 59 feststellen, die in der Platte 52 angeordnet ist und manuell betätigt werden kann.
Das von der rotierenden Scheibe 17 durch die beiden Abstreifer 44' und 44" abgeräumte Pulver fällt auf den Auflauf 41 der Gegenscheibe 42, deren äusserer Rand 41 a unten abgebogen ist. In dichtem Abstand um den Rand 41a herum ist eine feststehende Ringscheibe 62 angeordnet, die verhindert, dass ungelöstes Pulver an die Innenwand des Behälters 34 gelangt, wo es sich sonst aufbauen könnte. Das Auflösen des Pulvers in dem Wasser findet danach auf dem Ablauf 41 der Gegensch, eibe 42 oder zwischen dem Ablaufrand 41 a und der festen Ringscheibe 62 statt.
Um das Pulver in dem von aussen beheizten Vorratsbehälter 11 weitgehend rieselfähig zu halten bzw. eine gute Rieselfähigkeit wieder herzustellen, sind übereinander angeordnete Rührvorrichtungen 53 und 53a an einem Rohr angeordnet, das in diesem Bereich im Teil der Welle 18 und an dem anderen Teil der Welle befestigbar ist. Dabei befindet sich in der Auslauföffnung des trichterförmigen Teils 14 ein Rührflügel 53 mit schräggestellten Flügelblättern. Oberhalb des Rührflügels schliessen übereinander angeordnete Rührstäbe 53a an, die längs der schrägen Innenwandung des Trichters 14 an ihren freien Enden nahe der Innenwandung nach unten abgebogen sind. Es ist noch zu erwähnen, dass diese Rührstäbe ohne grössere Schwierigkeiten elektrisch heizbar ausgebildet den können.
Die Innenwand des vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Misch- und Lösebehälters 34 wird so vor Reaktionswärme beim Lösen des Pulvers im Wasser geschützt, die dem Behälter schaden könnte. Die Reaktionswärme hat auf der ebenfalls zweckmässig mit Kunststoff überzogenen Gegenscheibe 42 aus einem metallischen Werkstoff keinen nachteiligen Einfluss.
Schliesslich ist es zweckmässig, den Misch- und Lösebehälter an mit dem Vorratsbehälter verbundenen Ansätzen leicht lösbar anzuschrauben oder einzuhängen.