CH421504A - Verfahren zum Vulkanisieren gesättigter Polymerisate - Google Patents

Verfahren zum Vulkanisieren gesättigter Polymerisate

Info

Publication number
CH421504A
CH421504A CH570562A CH570562A CH421504A CH 421504 A CH421504 A CH 421504A CH 570562 A CH570562 A CH 570562A CH 570562 A CH570562 A CH 570562A CH 421504 A CH421504 A CH 421504A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
polymer
weight
peroxide
dependent
anthracene
Prior art date
Application number
CH570562A
Other languages
English (en)
Inventor
Vries Harmen De
Frederik Van T Wout Jo Wilhelm
Original Assignee
Stamicarbon
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Stamicarbon filed Critical Stamicarbon
Publication of CH421504A publication Critical patent/CH421504A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/01Hydrocarbons

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zum Vulkanisieren gesättigter Polymerisate
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesättigten Polymeren, worunter die Vernetzung von Homo- oder Mischpolymerisaten von   Äthylen,    Propylen, Butylen-l, Isobutylen, Styrol, Acrylonitril, Vinylacetat und dgl., oder von Derivaten solcher Polymerisate zu verstehen ist. Sie werden z. B. mit Hilfe von Ziegler-Katalysatoren hergestellt und enthalten nur eine so geringe Zahl von Doppelbindungen, dass sie mit Schwefel allein nicht zu vulkanisieren sind. Die Erfindung betrifft insbesondere die Vulkanisierung von mit Ziegler Katalysatoren hergestellten Mischpolymerisaten von Äthylen mit Propylen und/oder Butylen-l.



   Bekanntlich können diese Polymerisate vulkanisiert werden, indem man sie mit einer Quelle für freie Radikale behandelt, wobei eine solche Temperatur gewählt wird, dass sich eine Verknüpfung einstellt.



  Die mechanischen Eigenschaften der so behandelten Polymerisate lassen allerdings noch viel zu wünschen übrig. Dies ist besonders mit der Zugfestigkeit der Fall, welche so niedrig ist, dass diese Produkte für viele technische Anwendungszwecke, z. B. für die   In-    dustrie von Autoreifen, unbrauchbar sind.



   Zweck der betreffenden Erfindung ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe Produkte mit guten mechanischen Eigenschaften, insbesondere mit hoher Zugfestigkeit herzustellen sind. Zugleich wird ein Verfahren bezweckt, mit dessen Hilfe die Alterungsbeständigkeit der Produkte verbessert werden kann.



     Das    erfindungsgemässe Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesättigten Polymerisaten, bei denen das Polymere   zusammen    mit einer Quelle für freie Radikale zu   90-250     C erhitzt wird, wird dadurch gekennzeichnet, dass während der Erhitzung ein linear kondensierter, polyaromatischer Kohlenwasserstoff-vorhanden ist, der minimal drei, gegebenenfalls substituierte Benzolkerne enthält. Hierunter ist ein polyaromatischer Kohlenwasserstoff zu verstehen, den man sich als eine Zusammensetzung aus Naphthalin denken kann und an dem jedesmal an der 2.-3.



  Stelle ein Benzolkern kondensiert ist.



   Vorzugsweise wird Anthracen gebraucht, weil dieses Produkt überall in grossen Mengen zu ziehen ist. Ausgezeichnete Ergebnisse sind auch mit Tetracen oder Pentacen zu verzeichnen. Vorzugsweise ist während der Erhitzung zugleich ein Füllstoff vorhanden.



   Die Menge polyaromatischer Kohlenwasserstoff kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Zusatz von 0,1   Gew.-O/o,    bezogen auf das Polymere, steigert die Zugfestigkeit schon merklich, während diese Zugfestigkeit nach Zusatz von über 15   Gew.-O/o    Anthracen wieder nachlässt. Vorzugsweise mischt man 0,5 bis 5   Gew.-O/o    an polyaromatischem Kohlenwasserstoff, bezogen auf das Polymere bei, weil in diesem Falle Produkte gebildet werden, die sowohl eine hohe Zugfestigkeit wie einen hohen Modul aufweisen.



   Vorzugsweise benutzt man Anthracen in Form eines Produktes, das weniger als 50 und vorzugsweise weniger als 20   Gew.-O/o    an anderen Kohlenteerölprodukten enthält. Hiermit werden wesentlich bessere Ergebnisse erzielt als mit den handelsüblichen Kohlenteerölprodukten, die 23, bzw. 40   Gew.-O/o    an Anthracen enthalten, oder mit dem sogenannten Rohanthracenöl.



   Bekannte Quellen für freie Radikale sind anorganische Peroxyde, organische Azoverbindungen und organische Peroxyverbindungen, wie Hydroperoxyde, Dialkylperoxyde, Diaralkylperoxyde, Peroxysäuren, Peroxyester, Diacylperoxyde, Diaroylperoxyde und Peroxyderivate von Aldehyden und Ketonen. Bevorzugt sind   Dialkylperoxyde,    Diaralkylperoxyde und    A1kyl-Aralky1p eroxyde,    wie   Dicumylp eroxyd,    di-ter Butylperoxyd, Tetrachlor-di-ter-Butylperoxyd, ter Butylcumylperoxyd und 2.5   bis-ter-Butylperoxy-2. 5    dimethylhexan.



   Die Peroxydmenge kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Die besten Ergebnisse liegen vor bei   0,5-6      Gew.-O/o    des Peroxyds, bezogen auf das Polymere.



   Die Vulkanisierungstemperatur wird gewählt in Abhängigkeit von der Zersetzungsgeschwindigkeit der Quelle für freie Radikale, und wird vorzugsweise zwischen 120   rund.210?    C angesetzt. So sind bei Anwendung von Dicumylperoxyd   sehr- gute    Ergebnisse zu verzeichnen, falls man die Vulkanisierung während 5 bis 60 min bei   150-1700    C vornimmt.



   Als Füllstoff können die für natürlichen und synthetischen Kautschuk bekannten verstärkenden Füllstoffe dienen, wie Russ, Siliciumoxyd,   Calciumcarbo-    nat, Aluminiumsilikat oder Kolloidalton. Mit Russ und vorzugsweise den in der Kautschuktechnik üblichen feinkörnigen Russarten sind ausgezeichnete Ergebnisse zu verzeichnen. Darüber hinaus können noch weitere sehr übliche Hilfsstoffe zugemischt werden, wie Schwefel, Stearinsäure, Metallsalze, wie Zinknaphthenat, Weichmacher und/oder Antioxydantien und/oder Farbstoffe und/oder Parfümierungsmittel. Auf Wunsch können auch geringe Mengen Sorbinsäure oder Furfurol zugegeben werden.



   Bei den in Lösung gewonnenen Polymeren, wie den unter Verwendung eines Ziegler-Katalysators hergestellten Mischpolymerisaten von Äthylen mit Propylen, kann der Lösung vorteilhaft der polyaromatische Kohlenwasserstoff und gegebenenfalls auch die Quelle für freie Radikale und/oder der Füllstoff zuge setzt werden. Nach Verdampfung des   LöSungsmitteis    fällt dann ein Polymeres an, in dem die zugemischten Stoffe in fein verteiltem Zustand vorhanden sind. Bei thermoplastischen Polymeren, wie Hochdruckpol äthylen, werden diese Stoffe gewöhnlich mit den geschmolzenen Polymeren vermischt.



   Mit nachfolgendem Beispiel wird eine nähere Erläuterung der Erfindung bezweckt. Er stelle jedoch keine Einschränkung dieser Erfindung dar. Unter Teilen sind stets Gewichtsteile zu verstehen, es sei denn, dass anders angegeben ist. Der Modul, die Zugfestigkeit, die Bruchdehnung und die bleibende Verformung wurden gemäss dem   niederländisc. hen. Norm-    blatt NEN 3199 bestimmt.



   Beispiel
100 Teile eines amorphen   Äthylen-Propylen-    Mischpolymerisats mit einer Grenzviskosität (gemessen an einer Lösung von 0,1 g Mischpolymerisat je 100 ml Dekalin bei   135     C) von 2,9 wurden auf der   Walze bei etwa 80  C mit :   
50 Teilen Russ ( intermediate super abrasion furnace ),
7,5 Teilen eines 400/oigen Dicumylperoxyds (Warenzeichen  Perkadox BC   40 )    und 0-10 Teilen Anthracen (Schmelzpunkt 2150 C) vermischt.



   Aus diesem Gemisch hergestellte Plättchen mit Abmessungen von 90 X 140 X 2 mm wurden in einer Presse bei einer Temperatur von   1600    C während 40 min vulkanisiert. Nachstehende Tabelle verzeichnet die mechanischen Eigenschaften.



  Anthracen   (Gew.-O/o)      O      0,5    1 2 5 10 Modul bei   300 O/o    Dehnung (kg/cm2) 59 78 82 83 81 35 Zugfestigkeit (kg/cm2) 106 151 167 192 177 151 Bruchdehnung   ( /o)    460 460 450 490 490 700 Bleibende Verformung nach 2000/oiger Dehnung während 24 h, gemessen nach 60 min.   (O/o)    24 19 15 13 16 20
Es ist bemerkenswert, dass sich bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens bereits mit 0,5 bis 1   Gew.-O/o    Anthracen, bezogen auf das Polymere, ein Produkt mit guten mechanischen Eigenschaften herstellen lässt.

   Die Zugfestigkeit erreicht in diesem Falle bei einem Zusatz von etwa 2   Gew.-O/o    Anthracen und 3   Gew.-O/o    Dicumylperoxyd, bezogen auf das Polymere, einen Optimalwert, was einem Molarverhältnis von 1:1 entspricht. Wiederholt man den Versuch mit 2   Gew.-O/o    Tetracen statt Anthracen, so finden sich eine Zugfestigkeit von 203 kg/cm2, eine Bruchdehnung von 530   O/o-und    eine bleibende Verformung von 16   010.   



   Zum Vergleich möge ein gleicher Versuch dienen, der mit einer optimalen Schwefelmenge von 0,35   Gew.-O/o    eine Zugfestigkeit von 180 kg/cm2, und eine Bruchdehnung von 440   O/o    ergab. Die Bruchdehnung dieses Produktes war nach zweiwöchiger Erhitzung auf   125     C bis zu 140   O/o      zurückgegangen,    während das mit 2   Gew.-O/o    Anthracen vulkanisierte Produkt bei gleicher Erhitzungsdauer noch eine Bruchdehnung von 480   O/o    zeigte.



   Setzt man im Gegensatz zu dem erfindungsgemässen Verfahren statt Anthracen 1, 2, 3 und 5   Gew.-O/o    Naphthalin, Phenanthren,   9-1 0-di-Hydroanthracen,      1-2-Benzanthracen,      1-2-5-6-di-Benzanthracen    oder Akradin zu, so findet sich keine nachweisbare Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, bezogen auf das ohne Anthracen vulkanisierte Produkt.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zumVulkanisieren von im wesentlichen gesättigten Polymerisaten, wobei das Polymere zusammen mit einer Quelle-für freie Radikale auf 90 bis 2500 C erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während der Erhitzung ein linear kondensierter, polyaromatischer Kohlenwasserstoff vorhanden ist, der minimal 3, gegebenenfalls substituierte Benzolkerne enthält.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als polyaromatischer Kohlenwasserstoff Anthracen verwendet wird.
    2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein anthracenhaltiges Produkt verwendet, das weniger als 50 Gew.-O/o an anderen Kohlenteerölprodukten enthält.
    3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der polyaromatische Kohlenwasserstoff in einer Menge von 0,1-15 Gew.-O/o, bezogen auf das Polymere, verwendet wird.
    4. Verfahren nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der polyaromatische Kohlenwasserstoff in einer Menge von 0,5-5 Gew.-O/o, bezogen auf das Polymere, verwendet wird.
    5. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass während der Erhitzung zugleich ein Füllstoff vorhanden ist.
    6. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Quelle für freie Radikale ein Dialkyl-, ein Diaralkylperoxyd oder ein Alkyl-Aralkylperoxyd verwendet wird.
    7. Verfahren nach Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Dicumylperoxyd verwendet wird.
    8. Verfahren nach Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass 0,5-6 Gew.-O/o Peroxyd, bezogen auf das Polymere, verwendet wird.
    9. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymere ein Mischpolymerisat von Athylen mit Propylen und/oder Butylen-l ist.
    PATENTANSPRUCH II Vulkanisiertes Polymerisat, hergestellt gemäss dem Verfahren nach Patentanspruch I.
    PATENTANSPRUCH III Verwendung des vulkanisierten Polymerisates nach Patentanspruch II in Formgegenständen.
CH570562A 1961-05-12 1962-05-11 Verfahren zum Vulkanisieren gesättigter Polymerisate CH421504A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL264725 1961-05-12

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH421504A true CH421504A (de) 1966-09-30

Family

ID=19753034

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH570562A CH421504A (de) 1961-05-12 1962-05-11 Verfahren zum Vulkanisieren gesättigter Polymerisate

Country Status (5)

Country Link
AT (1) AT238445B (de)
BE (1) BE617498A (de)
CH (1) CH421504A (de)
GB (1) GB1006837A (de)
NL (1) NL107840C (de)

Also Published As

Publication number Publication date
NL107840C (de)
AT238445B (de) 1965-02-10
BE617498A (de)
GB1006837A (en) 1965-10-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1520463C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten
DE1130163B (de) Verfahren zum Vernetzen von amorphem Polypropylen oder amorphen Mischpolymeren aus AEthylen und Propylen
CH440690A (de) Verfahren zur Herstellung von Elastomeren aus a-Olefinpolymeren und -copolymeren
DE1186215B (de) Verfahren zur Herstellung von Chloroprenpolymerisaten
DE818693C (de) Verfahren zum Kopolymerisieren von Monomeren vom Vinyltyp mit einer endstaendigen Methylengruppe
DE1141786B (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern unter Vernetzen eines fuellstoffhaltigen Polyaethylens
DE1245132B (de) Verfahren zur Herstellung eines elastomeren Blockmischpolymerisats
DE69121005T2 (de) Zusammensetzung zur Vernetzung von Äthylenpolymeren, Verfahren zur Vernetzung von Äthylenpolymeren und vernetzbare Zusammensetzung
DE1292410B (de) Stabilisieren von Plastomeren
DE1033899B (de) Verfahren zur Herstellung kautschukartiger Produkte
DE1142060B (de) Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen amorphen hochmolekularen Mischpolymerisaten aus ª‡-Olefinen miteinander und/oder mit AEthylen
DE1138223B (de) Verfahren zum Polymerisieren von monomerem Formaldehyd zu hochmolekularen Polyoxymethylenen
CH421504A (de) Verfahren zum Vulkanisieren gesättigter Polymerisate
DE1569093C3 (de) Vernetzen von völlig gesättigten synthetischen Elastomeren
DE932986C (de) Verfahren zur Herstellung modifizierter vinylaromatischer Harze
CH437777A (de) Verfahren zum Vulkanisieren von Polymeren
DE1207622B (de) Verfahren zum Vulkanisieren von im wesentlichen gesaettigten Homo- oder Mischpolymerisaten
DE1569444A1 (de) Feste,stabilisierte Polymerenzusammensetzung
AT212015B (de) Verfahren zur Herstellung von vulkanisierten Produkten
DE2005946C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines vulkanisierten Formkörpers
EP0149836B1 (de) Kautschuk-Mischungen und daraus hergestellte Gummiartikel und Kraftfahrzugreifen
DE2724925A1 (de) Verfahren zum vernetzen eines polymeren
DE1211385B (de) Verfahren zum Vulkanisieren von Elastomeren-gemischen
DE1186210B (de) Verfahren zur Vernetzung von hochmolekularen alpha-Olefinpolymerisaten
DE1150205B (de) Verfahren zur Herstellung von endgruppenmodifizierten Butadienpolymerisaten