Vorrichtung zur Behandlung von Massenartikeln
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Vorrichtung zur Behandlung von Massenartikeln, insbesondere zur Markierung derselben. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen endlosen Förderer, der mit Traggliedern versehen ist, welche die zu bearbeitenden Teile in zur Förderrichtung senkrechter Lage an zwei gegenüberliegenden Seiten halten, durch einen Vorratstrichter, sowie durch eine verstellbare Zuführscheibe oberhalb des Förderers, der die Teile aus dem Vorratstrichter in einem mittleren Bereich zugeführt werden, und welche Durchlässe aufweist, durch welche die Teile zum Umfang der Zuführscheibe wandern und an den Förderer abgegeben werden, wobei die Geschwindigkeit des Förderers der Umfangsgeschwindigkeit der Zuführscheibe entspricht.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,
Fig. 3 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäss Fig. 1, von links gesehen,
Fig. 4 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäss Fig. 1, von rechts gesehen,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 1,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 einen Schnitt wie in Fig. 6, jedoch in einer anderen Stellung des Nockens der Zuführscheibe,
Fig. 8 einen Schnitt wie in Fig. 6, jedoch bei zurückgezogenem Nocken,
Fig. 9 einen Schnitt nach Linie IX-IX in Fig. 1,
Fig. 10 einen Schnitt nach Linie X-X in Fig. 4,
Fig. 11 einen Teil der Zuführscheibe in vergrö ssertem Massstab,
Fig. 12 eine räumliche Darstellung eines Traggliedes,
Fig.
13 eine räumliche Darstellung eines Teiles der Kette mit Traggliedern,
Fig. 14 eine räumliche Darstellung der Zuführscheibe mit den Nocken,
Fig. 15 einen Schnitt durch einen Durchlass der Zuführscheibe in der Übergabestellung zum Kettenförderer für Kugeln.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel besteht zur Hauptsache aus einem endlosen Kettenförderer 21, der mit Traggliedern 22 versehen ist, aus einer Zuführeinrichtung 23, die einen Vorratstrichter 24 und eine Zuführscheibe 25 umfasst, aus einem Paar Mar kierungsrollen 26, die mit Markierzeichen versehen sind, und aus einem Antrieb für die Zuführscheibe 25, die Markierungsrollen 26 und den Kettenförderer 21. Der Antrieb erfolgt von einem Elektromotor 28 her über ein Getriebe.
Der Vorratstrichter 24 ist an der Grundplatte 31 durch einen Tragarm 32 befestigt und mündet in ein Rohr 33, das die I Kapseln C aus dem Vor- ratstrichter 24 der Zuführscheibe 25 in einem mittleren Bereich zuführt (Fig. 3). Die Zuführscheibe 25 ist auf einem Zapfen 34 drehbar gelagert, der an einem Hebelarm 35 befestigt ist. Der letztere ist um eine Achse 36 schwenkbar, die an zwei parallelen senkrechten Wänden 37 befestigt ist. Um den Abstand der Zuführscheibe 25 vom Kettenförderer genau einstellen zu können, ist der Hebelarm 35 über seinen Schwenkpunkt hinaus zu einem Arm 38 verlängert, der an seinem freien Ende mit einer durch einen Schlitz 42 in der einen Seitenwand 37 ragenden Klemmschraube 41 versehen ist. Nach Lösen der Klemmschraube 41 ist eine Verstellung des die Zuführscheibe 25 tragenden Hebelarmes 35 möglich.
Die Zuführscheibe 25 enthält radiale Durchlässe 43 mit je einem Durchlasseintritt 44 und einem Durchlassaustritt 45. Durch die Durchlässe 43 wan dern die Kapseln C vom mittleren Teil der Zuführscheibe 25 an den Aussenrand derselben, um in die Tragglieder 22 des Kettenförderers 21 zu gelangen.
Der Mittelteil der Zuführscheibe 25 ist mit einer gerauhten Oberfläche, z. B. mit radialen Rillen 46 versehen, die bewirken, dass die durch das Rohr 33 zugeführten Kapseln in den Durchlasseintritt 44 der Durchlässe 43 fallen. Letzteres geschieht dann, wenn die Durchlässe 43 durch den unteren Teil ihres Kreisumlaufes bewegt werden.
Um zu verhindern, dass die Kapseln C wieder aus den Eintrittsöffnungen 44 der Durchlässe 43 herausfallen, wenn diese durch den oberen Teil ihrer Kreisbahn bewegt werden, ist eine endlose Schraubenfeder 47 so in einer Ringrille 48 angebracht, dass sie alle Durchlässe 43 nahe ihrem Eintritt 44 kreuzt.
Diese Sperrfeder 47 berührt die Kapseln C, die sich an denjenigen Stellen befinden, wo die Schraubenfeder die Durchlässe 44 kreuzt, und verhindert dadurch, dass die Kapseln aus den Durchlässen herausfallen können.
Um den Eintritt der Kapseln C in die Durchlässe 43 zu ermöglichen, muss die Sperrfeder 47 aus dem Bereich des Durchlasses entfernt werden. Dies erfolgt durch Hubstifte 51, die in die Ringrille 48 hineingeschoben werden können, um die Sperrfeder 47 aus dem Bereich des Durchlasses 43 herauszuheben und damit den Zutritt einer Kapsel C in den betreffenden Durchlass zu ermöglichen. Die anderen Enden der Hub stifte 51 ragen in der Normalstellung aus der Seitenfläche 52 der Zuführscheibe 25 heraus. Ein Nocken 53, an dem die Zuführscheibe 25 vorbeibewegt wird, ist im unteren Bereich der Zuführscheibe angeordnet und betätigt die Hub stifte 51 jeweils dann, wenn ein Nachrutschen der Kapseln erfolgen soll (Fig. 5 und 14).
Um ein Herausgleiten der Kapseln aus dem Austritt 45 der Durchlässe 43 im unteren Bereich der Zuführscheibe zu verhindern, ist eine zweite Sperrfeder 54 vorgesehen, die ebenfalls als endlose Schraubenfeder in einer Ringrille 55 in der Zuführscheibe 25 nahe ihrem äusseren Umfang angeordnet ist und die äussersten Kapseln C in den Durchlässen 43 festhält.
Sollen die äussersten Kapseln C losgelassen werden, damit sie in die Tragglieder 22 des Förderers 21 fallen, so werden wiederum Hubstifte 56 in der Zuführscheibe 25 so verschoben, dass sie in die Ringrillen 55 hineinragen und die Sperrfeder 54 aus dem betreffenden Durchlass herausheben. Damit ist der Austritt 45 des betreffenden Durchlasses freigegeben und die äusserste Kapsel kann herausfallen. Zur Steuerung dieser Hubstifte 56 dient ein Nocken 57. Die Freigabe der äussersten Kapsel erfolgt dann, wenn ein Tragglied 22 ihrem Durchlassaustritt 45 gegenübersteht. Die Stellung des Nockens 57 gegenüber der Zuführscheibe 25 ist verstellbar.
Der Nocken 57 kann aus seiner Stellung, in der er die Freigabe der Durchlässe bewirkt, heraus verstellt werden, indem die Mutter 59 gelöst und der Nocken 57 im Schlitz 60 zurückverschoben wird (Fig. 5 und 8). Dies ermöglicht, die Maschine weiterlaufen zu lassen, auch wenn keine Kapseln durch die Markierungsrollen 26 geführt werden sollen. Dies ist vorteilhaft, beispielsweise während der Frühstückspause, wenn kein Bedienungsmann zur Überwachung der Maschine zur Verfügung steht. Die in den Farbbehältern 61 enthaltene Farbe wird dann durch die umlaufenden Farbauftragsrollen 62 vor dem Austrocknen gehindert, auch wenn keine Kapseln befördert werden.
Die Tragglieder 22 weisen zwischen je zwei der Form der Kapseln angepassten Schultern 64 und 65 einen Sitz 63 auf (Fig. 13). Die Längsachse des Sitzes 63 liegt rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Tragglieder 22. Eine Führung 66 hält die Kapseln C in ihrem Sitz 63 zurück, wenn die Tragglieder senkrecht zwischen den Rollen 26 hindurchbewegt werden. Eine Verstellvorrichtung 67 ermöglicht es, die Markierungsrollen 26 von den Farbauftragrollen 62 abzuheben, wenn die Maschine nicht gebraucht wird. Dadurch wird die Bildung von Abflachungen zwischen den Rollen verhindert. Anderseits bleibt jedoch das Getriebe in Eingriff. Für die Farbauftragrollen 62 ist eine Schabeeinrichtung 68 vorgesehen. Blattfedern 71, die nach abwärts geneigt und gegen die Drehrichtung der Rollen 62 gerichtet sind, verhindern das Ansammeln von Farbe oder Verunreinigungen auf den Rollen 62.
Die Stellung der Blattfedern entgegen der Drehrichtung hat den Vorteil, dass weniger Druck zwischen den Blattfedern 71 und den Rollen 62 erforderlich ist als bisher und die Haltbarkeit der Rollen 62 erhöht wird.
Die Markiervorrichtung wird durch Einschalten des Motors 28 in Betrieb gesetzt. Die Farbauftragrollen 62 in den Farbbehältern 61 drehen sich und übertragen die Farbe auf die Markierungsrollen 26, die mit Markierungszeichen 27 versehen sind. Die Tragglieder 22 werden am Umfang der Zuführscheibe 25 unterhalb derselben entlanggeführt. Der Vorratstrichter 24 wird mit Kapseln C beliefert, die infolge ihrer Schwerkraft durch das Rohr 33 in die Mitte der umlaufenden Zuführscheibe 25 fallen. Die Rillen 46 der Zuführscheibe 25 bewegen die Kapseln C und erleichtern ihren Eintritt in die Durchlässe 43.
Der Eintritt der Kapseln in die Durchlässe 43 geschieht jeweils dann, wenn die Sperrfeder 47 durch den Nocken 53 über einen Hubstift 51 abgehoben wird. Die Kapseln C in den Durchlässen 43 werden am Austritt 45 durch den Nocken 57 freigegeben, der jeweils einen Hubstift 56 verschiebt und die Sperrfeder 54 abhebt, so dass eine Kapsel C in den Sitz
63 des Traggliedes 22 gleiten kann. Dies geschieht, wenn der Sitz 63 eines Traggliedes 22 einem Durchlassaustritt 45 gegenübersteht.
Mit der beschriebenen Vorrichtung ist die Behandlung oder Bearbeitung von über 50 000 Stück pro Stunde möglich, auch wenn es sich um kleine und zerbrechliche Gegenstände handelt, die empfindlich sind. Die Form der Gegenstände kann an sich beliebig sein, es lassen sich beispielsweise Muttern, Schrauben, Bonbons, elektrische Widerstände usw. behandeln oder verarbeiten. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht die Behandlung der Gegenstände in einer Markierung derselben. Es sind aber auch andere Verarbeitungen möglich und an die Stelle der beschriebenen Markierungseinrichtung können andere Einrichtungen zur Behandlung von Massenartikeln treten. Im übrigen ist der Aufbau der beschriebenen Vorrichtung einfach und robust.
Die Einzelteile derselben können leicht ausgewechselt werden, um Artikel anderer Form und Grösse zu verarbeiten; die Verarbeitung von Kapseln C ist somit nur als Beispiel zu verstehen.