Zweiteiliges Dichtungsprofil und Verfahren zu seiner Herstellung Gegenstand der Erfindung sind ein zweiteiliges Dichtungsprofil und ein Verfahren zur seiner Herstel lung.
Dichtungsprobleme um die Dichtung zwischen Dichtungsflächen mehr oder weniger unregelmässiger Form, die meist rauh sind und nicht voraussehbare Unregelmässigkeiten vorweisen und die in vielen Fäl len auch ihren gegenseitigen Abstand in unregelmässi ger, nicht vorausbestimmbarer Weise nach Grösse und Richtung ändern, treten in den verschiedensten For men vor allem an den Baufachmann heran.
An Dichtungsmittel für Dichtungen dieser Art müssen folgende Anforderungen gestellt werden: 1. Die Dichtung muss bei allen praktisch zu er wartenden Temperaturen hinreichende Plastizität bzw. Elastizität aufweisen, um sich bei ihrer Verwendung allen Unebenheiten und Unregelmässigkeiten anzu schmiegen und den eventuellen späteren Bewegungen der Dichtungsflächen folgen zu können, ohne dass undichte Stellen entstehen.
2. Die Dichtung soll zur Überbrückung von Un regelmässigkeiten in den Dichtflächen einen grossen Dichtungsspielraum aufweisen, d. h. in einem weiten Bereich kompressibel sein, ohne dass jedoch der Dich tungseffekt vom Kompressionsgrad abhängig sein darf.
3. Das Dichtungsprofil soll in unlösbarer Weise an den beidseitigen Dichtungsflächen haften, um bei eventuell eintretender Vergrösserung des Dichtflächen- abstandes ein stellenweises Ablösen oder Zurückwei chen des Dichtungsprofils von der Dichtfläche zu ver hindern, was in vielen Fällen Undichtigkeiten zur Folge hätte.
4. Der Einbau des Dichtungsprofils muss auch unter erschwerten Bedingungen der Praxis genügend leicht und einfach durchführbar sein, um auch von ungelernten Kräften in effektvoller Weise vorgenom men werden zu können. Diese Forderungen gelten insbesondere bei Rohr verbindungen aller Art, vor allem bei in oder auf Erdreich verlegten Rohrleitungen grösseren und gröss ten Durchmessers, seien es Beton-, Steinzeug- oder metallische Rohrleitungen sowie bei jeglichen Bau stoffugen, vor allem Fugen in Beton- und Zement mörtelbauwerken, wozu insbesondere auch Tunnel- und Stollenauskleidungen sowie Stauwerksmauern zu zählen sind.
Zahlreiche Lösungen sind bereits vorgeschlagen und angewandt worden, doch können die bisher in Gebrauch gekommenen Dichtungen und Dichtungs verfahren nicht allen oben definierten Anforderungen im ausreichenden Masse genügen und weisen oft we sentliche, störende Nachteile auf, wobei ausserdem zumeist diese Dichtungsverfahren entweder nur für Rohrleitungsdichtungen oder nur für Bauwerksfugen angewandt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, diese Nachteile auszuscheiden.
Das Dichtungsprofil nach der Erfindung ist da durch gekennzeichnet, dass es aus einem Kern eines elastischen Schaumstoffes besteht, umhüllt von einer plastischen, flüssigkeitsdichten, an den Dichtungsflä chen festhaftenden Masse.
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausfüh rungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt einer Ausführungs form eines Dichtungsprofils.
Fig. 2 illustriert das Herstellen dieses Dichtungs profils.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt einer zweiten Aus führungsform eines Dichtungsprofils.
Fig. 4 und 5 zeigen, wie Betonrohrleitungen mit dem Dichtungsprofil nach Fig. 1 abgedichtet werden können, und Fig. 6, 7 und 8 zeigen, wie Bauwerksfugen, zum Beispiel in einer Staumauer, mit dem Dichtungsprofil nach Fig. 3 abgedichtet werden können.
Das Band 1, gezeigt in Fig. 1, dient vor allem zum Abdichten von Rohrleitungen, während das Band nach Fig. 3, das mit 2 bezeichnet ist, ein Dichtungs profil zum Abdichten von Bauwerksfugen, z. B. in Staumauern, darstellt. In diesen beiden Figuren be zeichnet 3 einen elastischen Kern, beispielsweise aus Maltopren- oder Weich-PVC-Schaumstoff, gege benenfalls aus natürlichem Schwammgummi usw.;
4 bezeichnet eine unlösbar am Kern haftende Um hüllung aus einer plastischen Masse, beispielsweise einer Bitumen-Kautschukmischung, und 5 eine Pa pierumhüllung für Lagerung und Versand, die sich beim Einlegen des Dichtungsprofils in Wasser leicht ablöst, worauf das Band gebrauchsfertig ist.
Um ein Dichtungsprofil, z. B. nach Fig. 1, herzu stellen, wird auf einem gummierten Papierstreifen 5 ein vorfabriziertes Band einer plastischen Masse 4 aufgebracht (Fig. 2), dessen Dicke von der Mitte nach den Seiten zu abfällt. Hierauf wird auf die Mitte der so vorbereiteten Hüllmasse der elastische Kern 3 auf gelegt und das Band von den Seiten her in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise um den Kern herumgelegt, mit leichtem Druck wird zuletzt die Masse gleich mässig an den Kernangedrückt.
Wie Fig. 4 und 5 es zeigen, werden, um das Ab dichten von Betonrohrleitungen 6 und 7 mit Spitz muffen durchzuführen, Dichtungsflächen der Muffen sauber von anhaftendem Schmutz und losen Beton teilchen befreit und mit einem Voranstrich 8 (Fig. 4), z. B. einer Lösung eines mittelharten Erdölbitumens in einem organischen Lösungsmittel, versehen; hierauf wird das Dichtungsprofil 1 in der aus Fig. 4 ersicht lichen Weise in die Muttermuffe 6 eingelegt und die Zapfenmuffe 7 des anschliessenden Rohres in der üblichen Weise dagegen gedrückt (Fig. 5).
Wie Fig. 6, 7 und 8 es zeigen, wird, um das Ab dichten einer Bauwerksfuge, z. B. in einer Staumauer, durchzuführen, die Betonfläche 9 an den Stellen, wo das Dichtungsprofil einzubauen ist, sauber von Schmutz, losen Betonteilchen und Staub gereinigt. Hierauf wird ein Streifen in der Breite, die der Breite des Dichtungsbandes entspricht, mit einem Voran strich 10 (Fig. 6) z. B. einer Bitumenlösung, versehen und nachdem dieser trocknen gelassen wurde, das von seiner Papierumhüllung befreite Dichtungsprofil 2 auf den Voranstrich durch leichtes Andrücken festgeklebt.
Vor dem Angiessen der frischen Betonmasse 14 wird die freie Fläche 12 des Dichtungsprofils mit einem Leichtpetrol, z. B. Kerosen, behandelt, um die Ver bindung des frisch eingegossenen Betons mit der Dichtung zu erleichtern.
Das Aussehen der abgedichteten Fuge nach dem Abbinden des Betons zeigt Fig. 7.
Wenn die beiden mit 13 und 14 bezeichneten Be tonelemente etwas auseinandergehen, sieht die abge dichtete Fuge wie in Fig. 8 gezeichnet aus. Bei Anwendung des vorgeschlagenen zweiteiligen Dichtungsprofils werden die eingangs dargelegten Nachteile und Unzukömmlichkeiten vermieden und eine einwandfreie, dauerhafte Abdichtung ausreichen der Elastizität und Beweglichkeit erzielt, die auch grösseren Beanspruchungen und insbesondere Tempe raturschwankungen gewachsen ist.
Im Falle der Rohrdichtungen gewährleistet dieser Aufbau des Dichtungsprofils folgende Vorteile: a) infolge der Elastizität des Kernes verbunden mit der Plastizität der umhüllenden Masse schmiegt sich das Dichtungsprofil allen Unebenheiten und Un regelmässigkeiten völlig an, so eine vollständige Ab dichtung ergebend; b) die Elastizität des Kernes sichert einen weiten Dichtungsspielraum, wobei durch die umhüllende flüssigkeitsundurchlässige, plastische Masse im Ge gensatz zu den oben erwähnten, nur mit Bitumen im prägnierten Schaumstoffprofilen der Dichtungseffekt unabhängig vom Kompressionsgrad ist, ja sogar bei Dehnung noch wirksam sich äussert;
c) die ausserordentlich feste Haftung des Dich tungsprofils mit den Dichtungsflächen hat zur Folge, verbunden mit der durch den Kern gewährleisteten Elastizität, dass beim Arbeiten der Fuge ein Ab lösen usw. verhindert wird; d) die über einen weiten Temperaturbereich aus gezeichnete Plastizität der Hüllmasse verhindert ein Rissigwerden und alle mit dem Verspröden der Masse auftretenden Nachteile; e) der Einbau ist denkbar einfach, wie aus den weiter oben angeführten Anwendungsbeispielen her vorgeht, und kann von jeder ungelernten Hilfskraft sicher und wirkungsvoll ausgeführt werden.
Ein be sonderer Vorteil ist hierbei der Wegfall jeder Wärme anwendung für das Verlegen des Profils, das durch einfaches Andrücken an den durchgetrockneten Vor anstrich auf der Muffe zum Kleben kommt. Bei be sonders ungünstigen Verhältnissen (nasser, ver schmutzter Voranstrich, tiefe Temperaturen) genügt ein leichtes Überfahren des Profils mit einem petrol- getränkten Lappen, um ein einwandfreies Festkleben auch unter diesen Bedingungen zu gewährleisten.
In ähnlicher Weise zeigen sich auch die Vorteile des vorliegenden Dichtungsprofils bei der Verwen dung zum Abdichten von Bauwerksfugen, wobei hier noch als wesentliches Moment hinzukommt, dass sich das Dichtungsprofil mit dagegengegossenem, frischem Betonmörtel bei dessen Abbinden unlösbar verbindet. Der konstruktive Hauptvorteil bei der Anwendung dieses Dichtungsprofils liegt darin, dass es in der Fu genrichtung verlegt wird. Die Notwendigkeit einer Verankerung durch Einbetonieren im ersten Kon struktionsteil entfällt, das Profil braucht nur dagegen geklebt zu werden.
Beim Dagegengiessen und Verdich ten des zweiten Konstruktionsteiles setzt das flach liegende, leicht kompressible Dichtungsprofil einer aus reichenden Verdichtung des Betons keinerlei Wider stand entgegen, so dass sich auch in der Grenzschicht ein dichter Beton ausbilden kann. Durch den Verlauf des Profils in Fugenrichtung wird eine Schwächung des Bauwerkes quer zur Fuge und die Ausbildung unkontrollierbarer Risse vermieden. Seine einfache Anwendungsweise und Vorteile ergeben sich in leicht verständlicher Weise aus den weiter oben angeführten Anwendungsbeispielen und beiliegenden Figuren.