Vorrichtung zum Zuführen von pulverigen bis körnigen Materialien in ein Metallschmelzbad und Verfahren zu ihrem Betrieb Das vorliegende Patent betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von pulverigen bis körnigen Materia lien in ein Metallschmelzbad, z. B. in sich in einer Giesspfanne befindliches geschmolzenes Gusseisen, und ein Verfahren zum Betrieb dieser Vorrichtung.
Die Behandlung von geschmolzenem Gusseisen zur Erzielung verbesserter physikalischer Eigenschaf ten desselben ist mit dem Einbringen unterschiedlicher Materialien in den Schmelzofen oder die Giesspfanne verbunden. Der damit erzielte Erfolg hängt von der Qualität der Kontrolle dieser Einbringvorgänge ab, so dass die durch das Einbringen angestrebten Verbes serungen eng begrenzt sind. Es war bisher stets schwie rig, in der Praxis den angestrebten Erfolg mit Sicher heit zu erreichen, mit Rücksicht auf das variable Ab sorptionsvermögen des Gusseisens hinsichtlich der eingebrachten Materialien.
ES ist wohl bekannt, dass viele Legierungen und Behandlungsmittel Absorptionsverlusten unterworfen sind, wenn sie in üblicher Weise auf die Oberfläche des Metallbades gebracht werden. Hierdurch wird die Wirksamkeit der Reaktion herabgesetzt, was zur Folge hat, dass entsprechend grössere Mengen an Be handlungsmitteln eingesetzt werden müssen, als theo retisch erforderlich wären. Dies hat jedoch wieder eine ausserordentliche Schlackenbildung und eine Ko stenerhöhung zur Folge. Ausserdem wird dadurch die Kontrollierbarkeit der Reaktion erschwert und in der Wirkung unsicher.
So wurde zum Beispiel in der Praxis gefunden, dass Siliciumverbindungen und Carbide von Erdalkali- metallen schwierig in geschmolzenes Gusseisen einge bracht werden können, mit Rücksicht auf die sich an der Oberfläche der Schmelze durch den Einfluss von Hitze und Luft bildende Oxydhaut. Viele unterschied liche Wege zur Überwindung dieser Schwierigkeiten sind bereits beschrieben worden.
Zum Beispiel ist im britischen Patent Nr. 727707 eine Methode zur über windung dieser Schwierigkeiten beschrieben, jedoch haben alle existierenden derartigen Methoden einen grösseren Aufwand der in die Schmelze einzubringen den Materialien und gewisse Schwierigkeiten in der Durchführung dieses Vorganges zur Folge.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist nun da durch gekennzeichnet, dass sie Einzelbehälter zur Auf nahme der zuzuführenden Materialien und Dosierein- richtungen aufweist zur unabhängigen Entnahme vor bestimmter Mengen des Materials aus jedem Einzel behälter und zur überführung desselben in einen Sammelbehälter, und ferner mit Mitteln versehen ist, um den Einzelbehältern und dem Sammelbehälter eine vorbestimmte Druckgasmenge zuzuführen,
und dass an dem Sammelbehälter eine Rohrleitung mit zum Eintauchen in das Schmelzbad bestimmtem Mün- dungsrohrstück angeschlossen ist.
Das Verfahren zum Betrieb dieser Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, d'ass die pulverigen bis kör nigen Materialien aus den Einzelbehältern mit für jede Materialsorte einstellbarer Fördergeschwindigkeit dem gemeinsamen Sammelbehälter zugeführt werden, wobei das Druckgas den Einzelbehältern und dem Sammelbehälter in regulierbarer und kontrollierbarer Menge zugeleitet wird, so dass jedes vorbestimmte Material-Gas-Gemisch-Verhältnis eingestellt und auf rechterhalten werden kann,
und dass das Material gasgemisch dann durch den Druckgasstrom vom Sam- melbehälter durch die Rohrleitung weiterbefördert und unterhalb der Oberfläche des Metallschmelzbades in dieses eingeführt wird. Wenn die Behandlungsmaterialien mittels der er findungsgemässen Vorrichtung zum Beispiel in ge schmolzenes Gusseisen eingeführt werden, dann lässt sich eine erhebliche Verbesserung der Reaktivität und dementsprechend bessere Eigenschaften des so ge wonnenen.
Gusseisens erreichen, und zwar mit einer auf bisher bekanntem Wege nicht erreichbaren Kontroll möglichkeit der der Metallschmelze hinzugefügten Le- ffi <B>a</B> oren und Reagenzien. Diese Kombination der erung Verbesserung der Reaktivität und der genauen Kon trolle der zugesetzten Materialienmenge macht den hohen Wert der Vorrichtung aus.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ansicht. Fig. 2 zeigt einen Seitenriss.
F ig. 3 zeigt einen Grundriss.
Fig. 4 zeigt in der gleichen Darstellung wie Fig. 2 ein Detail einer Variante einer Dosiereinrichtung. Die Vorrichtung weist drei Einzelbehälter 1, la, l b auf, die das Material oder je eine Materialsorte enthalten, welche in die Metallschmelze eingeführt werden sollen. Die drei Einzelbehälter stehen unter dem Druck von Druckgas, vorzugsweise von Stickstoff. Dieses Druckgas wird mittels einer Rohrleitung 2 von einer nicht dargestellten Gasquelle aus in den oberen Endteil eines jeden Einzelbehälters eingeleitet. Jeder Einzelbehälter weist frontal ein schmales hohes Fenster 3 auf, das aus transparentem Material besteht und dazu dient, jederzeit von aussen den Füllungs grad feststellen zu können.
Die Mündungen der unteren Endteile der Einzel behälter befinden sich innerhalb einer Druckkammer 4, welche mittels einer Rohrleitung 2a, die von der Rohrleitung 2 abgezweigt ist, Druckgas von derselben Quelle erhält wie die Einzelbehälter. Aus der Mün dung am unteren Ende eines jeden Einzelbehälters gelangt das betreffende Material auf einen in nicht dargestellter Weise elektrisch angetriebenen Förderer 5 in Form einer Schüttelrinne, die als eine Dosierein- richtung arbeitet und je nach der Einstellung eine genau vorbestimmte Materialmenge in der Zeiteinheit befördert.
Die Fördergeschwindigkeit kann mittels eines in Fig. 2 schematisch angedeuteten, elektrischen Regulierwiderstandes oder durch andere bekannte Reguliermittel eingestellt werden, durch welche von einem gut zugänglichen Schaltbrett aus die Förder- leistung des Förderers 5 regulierbar ist.
Durch diese Dosierförderer 5 wird das Material von jedem Ein zelbehälter in einen gemeinsamen Sammeltrichter 7 gefördert, von welchem aus die Materialien mittels des Druckgasstromes in eine Rohrleitung 8 gelangen, an welche ein Mündungsrohrstück 9 aus feuerfestem Material angeschlossen ist, dessen unterer Endteil zum Eintauchen in das Metallschmelzbad bestimmt ist, welches sich zum Beispiel in einer Giesspfanne be findet, welche gegen Hitzeausstrahlung durch einen Deckel 10 geschützt ist. Dieser ist mit einer öffnung versehen, durch welche das Mündungsrohrstück 9 hindurchgesteckt ist.
Die Druckkammer 4 ist frontal mit einem Fenster 11 versehen, welches zur Beobachtung des Dosier- und Zufuhrvorganges dient. Ein Auslassventil 12 ist in der Rohrleitung 8 angeordnet, durch welches der Fluss des Gasmaterialgemisches in die Metallschmelze einstellbar ist. Ein Manometer 13 ist an der Druck kammer 4 angeordnet und gestattet das Ablesen des genauen Gasdruckes in der Druckkammer und den Einzelbehältern. Ein Mengenmesser 14 ist in dem Zu führungsrohr für die Rohrleitungen 2, 2a angeordnet und erleichtert die jederzeitige Kontrolle der in die Metallschmelze gelangenden Druckgasmenge.
Die Druckkammer 4 und die Einzelbehälter sowie Rohrleitungen und die Zubehöre sind auf Beinen 15 abgestützt und können in einem geeigneten Abstand vom Schmelzofen oder von der Giesspfanne angeord net sein, wie er sich je nach den jeweiligen Verhält nissen ergibt, wenn eine Auslassrohrleitung 8 gegebe ner Länge für die Weiterbeförderung der Materialien benützt wird.
Es ist wesentlich, dass die Dosiereinrichtungen als Schüttelrinnen 5 oder andere Fördereinrichtungen mit genau einstellbarer Dosierung ausgebildet sind. Statt einer Schüttelrinne kann, wie in der Variante gemäss Fig. 4 veranschaulicht ist, ein rotierendes Schleusenrad 16 Verwendung finden, welches in be kannter Weise ein teilweise von einem Gehäuse um schlossenes, gezahntes Förderrad aufweist, wobei das Material in genau dosierter, durch die Grösse der Zahnlücken und die Rotationsgeschwindigkeit des Rades bestimmter Menge aus dem Einzelbehälter entnommen und durch eine Ablaufrinne und ein Ab laufrohr nach dem Sammeltrichter 7 geleitet wird.
Beim Betrieb der Vorrichtung werden vorerst die Einzelbehälter 1, la, l b und die Druckkammer 4 unter vorbestimmtem Druck mit Stickstoff oder einem anderen geeigneten Gas durch die Rohrleitung 2, 2a beschickt. Gewöhnlich genügt hierfür ein überdruck von 0,5 Atmosphären. Es ist wichtig, diesen Druck konstant zu halten, um ein gleichmässiges Material- Gasmischungsverhältnis zu gewährleisten. Die Be triebsvorgänge spielen sich in der Reihenfolge ab, dass vorerst die Einzelbehälter 1, la, 16 mit dem ge wünschten Material beschickt werden, wonach sie zusammen mit der Druckkammer 4 unter Gasdruck gesetzt werden. Alsdann wird der Giesspfannendeckel 10 bei in der Giesspfanne befindlicher Metallschmelze aufgesetzt.
Hierauf wird das Ventil 12 teilweise ge öffnet und ein anfangs nur geringfügiger Gasstrom hindurchgelassen und das feuerfeste Mündungsrohr stück 9 langsam in die Meralischmelze in der Giess pfanne durch das Loch im Deckel 10 hindurch ein geführt. In der vorbestimmten Höhenlage wird das Rohrstück 9 durch nicht dargestellte Mittel arretiert. Alsdann wird das Ventil 12 in die vorbestimmte Be triebsstellung eingestellt. Ebenso werden die Dosier einrichtungen auf die vorbestimmte Fördergeschwin- digkeit eingestellt, wodurch selbsttätig das sich hier aus ergebende Gas-Material-Gemisch in die Schmelze gelangt.
Nachdem die Schmelze während eines vor- bestimmten Zeitintervalls behandelt worden ist, wer den die Dosiereinrichtungen 5 oder 16 abgeschaltet. Der Durchlassquerschnitt des Ventils 12 wird durch Zurückstellen reduziert. Alsdann wird das feuerfeste Rohrstück 9 aus der Schmelze herausgezogen und an schliessend das Ventil 12 völlig geschlossen.
Die Dosiereinrichtungen sind derart beschaffen, dass die Liefergeschwindigkeit des Materials kontrol lierbar ist und eine einstellbare Materialmenge in der Zeiteinheit gefördert wird. Die Materialfliessgeschwin- digkeit und der Gasdruck werden durch vorheriges Eichen der Dosiereinrichtungen im Leerlauf und in freier Luft bestimmt unter Einstellen des Gasdruckes, der nötig ist, um den hydrostatischen Druck des flüs sigen Metalls des Bades in der Giesspfanne zu über winden.
Ein wesentlicher Vorteil der erläuterten Vorrich tung besteht in der Zufuhrkontrolle des Behandlungs materials mittels einer einzigen gemeinsamen Gas druckregulierung, im Gegensatz zur Regulierung un terschiedlicher Gasdrücke, wie sie bisher Verwendung gefunden hat, und eine sorgfältige Abstimmung des Druckes für die Materialzufuhr und des Druckes in der Auslassrohrleitung bedingt. Dadurch vereinfacht sich die Regulierung des Material-Gas-Zufuhrverhält- nisses, welches von grösster Wichtigkeit bei Metall behandlungsprozessen ist.
Gewöhnlich treten Schwierigkeiten in der Zufuhr vorbestimmter Materialmengen mit vorbestimmter Zufuhrgeschwindigkeit auf, weil die Steuerung durch Differentialgasdruck erfolgt. Mit der vorliegenden Vorrichtung ist dagegen eine unabhängige Regulie rung der Gasmenge und der Materialzuführung ge schaffen, so dass ein vorbestimmtes Material-Gas-Ver- hältnis und eine vorbestimmte Fördergeschwindigkeit desselben erzielbar ist.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Möglichkeit, die Behandlungsmaterialien- nach Bedarf einzeln oder in vorbestimmten Verhältnissen gemischt in die Me tallschmelze einzuführen. Das geschieht durch Ein stellen der Dosiereinrichtungen 5 bzw. 16, unter einem oder mehreren Einzelbehältern 1, la, 1b. Hier bei können alle Dosiereinrichtungen auf gleiche För dermengen und Fördergeschwindigkeit eingestellt bzw. jede für sich eingestellt oder abgeschaltet werden, je nach dem Bedarf des gerade vorliegenden Behand lungsprozesses.
Dadurch wird ein beträchtlicher Vor teil in der Elastizität und Wirksamkeit der Steuerung des Verfahrens ermöglicht, da hierdurch die gleich zeitige Zufuhr unterschiedlicher Materialien. in jedem gewünschten Mischverhältnis bzw. einzeln durchführ bar ist, so dass der Bedienende jedes gewünschte Ma terial bzw. jede Mischung der vorhandenen Materia lien je nach Bedarf für die gerade vorliegende Charge des zu behandelnden Materials einstellen kann, ohne die Materialzuführung überhaupt zu unterbrechen.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit einer genauen Kontrolle bei der Herstellung von hochwer tigem Gusseisen. Im britischen Patent Nr. 590344 ist ein Verfahren zur Kontrolle der Eigenschaften von Gusseisen beschrieben, durch Feststellung des Carbid- keilwertes der Mischung, wonach die geschmolzene Mischung graphitiert wird, bis zu einem vorbestimm ten Wert, welcher von den zu erzielenden Eigenschaf ten der Gussstücke und der Dicke des Querschnittes der gegossenen Stücke abhängig ist.
Die erläuterte Vorrichtung gibt eine grössere Gewähr dafür, dass das Behandlungsmaterial voll wirksam mit der Metall schmelze reagiert, so dass eine genauere Kontrolle des Behandlungsvorganges der Metallschmelze ermöglicht ist. Die Vorrichtung ermöglicht eine verbesserte Art und Weise für die Durchführung des Herstellungspro zesses von Gusseisen, wie er im britischen Patent Nr. 752168 beschrieben ist.
Auf diese Weise lassen sich Erdalkalisilicide und Fluoride in einem genau bestimmbaren Verhältnis dem Sammeltrichter zufüh ren und unter die Oberfläche des geschmolzenen Me- talles einführen, unter Herbeiführung einer wirk samen Reaktion mit einem Minimum an Behand lungsmaterial, so dass sich der Carbidkeilwert der Metallschmelze dem verlangten, Wert angleicht.
Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung besteht in der Leichtigkeit, mit welcher Spezialbehandlungen für die Entfernung von Unreinheiten in geschmolzenem Gusseisen durchführbar sind. Wenn zum Beispiel eine Giesspfanne, die 0,138 % Schwefel enthaltendes Guss- eisen aufweist, mit Calciumcarbid zu behandeln war, dann wurde mit der vorliegenden Vorrichtung 2,
5 0/0 Calciumcarbid-Pulver auf eine Behandlungszeit von 3 Minuten verteilt in die Metallschmelze eingespritzt. Nach der Behandlung wurde gefunden, dass der Schwefelgehalt auf 0,006 % reduziert war. In einer anderen Behandlung zum Reduzieren des Schwefels wurde eine Giesspfanne mit einer 0,
117 % Schwefel enthaltenden Gusseisen-Charge mit 1,8 % Calcium- carbid, verteilt auf eine Behandlungszeit von 5 Minu ten, behandelt. Nach dieser Behandlung wurde der Schwefelgehalt mit 0,006,1/o festgestellt.
Bei einer an- deren Behandlung von Gusseisen mit 0,028 % Schwe- fel wurde durch Injektion von 2 % Calciumcarbid, verteilt auf eine Behandlungszeit von 2 Minuten,
eine Reduktion des Schwefelgehaltes auf 0,003 % erreicht.
Als weiteres Beispiel sei eine Behandlung mittels der vorliegenden Vorrichtung erwähnt, die darin be steht, die Form des im Gusseisen enthaltenden Gra- phites im Sinne der Umwandlung in eine Kugelstruk tur mit hohen. Festigkeitseigenschaften zu erzielen. Es sind bisher eine ganze Anzahl von Methoden vor geschlagen worden, um den Graphit im Gusseisen von der Flockenform in eine kugelige Form umzu wandeln. Zwei solche Methoden sind in den britischen Patentschriften Nrn. 659928 und 727707 beschrie ben, wobei die Graphitformumwandlung mit verschie denen Materialien, z.
B. Erdalkalimetallen, oder Sili- ciden und Carbiden dieser Metalle erzielt wurde.
Es wurde nun gefunden, dass die betreffenden Verfahren wirksamer mit der vorliegenden Vorrich tung ausführbar sind, und zwar mit erhöhter Kon- trollmöglichkeit. Zum Beispiel wird in Verfolg des Verfahrens nach dem britischen Patent Nr. 659928 ein metastabilisie- rendes Reagens in eine Metallschmelze eingeführt, und zwar mit genau einregulierter Menge und För- dergeschwindigkeit aus einem der Einzelbehälter, so dass die Schmelze beim Giessen eine marmorierte bis weisse Struktur ergibt.
Alsdann wird ein graphitieren- des Reagens aus einem andern Einzelbehälter in einer regulierten Menge und Geschwindigkeit in die Schmelze eingeführt, die den verlangten Carbid-Keil- wert entsprechend dem Gussstückquerschnitt ergeben.
Diese Behandlung wurde an einer Gusseisenschmelze vorgenommen, welche in einem sauergefütterten Ku- polofen geschmolzen wurde mit folgender Zusammen setzung:
EMI0004.0021
Totaler <SEP> Kohlenstoffgehalt <SEP> 3,66 <SEP> "/o
<tb> Silicium <SEP> 1,52 <SEP> %
<tb> Mangan <SEP> 0,46 <SEP> 0/0
<tb> Schwefel <SEP> 0,122% Das geschmolzene Eisen wurde vom Kupolofen in eine Giesspfanne abgezapft und vorerst zur Reduzie rung des Schwefelgehaltes und dann im Sinne der Be handlung zur Herstellung von kugeliger Graphitstruk- tur nach dem britischen Patent Nr. 659928 weiter bearbeitet.
Das hierdurch erzielte Gusseisen hatte fol gende Bestandteile und physikalische Eigenschaften:
EMI0004.0028
Totaler <SEP> Kohlenstoffgehalt <SEP> 3,37 <SEP> % Siliciumgehalt <SEP> 2,85 <SEP> %
<tb> Mangangehalt <SEP> 0,42 <SEP> %
<tb> Schwefelgehalt <SEP> 0,002,1/0'
<tb> Zugfestigkeit <SEP> 6900 <SEP> kg/cm2
<tb> Dehnung <SEP> (im <SEP> gegossenen <SEP> Zustand <SEP> vor
<tb> der <SEP> Wärmebehandlung) <SEP> 4,4 <SEP> 0/0 Es ist zu betonen, dass der besondere Vorteil der vorliegenden Vorrichtung und des Verfahrens hiermit in der hochgradigen Kontrollmöglichkeit, bei der Her stellung von Gusseisen mit besonderen Eigenschaften besteht, selbst wenn die Herstellung in einem üblichen sauergefütterten Kupolofen erfolgt.
Dieses Verfahren ermöglicht beträchtliche Ersparnisse, da hierdurch die Notwendigkeit der Umschmelzung in Spezialschmelz öfen oder basisch gefütterten Kupolöfen erspart wird. Ausserdem lässt sich das Schmelzen grosser Metall mengen im Ofen vermeiden, wenn lediglich kleine Metallmengen für ein bestimmtes Gussstück benötigt werden.
Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung besteht darin, dass sie es ermöglicht, Chargen unterschied licher Zusammensetzung im Kupolofen vorzusehen. Es war bisher nötig, die Chargen je nach den unter schiedlichen Gussstücktypen, die hergestellt werden sollten, im Kupolofen in vorbestimmter Reihenfolge zu variieren. So kann zum Beispiel eine Giesserei am gleichen Tage eine Reihe von Gusseisensorten benöti gen, welche von einem weichen Metall geringer Festig keit bis zu einem Metall hoher Dichte und Festigkeit variieren.
Die Reihe der Zwischenprodukte von weich bis hart, die bisher benötigt wurde, verlangte unter- schiedliche Sorten von Roheisen, Koks usw., was ein sorgfältiges Kontrollverfahren der Ofenchargen ver langte, um zu gewährleisten, dass die richtigen Pro portionen in den einzelnen Chargen erfolgten.
Weitere Schwierigkeiten traten ständig beim Auseinanderhal ten der verschiedenen Sorten an Metallschmelze auf, welche sukzessive ans Abstichloch des Kupolofens gelangten, und beim Disponieren der Verdünnungs- chargen. In der vorliegenden Vorrichtung genügt es, eine einzige Gusseisensorte im Kupolofen zu erschmel zen, wonach durch Behandlung der Schmelze<B>-</B>in der Giesspfanne mittels der vorliegenden Vorrichtung jede verlangte Gusseisensorte hergestellt werden kann.
Zum Beispiel kann der Kupolofen mit einer Standard-Charge beschickt werden, welche eine Schmelze mit folgenden Bestandteilen und physikali schen Eigenschaften ergibt:
EMI0004.0049
Totaler <SEP> Kohlenstoffgehalt <SEP> 2,91/o
<tb> Siliciumgehalt <SEP> 1,5 <SEP> 0/0
<tb> Mangangehalt <SEP> <B>0,80/0</B>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> 3720 <SEP> kg/cm2
<tb> Härte <SEP> 240 <SEP> Brinellgrade <SEP> im <SEP> 22-mm-Querschnitt Von dieser Schmelze ausgehend, ist es nun mit der vorliegenden Vorrichtung möglich, jede Sorte Gusseisen bis zu der weichsten, die verlangt werden könnte, herzustellen, z.
B. kann eine mittlere Sorte hergestellt werden durch gleichzeitige Einführung von Kohlenstoff und Ferro-Silicium in die Metallschmelze, welche sich in der Giesspfanne befinden, wodurch eine Zugfestigkeit von 2740 kg/cm2 und eine Härte von 200 Brinellgraden erzielbar ist. Das Vermeiden jeder Oxydation und die hohe Reaktivität, welche hierbei erzielt wird, gewährleistet die Absorption des benötig ten Gehaltes an Kohlenstoff und Silicium durch das Metall.
Als weiteres Beispiel ist es möglich, vom Aus gangsmetall ein weiches Gusseisen mit folgenden Be standteilen und Eigenschaften zu erzielen:
EMI0004.0055
Totaler <SEP> Kohlenstoffgehalt <SEP> 3,5%
<tb> Siliciumgehalt <SEP> <B>2,5"/o</B>
<tb> Mangan <SEP> <B>0,8,1/0</B>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> 1860 <SEP> kg/cm2
<tb> Härte <SEP> 150 <SEP> Brinellgrade <SEP> im <SEP> 25-mm-Querschnitt Dieses Gusseisen kann leicht erhalten werden bei kontrollierter Einführung von Kohlenstoff und Ferro- Silicium in die Ausgangsschmelze mittels der vorlie genden Vorrichtung.
Ähnlich ist es möglich, ein har tes verschliessfestes Gusseisen von der Ausgangs schmelze zu erzielen durch Einführen einer Eisen legierung, wie Chromeisen, wodurch eine Brinellhärte von über 500 am fertigen Gussstück erzielbar ist.
Die Reguliermöglichkeit mittels der vorliegenden Vorrichtung ermöglicht eine einwandfreie und kon trollierte Herstellung jeder Sorte von Gusseisen in einer bisher unbekannten Weise. Die Vorteile beste hen im Wegfall vieler Chargen-Mischungen im Schmelzofen, herabgesetzten Kosten, infolge der Be- nützung billigerer Rohstoffe und der Möglichkeit, eine grosse Auswahl unterschiedlicher Metalle in klei nen Mengen und in Anpassung an unterschiedliche Zweckbestimmungen erhalten zu können.
Die vorstehend erwähnten Beispiele sollen die Benützungsmöglichkeiten der vorliegenden Vorrich tung nicht erschöpfen, sondern geben nur einen Aus schnitt aus diesen.