Verfahren zum Waschen und Spülen von Kleidern, Wäsche, Teppichen oder dergleichen, insbesondere von Haushaltwäsche, in einer Waschmaschine, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Bei Waschmaschinen, bei denen laufend, gege- benenfalls mit Unterbrechung, Frischwasser einge führt wird, das zum Vorspülen der Wäsche Benut zung findet, anschliessend unter Seifenzusatz und Wärmezufuhr zu einem Warmwaschbad umgewandelt wird und anschliessend zum Spülen Verwendung fin det,
wird das Wasser gewöhnlich über einen siphon- artigen Überlauf aus dem Behälter abgeführt.
Derartige Waschmaschinen werden automatisch gesteuert, und zwar mit Hilfe elektrischer Schalt uhren oder einer Programmsteuerung. Die Wasch maschinen können hierbei als Doppeltrommelwasch- maschinen ausgeführt sein, bei denen in einem fest stehenden Gehäuse eine drehbare Waschtrommel an geordnet ist.
Bei den bekannten Ausführungsformen wurden die Dampfventile durch Druckmittel, beispielsweise Druckluft, Druckwasser oder dergleichen, beeinflusst. Die Steuerung des Druckmittels erfolgte durch ein elektrisch, beispielsweise mittels eines Magneten, be einflusstes Ventil. Dieses Druckmittel musste minde stens mit 1 atü oder meist 2 atü arbeiten, wodurch dann beispielsweise ein Dampfmembranventil ge steuert wurde. Die Wärmezufuhr, die insbesondere durch unmittelbare Einführung von Dampf in die Waschflüssigkeit erfolgte, wurde bisher üblicherweise mittels solcher Membranventfe geregelt, um ein wei ches Öffnen und Schliessen der Ventile zu erreichen.
Ein elektrisch betätigtes Dampfventil, das bei spielsweise schlagartig auf und zu geht, um die Wärmezufuhrregelung zu bewirken, müsste mit einem sehr starken Magneten arbeiten, dessen elektrischer Strom aber wegen seiner Stärke nur über einen Schaltschützen zugeführt werden könnte. Infolge der durchschnittlich alle zehn Sekunden wechselnden, schnellen Umschaltung würde eine solche Ventilrege lung nicht lange betriebsfähig bleiben, abgesehen da von, dass die Einrichtung auch teuer wird. Daher wurde bisher regelmässig als Druckmittel Wasser oder Dampf für die Membranventile benutzt.
In der Praxis ergeben sich bei einer derartigen Steuerung sehr grosse Schwierigkeiten. Wenn der Steuerdruck nicht vorhanden ist oder während des Betriebes zurückgeht, dann schliesst sich das Dampf ventil und beim Waschprozess wird dann nicht die gewünschte Temperatur erreicht. Für eine gewerb liche Wäscherei können solche Störungen nicht in Kauf genommen werden. Sie ist gezwungen, beson dere Anlagen für das Steuermittel zu erstellen, die praktisch nie versagen.
Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu beseitigen, und zwar dadurch, dass die Regelung der Waschbadtemperatur nicht durch Än dern der Wärmezufuhr, z. B. durch Öffnen und Schliessen eines Dampfventils, erfolgt, sondern erfin dungsgemäss lediglich durch Frischwasserzufuhr bei ständiger gleichmässiger Wärmezufuhr.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich in ver schiedener Weise durchführen. Anhand der Zeich nung werden Beispiele erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine an sich bekannte Doppeltrommelwaschmaschine, mit der das neue Ver fahren durchführbar ist.
Fig.2 zeigt das bisher benutzte Verfahren, dia- grammässig dargestellt, Fig. 3 eine erste Ausführungsform des neuen Waschverfahrens in Diagrammform und Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Verfah rens in Diagrammform. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist beispielsweise in einem Aussengehäuse 10 in bekannter Weise die Waschtrommel 11 drehbar um die Achse 12 gelagert. Der Antrieb kann in beliebiger Weise, insbesondere auch reversibel, erfolgen.
Der Frischwasserzusatz erfolgt von dem Rohr 13 über das Ventilgehäuse 14 mittels des elektrisch ge steuerten Ventils 15 durch das Rohr 16. Die Dampf zufuhr für die Aufheizung des Waschbades erfolgt durch das Dampfrohr 17 durch unmittelbares Ein führen des Dampfes über das Ventil 18.
Der Badstand in der Aussentrommel 10 wird durch den Zufluss höher gehalten als in der Wasch trommel 11. Das Bad fliesst durch Löcher lla der Stirnwände der Innentrommel während der Drehung der Trommel in diese hinein. Die Trommel kann auch an ihrem Umfang in bekannter Weise gelocht sein. Der Badstand in der Innentrommel wird infolge des erhöhten Zuflusses in der Aussentrommel und des langsamen Überganges in die Innentrommel niedriger gehalten. Der Abfluss des Bades erfolgt über den Überlauf 10a. Der Zusatz der Seife kann beispiels weise durch den Trichter 27 erfolgen.
Bei den bekannten Maschinen wurde, wie in Fig.2 im Diagramm veranschaulicht, in folgender Weise gearbeitet (auf der Abszisse x ist die Zeit der Zuführung von Wasser und Dampf dargestellt, wäh rend auf der Ordinate y die Zuführung der Wasser- und Dampfmenge aufgetragen ist): In der Maschine befanden sich vom vorherigen Waschprozess - vor der Ordinate y schraffiert ein gezeichnet - noch etwa 200 1 Spülwasser.
Es wurde anschliessend während der Zeit a (5 Minuten lang) durch Zuführung von kaltem Wasser, beispielsweise 50 1 pro Minute, bei einem Flotten verhältnis von 1 : 8, d. h. pro 1 kg Wäsche die 8fache Menge Frischwasser, vorgespült. Das Wasser hatte beispielsweise eine Temperatur von 10 . Nach den 5 Minuten wurde - dargestellt durch die strich punktierte Temperaturkurve b - Dampf bei c in die Maschine eingebracht, und zwar etwa 4 kg/min. Gleichzeitig wurde bei cl, also kurz nach der Dampf einführung, Seife zugesetzt.
Der Wasserzusatz wurde jedoch während des Dampfzusatzes bis zur Erreichung von 85 niedrig gehalten, was die Linie d veranschaulicht. Der Was serzusatz beträgt hier etwa nur 10 1 plus etwa 3 1 Kondensat, weil der zugeführte Dampf kondensiert.
Nach etwa 23 Minuten bei e wurde nunmehr die Dampfzuführung durch Betätigung des Ventils 18 unterbrochen, während die Wasserzufuhr um das nun fehlende Kondensat auf dl fällt. Die Waschtempera tur b1 bis nach Ablauf einer Zeit von 35 Minuten bei f wurde dann lediglich durch wiederholte Unter brechung der Dampfzufuhr geregelt. Anschliessend wurde dann der Dampf bleibend abgestellt und nun mehr bei g Frischwasser zugeführt, und zwar etwa bis zum Ablauf von 52 Minuten (Punkt h). Die Was serzufuhr wurde beispielsweise auf 50 1 pro Minute gesteigert und dadurch der Spülvorgang durchgeführt. Dann wurde noch 3 Minuten lang bis zu i der Was serzusatz auf 10 1 pro Minute gedrosselt und der Spülvorgang dadurch beendet.
Aus der strichpunktierten Linie b1 der Tempe raturkurve b ist ersichtlich, dass durch wiederholte Absperrung der Dampfzufuhr die Waschtemperatur c r eg elt b zw. annähernd konstant C -ehalten wird.
Im Diagramm nach Fig. 3 ist das erste Beispiel des neuen Verfahrens gezeigt. Auch hierbei befinden sich in der Maschine vom vorherigen Waschprozess noch etwa 200 1 Spülwasser, eingezeichnet vor der Ordinate y. Nunmehr werden beispielsweise zunächst zum Vorspülen auf der Strecke a 5 Minuten lang 50 1 Flüssigkeit pro Minute zugesetzt. Dann wird der Wasserzulauf vollkommen gedrosselt und nun mehr, wie die Linie b zeigt, Dampf zugeführt. Da durch ergibt sich ein Wasserzusatz d von etwa 2 1 pro Minute, lediglich durch das Dampfkondensat.
Weil der bei der bisherigen Waschmethode nach Fig. 2 benötigte Kaltwasserzusatz von 10 1/min bei Fig. 3 nicht vorhanden ist, wird wegen Dampf ge braucht als bei Fig.2. Es entsteht dadurch auch weniger Kondensat.
Bei cl werden ebenfalls Seife oder sonstige Chemikalien zugesetzt.
Ist die höchste Waschtemperatur bei e erreicht, so wird nunmehr bei ständiger Öffnung des Dampf ventils, also Zuführung von Dampf, die Waschtempe ratur b, dadurch geregelt, also annähernd konstant gehalten, dass periodisch die Wasserzufuhr beispiels weise auf 50 1 pro Minute erhöht wird und anschlie ssend ganz unterbrochen wird, wie durch die Linien <I>1, h</I><B>...</B> im Diagramm veranschaulicht ist.
Die bei 1, 1l . . . eingezeichneten Linien zeigen an, dass dem Frischwasserzusatz noch das Kondensat d zuzurechnen ist. Nach der Unterbrechung der Was serzufuhr bei f, also noch vor Ablauf der 35. Minute, wird ebenfalls die Dampfzufuhr bei in unterbrochen.
Nach Beendigung des Waschprozesses wird bei g erneut Wasser, beispielsweise 501/min, zugeführt und dadurch die Wäsche gespült, wodurch die Tempera turkurve b absinkt. In der 52. Minute kann auch die Spülwas.serzufuhr (bei h) beendet werden.
In Fig. 1 ist veranschaulicht, in welcher Weise die Steuerung der periodischen Wasserzufuhr erfolgt. Zum Öffnen des Dampfzufuhrventils 18 dient ein durch eine Raste 19 blockierbarer, von Hand oder gegebenenfalls mechanisch bedienbarer Hebel 20. Das Ventil 18 steht unter Wirkung einer Feder 18a.
Das Kaltwasserzulaufventil 15 der Waschma schine wird nun bei ständiger Dampfzufuhr durch das Rohr 17 zur Waschmaschine elektrisch mittels eines Magneten 21 betätigt, dessen Stromkreis 22, 22a von einem die Waschbadtemperatur kontrollierenden Kontaktthermometer 23 gesteuert wird. Sobald also die Waschbadtemperatur infolge ständiger Zuführung von Dampf die gewünschte Höhe, beispielsweise 85 C, übersteigt, wird elektrisch durch das Kontakt thermometer 23 der Magnet 21 eingeschaltet und da durch das Ventil 15 geöffnet, so dass Frischwasser in die Maschine gelangt, wodurch die Temperatur sinkt.
Zum Vorspülen oder Nachspülen der Wäsche kann das unter der Wirkung einer Feder 15a ste hende Ventil 15 durch Einschaltung des elektrischen Stromkreises 24, 22a ständig geöffnet werden. Die Einschaltung des Stromkreises 24 kann in bekannter Weise von einer elektrischen Schaltuhr oder auch einer das Waschprogramm regelnden Nockenwalze erfolgen. Die Unterbrechung der Dampfzufuhr nach Durchführung des Warmwaschbades erfolgt durch elektrische Auslösung der Blockierungsraste 19 des Dampfventilhebels 20, durch einen Magneten 25, dessen elektrischer Stromkreis 26, 26a ebenfalls von einer Programmsteuerung abhängig gemacht sein kann.
In das Hauptdampfrohr 17n sind vor dem Ventil 18 ein Drosselventil 28 und ein Manometer 29 ein gebaut. Dadurch ist es möglich, den Dampfdruck vor dem Eintritt in das Zuführungsrohr 17 zu variieren.
In Fig.4 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemässen Waschverfahrens diagrammässig gezeigt.
An Stelle der in Fig. 2 und 3 schraffiert ange deuteten 200 1 Spülwasser werden 200 1 Seifenlauge noch vor dem Beginn des Waschprozesses und noch vor dem Einladen der zu waschenden Wäsche in die Maschine eingebracht (in Fig. 4 gekreuzt schraffiert). Jetzt beginnt der Vorwaschprozess; beispielsweise 5 Minuten lang wird ohne jeden weiteren Zusatz von Wasser oder Lauge gewaschen.
Ein weiterer Seifenzusatz kann bei c1 erfolgen. Dieser Seifenzusatz ist aber nicht erforderlich, wenn schon in der zuerst zugesetzten Seifenlauge die rich tige Menge Seife für den Waschprozess enthalten war.
Eine Flüssigkeitszufuhr erfolgt während der nun bei c beginnenden Dampfzufuhr lediglich durch das Dampfkondensat d.
Auch bei diesem Beispiel ist, ebenso wie bei dem in Fig.3 erläuterten Beispiel, aus den dort ange gebenen Gründen weniger Dampfzusatz erforderlich, wodurch sich das Dampfkondensat ebenfalls bei spielsweise auf 2 1/min ermässigt.
Nach Erreichung der gewünschten Waschtempe ratur bei e wird nunmehr, ebenso wie nach Fig. 3, durch abwechselndes Einschalten der Frischwasser zufuhr und plötzliches Unterbrechen derselben die gewünschte Waschbadtemperatur eingeregelt, wobei entsprechend der eingezeichneten Temperaturkurve b1 bei ständiger Dampfzufuhr ein geringes Steigen und Sinken der Temperatur erzielt wird.
Dann wird ebenso wie bei dem Diagramm nach Fig. 3 weitergearbeitet, d. h. bei f wird die Wasser zufuhr unterbrochen und bei in auch die Dampf zufuhr unterbrochen. Dann wird bei g in grösserer Menge (beispielsweise 50 1/min) Frischwasser zuge führt und bis h gespült.
Es ist aber auch möglich, nach dem neuen Ver fahren so zu arbeiten, dass nach einer Anlaufzeit mit verhältnismässig geringer Frischwasserzufuhr unter gleichzeitigem Seifenzusatz die gleichmässige Wärme zufuhr stattfindet, wobei die Regelung der Badtempe- ratur ebenfalls lediglich durch weitere Frischwasser zufuhr erfolgt.
Durch dieses Waschverfahren wird eine höchst mögliche Konzentration an Seifenlösung erreicht und die Verdünnung und das Wegspülen erst nach Errei chung der gewünschten Waschbadtemperatur vorge nommen. Die Wäsche wird sozusagen vom Beginn des Waschprozesses an in einer hochkonzentrierten Seifenlösung bearbeitet, beispielsweise nach Fig. 1 durch den Umlauf der Waschtrommel, die in bekann ter Weise mit Waschrippen versehen ist.
Es ist ferner möglich, nach einer kurzen Vorspülung zur Abspü- lung des losen Schmutzes eine noch konzentriertere Seifenlösung an die Wäsche heranzubringen und diese längere Zeit mit wenig Waschflüssigkeit kräftig zu bearbeiten sowie durch den Wärmezusatz die Wasch wirkung zu verstärken.
Man kann während der Vorspülung im Zeitraum a (Fig. 3) ein Vorwaschmittel zusetzen. Dadurch wird ebenfalls ein besserer Wascheffekt erzielt, eine be sonders gute Schmutzlösung vor dem eigentlichen Warmwaschen erreicht und schliesslich auch ein Ab transport der gelösten Schmutzteilchen vor dem Warmwaschen bewirkt.
Die Erfindung ermöglicht eine kürzeste Wasch zeit bei schneller Temperatursteigerung und den Ab transport der gelösten Schmutzteilchen bei hoher Temperatur unter grosser Wasserzufuhr.
Es ist auch möglich, während des Spülvorganges, und zwar sowohl während des Vorspülens als auch während des Nachspülens, den Wasserzulauf peri odisch zu unterbrechen. Dadurch kann mit geringerer Wassermenge durch wechselnde Badmengen und Wasserstände in der Maschine das Spülen durchge führt werden. Die Regelung kann hierbei von dem Waschautomaten bzw. einer Schaltuhr über die elek trische Stromleitung 24 erfolgen.
Um die Ausschaltung des dem Bedienungshebel 20 zugeordneten Magneten 25 dem Bedienungsper sonal kenntlich zu machen, kann in den elektrischen Stromkreis 26, 26a eine Kontrollampe eingeschaltet sein. An Stelle der direkten Zufuhr von Dampf in die Waschflüssigkeit können auch lediglich ein oder mehrere Heizrohre in den Waschmaschinenbehälter 10 eingebaut sein. Es ist möglich, gegebenenfalls ein regelbares Heizregister einzubauen.
Die Aufheizung der Waschflüssigkeit in der Trommel kann ausser durch mittel- oder unmittelbare Dampfheizung auch auf andere Art, insbesondere durch eine elektrische, Gas- oder Ölheizung erfolgen.
Es ist möglich, das Frischwasserzuführungsventil auch anders auszuführen als in Fig. 1, insbesondere es als Ablaufventil eines Vorbehälters als Kugelventil auszubilden, das ebenfalls durch einen Magneten bedienbar ist.
Dabei wäre es möglich, in bekannter Weise das Wasser in dem Vorbehälter über einen Seife oder son stige Chemikalien enthaltenden, abgetrennten Raum zu führen. In diesem Falle kann die Zuführung der Seife über einen Trichter 27 in Fortfall kommen.