CH317293A - Verfahren zur Herstellung eines Rosskastanienextraktes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines RosskastanienextraktesInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung eines Rosskastanienextraktes Die vorliegende Erfindung bezieht sieb auf ein Verfahren zur Rerstellung eines injizierbaren Extraktes aus Rosskastanien. Nach diesem Verfahren gelingt es, die haemolytische Wirkung der im Rohextrakt enthaltenen Saponine weitestgehend aufzuheben, ohne den Ge- halt an den therapeutisch wirksamen Extraktstoffen zu verändern. Bei Pflanzenextrakten, die -Saponincharak- ter haben, kann es in gewissen Fällen therapeutisch vorteilhaft sein, die Stoffe direkt in die Blutbahn zu bringen. Eine derartige Applikation ist aber nur möglich, wenn die erwähnte haemolytische Wirkung der Saponine beseitigt wird. Die dabei bisher auftretenden Schwierigkeiten können überwunden werden, wenn man erfindungsgemäss eine Rosskastanien extraktlöslmg mit Cholesterin umsetzt, die Fällung abtrennt und die Lösung durch Zusatz von aqua pro injootioue auf den gewünschten Endgehalt bringt. Vorzugsweise wird dabei das Cholesterin in einer 1,0-1,5%igen ätherischen Lösung angewendet. Bei höheren Alkoholkonzentratio- nen des Extraktes und bei höheren Einwirkungstemperaturen kann man das Cholesterin auch ohne Zusatz weiterer Lösungsmittel zur Anwendung bringen. Bei einer bevorzugten Durehführungsform des neuen Verfahrens wird einer wässrig-alkoholischen Lösung aus dem Extrakt von Rosskastanien, die z. B. 712%, vorzugsweise 10% Äthanol enthält, das gleiche Volumen einer 1, 5% eigen ätherischen Cholesterinlösung hinzugefügt, umgeschüttelt und anschliessend zuerst der Äther verdampft, worauf die Extraktlösung nach Abfiltrieren und Auswaschen des entstehenden Niedersehlages mit destilliertem Wasser durch Abdampfen des Alkohols unter vermindertem Druck und Verdünnen mit aqua pro injectiono auf die fertige Injektionslösung aufgearbeitet wird. Man kann auch so vorgehen, dass man eine ätherische Cholesterinlösung auf den ursprüng lich etwa 30% Äthanol enthaltenen alkoholi schen Rosskastamen-Extrakt etwa 24 Stunden lang bei gewöhnlicher Temperatur einwirken lässt. Nach dem Abdestillieren des Äthers und der Abtrennung des Niederschlages wird das Filtrat erneut mit ätherischer Cholesterinlösung in gleicher Weise behandelt. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren lässt sich die meistens erwünschte restlose Entfernung des Alkohols aus dem Extrakt leicht bewerkstelligen. Die nach dem neuen Verfahren gewonnenen Lösungen eignen sich vor allem zur Behandlung von bestimmten Störungen der Durchblutung. Sie sind auch intravenös applizierbar. Schliesslich arbeitet das neue Verfahren auch wirtschaftlich, wobei insbesondere der Verbrauch an Cholesterin relativ gering ist. Sollen Rosskastanienextraktlösungen mit höheren Gehalten an ÄthanoI, z. B. 70-90%, verarbeitet werden, so erfolgt die Einwirkung des Cholesterins am besten bei höheren Temperaturen, um haemolytisch nicht wirksame Extrakte zu erhalten. In diesem Falle verfährt man zweckmässig so, dass man die Ex traktlösung, die auf einen Alkoholgehalt von beispielsweise 85% gebracht worden ist, unmittelbar mit etwa 2-4% Cholesterin versetzt und mehrere Stunden auf mittleren Temperaturen von etwa 50-60" unter dem Rückflusskühler erwärmt. Nach dem Erkalten wird der entstandene Niederschlag abfiltriert und die Lösung in der schon beschriebenen Weise auf die fertige Injektionslösung aufgearbeitet. Beispiel 1 Einem Extrakt aus Rosskastanien in 30% der alkoholischer Lösung wird zunächst der Alkohol durch Valr;uumdestillation bis auf einen Gehalt von etwa 10% entzogen. Danach wird der Extrakt mit einem Volumen 1,5%iger ätherischer Cholesterinlösung geschüttelt und anschliessend der Äther abgedampft. Der entstehende Niederschlag wird zentri- fugiert und abfiltriert und nachgewaschen. Daraufhin dampft man den restlichen Alkohol unter schwach verringertem Druck ab, verdünnt den Rückstand bis zu einem Gehalt von 3% Trockensubstanz mit aqua pro injectione, filtriert keimfrei und ampulliert in bekannter Weise. Beispiel 2 Ein 30%iger alkoholischer Rosskastanienextrakt wird mit 2,5 Volumina einer 1% eigen ätherischen Cholesterinlösung verrührt. Man lässt ihn sodann bei Zimmertemperatur über Nacht zugedeckt stehen. Am folgenden Tage wird der Äther abdestilliert und der Rückstand in der Destillierblase vom entstandenen Niederschlag abfiltriert. Das Filtrat wird von neuem mit 2,5 Volumina 1% der ätheriseher Cholesterinlösung verrührt und wie oben weiter behandelt. Schliesslich wird dieselbe Prozedur noch ein drittes Mal wiederholt. Dann wird die Lösung eingedampft, bis der Alkoholgehalt unter 2% liegt. Nachdem hierauf wie in Beispiel 1 verdünnt und keimfrei filtriert wurde, ist die Lösung füllfertig. An sich ist die Herstellung von Saponin Cholesterin-Additionsverbindungen seit langer Zeit bekannt. Den bisher erschienenen zahlreichen Veröffentlichungen ist jedoch zu entnehmen, dass man bei der Bildung dieser Additionsverbindungen von reinen Saponinen verschiedenster Herkunft ausging, um zu brauchbaren Produkten zu gelangen. Nach einem be kannten Verfahren wird z. B. das Saponin in O,1-1,0%iger Lösung in Wasser oder physiologischer : K : ochsalzlösung mit 0,1-1,0%iger ätherischer Cholesterinlösung geschüttelt, der Äther abgedampft und der Rückstand vom ausgefallenen Niederschlag abfiltriert. Weit er- hin ist bekannt, eine wässrige oder kochsalzhaltige 0,1%ige Saponinlösung mit einer 0,1 %igen Lösung von Cholesterin in Aceton in wechselndem Yoliunverhältnis zu versetzen, anzuwärmen und einige Stunden auf einer Temperatur von etwa 50 zu halten. Das Aceton wird dann bei 60 abgedampft und der Niederschlag abfiltriert. Schliesslich ist auch bereits bekannt, eine 1% ige Lösung von Saponin in 90%igem Alkohol in heissem Zustand mit alkoholischer Cholesterinlösung zu versetzen. Dabei fällt eine Additionsverbindung aus. Man hat ferner Saponin auch schon in wässriger Lösung mit dem in Wasser fast unlöslichen Cholesterin längere, Zeit am Rück flusskühler gekocht. Es war nicht von vornherein vorzusehen, dass bei Rosskastanienextrakt durch die Behandlung mit Cholesterin einerseits die therapeutische Wirkung des saponinhaltigen Rosskastanienextraktes erhalten bleibt und anderseits die Saponine so weit beseitigt werden können, dass eine schädliche Wirkung auf die Erythrozyten vermieden wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines in die Blutbahn ohne Auftreten von Haemolyse inji zierbaren Rosskastanienextraktes, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rosskastanienextraktlösung mit Cholesterin umgesetzt, die Fällung abgetrennt und die Lösung durch Zusatz von aqua pro injeetione auf den gewünschten Endgehalt gebracht wird.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine alkoholischwässrige Extraktlösung mit Cholesterin umgesetzt wird.2. Verfahren nach Patentanspruch und Ulnteransprueh 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Cholesterin in einem organischen Lösungsmittel zugesetzt wird.3. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung des Cholesterins in Äther verwendet wird.4. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrig-alkoholische Ex traktlösung wiederholt mit Cholesterinlösung behandelt wird.5. Verfahren nach Patentanspruch und den n Unteransprüchen 1 irnd 2, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Extraktlösung mit der Cholesterinlösung in der Wärme umgesetzt wird.6. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Umsetzung mit Cholesterin die Fällung abgetrennt, die organischen Lösungsmittel abdestilliert und die verbleibende Lösung auf die gewünschte Kon- zentration an Wirkstoff gebracht wird.7. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Lösungsmittel wenigstens zum Teil unter vermindertem Druck abdestilliert werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1167413X | 1951-12-29 | ||
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Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH317293D CH317293A (de) | 1951-12-29 | 1952-12-26 | Verfahren zur Herstellung eines Rosskastanienextraktes |
Country Status (2)
Country | Link |
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CH (1) | CH317293A (de) |
FR (1) | FR1167413A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5639021A (en) * | 1979-07-05 | 1981-04-14 | Geistlich Soehne Ag | Leg treating composition |
-
1952
- 1952-12-26 FR FR1167413D patent/FR1167413A/fr not_active Expired
- 1952-12-26 CH CH317293D patent/CH317293A/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1167413A (fr) | 1958-11-25 |
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