DE664649C - Verfahren zum Entbittern von Lupinen - Google Patents

Verfahren zum Entbittern von Lupinen

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DE664649C
DE664649C DEH136954D DEH0136954D DE664649C DE 664649 C DE664649 C DE 664649C DE H136954 D DEH136954 D DE H136954D DE H0136954 D DEH0136954 D DE H0136954D DE 664649 C DE664649 C DE 664649C
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DE
Germany
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lupins
ethylene oxide
treated
debittering
fat
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Expired
Application number
DEH136954D
Other languages
English (en)
Inventor
Friedrich Hoermann Von Und Dr
Dr Winfrid Hentrich
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
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Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
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Application granted granted Critical
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances
    • A23L11/34Removing undesirable substances, e.g. bitter substances using chemical treatment, adsorption or absorption

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Nutrition Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entbittern von Lupinen Es ist bekannt, daß die Lupinensamen trotz ihres hohen Gehaltes an Eiweiß und Kohlenhydraten wegen ihres Gehaltes an Bitterstoffen nicht ohne weiteres als Futtermittel verwendet werden können. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, die Bitterstoffe durch Extraktionsverfahren, zumeist durch Behandlung mit wäßrigen Lösungen oder orga; nischen Lösungsmitteln, zu entfernen; allein mit diesen Verfahren sind mannigfache Nachteile verbunden. Beispielsweise gehen dadurch wertvolle Stoffe, wie Eiweiß und Kohlenhydrate, in erheblichen Mengen verloren.
  • Es wurde nun gemäß der vorliegenden Erfindung gefunden, daß man Lupinen dadurch in einfacher und wirkungsvoller Weise entbittern kann, daß man die gegebenenfalls zerkleinerten Lupinensamen mit mindestens eine Alkylenoxydgruppe enthaltenden Verbindungen oder deren Derivaten behandelt und danach gegebenenfalls in bekannterWeise extrahiert.
  • Die Durchführung des Verfahrens der Erfindung gestaltet sich sehr einfach. Man bringt das Material genügende Zeit mit. den gasförmigen oder flüssigen Allcylenoxydverbindungen in innige Berührung, wobei man kontinuierlich oder diskontinuierlich, im Gleichstrom oder Gegenstrom, bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck arbeiten kann. Gegebenenfalls kann dasAusgangsmaterial zur Erleichterung der Einwirkung einer Vorbehandlung unterworfen werden, indem man es zerkleinert, trocknet, jentfettet u. d;gl. in.
  • Der Behandlung mit den Alkylenoxyden kann ferner eine Nachbehandlung folgen, z. B. können Maßnahmen, wie Evakuieren, Durchleiten von Dämpfen oder Gasen, angewendet werden. Eine Nachbehandlung von besonderem Wert besteht darin, daß das Material nach an sich bekannten Verfahren mittels fettlösender Mittel extrahiert wird. Hierbei können außer den Fetten oder Ölen, die aus dem Lösungsmittel wieder gewonnen werden können, auch die durch das Alky lenoxyd veränderten schädlichen Stoffe entfernt werden.
  • Man bringt z. B. in einem geschlossenen Gefäß die Lupinensamen mit Äthylenoxyd in innige Berührung. Zweckmäßigerweise arbeitet man in diesem Fall unter erhöhtem Druck, und zwar so, daß man das Äthylenoxyd in flüssiger Form in den Reaktionsraum bringt. Unter leichter Erhöhung der Temperatur tritt dann unter Verdampfung eine Erhöhung des Druckes ein. Nach beendeter Einwirkung kann -das -entbntterte Material durch Evakuieren und gegebenenfalls durch schwaches Erhitzen von den Resten des Äthylenoxyds befreit werden. Werden die. behandelten Lupinen nachträglich mittels Benzins entfettet, so ist auch die letzte Spur von bitterem Geschmack verschwunden. Auch die Analyse der Endprodukte ergibt völlige Freiheit von Alkaloiden.
  • Mindestens eine Alkylenäxydgruppe enthaltende Verbindungen, die zur Ausübung des Verfahrens der vorliegenden. Erfindung dienen, sind z. B. das Äthylenoxyd und seine Homologen; ferner cyclische Oxyde, wie das Tetrahydrobenzoloxyd, weiterhin die Derivate derartiger Körper, also z. B. solche, welche noch eine oder mehrere Halogene oder andere Substituenten enthalten, wie Epichlorhydrin, Glycid ü. dgl. Diese Verbindungen können für sich oder im Gemisch miteinander verwendet werden, wobei man gegebenenfalls auch inerte Körper, z. B: Stickstoff oder Kohlensäure, zusetzen kann. Katalytisch wirkende Substanzen können ebenfalls zugesetzt werden, soweit sie die wertvollen Bestandteile des- Pflanzenmaterials oder den Verwendungszweck nicht beeinträchtigen.
  • Die Wirkungsweise der Alkylenoxyde kann dadurch erklärt werden, daß die Alkylenoxyde sich mit den Stoffen, insbesondere Alkaloiden, welche die Träger der schädlichen Eigenschaften sind, unter Bildung von unschädlichen Körpern innerhalb des pflanzlichen Materials umsetzen.
  • Die Behandlung mit den mindestens eine Alkylenoxydgruppe enthaltenden Verbindungen erfolgt unter sehr schonenden Bedingungen. Insbesondere ist die Anwendung beträchtlich erhöhter Temperaturen nicht notwendig. Auch durch die Menge der mindestens eine Alkylenoxydgruppe enthaltenden Verbindungen, die durch einen kleinen Vorversuch leicht ermittelt werden kann, läßt sich die schonende Behandlung des Materials regeln.
  • Gerade darin, daß die Alkylenoxydverbindangen ihre Wirkung schon bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen zeigen, ist ein besonderer Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung zu erblicken. Man vermeidet dadurch den Nachteil vieler anderer Veredlungsverfahren, bei denen man genötigt ist, Temperaturen anzuwenden, bei denen die wertvollen Bestandteile, wie Kohlenhydrate und Eiweiß, bereits geschädigt werden. In großem Umfange vorgenommene Fütterungsversuche haben gezeigt, daß die nach dem vorliegenden Verfahren entbitterten Lupinen ein ausgezeichnetes Viehfutter darstellen; das an Wert anderen Eiweißfuttermitteln, wie Sojaschrot oder Palmkernschrot, nicht nachsteht. Auch zur menschlichen Ernährung läßt sich das Material gegebenenfalls verwenden. Man hat bereits Kohlenhydrate, wie Cellulose; Stärke und Dextrin, unter derartig energischen Bedingungen mit Äthylenoxyd umgesetzt, daß eine. weitgehende Umwandlung des Ausgangsprodukts erreicht wurde und Stoffe erhalten wurden, die zur Herstellung von Lacken, Filmen, plastischen Massen u. dgl. geeignet sind. Zur Entbitterung von Lupinen sind die Alkylenoxydgruppen enthaltenden Verbindungen bisher nicht angewendet worden. Desgleichen hat man bereits vorgeschlagen, Früchte durch Einwirkung von Gasen, wie Äthylen, zu reifen. Eine Entfernung von Bitterstoffen u. dgl. ist aber auf diese Weise nicht möglich.
  • Ausführungsbeispiele: r. Die zweckmäßig grob gemahlenen Lupinen werden in ein verschlossenes Gefäß gebracht, das evakuiert wird. Unter gutem Rühren gibt man dann Athylenoxyd, und zwar zweckmäßig in flüssiger Form, zu: Das Äthylen-Oxyd läßt man längere Zeit ohne Erwärmung vonaußen :einwirken. Die Aufnahmedes Äthylenöxyds erfolgt sehr begierig und unter Erwärmung. Im Anfang tritt eine teilweise Verdampfung des flüssigen Äthylenoxyds ein; während der Anlagerung erfolgt aber wieder eine Druckerniedrigung. Das nicht gebundene Athylenoxyd kann sehr leicht zurückgewonnen und wieder verflüssigt werden.
  • Das Material kann weiterhin mit Fettextraktionsmitteln behandelt werden.
  • Bei nicht mit Äthylenoxyd behandelten Lupinen kann man mit bekannten guten Fettlösungsmitteln, z. B. Äther, Benzin, das Fett vollständig herauslösen, wobei jedoch die Alkaloide nur in ganz geringem Umfang mit extrahiert werden. Bei mit Äthylenoxyd behandeltem Material dagegen erfolgt gleichzeitig mit der Extraktion des Fettes ein fast vollständiges Herauslösen der Bitterstöffe; die leicht von dem Fett zu trennen sind.
  • iooo kg grob gemahlene Lupinen mit einem j Gehalt von 5,o9°(, Fett, o;8860/, Alkaloiden (bezogen auf Trockensubstanz) und i i,5 ° /o Wasser werden mit 5o kg Äthylenoxyd behandelt. Danach -wird mit Äthylalkohol (9q. bis 96o/oig) extrahiert. Es werden nach dem i Trocknen 921 kg entbitterte Lupinen-von ausgezeichnetem Wohlgeschmack mit einem Gehalt von ioo/o Wasser erhalten. Das Material enthält noch o,5o °%o Fett und 0,0120/, Alkaloide. Ein nennenswerter Eiweiß- und ILohlenhydratverlust wird nicht beobachtet: 2. iooo kg grob gemahlene Lupinen der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel i werden mit 30 kg Äthylenoxyd behandelt. Nach dem Extrahieren mit Alkohol und dem Trocknen werden 933 kg enthitterte Lupinen mit einem Gehalt von io °/o Wässer erhalten. Das Material besitzt einen Fettgehalt von t,55% und einen Alkaloidgehalt von o,050°/0, bezogen auf Trockensubstanz.
  • 3. 6oo kg Lupinenschrot werden entsprechend den Beispielen i und a mit 3o kg Äthylenoxyd bei einer Temperatur von etwa 55' behandelt. In wesentlich kürzerer Zeit als bei den vorgenannten Beispielen ist die Einwirkung so weit fortgeschritten, daß. das Material durch nachfolgende Extraktion vollständig entbittert werden kann. Durch weitere Temperaturerhöhung während der Äthylenoxydbehandlung kann die Einwirkungsdauer noch mehr verringert werden, wobei jedoch eine Grenze durch die eintretende Zersetzung der Eiweißstoffe gegeben ist.
  • 4.. 3oo Gewichtsteile Lupinenschrot werden entsprechend Beispiel i und 2 mit 17,5 Gewichtsteilen Glycid bei einer Temperatur von etwa 65° etwa 3 Stunden unter Rühren behandelt. Durch nachträgliche Extraktion mit einem Fettlösungsmittel, z. B. Alkohol, erhält man ein Material mit einem Gehalt von etwa o;085 0/0 an Alkaloiden. 5. i5oo Gewichtsteile Lupinenschrot werden entsprechend Beispiel i und 2 mit Zoo Gewichtsteilen Epichlorhydrin bei einer Temperatur von 6o° etwa 31;2 Stunden behandelt. Durch nachfolgende Extraktion erhält man ein Schrot mit einem Gehalt von o,o6 0/0 an Alkaloiden gegenüber i % des Ausgangsmaterials.
  • 6. q.5o Gewichtsteile Lupinenschrot werden entsprechend Beispiel i und 2 mit 36 Gewichtsteilen Cyclohexenoxyd bei einer Temperatur von 65 bis 7o° behandelt. Man erhält bei der Extraktion wiederum ein sehr weitgehend- entbittertes Material, ohne daß irgendwelche Proteinverluste zu verzeichnen sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Entbittern von Lupinen, dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls zerkleinerte Lupinensamen mit mindestens eine Alkylenoxydgruppe enthaltenden Verbindungen oder deren Derivaten behandelt und gegebenenfalls danach extrahiert.
DEH136954D 1933-07-27 1933-07-27 Verfahren zum Entbittern von Lupinen Expired DE664649C (de)

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DE664649C true DE664649C (de) 1938-09-02

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