AT105482B - Verfahren zur Herstellung des reinen Glykosides aus Bulbus Scillae. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung des reinen Glykosides aus Bulbus Scillae.

Info

Publication number
AT105482B
AT105482B AT105482DA AT105482B AT 105482 B AT105482 B AT 105482B AT 105482D A AT105482D A AT 105482DA AT 105482 B AT105482 B AT 105482B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
glycoside
production
pure
bulbus
pure glycoside
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Hoffmann La Roche
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoffmann La Roche filed Critical Hoffmann La Roche
Application granted granted Critical
Publication of AT105482B publication Critical patent/AT105482B/de

Links

Landscapes

  • Saccharide Compounds (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung des reinen Glykosides aus Bulbus Scille. 



   Die Gewinnung des auf das Herz wirkenden Glykosides der Meerzwiebel, Bulbus Seille, ist schon wiederholt Gegenstand von Untersuchungen gewesen. Die Produkte, welche die verschiedenen Forscher erhielten, waren entweder keine einheitlichen Substanzen, sondern wenig wirksame Gemische, z. B. Seillain, 
 EMI1.1 
 der   überschüssigen   gerbstoffällenden Substanzen, Ausschütteln der so gereinigten Glykosidlösung mit einem geeigneten, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, abermaliges Ausschütteln des organischen Lösungsmittels mit einer   ausreicheden Menge   Wasser und Eindampfen der wässerigen Lösung im Vakuum bei niedriger Temperatur, also auf eine recht umständliche Weise gewonnen wird. 



  Auch das Verfahren des schweizerischen Zusatzpatentes Nr. 105412, welches die Gewinnungsweise etwas vereinfacht, sieht eine Behandlung mit gerbstoffällenden Mitteln mit ihren Nachteilen vor. 



   Es wurde nun gefunden, dass man das reine Glykosid auf viel einfachere Weise erhalten kann, wenn man wässerige, nicht vorbehandelte Auszüge der zerkleinerten frischen oder getrockneten Droge mit geeigneten Adsorptionsmitteln verrührt. Dadurch wird das wirksame Glykosid von den Begleitstoffen abgetrennt und vollständig vom Adsorptionsmittel aufgenommen. Aus dem Adsorbat kann man das
Glykosid mit organischen Lösungsmitteln wieder extrahieren. Zur Vermeidung von Zersetzungen erfolgt diese Extraktion geeigneterweise mit wasserfreien Lösungsmitteln, insbesondere mit solchen, die mit Wasser nicht mischbar sind. 



   Kohle ist schon früher für die Herstellung von Produkten aus Meerzwiebeln verwendet worden. 



  Jarmersted (Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, Bd. 11, 1879, S. 23) vermischte einen nach weitgehender Vorbehandlung isolierten Trockenextrakt mit Tierkohle, der er das Seillain durch absoluten Alkohol entzog. Kurtz ("Beiträge zur Kenntnis der Bestandteile von Seilla   maritima ", In.   augural-Dissertation, Erlangen 1893) benutzte, um aus einer vorher mit geschlämmten Bleioxyd und
Schwefelwasserstoff zur Entfernung der Verunreinigungen vorbehandelten wässerigen Lösung des   Glyko-   sides den Bitterstoff zu erhalten, die Digestion mit Kohle, aus welcher er die wirksame Substanz durch mehrmaliges Auskochen mit absolutem Alkohol am Rückflusskühler gewann. 



   Bei keinem der bekannten Verfahren werden die   ursprünglichen   wässerigen   Drogenauszüge,   welche das Glykosid mit allen Verunreinigungen, die ebenfalls in Lösung gehen, enthalten, mit einem Adsorptionsmittel behandelt. Es war nicht vorauszusehen, dass man in dieser einfachen Art das wirksame Glykosid so weitgehend von den in den nicht vorbehandelten wässerigen Extrakten enthaltenen mannigfaltigen Begleitstoffen befreien kann, dass es gelingt, das reine Glykosid aus dem Adsorbat durch einfache Extraktion mit wasserfreien Lösungsmitteln in kristallisierbarer Form abzuscheiden. 



   Das auf diese Weise erhaltene Glykosid stellt ein fast weisses Pulver dar, von welchem bereits weniger als   0'000001 g   einer Froschdosis entspricht. Es soll zu therapeutischen Zwecken Verwendung finden. 



   Beispiel l. 20 Teile frische, zerkleinerte Meerzwiebeln (Bulbus Seille) werden mit 80 Teilen   Wasser 15 Stunden in der Kälte gerührt. Man filtriert durch ein Koliertuch und presst den Rückstand aus. Wenn notig, wird derwässerigeAuszug durch Zentrifugieren geklärt. Unter Rühren trägt man langsam   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 1-4 Teile Tierkohle ein und rührt noch 2 Stunden. Nach kurzem Stehen hat sich die Kohle abgesetzt, so dass man das überstehende Wasser leicht abziehen kann. Die Kohle wird scharf abgenutscht, mit wenig Wasser gewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Aus dem Kohleadsorbat wird das Glykosid mit trockenem, heissem Chloroform vollständig ausgezogen und hierauf das Chloroform im Vakuum abdestilliert.

   Aus dem Trockenrückstand kann das reine Glykosid durch Behandlung mit organischen Lösungsmitteln in an sich bekannter Weise gewonnen werden, z. B. nach A. J. Ewins, Journal of Pharmaeology and experimental Therapeuties, Bd. III, 1911, S. 155. 



   Im Chloroformrückstand befindet sich die gesamte Menge des in der Droge ursprünglich vorhandenen aktiven Glykosides. Umgerechnet auf   1 leg   Droge enthält er je nach der verwendeten Zwiebel 1, 200.000 bis 1, 500.000 Frosch-Einheiten. 



   Beispiel 2.10 Teile zerkleinerte Meerzwiebeln werden mit 50 Teilen Wasser 15 Stunden in der Kälte gerührt. Durch Filtrieren und Auspressen wird der Rückstand von der Flüssigkeit getrennt. Hierauf wird diese mit 2 Teilen Fullererde versetzt und während 2 Stunden gerührt. Von der abgesetzten Fullererde wird das überstehende Wasser getrennt. Die mit wenig Wasser gewaschene Fullererde wird sodann bei gewöhnlicher Temperatur im Vakuum getrocknet und das getrocknete Fullererdeadsorbat mit wasserfreiem, heissem Methylalkohol vollständig ausgezogen. Der   methylalkoholische   Extrakt wird im Vakuum zur Trockne gebracht und der Rückstand in gewohnter Weise auf das reine Glykosid verarbeitet.

   Im methylalkoholischen Extrakt ist die gesamte Menge des in der Droge   ursprünglich   vorhandenen aktiven Glykosides enthalten, d. h. umgerechnet auf   1 leg   etwa 1, 200. 000-1, 500.000   Frosch-Einheiten.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung des reinen Glykosides aus Bulbus Seille, dadurch gekennzeichnet, dass man den wässerigen Auszug der zerkleinerten frischen oder getrockneten Droge mit geeigneten Adsorptionsmitteln behandelt, das diesen Adsorptionsmitteln anhaftende Glykosid nach vorherigem Trocknen mit einem wasserfreien organischen Lösungsmittel auszieht und aus der Lösung des erhaltenen Extraktes das EMI2.1
AT105482D 1924-10-23 1925-10-12 Verfahren zur Herstellung des reinen Glykosides aus Bulbus Scillae. AT105482B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH105482X 1924-10-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT105482B true AT105482B (de) 1927-02-10

Family

ID=4364371

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT105482D AT105482B (de) 1924-10-23 1925-10-12 Verfahren zur Herstellung des reinen Glykosides aus Bulbus Scillae.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT105482B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2489086A (en) * 1946-03-26 1949-11-22 Jr Edgar A Ferguson Stabilized tincture of digitalis
US3361630A (en) * 1963-11-02 1968-01-02 Knoll Ag Cardiac glycoside

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2489086A (en) * 1946-03-26 1949-11-22 Jr Edgar A Ferguson Stabilized tincture of digitalis
US3361630A (en) * 1963-11-02 1968-01-02 Knoll Ag Cardiac glycoside

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE10016449B4 (de) Verbessertes Verfahren zur Isolierung des hepatoprotektiven Mittels Silymarin aus den Samen der Pflanze Silybum marianum
AT105482B (de) Verfahren zur Herstellung des reinen Glykosides aus Bulbus Scillae.
DE2248457A1 (de) Verfahren zur isolierung von oleandrin aus nerium odorum
CH115211A (de) Verfahren zur Herstellung des reinen Glycosides aus Bulbus Scillae.
EP0100902A2 (de) Verfahren zur Gewinnung von mit Phosphatidylcholin hochangereicherten ethanolischen Phosphatidfraktionen
DE950027C (de) Verfahren zur Herstellung injizierbarer Extrakte der Rosskastanie
LU84534A1 (de) Verfahren zur gewinnung von laxativen verbindungen aus sennadroge
DE545267C (de) Verfahren zur getrennten Gewinnung der in der Nebennierenrinde enthaltenen Hormone
DE868490C (de) Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten Wirkstoffes aus Alliumarten
DE876441C (de) Verfahren zur Herstellung eines Wirkkoerpers aus Weissdorn
DE651435C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Vitaminpraeparates
AT200257B (de)
DE736885C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Rueckstaenden der Glycerindestillation
AT202712B (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkaloiden
DE890258C (de) Verfahren zur Herstellung eines Wirkkoerpers aus Weissdorn
DE588046C (de) Verfahren zur Abscheidung des Oestrushormons aus Harn
AT110560B (de) Verfahren zur Darstellung eines Glycosides aus Adonis vernalis L.
AT115400B (de) Verfahren zur Extraktion des herzwirksamen Glykosids aus der Meerzwiebel.
DE735692C (de) Verfahren zur Darstellung von Pankreas-Lipase-Praeparaten
AT224807B (de) Verfahren zur Gewinnung eines neuen tumorhemmenden Polysaccharids
DE1667884A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Aescin
AT122298B (de) Verfahren zur Darstellung von cholesterinfreien bzw. -armen Lösungen der wirksamen Substanz aus Drüsen mit innerer Sekretion.
DE830995C (de) Verfahren zur Trennung von Penicillinsalzen
DE677844C (de) Verfahren zum Reinigen von Extrakten, die das Nebennierenrindenhormon enthalten
DE1667884C3 (de) Verfahren zur Gewkinung von reinem Ae sein