Verfahren und Fliehkraftabscheider zum Abscheiden von Fasern, insbesondere solchen der Textilindustrie, aus einem Förderluftstrom. In der Textilindustrie wird zum Fördern vier Rohstoffe bzw. Spinnstoffe, zum Beispiel Wolle, Baumwolle, Zellwolle, Haar usw. oft eine Luftförderanlage benutzt. Eine solche Anlage wird beispielsweise zwischen Bearbei tungsmaschinen vorgesehen, welche das Mate rial für den Spinnprozess auflockern sollen.
Zu der im Bereich der Bearbeitungsmaschinen notwendigen Ausscheidung der Fasern aus dem Luftstrom hat man bisher in die Förder- leitung eine sieh drehende Siebtrommel ein- Irebaut, durch welche von einem Ventilator die Luft abgesaugt wird, so dass eine Ablage- rnng der Fasern auf der Siebtrommel statt findet. Die Fasern und der Förderluftstrom erden mithin vollkommen voneinander ge trennt.
Durch einen Abstreifer werden die Fasern an der gewünschten Stelle von dem Trommelmantel abgenommen. Abseheidege- räte (auch Kondenser genannt) der vor stehenden Art haben den Nachteil, dass durch die Ablagerung der Fasern auf dem Sieb- trommelmantel ein hoher Strömungswiderstand für die Förderluft erzeugt wird. Weiterhin ist eine häufige Reinigung des feinmasehigen, zum Beispiel durch ein gelochtes Blech ge bildeten Siebmantels der Trommel erforder lich.
Besonders nachteilig ist. aber das An pressen der sieh bildenden Fasersehicht auf dem Siebmantel, wodurch im Gegensatz zu der angestrebten Auflockerung der Fasermasse eine Verdichtung eintritt. Die Erfindung betrifft nun ein Verfah ren zum Abscheiden von Fasern aus einem Förderluftstrom, welches sich dadurch aus zeichnet, dass die Fasern und -der Förderluft- strom in einem Fliehkraftabscheider vonein ander getrennt werden. Wesentliche Vorteile dieses Verfahrens liegen in dem geringen Kraftverbrauch und in der Auflockerung des Fasergutes.
Der geringe Kraftverbrauch re sultiert aus dem wesentlich schwächeren Widerstand des Abscheiders.
Die Erfindung betrifft auch einen Flieh k.raftabscheider zur Ausführung des Verfah rens, der sich auszeichnet durch ein fest stehendes, praktisch einen Rotationskörper mit einer Geraden als Erzeugenden bildendes C;ehäuse, an dessen einem Ende die Luft zuleitung tangential einmündet und die Luft ableitung in der Gehäusestirnwand vorge sehen ist; während im Bereich des andern Gehäuseendes ein Gehäusemantelteil im Sinne des Faserumlaufes mit zunehmendem Krüm- mtmgaradius zu einer Faserentnahmeöffnung führt, durch welche die Fasern in eine Ent nahmevorrichtung hineingleiten.
Bei dem dar gestellten Ausführungsbeispiel des erfindungs- gemässen;Fliehkraftabseheiders wird durch die= Fliehkraft das Fasergut in sehraubenförmiger Bewegung an der Wandung des Zylinders bzw. des Gehäuses in Richtung auf die Ent nahmeöffnung bewegt, ohne dass eine Zusam menpressung der Fasern oder sonstige Zu- sammenballung derselben eintritt. Die von den Fasern befreite Luft entweicht dabei durch das in der Stirnseite des Gehäuses an geordnete Auslassrohr, ohne dass durch die Ausscheidung der Fasern eine nachteilige Be einflussung des Luft- bzw. Strömungswider standes möglich ist.
Beim dargestellten Aus führungsbeispiel schliesst sich an die Ent nahmeöffnung ein Gehäusewandteil an, der allmählich in den Rotationskörper übergeht und eine Begrenzungswand bildet, wodurch erreicht wird, dass ohne eine nennenswerte Ablenkung das sich zum Gehäuseende be wegende Fasergut in eine Tasche der Ent nahmevorrichtung ablagert, welche nach aussen dicht abgeschlossen ist und damit den Austritt von Luft vermeidet. Der in besonde rer Weise ausgebildete Gehäüsemantelteil dieses Beispiels bildet gewissermassen eine Führung für das Fasergut in den durch die Entnahmevorrichtung gebildeten taschen artigen Behälter hinein.
Die Entnahmevorrichtung kann verschie den ausgebildet sein. Eine einfache Ausfüh rungsform besteht in der Verwendung der dargestellten, an die Entnahmeöffnung ange setzten Zellenradschleuse, wobei das Zellenrad wiederum zweckmässig parallel zur Achse des Abscheidergehäuses angeordnet wird. Zur Vermeidung eines Festklemmens des Zellen rades in dem dieses umschliessenden Gehäuse wird das Zellenrad breiter als die Entnahme öffnung in dem Abscheidergehäuse bemessen. Die Fasern können sich damit nur in den Taschen des Zellenrades ablagern.
Weiterhin werden die Trennwände zwischen den Zellen aus elastischem Material hergestellt, oder aber es werden die äussern Abschnitte der Trenn wände aus elastischen Leisten, zum Beispiel Gummiplatten, gebildet. Zunächst wird auf diese Weise eine gute Abdichtung des Zellen rades in seinem Gehäuse erzielt und weiterhin wird erreicht., dass an der Austragöffnung der Entnahmevorrichtung durch die im Be reich dieser Öffnungen sieh aufrichtenden Zellenwände das auf diesen haftende Fasergut. abgeschleudert wird. Das Zellenrad dieses Beispiels wird zweckmässig langsam gedreht, jedoch so, dass eine Überfüllung der Zellen mit Fasergut und damit eine Stauung des letzte ren nicht eintritt.
Der Antrieb kann vorteil haft motorisch erfolgen. Zum Antrieb genügt zum Beispiel ein kleiner Motor geringer Leistung.
An Hand der Zeichnung werden Ausfüh rungsbeispiele der Erfindung erläutert.
Fig. 1. zeigt einen Flielrkraftabscheider (Wirbelkondenser) in IAngsansicht, Fig. 2 ist ein Querschnitt nach Linie _1-B der Fig. 1, Fig. 3 ist. ein Querschnitt nach Linie ('-D der Fig.1.
Die mit den Fasern belastete Förderluft wird über den Einlassstutzen 2 an dem einen Ende des Gehäuses 1 tangential in das z:ylin- drische oder nach einem Ende 3 schwach ko nisch auslaufende, feststehende Gehäuse 1 ein geführt, dessen Mantel praktisch einen Rota tionskörper bildet. Die Rotationsaehse des Gehäuses sehliesst dabei mit der Erzeugenden des Mantels einen Winkel von höchstens ö ein.
Die Faserstoffe wandern in schrauben förmiger Bewegung nach dem Boden 3 hin, während die reine Luft durch das Abluftrohr 4, das heisst über die Luftauslassöffnung ent weicht. Die Auslassöffnung bzw. das Abluft rohr 4 ist in der Längsachse des Gehäuses 1 angeordnet. Die Breite des Einlassstutzens 2 erstreckt sich nur auf einen verhältnismässig kleinen Abschnitt der gesamten Gehäuselänge.
Im Bereich des andern Gehäuseendes 3 ist in dem Gehäusemantel eine Entnahmeöffnung 7 vorgesehen, welehe im Querschnitt. rund, eckig oder oval geformt sein kann. Der im Bereich dieser Öffnung liegende Gehäuse rnantelteil führt in der aus Fig.3 ersicht lichen Weise im Sinne des Faserumlaufes mit zunehmendem Krümmungsradius zu der Ent nahmeöffnung 7 hin, derart, dass das im Sinne des Pfeils x sich. bewegende Fasergut un mittelbar, und zwar ohne jede Ablenkung, in die Taschen einer Austrags- bzw. Entnahme vorriehtung hineingleitet.
Dieser Gehäuse- mantelteil erstreckt sich nun über das eine Ge häuseende und ist nach einer Parabel, zum Beispiel einer Wurfparabel, geformt, so dass eine strömungstecbniseh gute Führung des Fasergutes zur Austragsöffnung hin erfolgt. Zwischen dem Lufteinlassstutzen 2 und der bei beginnenden Entnahmeöffnung 7 des Ge häuses 1 ist ein glatter Gehäuseabschnitt ein geschaltet, in welchem die Fasern aus dem Luftstrom ausgeschieden und der Entnahme öffnung zugeführt werden. Die Länge dieses Abschnittes macht mehr als die halbe Länge des Gehäuses aus.
Wie Fig.3 zeigt, wird die an die Ent nahmeöffnung 1 anschliessende Entnahmevor richtung durch eine Zellenradschleuse 8 ge bildet. Diese Schleuse besteht aus dem auf dem grössten Teil des Umfanges zylindrischen (lehäuse 9, in welchem das drehbar angetrie bene Zellenrad 10 läuft. Die Achse des Zellen rades 10 ist parallel zur Achse des Gehäuses 1. Die zwischen den Zellen des Rades 10 vorge sehenen Stege bzw. Trennwände 11 können aus elastischem Material gebildet sein. Bei dem Ausführungsbeispiel ist an den beispielsweise aus Metall bestehenden Trennwänden 11 je eine Leiste 12 aus elastischem Material be festigt, welche an der Wand des zylindrischen Gehäuses 9 schleift.
Die Zellen des Rades 10 ,ind in ihren Abmessungen so gewählt, dass die Öffnung 7 jeweils gegen die Ablassöff- nung der Schleuse abgeschlossen ist, damit keine Luft austritt. Die Breite des Zellen rades ist grösser bemessen als die Breite der Entnahmeöffnung 7 des Gehäuses.
Der Abscheider bzw. Kondenser kann so aasgebildet sein, dass seine Achse senkrecht oder schräg oder auch horizontal verläuft.
Das Zellenrad wird ständig mit solcher Geschwindigkeit angetrieben, dass eine Stauung der Fasern in den Zellen vermieden wird.
Es ist auch möglich, mit dem beschriebe nen Fliehkraftabseheider andere, faserähn liche Stoffe abzuscheiden, wie zum Beispiel eegras, Sägespäne oder dergleichen.