Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Rein-Lactamen durch Extraktion. Die Laetaine der co Aniino-carbonsäuren werden als Ausgangsstoffe für die Herstel lung von Polyamiden verwendet. -Man erhält sie bekanntlich durch Beekmannsche Umla gerung der entsprechenden ey eliseben 0zime. Aus den Umlagerungsgemisehen gewinnt man die Rohlaetame durch.
Neutralisieren mit wässerigen Lösungen von säureabstumpfen- den'Mitteln. Die Rohlactame, die zwar wasser- löslich sind, scheiden sieh hierbei au,, den konzentrierten Salzlösungen durch Aussalzuna als Lactaniöle mit etwa 30 bis 401 .@o Wasser gehalt. fast. salzfrei ab.
Beim Umlagerungs- prozess entstehen neben den Laetamen noch etwa. 3 bis 8% Nebenprodukte basischer sowie saurer Natur, die als Verunreinigungen von den Laetainen abgetrennt werden müssen. Diese Verunreinigungen geben den Rohlaeta- men eine gelbe bis braune Färbung.
Die Isolierung der Laetame erfolgte bis her durch Extraktion oder Destillation. Zur Gewinnung von völlig farblosen Reinlaetanien, wie sie zur Verstellung von Polyamiden Ver wendung finden, war es bisher unbedingt not wendig, die isolierten und vorgereinigten Lactaine durch mindestens noch eine ein malige Destillation zu reini--en. Bei der Ex traktion der Laetanie aus den Rohlaetamen treten weniger Verluste auf als bei der Destil lation, da bei letzterer durch Einwirken der hohen Temperatur,
selbst ini Vakuum, Zer- #-"etzuxigen nietet zu vermeiden sind. Für die Extraktion wurden bisher nur solche Lösuno-s- mittel verwendet, die die Laetame sehr gut lösen, d.
1i. bei Raumtemperatur zu mehr als 50 %. Als solche Extraktionsmittel dienten besonders die niedrig siedenden chlorierten Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Äthylen- ehlorid, Methylenchlorid usw.
Dieses gute Lösevermögen der Extraktionsmittel für Lae- tame war bisher unbedingt notwendig, wenn man die Laetame möglichst quantitativ aus den Rohlaetamen als solche oder zusammen mit der bei ihrer Herstellung anfallenden konzentrierten Salzlösung gewinnen wollte.
Dabei lösen sieh die Rohlaetame in geringen Mengen dieser Lösungsmittel vollständig zu .stark gefärbten und konzentrierten Lactam- lösungen unter Abseheidung fast des gesam ten Wassers in Form einer verdünnten wässe- rigen Lactamlösung. Die Verunreinigungen der Laetame lösen sich in beträchtlicher Menge in den Lösungsmitteln mit sehr gutem Löse- vermögen für Laetame. Die hierbei resultie renden mehr oder
weniger stark durch die Verunreinigungen gefärbten Laetainlösungen ergeben nach Abtreiben der Lösungsmittel gelb bis bräunlich gefärbte Laetame. Die Ent fernung der diesen Laetamen anhaftenden Verunreinigungen kann nur durch Destilla tion erfolgen, wobei eine völlige Abtrennung der Verunreinigungen durch ihre fast gleiche Flüchtigkeit mit den Laetamen zu beträcht lichen Ausbeuteverlusten führt.
Bei dieser Reindestillation haben sieh für die Qualität der Laetame Zusätze von Säuren oder Laugen in einer Menge bis zu 5% günstig erwiesen.
Auch durch ZTmsetzen der vorgereinigten Lactanie mit oxydierenden oder reduzierenden Stoffen in diesen 'Mengen sowie Behandeln mit Carbonsäure-Estern vor der Destillation der Lactaine konnte eine Quali tätsverbesserung erreicht werden. Diese Zu sätze haben aber den grossen '%Tachteil, dass .sie die Destillationsausbeute stark herabsetzen.
Dabei wirken die im Verhältnis zu der Menge Verunreinigungen im L'berschuss zugegebenen Zusätze bei den hohen Destillationstempera- turen zersetzend auf die Laetame ein. Ein Teil dieser Zersetzungsprodukte ist mit den Lastamen flüchtig, so dass eine Reinheit der Lactame dadurch nicht restlos erzielt werden kann. Der grösste Teil der Zersetzungspro dukte und die veränderten Verunreinigungen bleiben im Destillationsrüekstand zurück.
Die auf diese Weise erreichten Ausbeuten au Reinlaetamen aus den vorgereinigten Lacta- men betragen etwa 901/o, die Ausbeuten be zogen auf die Rohlactame sind noch wesentlich niedriger.
Verwendet man zur Extraktion der Roh lactame Lösungsmittel mit geringerem Löse vermögen für Lactanie, so sind hiefür grosse Mengen Lösungsmittel notwendig, und man erhält verdünnte LactamlösLingen. Die Roli- laetame allein mit diesen Lösungsmitteln zu extrahieren, ist unwirtschaftlich, da sich in den Rohlaetamen während der Extraktion durch Entzug der Lactame der Wassergehalt erhöht und die Löslichkeit. der Lactame in dem fast salzfreien Wasser grösser ist.
als im Extraktionsmittel. Extrahiert man die Roh lactame zusammen mit der bei ihrer Herstel lung vorhandenen konzentrierten Salzlösun- in gleicher Weise, so werden die Rohlactame entwässert und a.usgesalzen, wobei sich drei Schichten ausbilden: Lactanilösungsmittel, nicht gelöstes Rohlactam und Salzlösung. Das Vorhandensein von drei Schichten macht aber eine kontinuierliche Durchführung der Ex traktion schwierig.
Es wurde nun gefunden, dass man farb lose Reinlactame in fast. quantitativer Aus beute ans den Rohlactamen allein durch Ex traktion in kontinuierlicher Arbeitsweise er hält., wenn man erfindungsgemäss die durch Urilagerung von cvelisehen Oxiinen erhalte nen Rohlactame aus einer verdünnten wässe- rigen mit neutralen Salzen gesättigte Roh lactamlösung mit. einem unter 100 C sieden den Kohlenwasserstoff bzw.
Kohlenwasser stoffgemiseh in mehr als einer Stufe in der Weise extrahiert, dass man (las Lösungsmittel von Stufe zu Stufe der an Lactain ärmer werdenden Rohlactainlösun - entgegenführt, dass man anschliessend die Kohlenwasserstoff- Laetamlösung mit einem die Verunreinigun- gen bindenden Stoff behandelt, und dass man schliesslich das Lösungsmittel aus dem Ex trakt entfernt.
Als Extraktionsmittel sind besonders sol che Kohlenwasserstoffe geeignet, die fast kein Lösungsvermögen für Wasser haben, also bei ?0 C unter 0,1% Wasser lösen und die die Lactame nicht. zu gut lösen, d. h.
in denen die Löslichkeit der Lactaine bei ?0 C nicht mehr als 30% beträgt. Erfindungsgemäss werden ferner Kohlenwasserstoffe verwendet, deren Siedetemperatur nicht über l00 C liegt, da höher siedende Lösungsmittel sieh von den Lastamen nur schwer durch Destillation ab trennen lassen. Es können auch Gemisehe mehrerer Kohlenwasserstoffe verwendet. wer den, zweckmässig solche, die azeotrop sieden.
Als solches Gemisch eignet sieh z. B. eine Mischung von 55% Benzol und 45% Cyelo- hexan, welche bei 77,5 C siedet (Lecat Azeo- tropisme 1918).
Vorteilhaft ist es, die Ex traktion so durchzuführen, dass die Laetam- konzent.ration im Extraktionsmittel nicht sehr hoch wird, zweekmä.ssig nicht über 15%, denn unterhalb dieser Lactamkonzentration ist die Aufnahme von Wasser und Verunreinigungen nur gering.
Oberhalb dieser Konzentration ist das Aufnahmevermögen für die Verunrei nigungen und das Wasser proportional der Lactamkonzentration. Durch Verwendung der etwa 4- bis 10faehen Mengen an Lösungsmittel im Verhältnis zu der Menge der Rohlactaine kann die angegebene Lactanil@onzentration leicht eingehalten werden. CTünstiger ist es.
ein Lösungsmittel oder azeotrop siedendes Ge- niiscli zu verwenden, in dem sich die Laetain- konzentration bei der Extraktion von selbst nicht höher als 15% einstellen kann; so lö#t sieh z. B.
(las F-Caprolaetain in dem Azeotrop von Benzol und Cvclohexan bei 20 C zu einer Konzentration von etwa 1.2%. Durch Anwendung höherer oder tieferer Temperatur bei der Extraktion steigt oder erniedrigt sieh die Laetamkonzentration im Extraktionsmittel.
We Einstellung einer bestimmten Lactait:- Konzentration kann also durch Variieren der Temperatur in einem gewissen Bereich korri- ±riei-t werden.
Der Vorzug der Lösunnsmittel mit gerin gem Laetamlösevermögen für die Extraktion der Rohlaetaine ist der, dass nur geringe Men gen Verunreinigungen mit in Lösung gehen.
Nacli der Extraktion seheitlen sich die Ver.. imreinigungen, die sich sonst in den sehr gut laetainlösenden Lösungsmitteln lösen, insbe sondere die Farbstoffe, als Flocken in der Trennsehiclit ab. Die aus der Extraktion re sultierenden Laetamlösungen enthalten nur noch geringfügige Verunreinigungen und sind daher kaum gefärbt.
Zur Herstellung der an neutralen Salzen gesättigten Rohlaetamlösun-en und zur Auf reehterhaltung der Salzsättigung verwendet man zweckmässig konzentrierte Salzlösung, wie sie bei der Herstellung der Rohlaetame an fällt. Die Sättigungskonzentrationen für die Salze liegen bei niedriger Lactamkonzentra- tion hoch und bei hoher Laetamkonzentration niedrig. So liegt die Sättigungskonzentration z.
B. für Ammonsulfat bei konzentriertem rohem f-Caprolactam mit etwa 6611/o Lactam- gehalt bei etwa 1%, bei v erdünntein,
rohem Caprolactani mit etwa 33% Laetaingehalt bei etwa 8% und schliesslich bei stark verdünn- tem Rohlaetani mit einem Gehalt von 1,
5% Caprolactam bei etwa 30% Ammonsulfat. Fügt man zu einer noch nicht mit. Salz @ge- sättigten, verdünnten Rohlaetamlösung kon zentrierte Salzlösung zu, so nimmt diese dar aus Salz auf bis zu ihrer Sättigung; die rest liche Salzlösung scheidet. sieh von der ver dünnten Rohlactamlösung ab.
Extrahiert man eine verdünnte, wässerige, mit Salz gesättigte Rohlactamlösung, so erhält man eine gleich hohe Lactamkonzentration im Extraktionsmittel wie bei der Extraktion kon zentrierter, salzgesättigter Rohlactamlösung. Der Vorteil der beschriebenen Extraktions weise ist der, dass sich beim Einhalten der Salz sättigung in der verdünnten Rohlactamlösun @- keinerlei Zwischenschicht von konzentrierten Roh] aetamen abscheidet, die die kontinuierliche Extraktion erschweren bzw.
die Anwendung einer Turmextraktion sogar unmöglich machen würde. Die Extraktion wird zweckmässig im Gegenstrom so ausgeführt, dass frische Roh- laetamlösung, die in der ersten Extraktions stufe auf eine bestimmte Konzentration ver dünnt und mit. einem an Lactain angereicher ten Lösungsmittel. extrahiert worden ist, in den folgenden Extraktionsstufen mit fort laufender Verdünnung der Rohlactamlösung einem lactamärmeren Lösungsmittel. entgegen geführt wird.
Am Ende der Extraktion fliesst einer fast. lactamfreien, wässrigen Salzlösung frisches Extraktionsmittel entgegen. In den einzelnen Extraktionsstufen wird die Strö mung in der Hauptsache von der Menge des Lösungsmittels bestimmt, welche in der Regel mehr als das 4fache des Volumens der Roh lactame ausmacht. Bei Verwendung eines Ex traktionsmittels, das spezifisch leichter ist. als die verdünntesten Rohlaetainlösungen, geht also die Hauptströmung in den Extraktions stufen von unten nach oben.
Die Rohlactaine werden deshalb zweckmässig in den untern Teil der Extraktionsstufen eingeführt, so dass sie mit der Strömung nach oben gerissen und dabei extrahiert werden. Die in die Extrak tionsstufen zum Einhalten der Salzsättigung einfliessende konzentrierte Salzlösung setzt man am besten im obern Teil derselben zu; dabei fällt sie durch ihr hohes spezifisches Gewicht nach unten. Da die teilweise extra hierten Rohlaetamlösungen in den Extrak tionsstufen nach oben steigen, sorgt die ent gegenkommende Salzlösung für eine stetige Sättigung.
In der letzten, schwach lactainhal- tigen Extraktionsstufe ist der Zusatz der Salz lösung zur Sättigung erheblich, so dass auch deren Strömung darin nach unten einen Ein fluss hat. In dieser Stufe werden verdünnte Rohlactamlösungen zweckmässig in dein obern Teil oder in der Mitte der Extraktionsstufe eingeführt.
Ein grosser Vorteil des beschriebenen Ex traktionsverfahrens ist die wesentlich leichtere Abtrennung der Verunreinigungen. Die Lös liehkeit der Verunreinigungen ist in den Roh- lactamen grösser als in der Salzlösung, in die sie aber im Verlaufe der Extraktion zum gro ssen Teil hineingehen sollen. Dieses wird einer seits dadurch erleichtert, dass die Verunreini gungen ganz allmählich von der wässrigen Lö sung aufgenommen werden.
Ferner wird z\,veckmässig der Lactamextrakt dort. abgezo gen, wo sieh die lactamreiehste wässrige Roh- lactainlösung befindet. Dadurch werden die Verunreinigungen in grossem Masse in der wässrigen Rohlaetamlösung zurückgehalten. Ein Teil der Verunreinigungen scheidet sieh in Flockenform dort. ab, wo die Rohlaetam- lösung am lactamärmsten ist, und kann durch Abziehen aus der Trennungsschicht entfernt werden.
Die nach dieser Extraktion erhaltenen Lactamlösungen enthalten wesentlich weniger Verunreinigungen als die nach den bisherigen Extraktionsverfahren gewonnenen Laetainlö- sungen. Diese geringfügigen Verunreinigun gen müssen aber entfernt werden, wenn die Laetame zu Polyamiden weiter verarbeitet erden sollen. Dies erfolgt beim erfindungsge- mässen Verfahren durch eine Behandlung mit einer die Verunreinigungen bindenden Sub stanz, die gelöst oder in festem Zustand zur Anwendung gelangen kann.
Hierdurch wer den farblose Laetamlösungen erhalten, die nach Abtrennen des Lösungsmittels, z. B. durch Vakuumdestillation völlig farblose, nicht veränderliche Reinlactame ergeben.
Der Effekt dieser Behandlung kann durch Verwendung von oxydierenden oder reduzie renden Stoffen, selbst in minimaler Konzen tration, gefördert werden. So wirken als Oxy dationsmittel z. B. bereits eine n/500-Kalium- perinanganat.lösung bzw. eine 0,05 % ige AVas- serstoffsuperoxydlösung oder als Reduktions mittel minimale Mengen Natriumhydrosulfit, Natriumsulfit usw.
in wässriger Lösung, wobei die veränderten Verunreinigungen in der wäss- rigen Lösung zurückbleiben. Als die Verun- reinigungen bindende Substanzen kann man säurebindende Stoffe, z. B. Natronlauge, Na- triumcarbonat, Caleiuinhi-droxy d verwenden. Aber auch hasenbindende Stoffe, wie z. B. schwache Lösungen von Schwefelsäure, Phos phorsäure können verwendet werden.
Die Be handlung mit säurebindenden Mitteln erfolgt zweckmässig bei einem pH von 7 bis 12, wäh rend eine Behandlung mit hasenbindenden Mitteln, z. B. bei einem h" von bis 7 aus geführt wird.
Verwendet man zu dieser Be handlung wässrige Lösungen, so enthalten die selben je nach der Laetamkonzentration im Extraktionsmittel mehr oder weniger Lastani. Die Laetamkonzent.ration in der wässrigen Lösung beträgt z. B. bei 12% s-Caprolaetani in dem Azeotrop Benzol-Cy <RTI
ID="0004.0074"> clohexan etwa 60%. Man kann auch hier in mehreren Stufen arbei ten. Wenn man z. B. in zwei Stufen arbeitet. kann man etwa beide Stufen nur in oxydie render oder reduzierender Lösung ausführen, oder die eine in oxydierender, die andere in reduzierender. Ferner kann man für beide Stufen ähnliche Stoffe verwenden, oder für die eine alkalische und für die andere saure.
Selbst bei Verwendung geringfügiger Mengen an säure- oder hasenbindenden Stoffen usw. ist die Reinigungswirkung sehr gut, weil die Verunreinigungen bei der Extraktion mit Kohlenwasserstoffen bereits bis auf einen -B ringen Rest entfernt worden sind. Führt. man die lKaelibeliandhing in einem Turm unter Verwendung von wässrigen Lösungen dureh. so müssen diese laufend ergänzt. werden. Dabei genügen als Ersatz z.
B. l Volumenpro- zent einer la.etamfreien, wässrigen Lösung der Zusatzstoffe, bezogen auf einen 12 % igen F- Caprolactamextrakt. Bei der bisher bekannten Reinigung der Lactaine durch Destillation sind demgegenüber<B>100-</B> bis 1000faclielIengen von Zusatzstoffen notwendig.
Zur Erlangung völlig reiner Laetame ist es notwendig, nur äusserst verdünnte Lösungen zu verwenden, da sonst die Laetamlösungen mit ihrem, wenn auch geringen Gehalt an Wasser die gelösten Stoffe mitreissen würden, so dass diese sich in den Laetamen anreichern. Zweckmässig wer den nur solche Stoffe für die Naehbehand- lang benutzt, die von den Laetamlösungen nicht herausgelöst werden und die die Lae- tame chemisch nicht verändern. Als solche eignen siel, besonders rein anorganische Stoffe.
Die Nachbehandlung führt man zweckmässig hei Raumtemperatur ans. Sie schliesst sieh in der Regel an die Extraktion an und wird zweckmässig ebenfalls kontinuierlich durch geführt. Die verbrauchten wässrigen Lösungen aus der Nachbehandlung können ohne weiteres kontinuierlich bei der Extraktion dem Roh lactani zugesetzt. werden. Statt wässrige Lösun gen zur Nachbehandlung zu verwenden, kön nen die Laetamextrakte auch durch Adsorl)- tion der Verunreinigungen an festen, die Ver unreinigungen bindenden Stoffen gereinigt werden.
Als adsorbierende Stoffe kommen die gleichen Stoffe in Betracht, wie sie auch mit Vorteil zur Herstellung der wässrigen Lösun- verwendet werden, z. B. Bariumsuperoxyd, Natriumhvdrosulfit, Natriumbisulfit, Caleium- oxvd usw. Bevorzugt benutzt man Stoffe, die gleichzeitig wasserentziehend wirken.
Als Ad- sorber können ferner die Ionenaustauseher dienen. Die Nachreinigung durch Adsorption kann in einer oder mehreren Stufen mit 0ei- ehen oder verschiedenen Stoffen evtl. in Kombination finit. einer Behandlung mit wäss- rigen Lösungen durchgeführt werden.
Wenn man die kontinuierliche Reinigung der Rohlactame beispielsweise durch drei stufige Extraktion und einstufige ',-L\7aehbe- handlung ausführen will, so arbeitet man zweckmässig in der Weise, wie es in der Zeieh.. nung schematisch dargestellt ist.
Die Extraktionsanlage ist durch die Türme 1, 2 und 3, die Nachbehandlung durch Turm -1 dargestellt. Die Türine sind der Höhe nach gestaffelt angeordnet., damit das Lösungsmit tel mit Gefälle durch alle Türme laufen kann. Jeder Turm besitzt. mehrere, durch Lochplat ten begrenzte Rührzonen, die durch eine Be ruhigungszone voneinander getrennt sind. Der obere Lind der untere Teil der Extraktions türme sind ebenfalls Beruhigungszonen. Die Trennschichten der Extraktionsmittel und Laetamlösungen werden im obern Teil der Türme eingehalten.
Das Rohlactam tritt bei 5" in die -unterste Rührzone des Turmes 3 ein, in die gleiche Rührzone fliesst bei 6 an Lastani angereichertes Lösungsmittel ans Turm 2 hin ein. Bei 7, 8 und 9 laufen in die obersten Rührzonen der Extraktionstürme zum Ein stellen der Sättigungskonzentration verschie dene Mengen konzentrierter Salzlösung hinzu.
Aus dem Turm 3 fliesst. oben das lactam-. reichste Lösungsmittel über und geht in die \aehbehandlungsanlage. Aus dem Turm 3 läuft. unten die stark lactamhaltige, verdünnte Rohlaetamlösung ab und wird bei 10 in die unterste Rührzone des Turmes 2 eingeführt. In die gleiche Rührzone des Turmes 2 tritt bei 11 schwach laetamhaltiges Lösungsmittel aus Turm 1. ein und verlässt lactamreieher wieder den Turm 2 oben.
Aus dem Turm 2 fliesst unten schwach laetamhaltige Salzlösung ab, die bei 12 in eine der obern oder mittleren Rührzonen des Turmes 1 einläuft. In die un terste Rührzone des Turmes 1 tritt bei 13 frisches Lösungsmittel ein und fliesst mit wenig gelöstem Laetam aus dem Turm 1 oben über. Bei 1-1 läuft ans dem Turm 1 unten aus extrahierte, konzentrierte, laetainfreie Salz lösung ab, welche . die Verunreinigungen ge löst enthält. Bei 15 werden die sich abschei denden flockigen Verunreinigungen laufend abgezogen.
In den Turm -1 tritt. bei 16 der Laetamextrakt ein. Die letzten Verunreiniglni- gen werden in diesem Turm mittels laetam- haltiger, wä.ssriger Lösungen von Zusatzstof fen extrahiert.. Bei 17 fliesst schliesslich die völlig reine, farblose Laetamlösung ab und wird durch Eindampfung vom Lösungsmittel befreit. Die zurückbleibenden Laetame sind völlig farblos, licht- und luftbeständig und von grosser Reinheit.
Die Ausbeuten betragen über 981/o, bezogen auf die in den Rohlaetamen enthaltenen Laetame. Die in den naehstelien- den Beispielen angegebenen Teile sind Volu menteile.
<I>Beispiel 1:</I> 500 Teile rohes E-Caprolaetamöl fliessen stündlich bei 15 C in die in der Zeichnung dargestellte und oben beschriebene Extrak tionslage ein. Im Gegenstrom dazu laufen durch die Extraktionsanlage bei gleicher Tem peratur 2500 Teile stündlich eines Lösungs- mittelgemisches von 551/o Benzol und 45% Cyclohexan. In den dritten Turm treten stündlich 11.5 Teile einer
etwa 40 % igen Am- monsulfatläsung, in den zweiten Turm stünd lich 345 Teile dieser Ammonsulfatlösung und in den ersten Turm stündlich 690 Teile der selben bei 15 C ein. Aus der Extraktions anlage werden stündlich etwa 1300 Teile lae- tamfreie, konzentrierte Ammonsulfatlösung, die von den gelösten Verunreinigungen dunkel gefärbt ist, abgezogen.
In die Nachbehandlung fliessen stündlich etwa. 2800 Teile fast farblose etwa 13 % ige a-Caprolactamlösung aus der Extraktion und 28 Teile einer 0,
2%igen wäss- rigen Lösung von Bariumperoxyd. Aus dem Nachbehandlungsturm gelangt die Lactamlö- sung in eine Vakuumdestillationsanlage. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels bleibt ein völlig farblöses, reines E-Caprolactam in 99 % iger Ausbeute,
bezogen auf das im Roh- laetam enthaltene Lactam zurück.
Beispiel <I>2:</I> In die in der Zeichnung dargestellte und oben beschriebene Extraktionsanlage fliessen stündlich 500 Teile rohes co-Önantholaetamöl und 2500 Teile eines Gemisches von 551/o Benzol und 45% Cyelohexan bei 55 C ein. In den dritten Turm laufen stündlich bei 35 C 155 Teile einer
etwa 30 % igen Natrium- sulfatlösung, in den zweiten Turm stündlich 465 Teile dieser Natriumsulfatlösung lind in den ersten Turm stündlich 930 Teile derselben bei der gleichen Temperatur ein. Aus der Ex traktionsanlage werden stündlich etwa 1.700 Teile einer konzentrierten Natriumsulfatlö- sung bei 35 C abgezogen.
In den Naehbehand- lungst.urin laufen bei 20 C stündlich etwa 2850 Teile fast farblose 1-1%ige #inantliolae-. tamlösung lind 30 Teile einer Natron- lauge, die 0,5% Natriumhydrosulfit
EMI0006.0101
gelöst enthält.
Nach dem Verdampfen des Lösungs mittels wird reinweisses q,-Önantliolactam in einer Ausbeute von 98,5% erhalten. Beispiel. <I>3:</I> 500 Teile rohes F-Caprolactain werden nach der in Beispiel 1. angegebenen j\ eise extra hiert.
In den ersten Turm einer zweitürmigen Nachbehandlungsanlage fliessen stündlich 2800 Teile 13%ige e-Caprolactamlösung und 28 Teile einer kalt gesättigten filtrierten Cal_- eiumliydroxy dlösting@, die 0,211/o Wasserstoff- superoxyd enthält.
Die Laetamlösung läuft sodann in den zweiten Turm, wo gleichfalls stündlich 10 Teile einer -leieh konzentrierten Galeiumhy dr oxy dlösung einfliessen.
Nach dem Entfernen des Lösungsmittels erhält. man in 99 % iger Ausbeute ein schneeweisses. liebt- und luftbeständiges F-Caprolaetani. <I>Beispiel</I> %: Man extrahiert 500 Teile rohes s-Capro-. laetam in der im.
Beispiel 3 beschriebenen All- lage. In den zweiten Turm der '-\-achbehan < 1- lungsanlagewerden jedoch stündlich 1-1 Teile einer gesättigten, wässrigen Cal.eiumsufitlö- sung zugefügt. -Man erhält. nach dem Entfer nen des Lösungsmittels e-Caprolaetam in glei eher Qualität und Ausbeute.
Beispiel 5: :<B>300</B> Teile rohes E-Caprolaetam werden wie im Beispiel 1 vorextrahiert. In den ersten Turm der zweistufigen Nachbehandlung lau fen stündlich 25 Teile einer Lösung, die be zogen auf Schwefelsäure n[50 und auf Kalium- permanganat n1250 ist.
In den zweiten Turm fliessen stündlich 10 Teile einer gesättig ten, wässrigen Caleiumlii-droxydlösung. Nael'. Durchlaufen dieser beiden Stufen wird die Laetamlösung eingedampft und ergibt ein ein- wandfreies a-Caprolaetam in 98,5%iger Aus- beute. Beispiel <I>6:
</I> Wie im Beispiel 3 werden 500 Teile volles E-Caprolactam einer Nachbehandlung unter worfen mit. dem Unterschied, dass der z -eite Turm. der Nachbehandlung mit festem Cal- eiumoxyd beschickt ist.
Die diesen durehlau- fende Laetamlösung hinterlässt nach dem Ab dampfen des Lösungsmittels im Vakuum ein reinweisses f-Caprolactam in 99 % iger Aus- heute.
Beispiel <I>7:</I> .500 Teile rohes e-Caprolactam werden wie in Beispiel 1 extrahiert. Die Naelibehandl.ungs- anlage besteht aus zwei Türmen, von denen der erste mit 400 Teilen Kunstharz-Kationen- austauseher und der zweite mit. 400 Teilen Kunstharz-Anionenaustauseher gefüllt ist.
Die durch diese Türme durchgelaufene Laetain- lösung liefert nach Entfernen des Lösungsmit tels ein reines, einwandfreies F-Caprolaetain in 9R % iger Ausbeute.