Elektrische Entladungsröhre. Die Erfindung bezieht sich auf eine elek trische Entladungsröhre mit Alkalimetall- dampffüllung, zum Beispiel Natriumfüllung. Es ist bekannt, dass die gewöhnlich zur Her stellung von Entladungsröhren verwendeten Glassorten stark von Alkalimetalldämpfen angegriffen werden, weshalb man schon längst nach Glassorten gesucht hat,
die ge gen die Einwirkung dieser Dämpfe wider standsfähig sind und somit zur Herstellung von Entladungsröhren mit Alkalimetall- dampffüllung verwendet werden können. Dabei ist man zu einem Glase gekommen, das kein Siliziumoxyd enthält und hauptsäch lich aus Boroxyd besteht, dem ein oder meh rere andern Oxyde, wie Alkali-, Erdalkali-, Aluminium- oder 3Zagnesiumoxyd, zugesetzt sind.
Als Beispiel eines solchen Glases sei folgende Zusammensetzung erwähnt: 60 ss.,03, <B>15%</B> A1.,03, 13 % Na_O und 12% Ca0.
Später ist man davon abgekommen, dieses Glas zur Herstellung von Alkalimetalldampf- entladungsröhren zu verwenden, weil es kurz und spröde und demzufolge schwer zu bearbeiten ist, wozu noch kommt, dass es auch ziemlich leicht verwittert. Deshalb ist man dazu übergegangen, ein Borosilikatglas zu verwenden, ,das ausser einem erheblichen Pro zentsatz Böroxyd auch einen erheblichen Prozentsatz (jedoch nicht mehr als 50:
%) Siliziumoxyd enthält. Mit diesem Glase, das die oben angedeuteten Nachteile des silizium- oxydfreien Glases nicht aufweist, wurden bei der Herstellung von Natriumdampflampen befriedigende Erfolge erhalten.
Es hat sich nun herausgestellt, dass unter bestimmten Umständen die Verwendung die ses Glases zu ,Schwierigkeiten, Anlass geben kann. Enthält nämlich die Entladungsröhre eine Glühelektrode, auf der sich ein Erdal- kalimetäll oder eine Erdalkalimetallverbin- dung befindet, so hat das Erdalkalimetall, das von dieser Elektrode verdampft oder zer stäubt und auf die Wand gelangt, einen un günstigen Einfluss auf das Glas, insofern als dadurch die Durchlässigkeit der Wand für Lichtstrahlen zurückgeht.
Dies rührt daher, dass das Siliziumoxyd durch Erdalkilimetall leichter reduziert wird, als :durch Alkali- meta11, zum Beispiel Natrium. Das Glas ist gegen das E:rdalkalimetall daher auch weni ger widerstandsfähig als gegen das Alkali- Metall.
Gestützt auf diese Erkenntnis wird erfin dungsgemäss die Wand einer Entladungs röhre mit Alkalimetalldampffüllung und mindestens einer Glühelektrode, die Erdal- kalimetall enthält, aus dem bekannten sili- ziumoxydfreien Glas mit einem grossen Pro zentsatz Boroxyd hergestellt, :
dem mindestens ein üblicher Glasbildner, wie Alkali-, Erd- alkali-, Aluminium- oder ivlagnesiumoxyd. zugesetzt ist.
In vielen: Fällen ist es schwierig, das Glas vollkommen, frei von Siliziumoxyd zu halten. Kleine Beimischungen dieses Oxyds können jedoch auch wohl im Glase vorkom men.
[Im die Verwitterung der Glaswand<B>zu</B> vermeiden, ist es empfehlenswert, nicht die ganze Wand, sondern nur eine an dem Ent ladungsraum grenzende Schicht aus dem er wähnten Glase herzustellen und den übrigen Teil aus einem Glas bestehen zu lassen, das gegen atmosphärische Einflüsse widerstands fähig ist. Dieses sogenannte Überfangglas ist an sich schon bekannt.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbei spiel einer elektrischen Entladungsröhre ge mäss der Erfindung dar.
In dieser Zeichnung ist eine für Licht ausstrahlung dienende Natriumdampfentla- dungsröhre abgebildet. In dem Entladungs raum 1 dieser Lampe befinden sich eine Glühkathode 2 und zwei ringförmige, metal lene Anoden d. Die Kathode besteht aus einem schraubenförmig gewundenen Metall draht, zum Beispiel aus Wolfram, auf dem ein oder mehrere Erdalkalimetalloxyde, zum Beispiel ein Gemisch von Barium- und Strontiumoxyd, aufgebracht ist. Aus diesem Oxyd wird vor der Inbetriebnahme oder während der Verwendung der Lampe Erd- alkalimetall freigemacht.
In der Entladungs- röhre befindet sich eine bestimmte Menge Edelgas, zum Beispiel Neon, untergeringem Druck von zum. Beispiel 1 bis 2 mm Hg, während auch eine geringe Menge Natrium in die Röhre eingebracht ist. In der Röhre wird eine Bogenentladung erzeugt, bei wel cher der Natriumdampf ein intensives Licht ausstrahlt.
Die Wand 4 der Röhre besteht an der dem Entladungsraum zugewendeten Seite aus einem Glas, das praktisch frei von Sili- ziumoxyd ist und einen erheblichen Prozent satz Boroxyd enthält. Dieses Glas kann zum Beispiel die schon obenerwähnte Zusammen- Setzung: <B>60%</B> B203, <B>15%</B> A1203, 1:3;% Na20 und 12:% CaO enthalten.
Die äussere Schicht der Wand besteht aus einem ,gewöhnlichen, in der Glühlampenfabrikation verwendeten Glase von zum Beispiel folgender Zusam mensetzung :<B>70,7%</B> SiO2, <B>16,8%</B> Na:!0, 5,5% Ca0, <B>3,5%</B> Mg0, <B>1,5%</B> A1203, 1 Ba02 und 1 % K20.