Zielfernrohr an Schusswaffen. Die bisher gebräuchlichen Zielfernrohre besitzen neben einer Reihe anderer Mängel vor allem den Nachteil, dass der mit Rück sicht auf den Rückstoss gewählte Augenab stand von zirka 80 min ein Suchen des aus dein Okular austretenden Lichtbündels in der Fernrohrrichtung erfordert, was be- trächtlielie Übung erfordert und einen raschen freihändigen Schuss stark behindert.
Die Erfindung bezweckt, diesem Übel stand abzuhelfen, dabei aber alle Vorteile einer optischen Zielvorrichtung zu wahren.
Erfindungsgemäss ist das Zielfernrohr in unmittelbarer Fortsetzung des Auges des Schützen an der Sehusswaffe angebracht und okularseitig finit einem an den Knochenrand der Orbita anliegenden, stossdämpfenden Belag besetzt. Das Fernrohr kann durch Schienen an dein Lauf oder Schloss der Waffe verankert sein. Es kann aber auch unmittel bar, das heisst ohne Verankerung an dem Lauf, in den Schaft der Schusswaffe einge setzt sein.
Handelt es sich um ein Zielfern- rohe mit bildaufrichtenden Prismen (Porro- scher Fernrohrtyp), so sind die Prismen und das Objektiv zu einem untrennbaren, ge schlossenen und nicht zu lockernden Körper zusammengefasst. Das Galileische Fernrohr kann dadurch als Zielfernrohr brauchbar ge macht werden, dass die Okularlinse eine feine Durchbohrung erhält, durch welche ein auf der Objektivinnenseite liegendes Abkommen im aufrechten, vergrösserten Bild des an gezielten Gegenstandes sichtbar ist.
Die Paralleleinrichtung des Fernrohres geschieht zweckmässig mit Hilfe eines Paa res in starrem Abstand achsparalleler F ern .- rotere, deren eines statt des Schlosses in den Verschluss einschiebbar ist.
Die beiliegenden Zeichnungen zeigen Ausführungsformen des Erfindungsgegen standes, und zwar: Fig. 1 ein Porrosches Zielfernrohr, Fig. 2 einen Querschnitt durch dieses Fernrohr in vergrössertem Massstab, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie X-X in Fig. 1, Fig. 4 das zugehörige Abkommen mit Elevationsmarken, Fig. 5 ein Galileisches Zielfernrohr, Fig. 6 die Befestigung eines Zielfern rohres an dem Schaft,
Fig. 7 einen Querschnitt zu Fig. 6, Fig. 8 eine andere Art der Befestigung des Zielfernrohres an dem Schaft, Fig. 9 einen Querschnitt zu Fig. 8, Fig. 10 eine dritte Art der Befestigung des Zielfernrohres an dem Schaft, Fig. 11.
einen Querschnitt zu Fig. 10, Fig. 12 eine besondere Verbindung zwi schen Fernrohr und Fernrohrträger, Fig. 13 die Vorrichtung zum Parallel einstellen eines Zielfernrohres auf dem Lauf, Fig. 14 dieselbe Vorrichtung in ver- griissertem Massstab, Fig. 15 eine Seitenansicht zu Fig. 14, Fig. 16 die zum Einschiessen benötigte Zieltafel,
Fig. 17 das Okular eines Porroschen Fernrohres gemäss Fig. 2 in anderer Ausfüh rung im Achsialschnitt, Fig. 18 einen Querschnitt zri Fig. 17, Fig. 19 eine andere Ausführungsform eines Galileischen Fernrohres im Achsial- schnitt, Fig. ?(i einen Querschnitt zu Fig. 19.
Gemäss Fig. 1 bis 3 sind die Prismen P, P' eines Porroschen Fernrohres an einer Stahlplatte St in unveränderlicher Lage zu einander befestigt und durch einen Stahl mantel N, der gleichzeitig das Objektiv 0 und das Okular o einschliesst Tig. 2) zu einem geschlossenen untrennbaren Ganzen vereinigt.
Der das Fernrohr mit dem Gewehr verbindende Träger T ist so in den Schaft eingesetzt, da.ss das Auge wie bei einem Feld stecher unmittelbar, das heisst ohne Entfer nung, an dem Okularrand anliegt. LTm das Auge gegen den Rückschlag zu sichern, ist das Okular o mit einem Ring G aus stoss dämpfendem Stoff versehen, der, wie aus Fig. 1 ersichtlich, gegen die knöcherne Um randung der Orbita gedrückt wird. Der Ring G kann als Hohlring ausgebildet und mit Flüssigkeit, zum Beispiel Glycerin- Gelatine gefüllt sein.
Er kann aber auch als Vollmaterial, zum Beispiel Schaum gummi, bestehen. Gemäss Fig. 17 und 18 ist die Abkoininplatte C in einem Ring u ge fasst, der durch einen Stift v und einen Schlitz w in dem äussern Okularstutzen Ii verschiebbar geführt ist; er wird durch eine Feder t' gegen den innern Okularstutzen J gedrückt, welcher durch einen Stift -zd in einem schraubenförmigen Schlitz x des äussern Okularstutzens Is geführt ist, derart. dass er sich bei Drehung infolge der Schrau benführung achsia.l verschiebt.
Erfolgt diese Drehung im Sinne einer Entlastung der Feder t.', so wird die Abkommenplatte C durch die Feder nachgeschoben, ohne jedoch an der Drehung teilzunehmen. Erfolgt die Verschiebung des Okularstutzens J im Sinne eines weiteren Zusammendrückens der Feder t', so macht die Abkommenplatte C auch diese Bewegung mit, ebenfalls ohne der Drehung des Okularstutzens zu folgen.
Letztere besitzt eine Ausbuchtung y, in wel cher ein mit Leuchtmasse gefülltes durch sichtiges Gefäss L untergebracht ist, so dass die Abkommenplatte dauernd beleuchtet und auch bei einbrechender Dunkelheit sichtbar bleibt. Ist die Leuchtmasse verbraucht, so kann das Gefäss L ausgewechselt oder mit frischer Leuchtmasse gefüllt werden.
Die Abkommenplatte C (Fig. 4 und 18) ist mit einer starren Elevationsteilung ver sehen, deren Teilstriche zur leichteren Orientierung verschiedenfarbig sein können.
Bei Verwendung des lichtstärkeren, aber wesentlich feldengeren Galileischen Fern rohres (Fig. 5) besteht das Abkommen C aus einer an der Objektivinnenseite genau zen trisch befestigten Ringfadenplatte: die Ol:u- larlinse o ist in ihrem Mittelpunkt mit einer feinen Öffnung d versehen, durch welche das Abkommen im aufrechten vergrösserten Bild des angezielten Gegenstandes dem Auge sichtbar ist.
Gemäss Fig. 19 und . 20 ist die zentrische Durchbohrung der Okular linse o-durch eine zusätzlich eingesetzte oder eingeschliffene Linse V ersetzt, durch wel che das im Innern des Fernrohres auf einen Träger Y angeordnete Abkommen G' dem Auge sichtbar ist.
Die Montierung des erfindungsgemässen Fernrohres auf dein Gewehr kann auf ver schiedene Weise erfolgen.
Gemäss Fig. 1, 6 und 7 ist in die Schaft mitte H eine Stahlschiene S eingelassen, die mit ihrem vordern Ende an dem Laufschloss teil des Gewehres durch Schweissung, Ver schraubung oder Lötung verankert ist. An dem hintern Ende der Schiene ist eine Feder f befestigt, die eine Steckhülse R trägt. In dieser Steckhülse findet der untere Teil des Fernrohrträgers T Aufnahme.
Um eine möglichst sichere und zuverlässige Lagerung der Steckhülse B zu erzielen, ist eine zweite Feder F vorgesehen, die ebenfalls an der Schiene S angreift. und die Steckhülse B samt der Feder f fest gegen ein durch die Rückwand einer Ausnehmung des Schaftes gebildetes Widerlager W drückt.
Gemäss Fig. 8 und 9 ist die Steckhülse B, welche der Aufnahme des das Fernrohr D haltenden Trägers T dient, unmittelbar, das heisst ohne Verankerung mit dem Lauf, an dem Schaft befestigt; letzterer kann, um ein Verziehen und damit eine Stellungsänderung des Fern rohres zzi verhindern, durch Vakuum-Im- prägnierung mit Hartparaffin (70 bis 80 <B>(</B>' Schmelzpunkt) vorbehandelt sein.
Gemäss Fig. 10 und 11 ist seitlich an dem Schaft <I>H</I> eine Führungsschiene M an geordnet, in welcher der Fernrohrträger T gehalten ist.
Gemäss Fig. 12 ist das Fernrohr D nicht unmittelbar an dem Fernrohrträger T be festigt; die Verbindung zwischen beiden Teilen erfolgt vielmehr durch eine lang ge- fusste aber nm kurz freiliegende Feder E, durch welche eine weitere Rückschlagver- minderung erzielt wird.
Um das erfindungsgemässe Zielfernrohr genau parallel zum Lauf des Gewehres ein stellen zu können, bedient man sich der in den Fig. 13 bis 15 dargestellten Vorrich tung, welche aus zwei durch ein Verbin- dungsstück T' in starrem, parallelen Ab stand gehaltenen Fernrohren<I>A</I> und<I>B</I> be steht. Das Verbindungsstück T' ist gegabelt, so dass es freien Durchblick über das Visier V' und das Korn gestattet. Beide Fernrohre <I>A</I> und<I>B</I> tragen Fadenkreuze; das kleinere Fernrohr A wird, wie aus Fig. 13 ersicht lich, an Stelle des Schlosses in den Gewehr lauf eingesetzt.
Trägt man auf einer Ziel tafel (Fig. 16) im Abstand der beiden Fern rohre<I>A</I> und<I>B</I> zwei Punkte<I>a</I> und<I>b</I> ein, so ist beim Erscheinen dieser Punkte in den Fadenkreuzen der beiden Fernrohre A und B die Achse des Gewehrlaufes optisch fest gelegt. Auf der Zieltafel befindet sich ein dritter Punkt z, dessen Abstand von dem Punkt a ebenso gross ist, wie der Abstand zwischen dem eigentlichen Zielfernrohr, welches in den Fig. 13 bis 15 der Einfach heit halber nicht gezeichnet ist, und dem Hilfsfernrohr A bezw. dem Gewehrlauf, da das genannte Hilfsfernrohr, wie oben aus geführt, in den Gewehrlauf geschoben ist.
Es leuchtet ohne weiteres ein, dass das eigent liche Zielfernrohr dann zu dem Lauf parallel steht, wenn der Punkt a in dem Abkommen des Hilfsfernrohres<I>A,</I> der Punkt<I>b</I> in dem Abkommen des Hilfsfernrohres B und der Punkt z in dem Abkommen des eigentlichen Zielfernrohres erscheint.