Schaltungsanordnung für automatische und halbautomatische Telephonanlagen. C Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für automatische und halbautomatische Telephonanlagen, in denen Verbindungen über mit Sprechstromver- stärkern ausgerüsteten Leitungen hergestellt werden, und ist dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, um die die Wahl steuernden Impulse unabhängig -von den Sprechstromverstärkern zu übertragen.
Bei dieser Schaltungsanordnung kann in jeder Sprechstromverstärkerstation eine von den Sprechstromverstärkern unabhängige Im- pulsweitergabevorrichtung zur Weitergabe der die Wahl steuernden Impulse aus einer Vorrichtung nach einer andern vorgesehen sein.
Dabei kann diese Impulsweitergabe- vorrielltung eine Elektronenröltre umfassen, und ferner kann für eine, Anzahl Sprecli- stromkreise ein gemeinsamer, von den ein zelnen Sprechstromkreisen unabhängiger Im- pulsabgabestromkreis vorgesehen werden.
Im Ausführungsbeispiel der Zeichnung sind<B>1" 3,</B> 4 und<B>6</B> Sprechstromkreise einer Kabelleitung, die unmittelbar an vier ent sprechende Telephonleitungen angeschlossen sind. Letztere sind in der Zeichnung ge- strichelt gezeichnet. 2 und<B>5</B> sind weitere Sprechstromkreise, die zwei den genannten vier Stammleitungen überlagerten Phantom- kreisen beigeordnet sind.<B>B 1, B</B> 2 usw. stellen Sprechstromverstärkungseinheiten dar, die den einzelnen Sprechstromkreisen zuge teilt sind.
Jedem dieser Sprechstromver- stärker ist irgend ein passender Rufstrom- verstä.rker RB <B><I>1,</I> RR</B> 2 usw. beigegeben. Die dargestellte Anordnung dieses Stromkreises ist als Ganzes ähnlich der im Patent Nr. <B>126 310</B> beschriebenen Anordnung.
Bei dieser Anordnung findet das Wählen -in der Phantomgruppe über einen gemein samen Impulsgalestromkreis statt. Dieser Stromkreis ist den Phantomstromkreisen überlagert und wird nachstehend mit Geist- stromkreis bezeichnet. Durch die benützte besondere Wählanordnung wird bei jedem Impuls über eine Seite des Geiststromkreises dem Gitter einer Röhre am fernen Ende des Stromkreises ein Batteriepotential angelegt.
In Intervallen wird dem Gitter vom<B>Glüh-</B> faden, über eine Seite des Geiststromkreises, Kontakte der Nummernsc'heibe, und die an dere Seite des Geiststromkreises ein Erd- potential angelegt. Die Ladung und Ent ladung der Kabelabschnitte eines Verstärker- abschnittes erfolgt somit über einen Strom kreis, mit praktisch vernachlässigbarem Wi derstand. Die Zeit, welche für den Aufbau und den Zusammenbruch der der Röhre an gelegten Spannung benötigt wird, ist daher ausserordentlich kurz. Durch diese Anordnung wird eine Verzerrung der Impulse praktisch ausgesel-ilossen.
Die Anordnung der Röhrenstromkreise in der Verstärkerstation und am fernen Ende der Leitungen eines Verstärkerabschnittes ist ähnlich der im Patent Nr. <B>126310</B> beschrie benen Anordnung. In der Verstä.rkerstation ist eine Röhre V<B>1</B> vorgesehen, deren Gitter über einen hochohmigen Widerstand r<B>1</B> ge erdet ist. Ferner ist das Gitter dieser Röhre über den obern Zweio, des Geiststromkreises, Ruhekontakt der Nummernselieibe und den untern Zweig des Geiststromkreises geerdet.
Durch Betätigung der Nummernscheibe wird der- letztgenannte Stromkreis intermittierend unterbrochen. Während dieser Periode wird dem Gitter der Röhre über r<B>3</B> und einen Zweig des Geiststromkreises das Batterie potential aufgedrückt. Durch die Schliessung des Impulskontaktes der Nummernscheib e wird das angelegte Potential über den an dern Zweig des Geiststromkreises in Neben- schluss gelegt. Dieser Nebensc'hluss ist, da der Geiststromkreis einen sehr niedrigen Wi derstand besitzt, sehr wirksam.
Die Potentialänderungen im Gitter der Röhre V<B>1</B> bewirken ein entsprechendes Auf ziehen und Abfallen des Relais LI im Ano denstromkreis. Die Anordnung der Kontakte dieses Relais ist ähnlich derjenigen der Num mernscheibe SD, indem durch den, Anker des Relais das Gitter der Röhre V 2 über den (' reiststromkreis des zweiten, Vers, %-rkera-b- schnittes abwechslungsweise das Erd- oder (las Bafteriepotential erhält.
Die Impulse werden dadurch über den zweiten Verstär- kungs- bezw. Leitungsabschnitt der am emp fangenden Ende vorhandenen Röhre V 2 in gen-au gleicher Weise übermittelt, wie be schrieben wurde, und bewirken das Arbeiten <B>s</B> des im Anodenistromkreisj dieser Röhre vor handenen Relais L 2, welches die mit den Stromkreisen IC <B><I>1,</I></B><I> IC</I> 2 oder IC<B>3</B> verbun denen Apparate betätigt.
In der Zeichnung ist nur eine einzige Sprechstromverstärkerstation dargestellt, doch ist es ohne weiteres klar, dass eine Anzahl derartiger ähnlich ausgerüsteter Stationen 7ur Verstärkung und Weiterleitung vor- hauden sein können. Die zur Zeichengebung über die Leitungen und zum Schliessen der Arbeitsstromkreise der Röhren benützte Anordnung kann zweck- mässigerweise ähnlich der im erwähnten Pa tent beschriebenen gemacht werden. Der be sondere Sprechstromkreis, welcher benützt werden soll, kann durch die vorangehende Übermittlung eines Rufstromstosses markiert werden.
Dieser Rufstromstoss betätigt dann ein nicht gezeigtes Halterelais, welches sei nerseits ein Relais betätigt, um die Glühfaden- und Gitterstromkreise der Röhren zu schlie ssen und eines der Relais C <B><I>1,</I> C</B> 2 oder<B>C 3</B> über einen durch das Relais L 2 gesteuerten Impulsstromkreis nach den einzelnen Impuls- empfangsstromkreisen durchschaltet, deren Leiter rr <B>1,</B> rr <B>52</B> und rr <B>3</B> mit den Kontakten der einzelnen Rufstromrelais der Leitung verbunden sind.
Die mit der 48, Volt-Gitterbatterie in Reihe geschalteten und der Nummernscheibe SD bezw. den Kontakten von<B>El</B> beigegebe nen Schutzwiderstände r<B>3</B> und r 4 sind vor gesehen, um den Strom, welcher die Phan- tomgruppenspul#en durchfliesst, beim Auftre ten eines Isolationsfehlers im Kabel unter halb eines gewissen Wertes zu halten. Zum Verhüten von Knackgeräusehen in den be- naehbarten Stromkreisen beim Wählen über einen Geiststromkreis kann eine kleine Dros selspule eingeschaltet worden.
Ferner ist ersichtlich, dass im beschrie benen Ausführungsbeispiel in jeder Zwi- schenverstärkerstation der eine Zweig des Geiststromkreises über einen hohen Wider stand und der andere Zweig direkt geerdet ist. Der Spannungsabfall über den hohen Widerstand wird dem Gitterder Röhre, deren Anodenstrom das Relais LI betätigt,_ aufge drückt. Die Kontakte dieses Relais ersetzen, wie oben angedeutet worden ist, die Num mernscheibe für den nächsten Abschnitt.
Die Ka,pazität eines jeden Kabelabschnittes wird auf diese Weise über einen Stromkreis<B>ge-</B> laden und entladen, dessen Widerstand praktisch vernachlässigbax ist, so dass die zum Aufbau der Spannung über den Wider stand benötigte Zeit ausserordentlich klein ausfä,llt, und wie erwähnt, keine ernsthafte Verzerrung der Impulse stattfinden kann.
In der Endstation ist die Anordnung der Röhre ähnlich, ausgenommen darin, dass das Ano denrelais, anstatt die Impulse einer andern Röhre zu übermitteln, mittelst seines Im- pulsgabekontaktes, direkt eine Wählvorric'h- tung (Wähler) oder einen Registermechanis mus steuert.
Bei der beschriebenen Anordnunu wird zur Bedienung mehrerer Sprechstromkreise ein einziger Wählstromkreis benützt, und auf der Empfangsseite wird der besondere Strom kreis, über den man eine Verbindung wünscht, mittelst der Relais C <B>1,</B> C 2 oder <B><I>C</I> 3,</B> welche über die Kontakte der einzelnen Rufstromrelais, betätigt werden, bezeichnet.
Bei den Zwisehenverstärkerstationen ist es vorteilhaft, die Geiststromkreise nicht mit einander zu verbinden, da. dadurch die Strom kreise über sehr lange Strecken zusammen hängen würden. Zudem würden die zu la denden und zu entladenden Kapazitäten un ter diesen Umständen für jeden Impuls sehr gross,<B>da</B> der Geiststromkreis für Hin- und Rückleitung benützt werden muss. Aus die sem Grunde sind in den Zwischenstationen die Relaisröhren vorgesehen.
Aus der Beschreibuing des vorliegenden Ausfülirungsbeispiels geht hervor, dass durch diese einfache Anordnun- der Aufbau und die Verdrahtung und demzufolge auch die Arbeitsweise der normalen Verstärkersta- tionen für den Sprechverkehr nicht geändert werden muss, sondern, dass die zur Über tragung der Impulse benötigten Vorric'htun- gen einfach der bestehenden Ausrüstung bei gefügt werden können.