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Die Erfindung bezieht sich auf einen Putzträgerziegel mit einer im wesentlichen glatten, zur Beschichtung mit einem Putz vorgesehenen Frontseite und durchgehenden Hohlräumen, bei dem sich die durch Stege voneinander getrennten Hohlräume senkrecht zur oberen bzw. unteren Aufstandsfläche durch den Ziegel hindurch erstrecken.
Solche Putzträgerziegel sind seit langem bekannt. Bei diesen bekannten Putzträgerziegeln verlaufen die Hohlräume von Seitenfläche zu Seitenfläche und werden bei der Errichtung einer Putzträgerfassade durch die Mörtelfugen verschlossen.
Weiters sind hinterlüftete Fassaden bekannt, bei denen zwischen einer den Putz tragenden Wand oder Fassadenelementen und der Luft durchströmbare Spalte vorgesehen sind. Trotz der bekannten Vorzüge solcher hinterlüfteter Fassaden kommen solche nur in wenig zur Anwendung, da deren Errichtung mit den bekannten Materialien relativ aufwendig und kostspielig ist. Insbesondere gibt es derzeit keine Möglichkeit, mit einfachen Mitteln und geringem Montageaufwand eine hinterlüftete, verputzte Ziegelfassade im Dünnwandverfahren an massiven oder auch an Riegelbau- bzw. Fertigbauwänden herzustellen.
Durch die AT-PS 379 187 wurde ein Ziegel der eingangs erwähnten Art bekannt, der jedoch lediglich als Zwischenwandstein verwendbar ist, da dieser bekannte Stein eine im wesentlichen glatte, ebene Vorder- bzw. Rückseite aufweist, sodass es beim Aufbauen einer Mauer aus solchen Steinen kaum möglich ist, eine durchgehende Durchlüftung der aus diesen Steinen hergestellten Mauern sicherzustellen.
Weiters wurden durch die DE-OS 31 01 471 volle Mauersteine bekannt, die an ihrer einen Seitenfläche eine mit einer hinterschnittenen Nut versehene vorspringende Rippe aufweist, die sich über die gesamte Höhe des Steines erstreckt. Diese Nut wird mit Beton ausgegossen, um eine sichere Halterung für Befestigungselemente zur Befestigung von Fassadenplatten zu erzielen.
Ziel der Erfindung ist es, einen Putzträgerziegel der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, der auf einfache Art und Weise die Errichtung hinterlüfteter Fassaden ermöglicht.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass an der hinteren Wand des Ziegels in an sich bekannter Weise eine durchgehende Nut eingearbeitet ist, die parallel zu den Hohlräumen verläuft und zur Aufnahme einer Montageleiste dient und die gegen die Mittelachse des Ziegels versetzt angeordnet ist, wobei das Mass der Versetzung vorzugsweise dem halben Mittenabstand zweier benachbarter Hohlräume voneinander oder einem ungeradzahligen Vielfachen dieses Masses entspricht.
Durch dies Massnahmen ist auf sehr einfache Weise die Ausrichtung der Kanäle der einzelnen, in übereinander liegenden Scharen angeordneten Ziegel gewährleistet. Weiters wird dadurch auch ermöglicht, dass die Errichtung einer Putzträgerwand im versetzten Verbund, wobei die unmittelbar übereinander liegenden Scharen von Ziegel einfach gestürzt aufeinander geschichtet werden, einfach und ohne besonderen Aufwand hergestellt werden kann. Dabei ist durch den Versatz der Nut gegenüber der Mittelachse des Ziegels auch sichergestellt, dass die Hohlräume der aufeinander liegenden Ziegel fluchten.
Um das Errichten einer Putzträgerfassade zu erleichtern, kann weiters vorgesehen sein, dass an den Seitenwänden des Ziegels gegengleiche vorspringende Leisten angeordnet sind, die parallel zu den Hohlräumen verlaufen und deren Breite im wesentlichen der halben Dicke des Ziegels entspricht und die sich in ihrer Breitenerstreckung von der Vorder- bzw. Hinterseite weg gegen die Mittelebene des Ziegels zu erstrecken.
Dadurch wird die Ausrichtung der einzelnen Ziegel beim Errichten der zur Aufnahme des Putzes erforderlichen Putzträgerwand erleichtert, wobei die Verbindung der einzelnen Ziegel zweckmässigerweise durch Verkleben mittels eines Bauklebers erfolgt. Dies ist auch schon im Hinblick darauf, dass beim Aufeinanderschichten der Ziegelscharen ein Verschliessen der Hohlräume vermieden werden muss, von Vorteil.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der Vorderseite des Ziegels mindestens eine mit den Hohlräumen in Verbindung stehende Öffnung angeordnet ist.
Solche Ziegel eignen sich besonders für eine Verwendung in der untersten und in der obersten Schar einer Putzträgerwand, wobei solche Ziegel auch in der untersten Schar direkt auf dem Untergrund, z. B. einem Fundament aufgestellt werden können und trotzdem der Zutritt der Luft zu den bei der fertigen Putzträgermauer nach oben durchgehenden Hohlräumen gewahrt bleibt.
Ein weiters Ziel der Erfindung ist es, eine Putzträgerfassade vorzuschlagen die hinterlüftet ist und sich trotzdem einfach und mit nur geringem Aufwand errichten lässt.
Erfindungsgemäss wird daher eine Putzträgerfassade mit erfindungsgemässen Putzträgerziegel vorgeschlagen, bei der an der zu verkleidenden Mauer in vertikaler Richtung verlaufende Montageleisten, vorzugsweise solche aus Holz, in regelmässigen Abständen angeordnet sind, die in die Nuten der Putzträgerziegel eingreifen und an denen die Ziegel befestigt sind, wobei die Ziegel miteinander mittels eines Bauklebers verbunden sind und die unterste Ziegelschar entweder durch Öffnungen an deren Vorderseite aufweisenden Ziegel gebildet ist oder diese Schar vom Boden distanziert angeordnet ist und unterhalb des Daches ein eine Verbindung der Hohlräume mit der umgebenden Luft ermöglichender Spalt vorgesehen ist.
Auf diese Weise lässt sich eine Putzträgerwand sehr einfach und rasch errichten, wobei durch die Anordnung der Montageleisten, das Aufschichten der Ziegel unter Einhaltung der koaxialen Ausrichtung der Hohlräume der einzelnen Ziegel sichergestellt wird. Dabei wird auch durch die Verklebung der einzelnen Ziegel miteinander ein Verschliessen der Hohlräume durch Mörtel vermieden.
Bei der Errichtung der Putzträgerwand ist es vorteilhaft, wenn die Putzträgerziegel in unmittelbar übereinander liegenden Scharen gestürzt angeordnet sind, sodass sich aufgrund der gegen die Mittelachse der Ziegel versetzt
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angeordneten Nuten ein versetzter Verbund ergibt.
Um eine Klimatisierung des mit einer erfindungsgemässen Putzträgerfassade versehenen Gebäudes zu ermöglichen, kann weiters vorgesehen sein, dass im oberen Bereich der Fassade ein quer zu den Hohlräumen der Ziegel verlaufender und mit diesen verbundener Kanal angeordnet ist, der über verschliessbare Öffnungen mit dem Innenraum des verkleideten Gebäudes verbindbar ist.
Dies ermöglicht es, z. B. die beim Durchströmen der Hohlräume der Ziegel durch Sonneneinstrahlung erwärmte Luft in das Innere des Gebäudes zu leiten, um deren Wärme zur Raumheizung direkt oder über Wärmetauscher indirekt oder für Brauchwassererwärmung nutzen zu können.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt :
Fig. 1 eine unverputzte, mit erfindungsgemässen Putzträgerziegeln aufgebaute Putzträgerwand in axonometrischer Darstellung,
Fig. 2 einen Ausschnitt der Wand gemäss Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform des unteren Bereiches einer erfindungsgemässen Putzträgerfassade, bzw.
- wand,
Fig. 4 schematisch ein mit einer erfindungsgemässen Putzträgerfassade verkleidetes Gebäude.
Die aus Fig. 1 und 2 ersichtliche Putzträgerwand (1) ist, mit Ausnahme der untersten Schar, aus gleichen Putzträgerziegeln (2) aufgebaut. Diese weisen, wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, von deren Aufstands- zu deren Deckfläche durchgehende Hohlräume (3) auf, die zur Hinterlüftung der Fassade vorgesehen und von unten nach oben von der Luft durchströmbar sind.
Die Ziegel (2) weisen im wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei allerdings die zur Aufnahme des Putzes vorgesehene Frontseite (4) eine grössere Wandstärke als die übrigen Wände des Ziegels (2) aufweist. Der dargestellte Ziegel weist drei durchgehende Hohlräume (3) gleichen Querschnittes und einen weiteren, im Querschnitt kleineren Hohlraum (5) auf. Im Bereich dieses kleineren Hohlraumes (5) ist an der Hinterseite (6) eine Nut (7) eingearbeitet. Diese Nut (7) ist beim dargestellten Ziegel gegenüber der Mittellinie des Ziegels versetzt angeordnet, wobei der Abstand der Mitte der Nut (7) von der Mitte des Ziegels gleich dem halben Mittenabstand zweier Hohlräume (3) voneinander ist.
Bei der errichteten Putzträgerwand greift in diese Nut (7) eine Montageleiste (8) ein, die vorzugsweise als Holzleiste ausgebildet ist Diese Montageleisten sind in regelmässigen, dem Abstand der Nuten (7) zweier seitlich aneinander anliegender Ziegel (2) entsprechenden Abständen an der zu verkleidenden tragenden Wand (9) befestigt, wobei vorausgesetzt ist, dass die seitlich aneinander anliegenden Ziegel gleichartig aufgestellt sind.
Wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist, sind die Ziegel zweier unmittelbar aufeinander geschichteter Scharen gestürzt angeordnet, sodass sich ein versetzter Verbund ergibt, wobei sich aber aufgrund der bereits erläuterten versetzten Anordnung der Nut (7) eine fluchtende Anordnung der Hohlräume (3) ergibt.
Bei der Ausführungsform gemäss der Fig. 1 weisen die Ziegel (2') der untersten Schar an der Frontseite Öffnungen (10) auf, die eine Verbindung der Hohlräume (3) mit der Umgebung und damit ein Einströmen von Luft in die Hohlräume ermöglichen. Diese Öffnungen können durch entsprechende, nicht dargestellte Gitter oder dgl., die ein Eindringen von Tieren, wie Mäusen, Siebenschläfer u. dgl. und damit ein Verlegen der Hohlräume durch Nester verhindern.
Bei der Ausführungsform einer erfindungsgemässen Putzträgerfassade nach der Fig. 3 sind im Bereich der Montageleisten (8) Auflagerböcke (11) vorgesehen, die zweckmässigerweise mit den Montageleisten verbunden sind. Diese Auflagerböcke (11) sorgen für einen entsprechenden Abstand der untersten Schar von Ziegel (2) vom Boden, sodass die Luft ungehindert in die Hohlräume (3) eindringen kann. Dieser, durch die Auflageböcke (11) bestimmte Sockel ist zweckmässigerweise mit gelochten Platten oder Lochblechen (12), oder Streckmaterial verkleidet, wobei diese Teile stirnseitig an den Auflageböcken (11) befestigt sein können. In diesem Falle kann auf die mit Öffnungen (10) versehenen Ziegel (2') verzichtet werden.
Die Befestigung der Ziegel (2,2') an den Montageleisten (8) kann mittels Klammern, wie sie für die Befestigung von Nut- und Federbrettern für Wandverkleidungen üblich sind, wobei zusätzlich noch eine Verklebung der Montageleisten mit den Ziegeln vorgesehen sein kann.
In Fig. 4 ist schematisch ein mit einer erfindungsgemässen Putzträgerfassade verkleidetes Gebäude dargestellt.
Bei diesem ist im oberen Bereich der Putzträgerfassade ein quer zu den Hohlräumen (3) der Ziegel (2) verlaufender Kanal (13) angeordnet, der über verschliessbare Öffnungen (14, 14') mit der Umgebung oder mit dem Inneren des Gebäudes (15) verbindbar ist. Durch entsprechendes Öffnen und Schliessen dieser Offnungen (14,14') kann auf einfache Weise eine Klimatisierung des Gebäudes erreicht werden. Die Anordnung solcher Kanäle (13) ist insbesondere für süd-und westseitige Mauern zweckmässig.
Wie insbesondere aus der Fig. 2 zu ersehen ist, sind an den Seitenwänden (16,17) der Ziegel (2,2') leistenartige Vorsprünge (18) angeordnet, die sich über die gesamte Höhe des Ziegels erstrecken und von der Frontseite (4), bzw. von der Hinterseite (6), die zur Mitte der Seitenwände reichen. Da diese Vorsprünge im Querschnitt einander diagonal gegenüberliegen, ist auch sichergestellt, dass die Ziegel einer Schar stets in der gleichen Lage nebeneinander geschichtet werden, bzw. ein seitliches Aneinanderlegen benachbarter Ziegel in unkorrekter Lage sofort auffallt und daher kaum mit Fehlern beim Errichten einer Putzträgermauer zu rechnen ist.
Ausserdem erleichtern diese Vorsprünge (18) die Verbindung der benachbarten Ziegel miteinander, die vorzugsweise mittels eines Bauklebers erfolgt. Letzteres ermöglicht es auch, mit einer relativ dünnen Trennfuge
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zwischen den einzelnen Ziegel das Auslangen zu finden. Weiters ergibt sich durch das Verkleben der Ziegel der Vorteil, dass keine Gefahr des Verschliessens von Hohlräumen besteht, wie sie bei einer Bindung der Ziegel mittels Mörtel gegeben wäre.
Die Putzträgerfassade kann, wie insbesondere aus der Fig. 2 zu ersehen ist, direkt an der tragenden Mauer (9) aufgestellt werden, wobei aber die durch die Verbindung der Montageleisten (8) mit der tragenden Mauer (9) und der Verklebung dieser Leisten mit den Wänden der Nuten (7) oder eine Verklammerung der Ziegel mit den Montageleisten für den Verbund der Putzträgerfassade mit der tragenden Mauer durchaus ausreichend sind.