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Die Erfindung geht aus von einem magnetisch betätigbaren Zylinderschloss, in dessen in einem
Gehäuse verdrehbaren Kern dem Schlüsselkanal benachbart mindestens ein um eine radiale Achse drehbar gelagerter, in vorbestimmter Weise magnetisch kodierter Magnetrotor vorgesehen ist, der eine Drehung des Kerns zulässt, wenn ein mit einem Magnet bestückter Schlüssel in den Schlüssel- kanal eingeführt wird und im Kern mindestens ein in Achsrichtung des Magnetrotors verschieb- barer, unter Federdruck gegen das Gehäuse gedrückter Sperrschieber angeordnet ist, der eine einer
Nut des Gehäuses zugeordnete, zur Kernachse parallele Sperrippe und einen dem Magnetrotor zuge- wendeten, zu dessen Achse parallelen Sperrfortsatz trägt, wobei der Magnetrotor mindestens eine
Ausnehmung zur Aufnahme dieses Sperrfortsatzes in der Offenstellung des Sperrschiebers auf- weist.
Ein Zylinderschloss mit diesen Merkmalen ist in der DE-OS 2353407 beschrieben. Bei diesem vorbekannten Zylinderschloss besitzt eine der Längsnut des Gehäuses zugeordnete, als Sperrippe wirkende und als Sperrschieber im Schlosskern geführte Sperrleiste einen etwa trapezförmigen Quer- schnitt und die den Magnetrotoren zugewendeten Sperrfortsätze dieses Sperrschiebers bestehen aus
Zapfen, die in hiefür vorgesehene Ausnehmungen der Magnetrotoren zu liegen kommen sollen, wenn dieser Sperrschieber durch eine Drehung des Kerns einwärts in den Kern eingedrückt wird. Die
Zapfen dieses Sperrschiebers neigen jedoch, wenn sie in die für sie bestimmten Ausnehmungen eintreten sollen, zum Verklemmen, weil der als Sperrleiste mit niedrigem Querschnitt gestaltete
Sperrschieber in der für ihn vorgesehenen breiten Nut des Kerns keine solide Führung findet.
Ausserdem ist das Gesperre des vorbekannten Zylinderschlosses raumaufwendig, weil die Zapfen von aussen her radial gegen die Stirnseiten der Magnetrotoren gerichtet sind und sich somit der ganze Sperrschieber radial ausserhalb des Bereiches der Magnetrotoren bewegen muss.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesem Nachteil abzuhelfen und ein Zylinderschloss der eingangs bezeichneten Gattung zu schaffen, das sich durch eine solidere und robustere Ausbildung und Führung der Sperrleiste sowie durch einen geringeren Raumbedarf und eine kompakte Bauweise auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Sperrschieber mit zumindest einem als Sperrzunge mit etwa kreissegmentförmigem Querschnitt ausgebildeten Sperrfortsatz ausgestattet und mit zumindest einem, vorzugsweise aus gehärtetem Stahl bestehenden Zapfen im Kern geführt ist.
Durch diese Ausbildung des Sperrschiebers ist nicht nur dessen sichere Führung im Kern gewährleistet, sondern dadurch auch ein robustes, formschlüssiges Zusammenwirken des Sperrschiebers mit den Magnetrotoren. Das Gesperre ist sehr raumsparend ausgeführt, weil die Sperrschieber mit ihren Zapfen neben den Magnetrotoren im Gehäuse eine solide Führung finden.
Besonders raumsparend wird das erfindungsgemässe Zylinderschloss dann, wenn nach einem fakultativen Erfindungsmerkmal der Sperrschieber zwei diametral angeordnete Sperrzungen aufweist, die mit zwei Magnetrotoren zusammenwirken.
Sehr günstig und raumsparend lassen sich die mit dem Sperrschieber zusammenwirkenden Magnetrotoren im gemeinsamen Gehäuse unterbringen, wenn nach einem weiteren Erfindungsmerkmal der dem Gehäuse zugewendete Kopf des Magnetrotors mit der Fläche einer Kugel ausgebildet ist, deren Radius so gross wie der des Kerns ist.
Die nachfolgende Erläuterung der Wirkungsweise des erfindungsgemässen Schlosses erfolgt an Hand eines Schlosses mit einem Sperrschieber und einem Magnetrotor, das wegen seiner Kürze als Möbelschloss verwendbar ist.
Bei gesperrtem Zylinder, d. h., wenn kein Schlüssel im Schlüsselkanal steckt, rastet die Sperrrippe des federbelasteten Sperrschiebers in der Nut des Gehäuses und die Sperrzunge befindet sich ausserhalb der Ausnehmung des Rotors. Der Rotor ist dabei so verdreht, dass unterhalb der Sperrzunge nicht die Ausnehmung sondern ein Teil des Rotors liegt.
Dieser Teil verhindert das Heraustreten der Sperrippe aus der Gehäusenut und eine Verschiebung des Sperrschiebers zum Schlüsselkanal hin, wenn versucht wird, den Kern mittels eines in den Schlüsselkanal einsteckbaren Werkzeuges zu verdrehen.
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des Schlüssels wird die Sperrippe aus der Gehäusenut gedrückt und der Sperrschieber zum Schlüsselkanal hin verschoben, wobei seine Sperrzunge in die Ausnehmung des Rotors eingreift und dessen Verdrehung verhindert, wenn der Schlüssel abgezogen wird und das Schloss geöffnet bleiben soll.
Das erfindungsgemässe Schloss kann mit mehr als einem Rotor und einem Sperrschieber, gegebenenfalls an beiden Seiten des Schlüsselkanals ausgestattet und die Magnetrotoren können mit mehr als einer Ausnehmung versehen sein. Ein solches Schloss eignet sich durch die gegebenen Variationsmöglichkeiten zur Verwendung in einer Hauptschliessanlage mit einer Vielzahl von Schlössern, die einzeln durch einen zugehörigen Schlüssel und alle durch einen Hauptschlüssel betätigbar sind.
Der Sperrschieber kann mit einem Rotor aber auch mit zwei Rotoren zusammenwirken, wenn er zwischen den beiden Rotoren angeordnet mit zwei Sperrzungen versehen ist. Er ist mit einem Zapfen versehen, der in einer Bohrung des Kerns geführt ist. Die Bohrung kann erfindungsgemäss in den Schlüsselkanal einmünden und der Zapfen eine solche Länge aufweisen, dass er bei eingeführtem Schlüssel in eine im Schlüssel vorgesehene Ausnehmung oder Öffnung eingreift. Dadurch wird der Schlüssel festgestellt, der nur in der Schliessstellung des Schlosses angesteckt oder abgezogen werden kann.
Der Zapfen kann erfindungsgemäss aus gehärtetem Stahl hergestellt sein und den Körper des Sperrschiebers bis zur Sperrippe durchsetzen, wodurch der Versuch einer Aufbohrung des Schlosses zum Zerstören der Sperrschieber und Magnetrotoren zunichte gemacht werden kann. Sein Querschnitt kann kreisrund, dreieckig oder rechteckig sein, so dass bei entsprechender Anpassung der Öffnung im Schlüssel eine weitere Sicherung gegen ein unbefugtes Aufsperren des Schlosses und eine weitere Variationsmöglichkeit gegeben ist. Auch die Querschnitte der Sperrippe und der Sperrzunge müssen nicht-wie bevorzugt-die Gestalt eines Kreissegmentes besitzen, sie können z. B. dreieck- oder trapezförmig ausgebildet sein.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen : Fig. l den Zylinder eines Einbau-Doppelzylinderschlosses im teilweisen, zu den Breitseiten des Schlüsselkanals senkrechten Längsschnitt, Fig. 2 einen Längsschnitt des Zylinders nach
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In dem im Gehäuse-l-des Zylinders gemäss den Fig. 1 bis 4 drehbaren Kern --2-- sind zu beiden Seiten des Schlüsselkanals --3-- je zwei aus einem Magnetrotor --4- und einem Sperrschieber --5-- gebildete Sperrsysteme angeordnet. Jeder der Magnetrotoren ist in einer zur Breitseite des Schlüsselkanals senkrechten Sackbohrung --6-- auf einer Achse --7-- drehbar gelagert. Die Sackbohrung könnte aber auch als Lagerbüchse dienen, in der der Rotor ohne Achse drehbar ist. Die radiale Bewegung des Rotors ist durch den Boden der Sackbohrung und die Innenwand des Gehäuses begrenzt.
Damit die Drehung des im allgemeinen zylindrischen Rotors nicht durch die zylindrische Innenwand des Gehäuses gehemmt wird, ist der dem Gehäuse zugewendete Kopf --8-- - wie die Fig. 5 und 6 zeigen-als Kugel ausgebildet, deren Radius so gross wie der des Kerns ist. Aus den vorerwähnten Figuren ist auch ersichtlich, dass der Magnetrotor
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Schlüssels werden durch das Zusammenspiel der korrespondierenden Polbilder der Schlüssel- magnete -23-- und der Rotormagnete-11-die Rotoren in die Freistellung verdreht. Der Flansch weist eine Ausnehmung --12-- auf ; er könnte aber für Schlösser einer Generalschliessanlage auch mit zwei oder-wie gestrichelt angedeutet-mit drei Ausnehmungen versehen sein.
Jeder der Sperrschieber in den Fig. l, 2,7 und 8 besitzt einen Körper --13-- in Gestalt eines quer zum Gehäuse liegenden, in einer Ausnehmung --14-- des Kerns verschiebbaren Zylindersegmentes, dessen Radius gleich dem des Kerns ist. Auf dem dem Gehäuse zugewendeten Scheitel dieses Körpers ist eine Sperrippe --15-- und an der dem zugehörigen Magnetrotor zugewendeten Stirnseite eine Sperrzunge --16-- vorgesehen. Die Sperrippen der Sperrschieber an jeder Seite des Schlüsselkanals greifen in der Schliessstellung des Kerns in eine Längsnut-17 bzw. 17'-im Gehäuse ein (Fig. l, 3 und 4). Bei geöffnetem Schloss ragen die Sperrzungen in die Ausnehmungen --12--
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des zugehörigen Magnetrotors.
Die Sperrippe und die Sperrzunge des Schiebers besitzen kreissegmentförmige Querschnitte. Einen in Grösse und Form gleichen Querschnitt besitzt die Längsnut --17-- im Gehäuse und die Ausnehmung --12-- des Rotors. An dem Körper --13-- des Schiebers
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-18-- angesetzt,sels --21-- eingreift. Der Schieber wird durch eine Feder --22-- ständig gegen die Gehäusewand gedrückt, so dass seine Sperrippe in der Schliessstellung des Kerns in der Längsnut --17 bzw. 17'-des Gehäuses einrastet.
Der Sperrschieber --13'-- nach den Fig. 7 und 8 ist für das Zusammenwirken mit zwei Magnetrotoren, zwischen denen er angeordnet ist, an seinen beiden Stirnseiten mit je einer Sperrzun- ge --16, 16'-- versehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Magnetisch betätigbares Zylinderschloss, in dessen in einem Gehäuse verdrehbaren Kern dem Schlüsselkanal benachbart mindestens ein um eine radiale Achse drehbar gelagerter, in vorbestimmter Weise magnetisch kodierter Magnetrotor vorgesehen ist, der eine Drehung des Kerns zulässt, wenn ein mit einem Magnet bestückter Schlüssel in den Schlüsselkanal eingeführt wird und im Kern mindestens ein in Achsrichtung des Magnetrotors verschiebbarer, unter Federdruck gegen das Gehäuse gedrückter Sperrschieber angeordnet ist, der eine einer Nut des Gehäuses zugeordnete, zur Kernachse parallele Sperrippe und einen dem Magnetrotor zugewendeten, zu dessen Achse parallelen Sperrfortsatz trägt, wobei der Magnetrotor mindestens eine Ausnehmung zur Aufnahme dieses Sperrfortsatzes in der Offenstellung des Sperrschiebers aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sperrschieber (5, 5). mit zumindest einem als Sperrzunge (16, 16) mit etwa kreissegmentförmigem Querschnitt ausgebildeten Sperrfortsatz ausgestattet und mit zumindest einem, vorzugsweise aus gehärtetem Stahl bestehenden Zapfen (18) im Kern (2) geführt ist.