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Die Erfindung betrifft eine Spritzschutzdecke für insbesondere aufblasbare Sportpaddelboote zur zumindest teilweisen Abdeckung des zwischen Paddler und Bug befindlichen Raumes, welche Spritzschutzdecke einen bei Zugbelastung selbsttätig öffnenden Verschluss aufweist.
Bei Sportpaddelbooten, insbesondere Kanus, ist es üblich, den Paddler vor Spritzwasser durch Anbringung einer möglichst an seinen Körper anschliessenden Spritzschutzdecke zu schützen. Ein derartiger Schutz ist insbesondere beim Paddeln in Wildwässern wesentlich, da sonst das Boot in kürzester Zeit voll mit Wasser ist. Leider hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass derartige Spritzschutzdecken oft dazu geführt haben, dass Kenterunfälle den Paddler in eine äusserst schwierige Situation gebracht haben, da er sich nicht aus dem Boot befreien konnte. In besonders gravierenden Fällen kann der Paddler dadurch sogar dem Ertrinkungstod ausgeliefert sein, wenn er entweder die sogenannte"Eskimorolle"nicht beherrscht oder durch eine Verletzung an ihrer Durchführung behindert ist.
Aus der DE-PS Nr. 533557 ist eine bei Zugbelastung selbsttätig öffnende Spritzdecke bekannt. Der Nachteil ist darin zu sehen, dass die Öffnung von der Funktionstüchtigkeit sich bewegender Teile abhängig ist und daher nicht immer zuverlässig funktioniert.
Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Risiko zu beseitigen und eine Spritzschutzdecke für Sportpaddelboote zu schaffen, die zwar beim Fahren eng an den Körper des Paddlers anschliessen kann, beim Kentern aber die Befreiung des Paddlers aus dem Boot in keiner Weise beeinträchtigen kann.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Verschluss als Kletten- oder Klebeverschluss ausgebildet ist. Die zum Öffnen des Verschlusses notwendigen Kräfte können jeweils so bemessen werden, dass sich der Verschluss allein durch das Gewicht des Paddlers öffnet, selbst wenn man den Auftrieb berücksichtigt. Anderseits kann die Verschlusskraft auch etwas grösser sein, so dass sich der Verschluss erst bei Befreiungsbewegungen des Paddlers, dann allerdings leicht, öffnet. Eine Beeinflussung des Verschlusses durch Feuchtigkeit ist ausgeschlossen.
Anstatt des Klettenverschlusses kann jedoch auch ein Klebeverschluss verwendet werden, der aus zwei selbstklebenden Bändern besteht. Gegenüber dem Klettenverschluss hat der Klebeverschluss den Nachteil, dass auch andere Gegenstände an ihm haften bleiben, nicht nur der andere Verschlussteil.
Anderseits ist die Dichtigkeit von Klebeverbindungen gegenüber eindringendem Wasser besonders gross.
Im allgemeinen ist es vorteilhaft, wenn der Verschluss im wesentlichen mittig angeordnet ist, weil das Gewicht des Fahrers nach dem Kentern im wesentlichen zentral nach unten gerichtet ist und somit eine grösstmögliche Zugbelastung auf den Verschluss ausgewirkt wird, es ist jedoch ebenso möglich, dass der Verschluss randseitig insbesondere beidseitig angeordnet ist, wobei in diesem Fall die Verschlusskräfte der randseitigen Verschlüsse etwas geringer ausgelegt werden können, da ja in der Regel beide Ränder zugbelastet werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Festigkeit der durch den Verschluss bewirkten Verbindung zum Bug hin abnimmt. Dies bedeutet, dass die Verschlusskräfte in Körpernähe besonders gross sind, so dass durch die Bewegungen des Fahrers beim Paddeln ein Öffnen des Verschlusses nicht eintreten kann. Durch die impulsartige Zugbelastung beim Kentern öffnet sich jedoch der Verschluss auch bei der festeren Verbindung in Körpernähe und geht dann, wobei die Verschlusskräfte vom Körper weg geringer werden, relativ leicht und problemlos. Dadurch ist sowohl ein sicherer Schutz gegenüber eindringendem Wasser als auch vor Ertrinkungsunfällen beim Kentern gewährleistet.
Im allgemeinen ist es zweckmässig, wenn die Länge des Verschlusses etwa 20 bis 30 cm beträgt, weil dann beim Öffnen dem Körper des Paddlers genügend Platz freigegeben wird, um das Bott verlassen zu können. Anderseits soll die Länge des Verschlusses nicht zu gross sein, weil der Verschluss naturgemäss eine gewisse Schwachstelle darstellt.
Eine besondere Sicherheit, was das Eindringen von Wasser betrifft, ist dann gegeben, wenn der Verschluss aus zwei parallel zueinander angeordneten Verschlussleisten besteht. Dadurch kann erreicht werden, dass selbst wenn die Funktionsfähigkeit eines Verschlusses nicht mehr hunderprozentig vorhanden ist, der andere Verschluss das Eindringen von Wasser noch verhindern kann. Anderseits können die Teile des Verschlusses bezüglich ihrer Verschlusskräfte derart ausgelegt werden, dass durch das Gewicht oder die Befreiungsbewegungen des Paddlers ein leichtes Öffnen erzielbar ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen die Fig. l ein Boot in Ansicht, die Fig. 2 bis 5 verschiedene Ausgestaltungen der Spritzschutzdecke.
In Fig. l ist ein aufblasbares Sportpaddelboot dargestellt, das zwei Längsschläuche --1, 2-- aufweist.
Der Vorder- und der Hinterteil des Bootes ist gegen Eindringen von Wasser durch eine Bugraumab- deckung --3-- und eine Heckraumabdeckung --4-- geschützt. Unter diesen Abdeckungen --3, 4-- ist somit ein Stauraum gebildet, der vor Wasser geschützt ist. Etwa in der Mitte des Bootes ist ein Sitz --5-- angeordnet, dessen Rückenlehne nach oben zu als Abdeckung ausgebildet ist, wobei dieser als Abdeckung ausgebildete Teil eine Ösenleiste --6-- aufweist, so dass der Sitz --5-- mittels Schnüren --14-- an einer am Längsschlaueh--1--angeordneten Ösenleiste-7-- befestigt werden kann.
Beidseits randseitig ebenfalls mit der Ösenleiste --7-- verbunden ist eine Spritzschutzdecke --8--. Die Spritzschutzdecke - ist mit der Bugraumabdeekung-3-- fix verbunden, randseitig jedoch wie oben bereits ausgeführt verschnürt. Mittig besitzt die Spritzsehutzdecke-8-einen Verschluss-9-, der bei Zugbelastung selbsttätig öffnet.
In Fig. 2 ist eine Spritzschutzdecke --8-- mit einem mittig angeordneten Klettenverschluss-10- dargestellt. Die Breite des Klettenverschlusses ist derart gewählt, dass eine hundertprozentige Dichtigkeit gewährleistet ist, dass aber anderseits die zur Öffnung des Verschlusses notwendigen Kräfte nicht zu gross sind. In Fig. 3 ist eine Spritzschutzdecke --8-- dargestellt, die randseitig einen Klebeverschluss --11-- aufweist. Die in Fig. 4 dargestellte Spritzschutzdecke --8-- besitzt einen schräg angeordneten Verschluss --12-- Diese Anordnung des Verschlusses gestattet ein besonders bequemes Einsteigen des Fahrers in das Boot im geöffneten Zustand der Spritzschutzdecke und hat sich auch bei Kenterversuchen als günstig erwiesen.
In Fig. 5 ist eine Spritzschutzdecke --8-- mit einem aus zwei Verschlussleisten bestehenden Verschluss --13-- dargestellt. Es ist auch möglich, dass der Verschluss aus mehr als zwei Verschlussleisten aufgebaut ist, die wie in Fig. 5 dargestellt, parallel zueinander angeordnet sind. Ebenso ist es auch möglich, dass die Spritzschutzdecke --8-- mehr als einen sich bei Zugbelastung öffnenden Schlitz aufweist.