<Desc/Clms Page number 1>
Fahrbares Hubgerüst
Die Erfindung betrifft ein fahrbares Hubgerüst mit Arbeitspodest, insbesondere für
Wartungsarbeiten, Montage-und Reparaturarbeiten in grossen Höhen innerhalb von Werkhallen, aber auch für Maurerarbeiten an Gebäudefronten, Türmen oder freistehenden Schornsteinen, für Arbeiten an
Leitungsmasten und Beleuchtungseinrichtungen oder an Brücken u. dgl.
Bekannt sind Arbeitsbühnen, die auf Rädern, auf Unterwagen oder auf Achsen montiert sind und deren Höhenverstellung durch ein System teleskopartig ineinander geführter Rohre mit hydraulischem Druck erreicht wird. Den durch hydraulischen Druck verstellbaren Arbeitsbühnen haftet der Nachteil an, dass die teleskopartig ineinander verstellbaren Rohre eine sehr genaue Fertigung verlangen, die kostenaufwendig ist und ein System genau arbeitender Dichtungen erfordert, die des öfteren erneuert werden müssen. Desweiteren ist die maximale Höhe bei derartig arbeitenden Arbeitsbühnen durch die sich zwangsläufig ergebende Verjüngung der Querschnitte begrenzt.
Es sind weiterhin Hubgerüste bekannt, deren Höhenverstellung durch teleskopartig ineinandergreifende Gittermaste über einen oder mehrere Seilzüge, die durch Handkurbel oder Motorantrieb betätigt werden, erreicht wird. Nachteilig bei diesen Ausführungen ist die begrenzte Arbeitshöhe dieser Bühnen.
Bei transportablen Bauaufzügen ist es bekannt, dass einseitig an einer Profilschiene, die an der Gebäudewand befestigt werden muss, eine Aufzugsplattform mittels Rollen geführt ist. Der Antrieb erfolgt entweder über eine Seilwinde oder mittels eines an der Aufzugsplattform gelagerten und von einem Motor angetriebenen Ritzels, das in eine mit der Profilschiene verbundene Zahnstange oder in einem Triebstock eingreift. Wenn auch derartige Bauaufzüge auf Unterwagen montiert sind, muss jedoch in jedem Fall eine Befestigung an einer senkrechten Wand erfolgen. Die Beweglichkeit derartiger Aufzüge ist dadurch und durch das grosse Gewicht der Antriebselemente stark behindert.
Der Zahnstangen- als auch Triebstockantrieb muss gut geschmiert werden und unterliegt bei Bauschmutzeinwirkungen einem hohen Verschleiss.
Desweiteren sind hydraulisch betriebene Hebebühnen bekannt, die mit einem, zwei oder vier Stempeln arbeiten und zum Heben und Senken grosser Lasten Verwendung finden, aber für grössere Höhen nicht verwendet werden können.
Es sind desweiteren Gerüstkonstruktionen bekannt, die nach dem Prinzip der Nürnberger Schere arbeiten. Die Höhenverstellung erfolgt hiebei durch eine über einen Elektromotor betriebene Gewindespindel, deren Rechtsbewegung oder Linksbewegung die Scherenteile aufeinander zu-oder voneinander wegbringt und dadurch ein Heben oder Senken der Arbeitsplattform erreicht. Dieser Ausführung haftet der Nachteil an, dass nur geringe Arbeitshöhen erreicht werden können. Soll die Arbeitshöhe gesteigert werden, ist eine Vergrösserung der Baulänge derartiger Konstruktionen erforderlich, was sich nachteilig auf die Standsicherheit auswirkt. Die Vergrösserung der Arbeitshöhe
<Desc/Clms Page number 2>
durch ein weiteres Scherenpaar wirkt sich, bedingt durch die sich ergebende Elastizität der zur
Verwendung gelangenden Bauteile, ebenfalls nachteilig auf die Standsicherheit aus.
Ein weiterer
Nachteil derartiger Konstruktionen ist die sich aus der Höhenverstellung ergebende teilweise Auskragung der Arbeitsplattform, die dadurch nur bedingt belastet werden kann.
Es sind desweiteren auch Hebebühnen, die auf Fahrzeugen angeordnet sind, bekannt, deren
Arbeitsplattform durch vier Säulen geführt wird. Eine Hebevorrichtung, die an einer der vier Säulen angeordnet ist, bewirkt die Höhenverstellung über Umlenkrollen, die an den höchsten Punkten der vier
Säulen angeordnet sind. Diesen Hebebühnen haftet der Nachteil an, dass die Arbeitsplattform nie bis zur vollen Höhe der Säulen ausgefahren werden kann und dass in niedrigster Stellung der Arbeitsplattform die Säulen immer noch ihre maximale Höhe aufweisen.
Es ist desweiteren eine ausfahrbare Hebebühne bekannt, deren einzelne Rohrmaste teleskopartig ineinander sitzen. Die Höhenverstellung der Bühne erfolgt über Seilzüge, die derartig angeordnet sind, dass die einzelnen Maste kontinuierlich ausfahrbar sind, wodurch eine begrenzte Standsicherheit auch in grösseren Höhen gewährleistet ist. Besonders nachteilig an derartigen Hebebühnen ist die begrenzte
Arbeitsfreiheit und die Arbeitsausführung durch nur eine Person.
Schliesslich sind auch Arbeitsbühnen bekannt, deren Höhenverstellung durch fortlaufendes
Einsetzen mehrerer einzelner Mastschüsse erfolgt, die auf der Arbeitsplattform mitgeführt werden. Die
Mastschüsse sind so ausgebildet, dass an einer Kante des Profils eine Zahnstange angeordnet ist, in die ein Triebritzel, das über einen Elektromotor und ein entsprechendes Getriebe angetrieben wird, eingreift und dadurch die Höhenverstellung der Arbeitsplattform bewirkt. Nachteilig ist, dass bei vorwiegender
Verwendung derartiger Arbeitsbühnen im Bauwesen die Antriebselemente schnell verschleissen.
Desweiteren sind die Arbeitsbühnen zentrisch zum Mast angeordnet, wodurch die Arbeitshöhe und die
Belastbarkeit in Grenzen gehalten wird.
Ein weiterer Nachteil der genannten Konstruktion liegt darin, dass die Arbeitsbreite von der Breite der jeweiligen Arbeitsplattform abhängig ist und die bekannten Konstruktionen beim Vorbeifahren an Überhängen, Mauervorsprüngen, Auskragungen u. dgl. einen grossen Abstand von dem zu bearbeitenden
Gegenstand einnehmen müssen.
Es ist auch ein fahrbares, aus mehreren teleskopartig ineinander verschiebbaren Gittermasten bestehendes, Baugerüst bekannt, bei dem der Gittermast um eine waagrecht, quer zur Längsachse des Gerätes verlaufende Achse aufrichtbar ist. Abgesehen von der langen Vorbereitungszeit beim Einsatz des Gerätes besteht der Nachteil, dass bei einem Baugerüst für grosse Höhen die umgelegten Mastschüsse eine erhebliche Länge aufweisen und so schlecht an unzugänglichen Montageplätzen herangebracht werden können.
Es ist auch schon bekannt, zwischen nebeneinanderstehenden Hubgerüsten Zwischenpodeste einzuhängen. Die Lösungen lassen jedoch keine Möglichkeit des Ausgleiches von Winkel-, Längenoder Höhendifferenzen erkennen.
Durch eine andere Arbeitsbühne mit vertikalen Teleskopmast ist es bekannt, die Arbeitsplattform aussermittig zu fahren oder einen zweiten Arbeitsplattformteil schiebladenartig aus-und einschiebbar anzuordnen, deren Bewegungen mit gegenläufigen Bewegungen eines Gegengewichtes verbunden sind, um eine Durchbiegung des Tragmastes zu vermeiden. Der Nachteil dieser Anordnung liegt darin, dass exzentrisch angeordnete Verkehrslasten auf der Arbeitsplattform nicht vom konstanten Gegengewicht kompensiert werden und der Teleskopmast trotzdem für das maximale Biegemoment auf Grund einer exzentrischen Verkehrslast ausgelegt sein muss. Das Gegengewicht vergrössert ausserdem das Gewicht der Arbeitsplattform und verlangt grössere Knicksteifigkeit des Teleskopmastes und erhöht das notwendige Antriebsmoment.
Bei transportablen Bergbauaufzügen ist es bekannt, dass einseitig an einer aus Abschnitten bestehenden Profilschiene, die an einer Felswand befestigt werden muss, eine Aufzugsplattform mittels Rollen geführt ist. Der Antrieb erfolgt mittels mehrerer an der Aufzugsplattform gelagerten, über ein Getriebe von einem Motor angetriebener Ritzel, die in eine mit der Profilschiene verbundenen Zahnstange oder in einem Triebstock eingreifen. Wenn auch derartige Bergbauaufzüge auf Unterwagen montiert sind, muss jedoch in jedem Fall eine Befestigung an einer Wand erfolgen. Die Beweglichkeit derartiger Aufzüge ist dadurch und durch das grosse Gewicht der Antriebselemente stark behindert. Der Zahnstangen-als auch Triebstockantrieb muss gut geschmiert werden und unterliegt bei Bauschmutzeinwirkungen, wie er im Hoch-als auch Bergbau auftritt, einem hohen Verschleiss.
Um die Funktionsfähigkeit etwas zu verlängern, sind daher bei den bekannten Bauaufzügen mehrere Antriebsritzel zum Eingriff in die Zahnstange oder Triebstock vorgesehen, die bei einander unverrückbar angeordneten Wellen entgegen der Wirkung einer oder mehrerer Federn in geringem Ausmasse
<Desc/Clms Page number 3>
gegeneinander winkelverstellbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein fahrbares Hubgerüst zu schaffen, das, an Fahrzeuge angehängt, im Strassenverkehr zugelassen werden kann, das schnell und standsicher am Montageplatz auch für grössere Höhen und Breiten betriebsbereit ist, das im Betriebszustand entlang von
Gebäudefronten gerollt werden kann, das auch unter erschwerten Betriebsbedingungen, wie Vereisung,
Schneefall und Bauschutt, sicher arbeitet, das auch ein Arbeiten in geringem Abstand zu
Gebäudefronten mit Vorsprüngen, Auskragungen u. dgl. gestattet, das einen geringen Herstellungsauf- wand und wenig Wartung erfordert und dabei die Nachteile der bekannten Hubgerüste vermeidet.
Bei einem fahrbaren Hubgerüst mit einem auf einem Unterwagen mit Auslegerspratzen seitlich versetzt angeordneten, vorzugsweise prismatischen, aus einzelnen Mastschüssen zusammengesetzten
Gittermast und einer mittels Rollenführung ebenfalls exzentrisch daran laufenden Arbeitsbühne wird die
Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Arbeitsbühne durch Aufnahme des Gittermastes in einer prismatischen Einlassung ihres Profilrahmens mittels einer Anzahl von mit der Arbeitsbühne verbundener Rollenpaare an den äusseren Stützen des Gittermastes geführt ist, ohne den Gittermast zu umschliessen, dass der Antrieb der Arbeitsbühne mittels eines an ihr gelagerten und angetriebenen
Rollenrades, von deren Rollen mindestens jeweils eine in mindestens einen Nocken, die an einer zur
Mitte stehenden Gittermaststütze angebracht sind, eingreift,
erfolgt und dass am Unterwagen
Pratzenausleger in zwei unterschiedlichen Winkelstellungen zur Achse des Unterwagens anbringbar sind.
Die Antriebselemente der Arbeitsbühne sind so gestaltet, dass die an der zur Mitte stehenden
Gittermaststütze in gleichmässigem Abstand angebrachten Nocken an der oberen Fläche eine epizykloidisch geformte Lauffläche aufweisen, wobei deren Kurvenform und der Abstand der Nocken, ferner der Durchmesser der Rollen sowie deren Teilkreisanordnung auf einer Planseite des eine
Stirnverzahnung aufweisenden Rollenrades so aufeinander abgestimmt sind, dass die Arbeitsbühne gleichförmig gehoben und gesenkt wird. Das Rollenrad ist über zwei mit seiner Stirnverzahnung im
Eingriff stehenden Ritzel über je ein selbsthemmendes Getriebe von zwei Bremsmotoren angetrieben, die an den den Arbeitsbühnenrahmen versteifenden Innenstreben montiert sind.
Die Konstruktion der Arbeitsbühne sieht vor, dass an beiden Ecken der in den Profilrahmen der
Arbeitsbühne an einer Längsseite vorgenommenen prismatischen Einlassung je ein verwindung-un biegesteifes Rohr senkrecht angeordnet ist, das am unteren Ende mittels Streben mit je den benachbarten Ecken des Rahmens verbunden ist und an diesen Rohren die Rollenpaare so angeordnet sind, dass ein Teil der Rollenpaare an den oberen und unteren Enden der Rohre befestigt an der Gebäudeseite der Randstreben laufen, während die restlichen Rollenpaare oben und unten bei vorzugsweisen dreieckigem Gittermast in 1200 gedrehter Angriffslinie an den Randstreben laufen, wogegen bei viereckigem Gittermast die Führungsrollenpaare an drei Gittermaststreben mit 90 zueinander stehenden Angriffslinien laufen.
Um die Arbeitsbühne nahe an Gebäudefronten od. dgl. heranzufahren, d. h., einen geringen Arbeitsabstand zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass die am Unterwagen angeordneten Ausleger durch besondere Winkelformgebung ihrer Befestigungsseite bei Drehung von 1800 um ihre eigene Längsachse eine kleinere Winkelstellung zur Längsachse des Unterwagens einnehmen.
Die Erfindung sieht vor, dass der Ausleger an seinem Ende eine Spindel aufweist, die an beiden Enden zu einem geschlitzten Zapfen zur Aufnahme einer Pratze und zum Ansetzen einer Kurbel ausgebildet ist, so dass beim Umdrehen des Auslegers die Pratze und die Kurbel umzustecken ist.
Beim Arbeiten auf verhältnismässig festen und ebenen Untergrund ist es möglich, das Hubgerüst im Betriebszustand entlang einer Gebäudefront od. dgl. zu rollen, indem unter die Pratzen ein Radsatz vorzugsweise mit einem Spornrad geschraubt ist.
Um die Länge der Arbeitsbühne zu vergrössern und die Lücke zwischen Arbeitsbühne und Gebäudefront od. dgl. zu schliessen, ohne jedoch durch bestehende Vorsprünge und Auskragungen an der Gebäudefront od. dgl. in der Beweglichkeit der Arbeitsbühne behindert zu sein, sieht die Erfindung vor, dass die Arbeitsbühne an ihren Schmalseiten mittels Scharniere ausklappbare Seitenteile und an der der Gebäudefront zugewendeten Längsseite ausklappbare Bodenteile aufweist.
Erfindungsgemäss ist es möglich, unbeschränkt viele Hubgerüste derart zu verbinden, indem an den ausklappbaren Seitenteilen drehbar und versetzbar gestaltete Verbindungsstücke angeordnet sind, in die mindestens ein Zwischenpodest mit Ansatzstücken, an denen eine schwenkbare, durch einen Anschlag gesicherte Sperrklinke angeordnet ist, einschiebbar ist und diese Verbindung grosse Differenzen in der Winkelstellung, im Abstand als auch in der Höhe der verbundenen Arbeitsplattformen aufnimmt.
Bei einer kreisförmigen freistehenden Anordnung ist es für grössere Höhen vorteilhaft, die Gittermaste an den durch die Arbeitsbühne freigelassenen Seiten durch knicksteife Bauteile sehnenartig
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
<Desc/Clms Page number 5>
EMI5.1
<Desc/Clms Page number 6>
: Fig. l--52-- und die dem Federdruck nachgebende UmIenkrolle --54-- betätigt einen Schalter --55--, der einen mit einer in das Schneckenrad--50--eingreifenden Schneckenwelle--56--
EMI6.1
des Seiles --52-- hat die Abschaltung des Motors --57-- zur Folge.
Diese Kabelzuführung von einer stationären Kabeltrommel --46-- hat gegenüber einer drehenden den Vorteil, dass das Kabelende fest angeschlossen werden kann und eine Stromzuführung über Schleifringe vermieden wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fahrbares Hubgerüst mit einem auf einem Unterwagen mit Auslegerpratzen seitlich versetzt angeordneten, vorzugsweise prismatischen, aus einzelnen Mastschüssen zusammengesetzten Gittermast und mittels Rollenführung ebenfalls exzentrisch daran laufender Arbeitsbühne, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass die Arbeitsbühne (10) durch Aufnahme des Gittermastes in einer prismatischen Einlassung ihres Profilrahmens (21) mittels einer Anzahl von mit der Arbeitsbühne verbundener Rollenpaare (24, 25) an den äusseren Stützen (5) des Gittermastes geführt ist, ohne den Gittermast zu umschliessen, dass der Antrieb der Arbeitsbühne mittels eines an ihr gelagerten und angetriebenen Rollenrades (28), von deren Rollen (27) mindestens jeweils eine in mindestens einen Nocken (26),
die an einer zur Mitte stehenden Gittermaststütze (6) angebracht sind, eingreift, erfolgt und dass am Unterwagen Pratzenausleger (11) in zwei unterschiedlichen Winkelstellungen zur Achse des Unterwagens anbringbar sind.
EMI6.2