AT266053B - Abtrennung von suspendierten trägerlosen Edelmetallkatalysatoren aus organischen Flüssigkeiten - Google Patents

Abtrennung von suspendierten trägerlosen Edelmetallkatalysatoren aus organischen Flüssigkeiten

Info

Publication number
AT266053B
AT266053B AT1060366A AT1060366A AT266053B AT 266053 B AT266053 B AT 266053B AT 1060366 A AT1060366 A AT 1060366A AT 1060366 A AT1060366 A AT 1060366A AT 266053 B AT266053 B AT 266053B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
separation
noble metal
catalysts
suspended
Prior art date
Application number
AT1060366A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Degussa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa filed Critical Degussa
Application granted granted Critical
Publication of AT266053B publication Critical patent/AT266053B/de

Links

Landscapes

  • Catalysts (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Abtrennung von suspendierten trägerlosen Edelmetallkatalysatoren aus organischen Flüssigkeiten 
Die Erfindung bezieht sich auf die katalytische Hydrierung organischer Verbindungen, insbeson- dere bei Drücken bis maximal 15 atü und Temperaturen unter 1500C in Gegenwart von rein metalli- schen Suspensionskatalysatoren aus Edelmetallen. 



   Es ist bekannt, für Hydrierungen, insbesondere bei niedrigen Drücken, verschiedene Arten von Ka- talysatoren zu verwenden. Dazu gehören Festbett-Trägerkatalysatoren, Suspensionsträgerkatalysatoren, Raney-Katalysatoren und Edelmetallsuspensionskatalysatoren. In der Grosstechnik werden bis jetzt im allgemeinen lediglich die erstgenannten drei Gruppen von Katalysatoren verwendet. Sie weisen aber in vielen Fällen hinsichtlich spezieller Eigenschaften erhebliche Nachteile auf. Bei Festbett- oder Trägerkontakten von Palladium auf Aluminiumoxyd wirkt sich trotz der grossen aktiven Oberfläche und der dadurch bedingten guten Aktivität die geringe Selektivität oft störend aus, weil in den inneren Poren des Trägermaterials unkontrollierbare Nebenreaktionen ablaufen können.

   Hält man jedoch die Oberflächen der verwendeten Trägermaterialien klein, so erreicht man zwar eine grössere Selektivität, die jedoch zu Lasten der Katalysatoraktivität geht. Ein weiterer Nachteil, insbesondere der Festbett-Trägerkatalysatoren, liegt darin, dass ihre Aktivität im Laufe der Betriebszeit durch Alterung und besonders durch Vergiftungen oder Wassereinbrüche absinkt. Trotz   einer Regenerationsmöglichkeit   ändert sich jedoch der Aktivitätszustand über die Betriebsdauer, so dass man die Reaktionsbedingungen in der Hydrierstufe dem jeweiligen Aktivitätszustand des Katalysators anpassen muss, was besonders bei kontinuierlichen Prozessen umständlich und oft unmöglich ist. Schliesslich ist gerade bei Trägerkatalysatoren die Totalaufarbeitung mit erheblichem Aufwand verbunden. 



   Auch Raney-Katalysatoren zeigen den Mangel einer schlechten Selektivität, der nach zahlreichen bekannten Verfahren durch spezielle Vorvergiftungen behoben werden soll. Auch hier geht aber eine Verbesserung der Selektivität zu Lasten der Katalysatoraktivität und der Lebensdauer des Kontaktes. 



  Raney-Katalysatoren sind im allgemeinen nicht regenerierbar und nach Absinken der Aktivität somit praktisch wertlos. 



   Diese Nachteile der bekannten Katalysatoren lassen sich weitgehend vermeiden, wenn man Hydrierungen organischer Verbindungen mit rein metallischen Edelmetallkatalysatoren, wie Platinmohr oder insbesondere Palladiummohr, durchführt. Solche Katalysatoren sind leicht herzustellen und aufzuarbeiten. Auf Grund ihrer hohen Aktivität sind sie bereits in geringen Konzentrationen wirksam und so selektiv, dass sie auch ohne Vorvergiftung verwendet werden und so ihre volle Aktivität entfalten können. Schliesslich sind sie weitgehend frei von inneren Poren, so dass der Eintritt von Nebenreaktionen oder selektiven Adsorptionserscheinungen weitgehend ausgeschlossen ist. Im allgemeinen sind solche rein metallischen Edelmetallkontakte leicht suspendierbar und können daher im Reaktionsmedium durch Pumpen oder andere Mittel leicht befördert werden. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Auf Grund dieser Vorteile sind Edelmetallkatalysatoren in der chemischen Industrie bereits in aus- gedehntem Masse verwendet worden. Sie haben jedoch in technischem Umfange in grösseren Anlagen bisher keinen Eingang finden können, weil sich der Abtrennung des suspendierten Kontaktes von dem flüs- sigen Reaktionsmedium erhebliche Schwierigkeiten entgegenstellten. Die Edelmetallkatalysatoren wei- sen, wie elektronenmikroskopisch feststellbar ist. Edelmetallteilchen von etwa zum auf und setzen sich aus einer Vielzahl von Primärteilchen zusammen, deren Durchmesser in der Grössenordnung von etwa   cm   liegt. 



   Suspensionen in   organischen Lösungen, z. B. einer Dichte   von 0, 9 und einer Viskosität von 5   cP bei   20 C, bleiben tagelang   unverändert. Eine   Separation durch Zentrifugalabscheidung ist nur mit höchsten Geschwindigkeiten möglich. Der hohe Stromverbrauch allein würde dieses Verfahren unwirtschaftlich machen. Weit schwerwiegender sind die Folgen des Zentrifugierens auf die Struktur des Metalls. 



  Aus dem Suspensionskatalysator bildet sich nämlich im Spearator duktiles Edelmetallblech. Die Separation würde eine laufende Aufarbeitung dieses Bleches zu Edelmetallmohr notwendig machen. 



   Die Filtration über Horizontal- oder Vertikal-Plattenfilter bzw. Filterpressen ist ebenfalls wirtschaftlich undurchführbar. Der hohe Wert des Katalysators erfordert die Gegenwart des Edelmetalls im Hydrierkreislauf und nicht auf den Filterplatten. Zudem müsste für die notwendige Feinstfiltration mit hochwirksamer Filterhilfe gearbeitet werden. Das   Edelmetallmohr   befindet sich also nicht nur nach kurzer Zeit auf den Filterflächen, sondern wäre noch mit Filterhilfe durchmischt. Auch hier wäre zusätzlich zum unwirtschaftlich hohen Anteil des Edelmetalls auf dem Filter eine laufende Aufarbeitung und Wiedergewinnung von Edelmetall notwendig. 



   Zur Demonstration der überlegenen Aktivität und Selektivität eines Palladiummohrkatalysators gegenüber andern Katalysatortypen mögen nachstehende Versuche dienen, die zeigen, welche Bedeutung die   trägerfreien   Edelmetallkatalysatoren für technische Hydrierungen besitzen. 



   In einer Rührapparatur wurde jeweils eine Lösung von 2, 4 g Styroloxyd in 80 ml Isopropanol in Gegenwart verschiedener Suspensionskatalysatoren bei einer Temperatur von   35 C   hydriert. Als Mass für die Aktivität wurden die Katalysatormengen ermittelt und verglichen, die eine Wasserstoffaufnahme von 50 ml zwischen der zweiten und dritten Minute bewirken. 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> 



  Zur <SEP> Erzielung <SEP> einer <SEP> Hz-Aufnahme
<tb> Katalysatortyp <SEP> von <SEP> 50 <SEP> ml/min <SEP> erforderliche
<tb> Katalysatormenge
<tb> Palladiummohr <SEP> 0, <SEP> 04 <SEP> g
<tb> Unvorvergiftetes <SEP> Raney- <SEP> Nickel <SEP> 4, <SEP> 66 <SEP> g <SEP> 
<tb> Mit <SEP> Na-Formiat <SEP> vorvergiftetes
<tb> Raney-Nickel <SEP> 13, <SEP> 25 <SEP> g
<tb> zo <SEP> Palladium <SEP> auf <SEP> Dolomit,
<tb> Teilchengrösse <SEP> 1 <SEP> bis <SEP> 2 <SEP> mm <SEP> 21, <SEP> 30 <SEP> g
<tb> 
 
Bei der Herstellung von Wasserstoffperoxyd nach dem sogenannten Anthrachinonverfahren läuft neben der Hydrierung von   z. B.   Äthylanthrachinon zu Äthylanthrahydrochinon eine Nebenreaktion ab, die in einer Kernhydrierung besteht und letztlich zu Tetrahydroanthrahydrochinon führt.

   Bei der technischen Durchführung des Verfahrens ist die Verhinderung dieser Nebenreaktionen und die Dehydrierung des entstandenen Tetraderivates von besonderer Bedeutung. 



   Wie nachstehende Zusammensetzung zeigt, ist   diese"Tetrabildung"stark   von der Art des verwendeten Katalysators abhängig. Die Selektivität eines Katalysators kann man dadurch messen, dass man die Geschwindigkeit der Wasserstoffübertragung bei der Hauptreaktion (Anthrahydrochinonbildung) in Relation zur Geschwindigkeit der Wasserstoffaufnahme setzt, die noch nach Beendigung der Hauptreaktion erfolgt. Für die vorliegenden Versuche wurde eine 2-Äthylanthrachinonlösung mit unterschiedlichen Katalysatormengen so hydriert, dass die Hauptreaktion (bei   einer H -Aufnahme   von 50 ml/min) in 9 min beendet war. Danach wurde die weitere Hz-Aufnahme jeweils 3 h lang verfolgt.

   Setzt man die Geschwindigkeit der    -Aufnahme   in den Nebenreaktionen gleich   l,   dann gibt das nachstehend angegebene Verhältnis an, um wieviel mal schneller die Hauptreaktion erfolgt. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> 



  Katalysatortyp <SEP> Verhältnis
<tb> Hauptreaktion <SEP> : <SEP> Nebenreaktion <SEP> 
<tb> Palladiummohr <SEP> 175 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 
<tb> Pd <SEP> auf <SEP> Dolomit <SEP> 66 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 
<tb> Raney-Ni <SEP> unvorvergiftet <SEP> 11 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 
<tb> Raney-Ni, <SEP> mit <SEP> Formiat
<tb> vorvergiftet <SEP> 40 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 
<tb> 
 
 EMI3.2 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 wirtschaftlich vorteilhafter Weise für das Anthrachinonverfahren nutzbar gemacht werden. 



   Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen weiterhin erläutert. 



     Beispiel l : In   einer Technikumsanlage wurde die Filterleistung von Kohlefilterkerzen mit einer Länge von 50 cm, einem äusseren Durchmesser von 7 cm und einer Wandstärke von 1, 5 cm im Dauerversuch getestet. Jeweils drei solcher Kerzen waren zu einer Einheit zusammengefasst, die eine Filter- 
 EMI4.1 
 wurde unter einem Druck von 0, 3 atü gehalten ; ihr Feststoffgehalt betrug 0, 9 g Palladiummohr/l. Während einer Versuchszeit von 3 Jahren wurde durch die Filter ein absolut feststofffreies Filtrat in einer Menge von 750   l/h   abgezogen, ohne dass sich die Filterleistung während dieses Zeitraumes änderte. Die Filter wurden stündlich zweimal für jeweils 5 sec Dauer mit Filtrat rückgespült. 
 EMI4.2 
 der Stunde entsprach.

   Für die periodische Rückspülung wurde ebenso wie beim eigentlichen Filtrationsvorgang eine Druckdifferenz von 3, 5 bis 4, 0 atü eingehalten. Diese Filterleistung von   0, 46 mS/mz Fil-   terfläche konnte unverändert während einer Betriebsdauer von 4 Jahren aufrecht erhalten werden. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verwendung von Kohlefiltern mit einer maximalen Porenweite von 15   p   m zur Abtrennung von suspendierten   trägerlosen Edelmetallkatalysatoren   aus organischen, insbesondere hydrierten Flüssigkeiten.

Claims (1)

  1. 2. Verwendung von Kohlefiltern nach Anspruch l. für die Abtrennung von Edelmetallkatalysatoren mit Primärteilchengrösse von 0, 01 bis 1 Iz m.
    3. Verwendung von Kohlefiltern nach Anspruch 1 oder 2 für die Abtrennung von Palladiummohr aus organischen, insbesondere hydrierten Flüssigkeiten.
    4. Verwendung von Kohlefiltern nach Anspruch 1 oder 2 für die Filtrationsstufe des Anthrachinonverfahrens zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd.
AT1060366A 1965-12-04 1966-11-16 Abtrennung von suspendierten trägerlosen Edelmetallkatalysatoren aus organischen Flüssigkeiten AT266053B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE266053X 1965-12-04

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT266053B true AT266053B (de) 1968-11-11

Family

ID=5997296

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT1060366A AT266053B (de) 1965-12-04 1966-11-16 Abtrennung von suspendierten trägerlosen Edelmetallkatalysatoren aus organischen Flüssigkeiten

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT266053B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4217245A1 (de) * 1992-05-25 1993-12-02 Degussa Verfahren zur Abtrennung katalysatorfreier Arbeitslösung aus dem Hydrierkreislauf des Anthrachionverfahrens zur Herstellung von Wasserstoffperoxid

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4217245A1 (de) * 1992-05-25 1993-12-02 Degussa Verfahren zur Abtrennung katalysatorfreier Arbeitslösung aus dem Hydrierkreislauf des Anthrachionverfahrens zur Herstellung von Wasserstoffperoxid

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4418931C2 (de) Verfahren zur Abtrennung katalysatorfreier Arbeitslösung aus dem Hydrierkreislauf des Anthrachinonverfahrens zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
DE60010893T2 (de) Katalytische hydrierung von 3-hydroxypropanal zu 1,3-propandiol
EP0359074B1 (de) Verfahren, Katalysator und Anlage zur Entfernung des Nitrit- und/oder Nitratgehaltes in Wasser
DE10311075A1 (de) Verfahren zur Erzeugung eines Esters
DE2029427A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasser stoffperoxyd
DE2544036A1 (de) Verfahren zur gewinnung von quecksilber aus kohlenstoffhaltigen filterhilfsmitteln
AT266053B (de) Abtrennung von suspendierten trägerlosen Edelmetallkatalysatoren aus organischen Flüssigkeiten
DE938252C (de) Verfahren zur Herstellung von Anthrachinhydronen und Anthrahydrochinonen
DE3143149A1 (de) Herstellung von 1,1,1,3,3,3-hexafluorpropan-2-ol durch katalytische reaktion von hexafluoracetonhydrat mit wasserstoff in der dampfphase
US3433358A (en) Method of separating suspended unsupported noble metal catalysts from hydrogenated liquids
EP1230148B1 (de) Verfahren zur herstellung von wasserstoffperoxid
EP0571762A1 (de) Verfahren zur Abtrennung katalysatorfreier Arbeitslösung aus dem Hydrierkreislauf des Anthrachinonverfahrens zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
DE1272292B (de) Abtrennung von suspendierten traegerlosen Hydrierungs-Katalysatoren der Platinmetallgruppe aus fluessigen organischen Hydrierungsgemischen
DE2613113A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkalimetallhydriden
DE2521924A1 (de) Katalysator zur deuteriumanreicherung und seine herstellung und anwendung
DE3023703A1 (de) Verfahren zur oxidation oder reduktion von stoffen in waessriger loesung an einem katalysator, der elektrochemisch wirksam und auf poroesem traegermaterial aufgebracht ist, sowie traegerkoerper fuer den katalysator und verfahren zur herstellung eines den katalysator enthaltenden beschichtungsmaterials fuer den traegerkoerper
DE1091990B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Wasserstoff aus Gasgemischen
EP0066256B1 (de) Verwendung von hochgeglühtem alpha-Al2O3 als Filterhilfsmittel zur Reinigung von alkalischen Lösungen
DE1272293B (de) Verfahren zur Entwaesserung von organischen Fluessigkeiten
DE2153582C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Methylethylketon
DE2501342C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid
DE595615C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hydrierungskatalysatoren
DE1276032B (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexylamin
AT314484B (de) Verfahren zur Hersterllung von sulfidierten Plantin-auf-Kohlenstoff-Katalysatoren
DE410592C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ausfuehrung von fraktionierten Destillationen