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Pneumatische Verzögerungseinrichtung an Mehrwegeventilen, z. B. Drei- oder Vierwege-Ventilen
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Verzögerungseinrichtung an Mehrwege-Ventilen, z. B. Dreioder Vierwege-Ventilen, deren Verschlussglied von einem Steuerkolben aus betätigt wird, wobei zwischen dem Totraum oberhalb des Steuerkolbens und der Zuleitung für das Steuermedium eine einstellbare Drosselstelle vorgesehen ist.
In vielen Fällen, in denen pneumatische Ventile verwendet werden, ist es erforderlich, zwischen dem Zeitpunkt der Ventilbetätigung und dem tatsächlichen Umschaltzeitpunkt einen Verzögerungszeitraum vorzusehen, der den jeweiligen Erfordernissen entsprechend kleiner oder grösser sein kann. Zu dem oben genannten Zweck sind bereits elektrische Zeitrelais in verschiedenen Arten und Ausführungen vorgeschlagen worden, die jedoch die Verwendung eines Elektromagnetventils bedingen. Der Aufbau solcher Einrichtungen ist relativ kompliziert, so dass auch die Herstellungskosten hoch sind, ganz abgesehen davon, dass auch die in diesem Fall erforderlichen Elektromagnetventile teurer als die übrigen Ventile sind. Ausserdem ist die Störanfälligkeit infolge des verhältnismässig komplizierten Aufbaues ebenfalls gross.
Weiterhin sind Ventilanordnungen der hier in Frage stehenden Art bekannt, bei denen der Totraum oberhalb des Kolbens mit der Zuleitung für das Steuermedium über eine Drosselstelle in Verbindung steht, wobei die Drosselstelle die Aufgabe hat, die Ventilbewegung zu verzögern. Mit diesen bekannten Anordnungen können jedoch nicht die manchmal erwünschten, relativ grossen Verzögerungszeiten erzielt werden. Weiterhin sind Ventilanordnungen bekanntgeworden, bei denen in den Raum unterhalb des Ventilkolbens Druckluft eingeleitet wird, die nach Entfernen des Ventilverschlussgliedes der Drosselstelle vom Ventilsitz in den Raum oberhalb des Kolbens geleitet wird, woraufhin eine Öffnungsbewegung des Kolbens in senkrechter Richtung nach unten eingeleitet wird.
Falls jedoch das Ventilverschlussglied der Drosselstelle auf seinem Sitz aufliegt, verbleibt dieDruckluft nur im Raum unterhalb des Kolbens. In diesem Fall wird die Schliessbewegung des Kolbens in senkrechter Richtung nach oben eingeleitet. Bei dieser bekannten Anordnung handelt es sich hiebei nur um eine Steuerungseinrichtung für die Betätigung von Ventilen in Hochdruckleitungen.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, hier Abhilfe zu schaffen.
Zu dem obengenannten Zweck ist gemäss der Erfindung bei der neuen pneumatischen Verzögerungs- einrichtung dem Totraum oberhalb des Steuerkolbens ein an einerseite mit diesem Raum über einen Durchtrittskanal in Verbindung stehender, zusätzlicher Speicherraum vorgeschaltet, der an die Zuleitung für das Steuermedium über die Drosselstelle anschliessbar ist. Auf diese Weise kann man eine pneumatische Verzögerung bis zu z. B. 5 sec - was in den meisten Fällen ausreichend ist - auf einfache und billige Weise erreichen. Die einmal eingestellte Verzögerungszeit bleibt bei jedem Arbeitsspiel gleich gross, da die gesamte Einrichtung ausser dem Steuerkolben keine andern bewegten Teile besitzt.
Im übrigen zeichnet sich der Erfindungsgegenstand auch noch durch eine kompakte, wenig Raum in Anspruch nehmende Bauweise aus. Die Drosselstelle kann hiebei z. B. aus einem Drosselventil mit einstellbarem Durchtrittsquerschnitt bestehen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung in einer Seitenansicht in einem senkrechten Schnitt dargestellt.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist der Steuerkolben des Ventils mit 1 bezeichnet, 2 ist seine Kolbenstange und 3 ist die am Kolben befindliche Lippendichtung. Der Kolben ist im Raum 4 geführt, wobei er eine geradlinig in Richtung des Pfeiles 5 hin-und herlaufende Bewegung ausführt.
Er dient zur Steuerung des Ventils in dem bei 6 gestrichelt angedeuteten Ventilgehäuse. Dem Raum 4, in dem der Kolben geführt ist, ist der Speicherraum 7 vorgeschaltet, der mit der rechtwinkelig zur
Bewegungsrichtung gemäss Pfeil 5 verlaufenden Zufuhrleitung 8 für das Steuermedium, das bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel Druckluft ist, über eine Drosselstelle in Verbindung ) steht. Von der Zufuhrleitung 8 geht nämlich ein Verbindungskanal 9 aus, der mit einem weiteren
Verbindungskanal 91 verbunden ist, wobei die Verbindungsstelle abgedichtet ist, wie bei 9" gezeigt ist. DerVerbindungskanal 9'mündet indendenAuslassdesDrosselventils 10 umgebendenRaum 10a.
DasDrosselventil 10 besitzt ein Verschlussglied 11. das in Richtung des Pfeiles 12 hin und her ver- stellbar ist, so dass der Durchtrittsquerschnitt des Ventils den jeweiligen Erfordernissen entsprechend ver- stellbar ist. Der Auslass des Ventils 10 ist anderseits über die parallel zur Zufuhrleitung 8 verlau- fende Bohrung 13 mit dem Speicherraum 7 verbunden, der seinerseits über den Durchtrittskanal 14, der parallel zur Bewegungsrichtung des Ventilsteuerkolbens gemäss Pfeil 5 verläuft, mit dem zur Füh- rung des Kolbens dienenden Raum 4 in Verbindung steht.
Der Speicherraum ist hiebei an einem Ende der Sackbohrung 15 untergebracht, die rechtwinkelig zur Bewegungsrichtung des Steuerkolbens gemäss
Pfeil 5 verläuft, und sich an dem der Kolbenstange entgegengesetzten Ende des zur Führung des Steuer- kolbens dienenden Gehäuses 16 befindet. Der Speicherraum 7 ist an seiner der Bohrungsöffnung ent- sprechenden Seite durch einFormstück 17 abgeschlossen, das stopfenartig ausgebildet ist und zumindest annähernd zylindrische Form hat, und einerseits das Drosselventil 10 enthält und anderseits vom Ver- bindungskanal 91 durchzogen ist, der zusammen mit dem Verbindungskanal 9 zwischen der Zufuhr- leitung 8 für das Steuermedium und dem den Ventilauslass umgebenden Raum verläuft.
Am Form- stück 17 schliesst sich die Wand 17a an, die von der Bohrung 13 durchzogen ist.
Der Steuerkolben steht im übrigen unter dem Einfluss der Feder 18, die als Druckfeder ausgebildet ist, und deren Wirkung der Wirkung des aus dem Speicherraum zum Führungsraum für den Steuerkolben gemäss Pfeil 19 hindurchtretenden Steuermediums entgegengesetzt gerichtet ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Steuerkolben erst dann zur Wirkung kommt, wenn sich im Speicherraum 7 der erfor- derliche Druck, der hiebei grösser als der von der Feder ausgeübte entgegengerichtete Druck sein muss, aufgebaut hat.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pneumatische Verzögerungseinrichtung an Mehrwege-Ventilen, z. B. Drei-oder Vierwege-Ven- tilen, deren Verschlussglied von einem Steuerkolben aus betätigt wird, wobei zwischen dem Totraum ober- halb des Steuerkolbens und der Zuleitung für das Steuermedium eine einstellbare Drosselstelle vorgesehen
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Seite mit diesem Raum über einen Durchtrittskanal (14) in Verbindung stehender, zusätzlicher Speicherraum (7) vorgeschaltet ist, der an die Zuleitung (8) für das Steuermedium über die Drosselstelle (10) anschliessbar ist.