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Vorrichtung zum Schneiden von Fussbodenbelägen od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden von Fussbodenbelägen, dickem Leder, Karton od. dgl. mit einem mit Griff versehenen zweiteiligen Schneidklingenträger.
Die bisher bekannten derartigen Schneidvorrichtungen weisen einen Griff auf, in dessen sich anschliessendem flachem Teilstück ein Langloch zum Durchstecken einer Schraube ausgearbeitet ist, die einen dieSchneidklinge festhaltenden Trägerteil festlegt. Dieser die Klinge tragende Trägerteil lässt sich nach Lösen der Schraube im Langloch verschieben und auf verschiedene Schnittstellungen einregulieren.
Derartige bekannte Schneidvorrichtungen zeigen erhebliche Nachteile, da die Klingen zur Erzielung des erforderlichen Schnittdruckes senkrecht zur Schnittebene geführt werden müssen, wodurch sich diebenach-
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nungen auftreten, welche dieSchnittflächenverbindungen mindestens teilweise unterbrechen, so dass Flüssigkeit od. dgl. schnell zwischen diese Verbindungsflächen eintreten kann.
Weiterhin sind Schneidvorrichtungen bekannt, die sich aus zwei flachen, mit Langloch versehenen und aufeinanderlegbarenTeilen zusammensetzen, zwischen die eine Schneidklinge gelegt wird. Über das Langloch werden auf beiden Seiten der Schneidvorrichtung Klammerplatten gelegt, die mit je einer Schraube und je zwei Nocken versehen sind, welche in die Aussparungen der Klinge eingreifen und diese gegen Verschieben festlegen. Eine derartige Schneidvorrichtung ist in nachteiliger Weise nur zum Schneiden von weichen und verhältnismässig dünnen Gegenständen geeignet, da durch deren Ausbildung nur ein geringer Schnittdruck erzielt werden kann und durch den senkrecht auszuführenden Schnitt ungünstige, zum Verbinden schlecht geeignete Schnittflächen entstehen.
Ausserdem sind Schneidvorrichtungen bekanntgeworden, die zwei Spannbacken aufweisen, zwischen denen eine blattförmige Klinge eingespannt und durch auf einer Backe angebrachte Nocken am Verschieben gehindert wird. Diese Schneidvorrichtungen weisen nur einen seitlichen Griff auf und sind daher nur für geringe Schnittdrücke geeignet. Dabei zeigt sich weiterhir eine ungünstigeschnittführung und Hand- habung.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Schneiden von Fussbodenbelägen od. dgl. zu schaffen, die in einfacher Weise die bisherigen Nachteile vermeidet.
Gemäss der Erfindung ist bei einer Vorrichtung zum Schneiden von Fussbodenbelägen, dickem Leder, Karton od. dgl. mit einem mit Griff und Langloch versehenen Schneidklingenträgerteil und einem andern, demgegenüber in Längsrichtung verschiebbaren, eine Bohrung zum Hindurchstecken einer Spannschraube aufweisenden Schneidklingenträgerteil zum Verändern der Schneidklingenlage der verschiebbare, kurze Trägerteil gegenüber dem nach oben zum Griff wulstartig verdickten, langen Trägerteil mittels Zapfen, Nocken od. dgl. festlegbar, wobei die an einem Trägerteil angeordneten Zapfen, Nocken od. dgl.
durch die äusseren Löcher der Schneidklinge fassen und sich in entsprechende Aussparungen des andern Trägerteiles einlegen und beide Trägerteile spitzwinklig zur Auflagefläche verlaufende Anlageflächen für die Schneidklinge aufweisen.
Die erfindungsgemässe Schneidvorrichtung zeigt wesentliche Vorteile, da durch die oberhalb der Schneidklinge vorgesehene Handgrifffläche der Handdruck in voller Stärke auf die über die ganze Länge der Vorrichtung hin und her verschiebbare Schneidklinge ausgeübt wird. Weiterhin ist durch die Festlegung der Schneidklinge in verschiedenen Stellungen mittels durchgreifender Nocken od. dgl. sowohl in der Herstellung der Schneidvorrichtung als auch in der Handhabung in vorteilhafter Weise eine einfache und betriebssichere Konstruktion gegeben. Durch einfaches Lockern der Spannschraube kann die Schneidklinge durch
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leichtes Abheben von der Anlagefläche verschoben und durch Einrasten in die Nocken wieder schnell festgelegt werden, wobei in vorteilhafterweise eine genaue Schnittstellung gewährleistet ist.
Durch die günstige Schnittstellung der Schneidklinge ist ein beidseitiges, d. h. vorderes und hinteres Schneiden mit der Schneidklinge möglich, wodurch beliebige Werkstücke bei gleichbleibendem Schnittdruck sauber und gleichmässig geschnitten werden können. Weiterhin ist durch die erfindungsgemässe Schneidvorrichtung der grosse Vorteil gegeben, dass durch die Schrägstellung der Schneidklinge ein günstigerSchrägschnitt
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läge od. dgl. auf einfache Weise gewährleistet.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine per- spektivischeAnsicht einervorrichtung zum Schneiden von Fussbodenbelägen in Schnittstellung, Fig. 2 eine Seitenansicht derselben Vorrichtung in Schnittstellung, Fig. 3 eine Draufsicht auf dieselbe Vorrichtung, Fig. 4 eine Seitenansicht derselben Vorrichtung mit einer ausgeschwenkten Schneidklinge. Fig. 5 eine Vorderansicht derselben Vorrichtung, Fig. 6 eine Seitenansicht eines ändern Ausführungsbeispieles der Schneid- vorrichtung mit verschiebbarer Klinge, Fig. 7 eine Draufsicht auf dieses Ausführungsbeispiel und Fig. S. eine Vorderansicht der Schneidvorrichtung mit verschiebbarer Klinge.
Eine Vorrichtung zum Schneiden von Fussbodenbelägen oder andern dickeren Bahnen, wie Leder, Pappe od. dgl. weist einen mit einem Griff 10a versehenen winkligen grösseren Trägerteil 11 und einen
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ben 13 mit Muttern 14 verbunden, wobei diese Schrauben 13 in Langlöcher einfassen, die im Winkel zur Grund- oder Auflagefläche lla in beiden Teilen 11 und 12 sich deckend verlaufen. Im Querschnitt betrachtet (Fig. 5) verlaufen die benachbarten Anlageflächen der beiden Trägerteile 11, 12 an der Schmalseite (oben) parallel zur Auflagefläche 11a, während sie im unteren Teil winklig zu derselben Auflagefläche lla sich erstrecken. Der Winkel der Anlagefläche zur Auflagefläche lla beträgt beispielsweise 70-870.
Von der Anlagefläche des Teiles 11 stehen in halber Höhe und seitlich der Langlöcher 15 Nokken 16 ah-, die in entsprechende Aussparungen 17 des Teiles 12 einfassen. Zwischen die beiden Teile 11, 12 sind zwei Schneidklinge 18, 19 eingelegt und durch die Schaftschrauben 13 gehalten. Die Schneidklingen 18. 19 entsprechen beispielsweise in ihrerFormRasierklingen und lassen sich jeweils zwischen den Teilen 11,12 um einen Nocken 16 schwenken. Durch ein Lockern der beiden Teile 11,12 und durch ein Verschieben der Schaftschrauben 13 in den Langlöchern 15 lassen sich dabei die Klingen nach oben einoder unten ausschwenken.
Der abstehende Griff 10a des Teiles 11 und die geschwungene Oberfläche dieses Teiles passt sich der Form einer Hand an und ermöglicht es, die Vorrichtung 10 sicher in der Hand zu halten und zu führen.
In diesem Griff 10a lässt sich ein Raum 20 zur Aufnahme von neuen oder von unbrauchbaren Schneidklingen od. dgl. vorsehen ; die darin aufbewahrten Klingen können mit den eingespannten Klingen schnell ausgetauscht werden.
In den Fig. 6-8 ist ein anderes Ausführungsbeispiel des Schneidklingenträgers 10 dargestellt.
An dem mit Griff 10a versehenen winkligen Trägerteil llb ist ein kleiner Trägerteil 12a mittels Schaftschraube 13 und Mutter 14 festgelegt. In dem winkligen Trägerteil llb befindet sich ein einen Grossteil der Länge dieses Teiles einnehmendes Langloch 21, in dem die Schaftschraube 13 mit dem daran hängenden Trägerteil 11b zu verschieben und in verschiedenen Stellungen mit in einer Richtung geneiger, vorzugsweise unter gleicher Winkelstellung angeordneter Klinge 18a festzulegen ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird nur eine einzigeSchneidklinge. 18a benötigt, die zwischen den Trägerteilen llb, 12a eingelegt, ihren Drehpunkt auf der Schaftschraube 13 besitzt.
Die Wirkungsweise des-erfindungsgemässen Schneidklingenträgers ist folgende :
Um günstige Nähte zwischen Stosskanten zweier Fussbodenbeläge herzustellen, werden die Stosskanten durch die erfindungsgemässe Vorrichtung schräg beschnitten. In der Fig. 1 ist zu sehen, wie die Vorrichtung 10 die etwas überlappt liegendenBahnen eines Bodenbelages an einem Lineal entlanggleitend schnei- det. Der Schnitt erfolgt durch die im spitzen Winkel zur Bodenfläche im Klingenträger 10 liegenden Schneidklingen 18, 19 schräg.
Beim Schneiden in Pfeilrichtung (Fig. 4) wird zuerst mit der Klinge 18 geschnitten, da man auf diese einen guten und sicheren Druck ausübt, denn der Handballen liegt über die- . ser Klinge. Um weiterhin gut die Randstreifen bis zur Tapetenleiste od. dgl. und insbesondere die Stellen unter einem Heizkörper schneiden zu können, wird kurz vor einer Tapetenleiste die Klinge 19 ausgeschwenkt und mit dieser, nachdem die Klinge 18 eingeklappt wurde, weitergeschnitten. Das Ausschwenken erfolgt durch ein Lösen der Mutter 14 und Verschieben derSchaftschraube 13 im Langloch 15 nach unten. Dabei wird die eine oder andere Klinge 18 oder 19 um den Nocken 17 verschwenkt. Die Schnitt-
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tiefe kann durch Einstellung der Schaftschrauben je nach der Stärke des Bodenbelages verändert werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 6-8 wird zum Schneiden nur eine einzige Klinge benötigt, da diese in verschiedenen Stellungen im Schneidklingenträger 10 festzulegen ist. Hat man bis in die Nähe der Tapetenleiste od. dgl. geschnitten, so verschiebt man den kleinen Trägerteil 12a mit der Schaftschraube 13 im Langloch 21 des winkligen Trägerteiles llb und bringt die Klinge 18a am andern Ende des Klingenträgers 10 erneut in Schnittstellung und schneidet dann bis zur Tapetenleiste od. dgl. weiter.
Bei diesem Ausführungsbeispiel spart man eine Klinge ein. Man bekommt auch den Schneidapparat schnell wieder in die Schnittstellung, da man zur Befestigung der Klinge nur eine einzige Mutter lösen, verschieben und wieder festlegen muss.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemässen Schneidklingenträgers liegt vor allem darin, dass man damit einen sicheren und gutenschrägschnitt bis zurTapetenleiste od. dgl. ausführen kann. Die Bodenbeläge können auf diese Weise völlig dicht verbunden werden ; so kann an diesen Stellen keine Feuchtigkeit in dieRäume dringen.Mit einemSchnitt kann man gleich zwei übereinanderliegende Bahnen beschneiden und spart dadurch wesentlich an Arbeitszeit ein. Die Klingenträger können aus Metall oder in einfacher Weise aus Kunststoff hergestellt sein.