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Mittel zur Bekämpfung von Pflanzenwachstum Es wurde gefunden, dass substituierte Thiocarbanilsäureester der allgemeinen Formel
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in welcher X ein Halogenatom, wie F, Cl, Br, J, eine Alkylgruppe mit 1-4 C-Atomen, eine Alkoxy-,
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bzw. poly fluoräthyl-gruppe,1-4 Kohlenstoffatcmen und R einen gesättigten bzw. ungesättigten, geradkettigen bzw. verzweigten, eventuell durch Halogenatome oder anderweitig substituierten aliphatischen Rest bedeuten, zur Unkraut- bekämpfung, im speziellen zur Bekämpfung von Monokotyledonen Verwendung finden können. Der 3-Chlorrhiocarbanilsäureisopropylester z.
B. unterscheidet sich vorteilhaft vom als Unkrautbekämpfungsmittel bekannten 3-Chlorcarbanilsäureisopropylester, indem er verschiedene dikotyledone Pflanzen nicht beeinflusst, Grasarten aber stark beschädigt. Gräserarten, wie Hafer, Sudangras, Knaulgras, werden bei einer Anwendungsmenge von 10 kg pro Hektar im preemergence Test weitgehend zerstört, während dikotyle Pflanzen, wie Felderbse, Gartenkresse und Ringelblume durch diesen Stoff unbeschädigt bleiben.
Besonders geeignet zur Bekämpfung von Unkräutern, insbesondere von Monokotyledonen, sind dabei diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel I, worin X eine Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom, wie F, Cl, Br, J, und R ein Wasserstoffatom bedeutet.
Einzelne dieser aromatischen Thiocarbamate sind bereits bekannt. Die übrigen erfindungsgemäss zu verwendenden Wirkstoffe lassen sich nach bekannten Verfahren herstellen. Durch Umsetzung von kernsubstituierten Phenylsenfölen mit Alkoholen lassen sich die Wirkstoffe z. B. sehr leicht herstellen.
Als aromatische Amine, die zur Herstellung der erfindungsgemäss zu verwendenden Thiocarbanilsäureester dienen können, seien genannt o-, m-oder p-Toluidin, Xylidine, o-, m- oder p-Chloranilin, p-Anisidin, p-Phenetidin, m-Bromanilin, 3-Chlor-6-methoxyanilin, 2,5-Dichloranilin, 4-Chlor-o- - toluidin u. a. m. Als gesättigte bzw. ungesättigte, geradkettige bzw. verzweigte, eventuell durch Halogenatome oder anderweitig substituierte Alkohole, seien angeführt : Methylalkohol, Äthylalkohol, Propylalkohol, Isopropylalkohol, n-Butanol, iso-Butylalkohol, Allylalkohol, Methallylalkohol, Propargylalkohol, Furfurylalkohol, Tetrahydrofurfurylalkohol, Milchsäuremethylester, Butinol-2, Butenol-2, Butindiol-1, 4 und Butendiol-1, 4 u. a. m.
Im folgenden seien einige Thiocarbanilsäureester aufgeführt, deren Anwendung zur Unkrautbekämpfung in Frage kommen kann :
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Die erfindungsgemäss anzuwendenden Mittel enthalten gegebenenfalls ausser der Werkstoffkomponente verschiedenste Trägerstoffe, die fest oder flüssig sein können. Es kommen Trägerstoffe zur Anwendung, die inert sind oder selbst eine den Pflanzenwuchs beeinflussende Wirkung ausüben.
Die zur direkten Verwendung gelangenden, versprühbaren Lösungen enthalten z. B. Mineralölfraktionen von hohem bis mittlerem Siedebereich, wie Dieselöl oder Kerosen, ferner Kohlenteeröl oder Öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft sowie Kohlenwasserstoffe, wie alkylierte Naphthaline, Tetrahydronaphthalin, gegebenenfalls unter Verwendung von Xylolgemischen, Cyclohexanolen, Ketonen, ferner chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Tetrachloräthan, Trichloräthylen oder Tri- und Tetrachlorbenzolen.
Zur Verwendung in wässerigen Applikationsformen werden Emulsionskonzentrate, Pasten oder netz-
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oder Carbonsäuren mit einem langkettigen Kohlenwasserstoffrest von etwa 10 bis 30 Kohlenstoffatomen mit Äthylenoxyd, wie das Kondensationsprodukt von Octadecylalkohol und 25 - 30 Mol Äthylenoxyd oder dasjenige von Soyafettsäure und 30 Mol Äthylenoxyd oder dasjenige von technischem Oleylamin und 15 Mol Äthylenoxyd oder dasjenige von Dodecylmercaptan und 12 Mol Äthylenoxyd. Es können aber auch solche Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd mit hydroaromatischen polycyclischen Carbonsäuren bzw.
Aminen verwendet werden. Unter den anionaktiven Emulgiermitteln, die herangezogen werden können, seien erwähnt das Natriumsalz des Dadecylalkoholschwefelsäureesters, das Natriumsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure, das Kalium-oderTriäthanolaminsal der Ölsäure oder der Abietinsäure oder von Mischungen dieser Säuren oder das Natriumsalz einer Petroleumsulfonsäure. Als kationaktive Dispergiermittel kommen quaternäre Ammonium-- und Phosphoniumverbindungen, wie z. B. das Cetylpyridiniumchlorid oder das Dioxyäthylbenzyldodecylammoniumchlorid in Betracht.
Die zur Verwendung gelangenden Stäubemittel oder Streumittel enthalten als feste Trägerstoffe Talkum, Kaolin, Bentonit, Sand, Calciumcarbonat, Calciumphosphat, aber auch Kohle, Korkmehl und Holzmehl und andere Materialien pflanzlicher Herkunft. Die verschiedenen Präparate können in üblicher Weise einen Zusatz von Stoffen, welche die Verteilung, die Haftfestigkeit oder das Eindringungsvermögen verbessern, enthalten ; als solche Stoffe seien erwähnt Fettsäuren, Harze, Leim, Casein oder z. B. Alginate. Sehr zweckmässig ist auch die Verwendung der Präparate in granulierter Form.
Die zur Anwendung gelangenden Thiocarbaminsäureester haltigen Mittel können auch Düngemittel, z. B. Superphosphate oder Harnstoff enthalten ; ausser den Thiocarbaminsäureestern können noch andere Herbizide eingearbeitet werden, z. B. Kalkstickstoff oder halogenierte Phenoxyalkancarbonsäuren, halogenierte Benzoesäuren bzw. Phenylessigsäuren bzw. die entsprechenden Nitrile, des weiteren halogenierte Fettsäuren bzw. deren Salze, Ester und Amide, ferner gewisse tertiäre oder quaternäre Amine mit herbi- zider Wirkung, wie z.
B. das Dodecylhexamethylenimin oder dessen Salze, das l, l'-Äthylendipyridinium-
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in die-2-thon, aber auch einfachere herbizide Stoffe, wie das Pentachlorphenol, Dinitrokresol, Dinitrobutylphenol, die Naphthylphthalaminsäure, mitverwendet werden.
Die Anwendung der thiocarbaminsäurehaltigen Präparate erfolgt zweckmässig zur Vernichtung der monokotyledonen Unkrautpflanzen ; unter Unkrautpflanzen werden hiebei auch unerwünschte, vorher oder in der Nähe angebaute Kulturpflanzen verstanden. Die Mittel können sowohl nach dem preemergence als auch nach dem postemergence Verfahren angewendet werden.
Nachfolgend sei die Herstellung einiger Verbindungen beschrieben, die erfindungsgemäss verwendet werden sollen.
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24 g m-Chlorphenylisothiocyanat werden in 240 cc Isopropanol gelöst und die Lösung längere Zeit unter Rückfluss gehalten. Hierauf wird dielösung im Vakuum bei niedriger Temperatur eingedampft, wobei sich das Kondensationsprodukt zuerst ölig abscheidet. Nach kurzer Zeit wird dieses fest. Die Rohaus-
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beute beträgt 32 g. Der 3-Chlorthiocarbanilsäureisopropylester wird aus Cyclohexan umkristallisiert und schmilzt bei 81, 5-82, 5 . Die Verbindung zeigt folgende Analysenwerte :
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wird nach obigem Verfahren dargestellt und bleibt ölig. Der Ester zersetzt sich auch bei der Destillation im Hochvakuum.
Die Verbindung zeigt folgende Analysenzahlen :
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<tb> C <SEP> H <SEP> ONSCl <SEP> berechnet <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 75% <SEP> Cl <SEP> 14, <SEP> 55% <SEP>
<tb> gefunden <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 851o <SEP> Cl <SEP> 14, <SEP> 7T/o <SEP>
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- 870.Analysenwerte :
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<tb> C <SEP> H <SEP> ONC1S <SEP> berechnet <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 750/0 <SEP> Cl <SEP> 14, <SEP> 55'10 <SEP> S <SEP> 13, <SEP> 15% <SEP>
<tb> gefunden <SEP> N <SEP> 5,66% <SEP> Cl <SEP> 14,41% <SEP> S <SEP> 13,34%
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Beispiel l : 20 g 3-Chlorthiocarbanilsäureisopropylester, 20 g desvonderNinolInc., Chicago, gelieferten Emulgators Toximul MP (Markenname) und 40 g Dibutylphthalat werden in so viel Methanol gelöst, dass die Lösung 100 cc ausmacht.
Samen von Zea mays, Avena sativa, Sorghum sudanense, Dactylis glomerata sowie Pisum sativum, Lepidium sativum und Calendula chrysanta werden im Gewächshaus in mit Erde gefüllte Blumentöpfe eingesät und angegossen. Anschliessend wird die Oberfläche der Erde mit einer Emulsion, aus dem oben erwähnten Konzentrat in Wasser hergestellt, übersprüht. Die Aufwandmenge entspricht 10 kg Aktivsubstanz je Hektar. 4 Wochen nach der Behandlung sind sämtliche Monokotyledonen nahezu oder ganz abgestorben. Die breitblätterigen Pflanzen entwickeln sich im Gegensatz dazu vollständig normal.
Beispiel 2 : Blumentöpfe werden in gleicherversuchsanordnung wie für Beispiel 1 vorbereitet. Die Behandlung mit der Emulsion gemäss Beispiel 1, in einer Aufwandmenge von 10 kg Aktivsubstanz je Hektar, erfolgt, nachdem die Pflanzen das Rosettenstadium erreicht oder zum Teil wenig überschritten haben.
Da die Verbindung von den Pflanzen ach durch die Blätter gut aufgenommen wird, sind bereits nach 16 Tagen Sorghum sudanense und Dactylis glomerata nahezu vollständig abgestorben. Avena sativa ist so stark geschädigt, dass sich die Pflanzen nicht mehr erholen können. Die Entwicklung von Zea mays ist im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle zu 501/0 gehemmt. Im Gegensatz dazu weist Pisum sativum keine Schäden und Calendula chrysanta kaum merkliche Blattrandverbrennungen auf. Lepidium sativum ist sehr stark geschädigt.
Beispiel 3 : 40 Teile 3-Chlorthiocarbanilsäureisopropylester werden mit 58 Teilen Kaolin und 2 Teilen einer von der Firma Ninol Inc., Chicago, gelieferten Emulgators "Toximul MP" (Markenname) gemischt und fein gemahlen. Die Mischung kann als Spritzpulver verwendet werden.
Beispiel 4 : Ein Feld, das vor Versuchsbeginn von sämtlichen Unkräutern befreit wurde, wird mit folgenden Unkräutern und Kulturpflanzen ausgesät : Sorghum sudanense ; Setaria italica, Triticum vulgare, Avena sativa, Allium cepa, Pisum sativum, !'haseolus vulgaris, Soja max., Daucus carota, Spinacia oleracea, Brassica rapa, Sinapis alba, Raphanus : aphanistrum, Beta vulgaris.
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Am Tage nach der Saat wird das Feld mit einer Spritzbrühe gemäss Beispiel 3, enthaltend 3-Chlorthiocarbanilsäureisopropylester, entsprechend einer Aufwandmenge von 2, 5 kgWirkstoff je Hektar behandelt. 6 Wochen nach der Behandlung wird der Schädigungsgrad aller Versuchspflanzen mittels eines Bonitierungsschemas von 0 bis 10 bewertet. 0 entspricht einer vollständig normalen Pflanze, während 10 totale Vernichtung bedeutet. Die Schädigungsgrade der einzelnen Pflanzen in der gleichen Reihenfolge wie oben sind : 10,9, 9,10, 7,0, 0,0, 0, 1, 1, 0, 1, 2.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mittel zur Bekämpfung des Pflanzenwachstums bzw. zur Unkrautbekämpfung, insbesondere zur Bekämpfung von Monokotyledonen, dadurch gekennzeichnet, dass sie substituierte Thiocarbanilsäureester der allgemeinen Formel
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in welcher X ein Halogenatom, wie F, Cl, Br, J, eine Alkylgruppe mit 1-4 C-Atomen, eine Alkoxy-, Alkenoxy-, Halogenalkenoxy-, Halogenalkyl-, wie eine Trifluormethyl- bzw. Polyfluoräthylgruppe, eine CN-, Nos-, CHO-Gruppe, n eine ganze Zahl l-3, R ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen, R1 einen gesättigten bzw. ungesättigten, geradkettigen bzw. verzweigten, eventuell durch Halogenatome oder anderweitig substituierten aliphatischen Rest bedeuten, enthalten.