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Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtenglas
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dgl.) m : tgater Haftfestigkeit derführtes Pressen oder Kalandern des aus den Glasblasern mit dazwischenliegender thermoplastischer Einla- ge bestehenden Gesamtsatzes und anschliessendes Erhitzen dieses Satzes in einem Autoklaven unter Druck.
In gewissen Fällen bringt man für diese Behandlung den Satz in einen Kautschukbeutel ein, in welchem man ein Vakuum herstellt.
Diese Verfahren weisen ernste Nachteile auf. Ausser der Kompliziertheit der Apparatur (Pressen, Kalander, Kautschukbeutel), die diese Verfahren erfordern, führt ihre Anwendung häufig zum Bruch der Sicherheitsgläser, insbesondere wenn diese nicht eben sind, sondern gebogene Oberflächen mit verhältnis- mässig geringem Krümmungsradius besitzen und sich gegebenenfalls nicht abwickeln lassen.
Die in den österr. Patentschriften Nr. 203158 und 194092 beschriebenen Verfahren stellen diesbezüglichgegenüber den oben genannten Verfahren eine beträchtliche Verbesserung dar, da sie darin bestehen, die an ihren Rändern mit einem geeigneten Mittel zusammengehaltenen Sätze im Vakuum zu erhitzen und dann unter Druck zu erhitzen.
Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, Sicherheitsgläser von ausgezeichneter Qualität dadurch zu erhalten, dass man die Sätze, die aus zwei Glasblättern, zwischen die eine Folie aus plastischem Material eingelegt ist, bestehen und an ihren Rändern durch irgendein Mittel zusammengehalten sind, unter gewöhnlichem Druck erhitzt, dal111 unter Überdruck erhitzt und schliesslich unter Druck abkühlt.
Das erfindungsgemässe Verfahren weist gegenüber den oben genannten Verfahren, die sich Pressen, Kalander oder Kautschukbeutel bedienen, den Vorteil auf, dass die für diese Verfahren erwähnten Nachteile vermieden werden und gegenüber den in den österreichischen Patentschriften beschriebenen Verfahren, dass die Anwendung eines Vakuums und die zu diesem Zweck erforderlichen Einrichtungen überflüssig werden. Ausserdem besitzt das Verfahren vorliegender Erfindung den Vorteil viel grösserer Einfachheit und Raschheit der Durchführung.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtenglas nach dem Trockenverfahren ohne Verwendung von Lösungsmitteln und Klebstoffen, wobei das gebündelte Mehrschichtenglas, das gegebenenfalls noch Heizdrähte, Dekorationsmotive und/oder andere Fremdkörper enthalten kann und aus mindestens zwei ebenen oder gekrümmten Glasblättern und mindestens einer thermoplastischen Zwischenfolie besteht, in einem Autoklaven, mit Hilfe einer geeigneten an den Rändern angebrachten Vorrichtung, wie Klemmen oder Rahmen, zusammengehalten, zuerst unter niedrigem und dann unter höherem Druck erhitzt wird. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel zunächst unter gewöhnlichem atmosphärischem Druck und dann unter Überdruck erhitzt und schliesslich unter Druck abgekühlt wird.
Auf Grund seiner einfachen Durchführbarkeit eignet sich das erfindungsgemässe Verfahren viel besser
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als die Verfahren, die sich Pressen, Kalander oder Kautschukbeutel bedienen, zur Herstellung von verstärk- ten, nicht ebenen Gläsern mit abwickelbarer oder nicht abwickelbarer Oberfläche und/oder solchen, die im Innern ihrer plastischen Einlage entweder Heizdrähte oder andere Fremdkörper enthalten sollen, die zu technischen oder dekorativen Zwecken dienen.
Ausserdem eignet sich das erfindungsgemässe Verfahren insbesondere für die Herstellung von verstärk- ten Gläsern aller Formen, die mehrere durch Glasblätter getrennte Einlagen enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Beispiel 1 : Auf ein voll- ständig gereinigtes Glasblattbringt man eine Folie von plastifiziertem Polyvinylbutyral von 4/10 mm Dik- ke auf, das aus 71% Polyvinylbutyral hoher Viskosität des im Handel unter dem Namen Rhovinal BHS ver- kauften Typs der Zusammensetzung 79 Teile Polyvinylbutyral, 19 Teile Polyvinylalkohol, 2 Teile Polyvi- nylacetat und 291o Octylsebacat besteht.
Ein zweites vollständig gereinigtes Glasblatt ist auf der Plastikfolie aufgebracht. Der Satz ist am Rand durch Klemmen zusammengehalten, deren Kraft so bemessen ist, dass die Fixierung der Polyvinylbutyral- folie zwischen den Glasblättern gewährleistet ist, jedoch kein überschüssiger Druck ausgeübt wird, der ei- ne "Verschiebung" der Einlage gegen das Innere zu hervorrufen würde.
Das Ganze wird in einen Autoklaven eingebracht, der zum Erhitzen und Abkühlen eingerichtet ist.
Man erhitzt zunächst unter gewöhnlichem Druck 25 min auf 135 - 1400 C und stellt dann in dem Auto- klaven einen Luftdruck von 4 kg/cm her. wobei man weiter erhitzt, bis die Temperatur 1420 C erreicht hat. Diese Temperatur hält man 10 min aufrecht. Anschliessend kühlt man unter Druck ab. Man öffnet den Autoklaven und erhält ein Sicherheitsglas, das ausgezeichnete mechanische und optische Eigenschaf- ten aufweist und insbesondere völlig frei von Blasen ist.
Beispiel 2 : Auf den konkaven Teil eines Kugelspiegels von 0, 5 m Durchmesser (Glasdicke 1, 5 mm.
Krümmungsradius 8 m) bringt man eine Folie aus plastifiziertem Polyvinylbutyral von 5/10 mm Dicke auf, die in Form eines Kreises mit einem Durchmesser ausgeschnitten ist, der etwas grösser als derjenige des
Spiegels ist.
Man bringt auf diese Folie den konvexen Teil eines Spiegels, der dem ersten gleich ist. Auf Grund ihrer Elastizität nimmt die plastische Einlage die Form der Spiegel an, ohne Falten zu bilden. Man hält das Ganze zusammen, indem man regelmässig um den Rand 10 für schwaches Zusammenpressen geeignete Klemmen anbringt. Dann bringt man das Ganze in einen Autoklaven, den man zunächst unter gewöhnlichem Druck 30 min erhitzt, bis eine Temperatur von 1400 C erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt stellt man in dem Autoklaven einen Druck von 5 atm her und erhitzt weiter, um die Temperatur 25 min auf 140 - 1450 C zu halten. Schliesslich kühlt man unter Druck auf gewöhnliche Temperatur ab. Man erhält einen verstärkten Spiegel mit freiem Rand und ohne jeden Fehler durch Blasen.
Beispiel 3 : Man stellt mit Hilfe von sechzig in Form von Autowindschutzscheiben gewölbten Gläsern, die paarweise genau aufeinander passen, und Polyvinylbutyralfolien von 4/10 mm Dicke dreissig Sätze her, die jeweils aus einer plastischen Folie zwischen zwei Glasblättern bestehen.
Man schichtet so dreissig Sätze aufeinander, wobei man sie durch Filzstreifen von 1 cm Breite und 1, 5 cm Dicke trennt, die an ihren Rändern angebracht sind.
Um an den Rändern des letzten Satzes einen ausreichenden Druck zu erhalten, bringt man auf ihm vier aufeinanderliegende Gläser der gleichen Form, jedoch ohne plastische Einlage, auf.
Dieser Stapel wird in einen Autoklaven eingebracht, in dem er bei gewöhnlichem Druck erhitzt wird bis eine Temperatur von 1400 C erreicht ist, wozu 35 min erforderlich sind. Dann stellt man einen Druck von 5 kg/cm her und erhitzt 25 min weiter. Anschliessend kühlt man innerhalb von 20 min unter diesem Druck ab. Man erhält so Autowindschutzscheiben aus verstärktem Glas von ausgezeichneter Qualität.