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Landwirtschaftliche Anlage
Die Erfindung bezieht sich auf eine landwirtschaftliche Anlage zur Erschliessung kultivierbarer Bo- denfläche.
Dies erfolgt gemäss der Erfindung durch ein von Stützen im Abstand von der Erdoberfläche gehaltenes
System von räumlich angeordneten horizontalen und vertikalen Traggliedern für Erdbehälter, die Vorzugs- weise geschossweise auf zwischen den vertikalen Stützgliedern gespannten horizontalen Schienen verfahr- bar sind. Zweckmässig sind die vertikalen Stützglieder als Pfeiler in Skelettbauweise ausgebildet, in de- nen horizontale Erdwannen einsetzbar sind, wobei vorzugsweise die Pfeilerelemente aus übereinandersetz- baren Fertigbauteilrahmen bestehen.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Behälterböden mit Erhebungen verse- hen, an deren Spitzen Öffnungen zum Durchtritt von Wasser vorgesehen sind. Gemäss einem weiteren
Merkmal der Erfindung sind auf die Behälter Schutzgitter gegen Hagelschlag aufsetzbar. Eine bevorzugte
Ausgestaltung kennzeichnet sich durch einen Auffangbehälter für Niederschläge, der innerhalb der Stüt- zen bzw. im Boden vorgesehen ist. In einem Teil des vom Stützgliedersystem umschlossenen Raumes können ferner Wohnhäuser. Glashäuser od. dgl. angeordnet sein.
Es ist zwar bereits ein Glashaus oder eine Klimazelle bekannt, in der besondere Umweltsbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, Bewässerung usf. ) erzeugt werden, um gutes Keimen und Anwachsen des
Pflanzgutes bzw. der Samen hervorzubringen.
Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, zusätzlich für landwirtschaftliche Zwecke nutzbare Bodenfläche dadurch zu gewinnen. dass Erdbehälter geschossweise übereinander in einem Skelett- rahmen oberhalb der Edoberfläche und im Abstand von dieser angeordnet werden.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und den Zeichnungen. Es zeigen :
Fig. 1 und 2eine beispielhafte Ausführungsform in Seitenansicht und Horizontalschnitt nach der Linie Il - Il der Fig. l, Fig. 3 ein als Fertigbauteilrahmen ausgebildetes Pfeilerelement mit einsetzbaren Erdwannen in Ansicht, Fig. 4 einen verfahrbaren Erdbehälter mit zugehörigem Schutzgitter in schaubildlicher Dar- stellung und Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch den Behälterboden.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, besteht die Anlage aus einem räumlichen Gitterwerk von ver- tikalen, als Pfeiler 1 ausgebildeten Stütz- oder Traggliedern und horizontalen Trägern 2. Ein Teil des von diesem Gitterwerk umschlossenen Raumes kann durch einen Hochbau, z. B. ein Wohnhaus 3 mit
Schornsteinen 4 und Zugangstreppe 5 (in Fig. 2 der Einfachheit halber weggelassen) genützt werden. Am Fusse eines der Pfeiler l, die auf Fundamenten 6 ruhen, ist ein Wasserbecken 7 angeordnet, in das die Regenwasserableitungen der Anlage führen und von dem aus im gewünschtenFalle eine Nutzwasserversorgungsanlage mit Pumpwerk gespeist werden kann.
Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, bestehen die Pfeiler aus vorgefertigten Skelettbauteilen, hier übereinander stapelbaren Rahmen 8 von im wesentlichen länglicher prismatischer Gestalt. Die verti- kalen Stiele 9 dieser Rahmen 8 werden so dünn als möglich ausgeführt, um weitgehend Lichteinfall zu ermöglichen, und in die Bodenteile 10 sind, hier je zwei, Wannen 11 einsetzbar, in denen landwirtschaftliche Kulturen 12 angelegt werden (Fig. 1).
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, werden zwischen den horizontalen Trägern 2 ebenfalls horizontalliegende Schienen 13 verlegt ; solche Schienen können, bei ausreichender Höhe der Geschosse, auch in einem oder mehreren Horizonten zwischen den oberen und unteren Trägern 2 eines Geschosses angeordnet wer-
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den. In diesen Schienen 13 sind verfahrbar, z. B. mittels Rollen 14, Erdwannen 15 gelagert, in denen ebenfalls landwirtschaftliche Kulturen angelegt werden. Zum Schutz gegen Hagelschlag sind auf diese
Wannen 15 Gitter 16 mit Handhaben 17 und Füssen 18 aufsetzbar. Die Böden 19 der Wannen 11 bzw. 15 sind zweckmässig mit Erhebungen 20 ausgebildet, an deren oberem Ende Öffnungen 21 vorgesehen sind.
Dies ermöglicht eine ausreichende Vorratswasserhaltung in den Behältern, während überschüssiges Wasser durch die Öffnungen abfliessen kann.
Schutzgitter 22 sind entlang der horizontalen Träger 2 in jedem Geschoss vorgesehen.
In der beschriebenen Weise können zusätzlich landwirtschaftliche nutzbare Flächen gewonnen wer- den. Durch die verfahrbare Anordnung der Behälter 15 ist es möglich die Kulturen je nach Niederschlag,
Sonnenstand usw. zu überwachen und zu beeinflussen.
Die beschriebene Anlage ist ein Ausführungsbeispiel. an dem mannigfaltige Abänderungen vorgenom - men werden können. Die Stützglieder können aus Beton, Metall oder Holzkonstruktionen bestehen. Zwi- schen den horizontalen Trägern werden nach Erfordernis Glasformsteine oder Bohlen verlegt, um Wege für die Durchführung der Gartenarbeiten zu bilden.
Die Behälter können aus Blech, Beton oder Holz bestehen ; sie können übereinander stapelbar ausgebildet sein.
Die Abdeckungen der Pfeiler und Träger werden zweckmässig mit Gesimsdeckblechen zum Schutz gegen Witterungseinflüsse versehen, vorzugsweise nach der vom Erfinder in der österr. Patentschrift Nr. 123253 beschriebenen Weise.
Die Konstruktionsteile aus Holz werden vorzugsweise in der vom Erfinder in der österr. Patentschrift Nr. 156723 angegebenen Ausbildung hergestellt.
Vor- und Dachgärt. en werden so ausgebildet, dass die Niederschlagsabwässer in das Wasserbecken geführt werden ; dieses kann zweckmässig als Fischteichanlage genützt werden.
Die Pfeilerelemente können im Winter mit Rahmengerippen und einsetzbaren Glasscheiben oder Schilfrohrmatten geschützt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Landwirtschaftliche Anlage zur Erschliessung kultivierbarer Bodenfläche, gekennzeichnet durch ein von Stützen im Abstand über der Erdoberfläche gehaltenes System von räumlich angeordneten horizontalen und vertikalen Traggliedern (l, 2) für Erdbehälter (15), die vorzugsweise geschossweise auf zwischen den vertikalen Stützgliedern gespannten horizontalen Schienen (13) verfahrbar sind.