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Wickelkörper für Litzen, Schnüre, Bänder u. dgl.
Für die Lagerung und den Versand von Litzen, SchnUren, Bändern u. dgl. werden Wickelkörper verwendet, die aus einem im wesentlichen rechteckigen Kartonblatt bestehen, das an den vier Ecken vorragende Fortsätze aufweist, welche die dazwischenliegende Wickelkante begrenzen, so dass die zwischen diesen beiden Fortsätzen aufgewickelte Ware seitlich nicht abrutschen kann. Um die Ware von diesen Wickelkartons wieder herunterzubringen, musste sie von Hand abgewickelt werden, was mühsam und zeitraubend ist.
Für das Aufspulen von Nähgarnen u. dgl. sind auch Wickelkörper bekanntgeworden, die aus zwei im Bereiche der Wickelkanten miteinander verbundenen Kartonstücken bestehen, die zwischen sich einen Hohlilaum einschliessen und als Führung beim Aufstecken des Wickelkörpers auf einen Dorn oder eine Spindel miteinander durch zwei oder mehr einzelne Ringe aus dem gleichen Material fest verbunden sind. Auch diese Wickelkörper oder Spulen besitzen an den Enden der Wickelkanten Vorsprünge, so dass hiefür das oben Gesagte in gleicher Weise gilt.
Hiezu kommt noch, dass solche Spulen einen wesentlich grösseren Raumbedarf für Lagerung und Versand besitzen als flache Wickelkörper
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Wickelkörper für Litzen, Schnüre, Bänder u. dgl., der ebenfalls aus zwei im Bereiche der an den Enden Vorsprünge aufweisenden Wickelkanten miteinander verbundenen Kartonstücken besteht, die zwischen sich einen Hohlraum zur Aufnahme einer Drehachse bilden und der gegenüber den bekannten ähnlichen Geräten den Vorteil besitzt, dass er nach Wahl im flachen Zustand für Betätigung von Hand oder im ausgebauchten Zustand zum maschinellen Auf- und Abwickeln durch Aufstecken auf einen Dorn oder eine Spindel verwendbar ist.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Kartonstücke nur im Bereiche der Wickelkanten miteinander verbunden sind und zwischen den Wickelkanten mindestens zwei zu den Wickelkanten parallele Faltlinien besitzen. Ein solches Wickelgerät kann man durch Gegeneinanderdrücken der Wickelkanten im mittleren Teil ausbauchen und auf einen Dorn od. dgl. aufstecken oder im flachen Zustand von Hand bewickeln bzw. versenden und auf Lager halten, wobei sehr wenig Raum erforderlich ist.
Vorzugsweise ist zwischen den beiden Kartonstilcken mindestens ein weiteres Kartonstück angebracht, das an mindestens einer Kante an einem der WickelkartoI15 ; befestigt ist und mindestens eine zu den Wickelkanten querlaufend Faltlinie aufweist, die ein Aufschwenken des innen liegenden Kartonstückes in einer Querlage zur Versteifung der Wickelkartons in der ausgebauchten Stellung ermöglicht, wobei überdies daran Löcher zum Durchstecken einer Wickelachse angebracht sein können.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus dem nachstehend an Hand der Zeichnung näher geschilderten Ausführungsbeispiel der Erfindung hervor.
Fig. l und 2 zeigen einen Wickelkörper in Vor- und Seitenansicht in dem für die Lagerung und den Versand geeigneten Zustand. Die Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung des Wickelkörpers in dern für das maschinelle Abwickeln geeigneten Zustand. Fig. 4 zeigt einen Schnitt quer durch den ausgebauchten mittleren Teil des Wickelkartons.
Der dargestellte Wickelkörper besteht aus zwei im wesentlichen rechteckigen Kartonblättern l, l' mit an den Ecken vorragenden Vorsprüngen 2, welche die Wickelkanten 3 begrenzen. Die beiden Kartonblätter sind in irgendwelcher Weise, z. B. durch einfache Heftklammern 5, nahe ihren Wickelkanten 3 miteinander fest verbunden. Jedes der Kartonblätter 1 und l'besitzt eine mittlere Faltlinie 6 und zwei äussere Faltlinien 7 und 7'. Diese Faltlinien gestatten durch Gegeneinanderdrücken der Wickelkanten die mittleren Teile der Kartonblätter 1, 1' so weit auszubauchen, dass sich ein prismatischer Körper mit quadratischem Querschnitt ergibt, wie er in Fig. 3 dargestellt ist.
An dem einen Kartonblatt 1 ist an dessen unterem Teil ein weiteres aus fünf längs Faltlinien aneinanderhängenden Teilen 8,9, 10, 9*8'-bestehen-
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des Kartonblatt befestigt, z. B. mittels Klammern angeheftet, u. zw. an den kleinen Faltteilen 8, 8'. Die Faltteile 9, 9' und 10 lassen sich in dem ausgebauchten Zustand des Wickelkörpers in Richtung des Pfeiles 11 (Flg. 4) aufschwenken, bis die Faltteile 9, 9' senkrecht zum Kartonblatt l stehen und der Faltteil 10 am Kartonblatt l'flach anliegt (Stellung Fig. 3). In dieser Stellung versteift das Kartonstück 8 - 10 den Wickelkörper in der als Haspel dienenden Lage.
Die Faltteile 9, 9' besitzen je ein Loch 12, 12', durch welches für das maschinelle Auf- bzw. Abwickeln eine Wickelachse hindurchgesteckt werden kann.
Um das Umlegen des Versteifungskartonblattes 8 - 10 im Innern des Wickelkörpers zu erleichtern, ist der Faltteil 10 zweckmässig über eine Gummischnur 14 oder ein anderes elastisches Zugglied mit dem gegenüberliegenden Kartonblatt l'verbunden. Sobald der Wickelkörper in den voll ausgebauchten Zustand gebracht ist, zieht diese Gummischnur 14 das Versteifungskartonblatt 8 - 10 in die Richtung der Versteifungslage, worauf es genügt etwas nachzudrücken, um die Endlage zu erreichen.
Dieser Wickelkörper besitzt also nicht nur eine raumsparende, für das Aufbewahren, Stapeln und für den Versand geeignete Form, sondern kann auch in eine für das maschinelle Abwickeln geeignete, ausgebauchte haspel- oder spulenartige Form gebracht werden. Es ist klar, dass an Stelle der einen mittleren Faltkante 6 auch mehrere solche Faltkanten angebracht sein können, welche z. B. einen sechs- oder achtkantigen prismatischenHaspelkörper im ausgebauchten Zustand ergeben. Wenn der mittlere Teil ge- nügend biegefähig ist, braucht eine mittlere Faltkante überhaupt nicht vorhanden sein, weil dieser mittlere Teil dann halbrund ausgebaucht werden kann, um die Haspelform zu erhalten. An Stelle von Karton können für den gleichen Zweck auch irgendwelche Kunststoffolien oder Metallfolien geeigneter Festigkeit und Biegefähigkeit dienen.
Die innen liegende Versteifungseinrichtung kann auch ganz entfallen, wenn für das Abwickeln eine entsprechend dicke Achse oder eine Achse mit entsprechendem Ausbau für das Aufstecken des Wickelkörpers verwendet wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wickelkörper für Litzen, Schnüre, Bänder u. dgl. der aus zwei im Bereich der an den Enden Vorsprünge aufweisenden Wickelkanten miteinander verbundenen Kartonstücken besteht, die zwischen sich einen Hohlraum zur Aufnahme einer Drehachse bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartonstücke (1, l') nur im Bereich der Wickelkanten (3) miteinander verbunden sind und zwischen den Wickelkanten mindestens zwei zu den Wickelkanten parallele Faltlinien (6, 7,7') besitzen, so dass man sie nach Wahl in flach liegender Form zum Auf- und Abwickeln von Hand oder durch Gegeneinanderdrücken der Wikkelkanten in ausgebauchter Form zum Aufstecken auf eine Spindel oder einen Dorn zum maschinellen Auf-und Abwickeln verwenden kann.