DE19651876A1

DE19651876A1 - Sichteinrichtung

Info

Publication number: DE19651876A1
Application number: DE1996151876
Authority: DE
Inventors: Siegfried Spitaler; Peter Stegelitz
Original assignee: EVT Energie und Verfahrenstechnick GmbH
Current assignee: General Electric Technology GmbH
Priority date: 1996-12-13
Filing date: 1996-12-13
Publication date: 1998-06-18
Anticipated expiration: 2016-12-14
Also published as: DE19651876C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Sichteinrichtung zum Sichten von Feststoff aus einem strähnenbe hafteten Gas-/Feststoffstrom nach einer Zerkleinerungseinrichtung.

Sichteinrichtungen werden z. B. nach Mahl- oder Zerkleinerungseinrichtungen eingesetzt, um eine bestimmte Korngröße bzw. einen bestimmten Körnungsbereich aus einem Gas-/Feststoff strom zu trennen und dieses Sichtgut seiner weiteren Verwendung zuzuführen.

Aus der EVT-Druckschrift "Schlagradmühlen, Typ <N< und <S<", Ausgabe 6/87 ist eine Sicht einrichtung zum Klassieren von Feststoff aus einem strähnenbehafteten Gas-/Feststoffstrom nach einer Schlagradmühle bekannt geworden. Bei dieser bekannten Sichteinrichtung handelt es sich um einen Kastensichter mit Umlenk- und Schwerkraftsichtung, der das Grobgut aus dem aus der Mühle kommenden Gas-/Feststoffstrom abscheidet und das Feingut zusammen mit dem Trägergasstrom einer Brennkammer bereitstellt. Das abgeschiedene Grobgut wird über eine Rücklaufleitung wieder der Schlagradmühle zugeführt. Der in die Sichteinrichtung eingeführte Gas-/Feststoffstrom ist bedingt durch die Arbeitsweise der vorgeschalteten Schlagradmühle oder anderer Mühlen, wie z. B. einer Rohrmühle, ungleichmäßig bzw. sträh nenbehaftet über den Strömungsquerschnitt verteilt, d. h. die Verteilung des durch den Gass trom getragenen Feststoffes ist über den Strömungsquerschnitt sowohl in der Zuleitung zum Kastensichter als auch im Kastensichter selbst ungleichmäßig.

Aus obengenannter Druckschrift ist eine weitere Sichteinrichtung nach einer Schlagradmühle bekannt geworden. Diese bekannte Sichteinrichtung ist als Fliehkraftsichter ausgebildet und gehört zur Gattung der statischen Sichter.

Aus dem Jahrbuch der Dampferzeugertechnik, 5. Ausgabe 1985/86, Vulkan-Verlag Essen, Seite 192-202 sind Sichteinrichtungen bekannt, die Schüsselmühlen nachgeschaltet sind. Bei dieser bekannten Sichteinrichtung handelt es sich um Kreiselsichter, die ein Sichtgut bestimm ter Korngrößenverteilung aus einem Gas-/Feststoffstrom abscheiden. Kreiselsichter gehören zur Gattung der dynamischen Sichter.

Den neuerdings gestiegenen Anforderungen an die Produktfeinheit des Mahlgutes, z. B. feste fossile Brennstoffe, Kalkstein und dergleichen, und die dadurch erforderliche verbesserte Trennschärfe der den Mahleinrichtungen nachgeschalteten Sichteinrichtungen, insbesondere bei vorherrschenden ungleichmäßigen, d. h. strähnenbehafteten Gas-/Feststoffströmen, wer den die bereits bekannten Sichteinrichtungen nicht mehr gerecht.

Es hat sich nachteilig gezeigt, daß die Trennschärfe von Sichteinrichtungen mit Umlenk- und Schwerkraftsichtung für die erhöhten Anforderungen zu schlecht ist und daß bei Sichteinrich tungen, die mit statischen Sichtern (Fliehkraftsichtern) oder mit dynamischen Sichtern (Kreisel- oder Kombisichtern) ausgebildet sind, durch die ungleichmäßige Anströmung des Sichterkor bes durch den Gas-/Feststoffstrom in Form von Feststoffsträhnen die Klassierwirkung und somit die Trennschärfe des Sichters verschlechtert wird und ebenfalls die erhöhten Anforde rungen nicht erfüllt. Eine Regulierung der Sichterwirkung über die Drehzahl des Sichterkorbes bei Verwendung eines dynamischen Sichters ist unter den vorgenannten Randbedingungen kaum noch möglich.

Ferner ist eine Vergleichmäßigung der strähnenbehafteten Anströmung hinsichtlich einer ho mogenen Feststoffverteilung auf sich anschließende Leitungssysteme nicht möglich.

Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sichteinrichtung zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile vermeidet.

Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich die folgenden Vorteile:

- Sichtung von strähnenbehafteten Gas-/Feststoffströmen mit hoher Trennschärfe und Sichtwirkung bei:
a) geringem Druckverlust und Verschleiß der Sichteinrichtung,
b) gleichzeitiger Realisierung einer definierten Mengen- und Feinheitsverteilung auf die den jeweiligen Sichtern nachgeschalteten Leitungen bei Verwendung von zwei oder mehreren Sichtern.

Die Erfindung wird anhand der Beschreibung und der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 Schematische Darstellung eines Längsschnittes durch eine erfindungsgemäße Sichteinrichtung mit einem dynamischen Sichter mit vertikaler Längsachse,

Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch mit zwei dynamischen Sichtern,

Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch mit Leiteinrichtungen,

Fig. 4 wie Fig. 2, jedoch dynamische Sichter mit nicht vertikaler Längsachse,

Fig. 5 Ansicht A gemäß Fig. 1.

Die erfindungsgemäße Sichteinrichtung 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einem Sichtergehäuse 2 mit vertikaler Sichtergehäuselängsachse, einer Gas-/Feststoff-Zuführungsleitung 6 mit Ein trittskopf 7, einem Grobgut-Austritt 8 mit Rückführleitung 9 zur nicht dargestellten Mahl- bzw. Zerkleinerungseinrichtung 16, einem dynamischen Sichter 11, z. B. einem Kreiselsichter mit Antriebseinrichtung 12 in vertikaler Anordnung und mit vom Sichter 11 nach oben abgehender Feingut-Austrittsleitung 10.

Der von der nicht dargestellten Zerkleinerungseinrichtung 16 kommende Gas-/Feststoffstrom 15 wird durch die vertikal ausgebildete Zuführungsleitung 6 und dem Eintrittskopf 7 erfin dungsgemäß in einen Bereich 3 zur Vorsichtung in das Sichtergehäuse 2 eingeleitet. Im Sich tergehäusebereich 3 zur Vorsichtung, der den unteren Teil des Sichtergehäuses 2 einnimmt, findet eine Umlenk- und Schwerkraftsichtung des Gas-/Feststoffstromes 15 statt. Das dabei abgeschiedene Grobgut wird durch den Austritt 8 und die Rückführleitung 9 wieder der Zer kleinerungseinrichtung 16 zugeführt.

Das Sichtergehäuse 2 der erfindungsgemäßen Sichteinrichtung 1 gemäß Fig. 1 ist im folgen den derart ausgebildet, daß in Durchströmungsrichtung des Sichtergehäuses 2 durch den Gas-/Feststoffstrom 15 dem Bereich 3 zur Vorsichtung eine Beruhigungszone 4, die im we sentlichen den mittleren Teil des Sichtergehäuses 2 einnimmt, und anschließend eine Sichtzo ne 5, die den oberen Teil des Sichtergehäuses 2 einnimmt, folgt.

Der vom Bereich 3 der Vorsichtung aufwärts strömende, Feststoffsträhnen aufweisende Gas-/ Feststoffstrom 15 wird innerhalb der Beruhigungszone 4 vergleichmäßigt und kann anschlie ßend in der Sichtzone 5 durch den Sichter 11 mit hoher Trennschärfe klassiert werden. Die Trenngrenze und somit die Produktfeinheit des Sichtgutes kann durch die Regulierung der Drehzahl des durch die Antriebseinrichtung 12 angetriebenen Sichterkorbes variabel einge stellt werden. Das Sicht- bzw. Feingut verläßt zusammen mit dem Gasstrom die Sichteinrich tung 1 durch die Austrittsleitung 10.

Anstelle der dargestellten einen Austrittsleitung 10 können auch zwei oder mehrere Austrittslei tungen 10 nach dem dynamischen Sichter 11 abgehen. Ferner kann der dynamische Sichter 11 auch zentrisch oder andernorts als in Fig. 1 dargestellt innerhalb der Sichtzone 5 des Sichtergehäuses 2 angeordnet sein. Das gleiche gilt ebenfalls für die Anordnung des/der stati schen Sichter 13 und deren abgehende Austrittsleitungen 10.

Die Vergleichmäßigung des Gas-/Feststoffstromes 15 innerhalb der Beruhigungszone 4 der erfindungsgemäßen Sichteinrichtung 1 gemäß Fig. 1 wird dadurch bewirkt, daß in Durchströ mungsrichtung des Gas-/Feststoffstromes 15 gesehen der Querschnitt des Sichtergehäuses 2 größer als der Querschnitt der Zuführungsleitung 6 ist. Somit kann der Gas-/Feststoffstrom 15 innerhalb des Sichtergehäuses 2 expandieren und die Strömungsgeschwindigkeit verringert werden. Ein Ausgleich der Feststoffverteilung im Trägergasstrom über den Querschnitt tritt nach der Vorsichtung in der Beruhigungszone 4 ein.

Anstelle eines dynamischen Sichters 11 kann die erfindungsgemäße Sichteinrichtung 1 auch mit zwei dynamischen Sichtern 11 gemäß Fig. 2 oder mehreren Sichtern 11 (nicht dargestellt) ausgebildet sein. Die Sichter 11 können dann entweder mit gleicher Trenngrenze oder mit un terschiedlichen Trenngrenzen sowie mit gleichen oder mit unterschiedlichen Durchsätzen be trieben werden. Im Fall der unterschiedlichen Trenngrenze wird durch die Austrittsleitungen 10 den nachgeschalteten Prozeßeinrichtungen Sichtgut von unterschiedlicher Produktfeinheit bereitgestellt. Anstelle einer Austrittsleitung 10 je Sichter 11 können auch zwei oder mehrere angeordnet sein.

Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Sichteinrichtung 1 mit möglichen Leiteinrichtungen 14, 17.

Entgegen der in Fig. 1 bis 4 dargestellten vertikalen Eintritts- bzw. Zuführungsleitung 6 kann diese auch unter einem Winkel schräg von unten, horizontal oder unter einem Winkel schräg von oben an den Eintrittskopf 7 des Sichtergehäuses 2 herangeführt werden. Erfindungswe sentlich ist dabei, daß der Eintrittskopf 7 derart ausgebildet ist, daß der durch die Zuführungs leitung 6 herangeführte Gas-/Feststoffstrom 15 in den Sichtergehäusebereich 3 zur Vorsich tung des Stromes 15 geleitet bzw. umgelenkt wird. Dies erfolgt unter Anwendung bekannter Maßnahmen wie Verwendung von Leitblechen und dergleichen zur Minimierung der Druckver luste und Wirbelbildung.

Ferner können entgegen der in Fig. 1 bis 3 dargestellten dynamischen Sichter 11 auch stati sche Sichter 13, z. B. Fliehkraftsichter, eingesetzt sein, deren Sichterachse ebenfalls vertikal verläuft.

Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Sichteinrichtung 1, die in der Sichtzone 5 mit einem nicht vertikal angeordneten dynamischen Sichter 11 ausgebildet ist. Entsprechend den Anforderun gen können auch mehrere Sichter 11 neben- oder übereinander innerhalb der Sichtzone 5 angeordnet werden.

Das Sichtergehäuse 2 gemäß Fig. 1 bis 4 ist im Bereich 3 zur Vorsichtung (Umlenk- und Schwerkraftsichtung) vorzugsweise mit einem Trichter ausgebildet, dessen unteres Ende in den Grobgut-Austritt 8 mündet.

Die Zuführungsleitung 6 kann bezüglich der Anordnung des Eintrittes in das Sichtergehäuse 6 neben der in Fig. 5 dargestellten Ausbildung - die Zuführungsleitung 6 mündet außermittig in das Sichtergehäuse 2 ein - auch derart ausgebildet sein, daß die Zuführungsleitung 6 entwe der mittig oder in einer anderen außermittigen Position in das Sichtergehäuse 2 einmündet. Das heißt, bei außermittiger Anordnung schneidet die Mittenachse der Zuführungsleitung 6 die Längsachse des Sichtergehäuses 2 nicht, wogegen bei mittiger Anordnung die beiden Achsen sich schneiden (insident sind).

Bezugszeichenliste

1

Sichteinrichtung

2

Sichtergehäuse

3

Sichtergehäuse, Bereich zur Vorsichtung

4

Sichtergehäuse, Beruhigungszone

5

Sichtergehäuse, Sichtzone

6

Zuführungsleitung

7

Eintrittskopf

8

Grobgut-Austritt

9

Rückführleitung zur Zerkleinerungseinrichtung

10

Feingut- bzw. Sichtgut-Austrittsleitung

11

Dynamischer Sichter

12

Antriebseinrichtung für Sichter

13

Statischer Sichter

14

Leiteinrichtung

15

Gas-/Feststoffstrom

16

Mahl- bzw. Zerkleinerungseinrichtung

17

Leiteinrichtung

Claims

1. Sichteinrichtung zum Sichten von Feststoff aus einem strähnenbehafteten Gas-/ Feststoffstrom nach einer Zerkleinerungseinrichtung, bestehend aus einem Sichterge häuse (2) mit in Reihenfolge der Durchströmung des Gas-/Feststoffstromes (15) gese hen,

- einem als Umlenk- und Schwerkraftsichter ausgebildeten Bereich zur Vorsichtung (3) mit Grobgut-Austritt (6) im unteren Bereich,
- einer Beruhigungszone (4) zur Vergleichmäßigung des strähnenbehafteten Gas-/ Feststoffstromes (15) im mittleren Bereich,
- einer Sichtzone (5) mit mindestens einem Sichter (11,13) im oberen Bereich, wobei der Sichter (11,13) jeweils mit mindestens einer Feingut-Austrittsleitung (10) ausge bildet ist,

und mit einer in das Sichtergehäuse (2) einmündenden Zuführungsleitung (6) mit Ein trittskopf (7), der den Gas-/Feststoffstrom (15) in den Bereich der Vorsichtung (3) leitet, wobei die Zuführungsleitung (6) die Zerkleinerungseinrichtung (16) mit dem Eintrittskopf (7) der Sichteinrichtung (1) verbindet.

2. Sichteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Sichtergehäuses (2) in Durchströmungsrichtung des Gas-/Feststoffstromes (15) gesehen größer als der der Zuführungsleitung (6) ist.

3. Sichteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sichterge häuse (2) in Durchströmungsrichtung des Gas-/Feststoffstromes (15) gesehen einen rechteckigen Querschnitt aufweist.

4. Sichteinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Längsachse des Sichtergehäuses (2) senkrecht ist.

5. Sichteinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sichter als statischer Sichter (13) mit vertikaler Achse ausgebildet ist.

6. Sichteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sichter als dynamischer Sichter (11) mit vertikaler Antriebswelle und Antriebseinrichtung (12) ausgebildet ist.

7. Sichteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sichter als dynamischer Sichter (11) mit nicht vertikaler Antriebswelle und Antriebsein richtung (12) ausgebildet ist.

8. Sichteinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sichtergehäuse (2) mit Leiteinrichtungsmittel (14, 17) ausgebildet ist.

9. Sichteinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Mittenachse der Zuführleitung (6) außermittig zu der Längsachse des Sichterge häuses (2) angeordnet ist.

10. Sichteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittenachse der Zuführleitung (6) mittig zu der Längsachse des Sichtergehäuses (2) an geordnet ist.