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WILHELM WAGNER & SOHN
IN KAUFBEUREN-NEUGABLONZ (DEUTSCHLAND) Behang für Luster, Ampeln, Beleuchtungskörper od. dgl.
Die Erfindung betrifft einen Behang für Luster, Ampeln, Beleuchtungskörper od. dgl.
Der im allgemeinen aus Glas bestehende 3ehang bei diesen Gegenständen hat bekanntlich die Aufgabe, das einfallende Licht zu zerstreuen, zu reflektieren und auch zu brechen. Diese Wirkung soll sowohl auftreten, wenn die Lichtquelle des Lusters usw. eingeschaltet ist, als auch dann, wenn Sonnenlicht bzw. Licht einer fremden Quelle auf den Behang fällt. Zur Erreichung dieses Zweckes ist der Behang mit gegeneinander geneigten Flächen versehen, die eben oder auch gewölbt sein können.
Insbesondere für elektrisch beleuchtete Christbäume ist es bekannt, einen Behang zu verwenden, der aus prismatischen Stäben besteht, deren Oberflächen unterschiedlich ausgebildet sind. Ein Teil der Oberflächen ist dabei in üblicher Weise eben, während andere Flächen durch Ätzung, ein Sandstrahlgebläse od. dgl. aufgerauht ist, um die Lichtstrahlen zu brechen und zu zerstreuen.
Die Erfindung betrifft einen Glasbehang für Luster, Ampeln, Beleuchtungskörper od. dgl., der gekennzeichnet ist durch einevorzugsweise im Hochvakuum aufgedampfte Auflage geringer Stärke aus teilweise reflektierendem Material. Durch die Erfindung erhält der Behang eine irisierende Oberfläche, so dass der Behang je nach dem Winkel des einfallendenLichtes dieses in verschiedenen Farben reflektiert. Da die andern bekannten Wirkungen eines Behanges durch die Massnahmen nach der Erfindung nicht beeinträchtigt werden, so überlagert sich die bekannte Brechungs-, Zerstreuungs- und Reflexionswirkung mit dem irisierenden Reflektieren nach der Erfindung.
Die Auflage bei dem Behang nach der Erfindung besteht vorzugsweise aus Metalloxyden und Metallfluoriden, die in Kombination angewandt werden. Die Schichtstärke ist dem Zweck, der angestrebt wird, angepasst und beträgt etwa 1000 Angström. Dabei sind Stärkenunterschiede in der Grössenordnung je einer Zehnerpotenz nach beiden Seiten möglich.
Es können auch Metalle, insbesondere Hartmetalle, wie Chrom oder Titan bzw. Hartmetalloxyde Verwendung finden. Auch Aluminium bzw. Aluminiumoxyd ist brauchbar, ebenso Silizium bzw. Siliziumoxyd. Der Effekt nach der Erfindung lässt sich auch erreichen, wenn für die Auflage nur ein einziges Material verwendet wird.
Zur Vereinfachung der Herstellung genügt es, wenn die Auflage bei dem Behang nach der Erfindung ausschliesslich auf einer Seite des Behanges, insbesondere auf der Vorderseite angebracht ist. Es ist jedoch auch eine Auflage möglich, die sich über alle Flächen des Behangs erstreckt. Die Auflage kann aus einer einzigen Schicht bestehen, jedoch ist es vorteilhaft, wenn die Auflage durch mehrere Schichten gebildet wird, wodurch sich die irisierende Wirkung steigern lässt. Durch eine entsprechende Anordnung des Behanges und der Aufdampfeinrichtung im Hochvakuum lassen sich auch wechselnde Stärken in der Auflage bzw. in den einzelnen Schichten der Auflage erhalten. Auf diese Weise ist es möglich, dass die einzelnen gegeneinander geneigten Flächen unterschiedliche Eigenschaften erhalten, insbesondere einzelne Farbtönungen bevorzugt reflektieren.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Glasbehanges teilweise schematisch dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 die Vorderansicht eines Glaskörpers, Fig. 2 die Seitenansicht des Glaskörpers nach der Fig. 1 und Fig. 3 einen stark vergrösserten teilweisen Schnitt durch den Glaskörper mit der Auflage nach der Erfindung.
Am oberen Ende des Glaskörpers 1 ist eine Bohrung 2 angeordnet, die zur Aufhängung des Behanges
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am Luster dient. Für die Erfindung ist es aber nicht wesentlich, dass der Behang eine derartige Bohrung oder auch mehrere Bohrungen besitzt. Es ist beispielsweise auch möglich, den Behang in einer Fassung zu halten. Eine Ausbildungsform, bei der ein entsprechend ausgebildeter Glaskörper auf einer Unterlage stehend angeordnet ist und mit einer Ampel, einem Beleuchtungskörper usw. zusammenwirkt, ist ebenfalls als zur Erfindung gehörig anzusehen.
Der Glaskörper 1 ist als Pressglaskörper ausgebildet. Die Vorderseite 3 und die Rückseite 4 besitzen gleiche Form. Die gegeneinander geneigten Flächen sind in der Darstellung der Zeichnung dreieckig und viereckig.
Es ist klar, dass die Oberfläche des Behangs und auch die Umrissform eine beliebige Ausbildung aufweisen können. Die einzelnen Flächen können eben oder auch gewölbt sein. Ein Behang mit einer oder mehreren gewölbten Flächen wird durch die Erfindung ebenfalls eine irisierende Wirkung besitzen.
In der stark vergrösserten teilweisen Schnittdarstellung nach der Fig. 3 ist die im Hochvakuum aufgedampfte Auflageschicht 5 zu erkennen. Diese Auflageschicht kann auf allen Aussenflächen des Behanges angeordnet sein, insbesondere genügt es aber, wenn die Vorderseite 3 des Glaskörpers die Auflageschicht aufweist. Die verschiedenen Farben bei der Reflexion sind einerseits durch die verschiedenen Lichteinfallwinkel und anderseits durch verschiedene Stärken der Auflageschicht bedingt.
Die Vorbehandlung der Oberfläche 6 des Glasbehanges 1 vor dem Aufbringen der Auflage 5 kann beliebig sein. Die Auflage kann unmittelbar auf der Oberfläche des durch Pressen hergestellten Körpers 1 angebracht werden, es ist aber auch möglich, die Oberfläche bzw. die Oberflächen zuerst zu schleifen und zu polieren. Die verwendete Glassorte ist für die Erfindung von untergeordneter Bedeutung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Glasbehang für Luster, Ampeln, Beleuchtungskörper od. dgl., gekennzeichnet durch eine vorzugsweise im Hochvakuum aufgedampfte Auflage (5) geringer Stärke aus teilweise reflektierendem Material.